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Die Bedeutung und Migration von Lagos - Referat
Wie groß ist die Bedeutung von Lagos für Nigeria?
Die Stadt Lagos ist eine Stadt in Nigeria und somit von großer Bedeutung für das Land. Sie liegt im Südwesten Nigerias an der Grenze zu Benin und liegt am Golf von Guinea. Lagos ist mit Abstand die größte Stadt Nigerias mit 157 Millionen Einwohnern (2016) und trägt somit zur Metropolisierung bei, was bedeutet, dass eine Stadt alle anderen deutlich überragt und dominiert. Lagos ist essenziell für die Wirtschaft Nigerias. Sie ist ein politisch-kulturelles und das Banken- und Finanzzentrum Nigerias. Auch für die Industrie ist sie der Maßstab in Nigeria und das Zentrum für Leicht- und Hightechindustrie. Lagos ist Sitz von vielen großen Industrien, aber auch Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen, sowie Forschungsinstitutionen. Außerdem sind sie globalisiert mit dem internationalen Flughafen Ikeja und drei Häfen, die der größte Umschlagplatz für Importe nach Nigeria sind. Es lässt sich sagen, dass Lagos essenziell für das kulturelle, politische und wirtschaftliche Überleben des Landes in Form einer metropolisierten Stadt ist.
Was sind die Ursachen und Folgen der Migration nach Lagos?
Für die Bevölkerung von Nigeria gibt es einige Gründe, nach Lagos zu ziehen. Lagos verfügt als Metropole über eine bedeutend besser ausgebaute Infrastruktur. Man ist viel besser an medizinische Grundversorgung, Trinkwasser, Elektrizität und andere menschlichen Lebensstandards angebunden. Außerdem ist Lagos eine der wenigen Regionen Nigerias, in dem nur unter 50% der Bevölkerung ein Einkommen von unter 1,25$ pro Tag haben. Somit hat man auch finanziell in Lagos bessere Chancen, was sich auch auf Lagos als Industrie-, Innovations- und Finanzzentrum zurückführen lässt. Als Zentrum dieser wirtschaftlich wichtigen Komponenten sind dort auf dem Arbeitsmarkt weitaus mehr Plätze vorhanden als auf dem Land. Zusätzlich ist Lagos ein kulturelles und ein Bildungszentrum. Dies lockt auch weitere Menschen in die Stadt.
Aufgrund der Landflucht, die durch diese vorgestellten Pull-Faktoren geschieht, strömen immer mehr Menschen in die Stadt. Hierdurch entstehen einige Probleme. Innerhalb von 70 Jahren ist die Bevölkerung von 300.000 auf 14,3 Millionen Einwohner gestiegen und täglich strömen mehr Menschen in die Stadt. Durch dieses Hyperwachstum steht die Stadt und die Infrastruktur kurz vor einem Kollaps. In einigen Stadtvierteln beträgt die Bevölkerungsdichte etwa 30.000 Einwohner pro km2 und somit quillt das Leben auf die Straßen hinaus. Es gibt keine Differenzierung zwischen Privatem und Öffentlichem. Außerdem sind die Müllabfuhr und Trinkwasserversorgung durch die Privatisierung stark eingeschränkt. Durch diese und auch andere Faktoren nehmen Umwelt- und Gesundheitsprobleme in Lagos zu. Dies betrifft zuerst die Armen. Durch diese schlechten Verhältnisse herrscht Braindrain in Lagos und immer mehr Wissenschaftler wandern aus. In Lagos leben 50-70% der Bewohner in Armutsvierteln und die Hälfte der Haushalte lebt in Armut. Die Stadt kümmert sich also nicht um Armut, da sie sich mit anderen Problemen beschäftigen müssen. Hinzu kommt, dass die Regierung finanziell ausbaufähig aufgestellt ist, da fast 70% der Beschäftigten im formellen Sektor und somit ohne steuerliche Abgaben arbeiten. Zusätzlich ist in Lagos eine deutliche Fragmentierung zu erkennen. Die Oberschicht wohnt auf „Lagos Island“ und die Mittelschicht und Unterschicht ist hauptsächlich in „Lagos Mainland“ angesiedelt. Hierdurch gibt es in Lagos eine klare Trennung und somit einen fehlenden Austausch von Arm und Reich. Auffällig ist außerdem, dass die Wohngebiete der afrikanischen Gruppen über die ganze Stadt verteilen. Dies zeigt Segregation zwischen den ethischen Gruppen. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und Armut leben viele Menschen in Slumvierteln und Squattersiedlungen. In diesen Bereichen sind oft Mülldeponien, die die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt. Lagos ist eine unsichere Stadt. 2006 sind hier 850 Menschen ums Leben gekommen, da eine Pipeline explodierte. Da der informelle Sektor in Lagos dominiert, bilden sich immer mehr informelle Siedlungen. Diese Bewohner der Siedlungen werden oft von einem auf den anderen Tag von der Regierung vertrieben und ohne Alternative auf die Straße gesetzt. Alles in allen kann man dennoch sagen, dass das Hyperwachstum der Stadt viele soziale Probleme mit sich gebracht hat, die über Jahrzehnte bearbeitet werden müssen. Ökonomisch gesehen ist die hohe Migration eine Riesenchance. Wie so oft ist es also Fluch und Segen zugleich.
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