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Die Bedeutung von Wörtern - Referat
Man fragt sich zwischendurch immer mal wieder: „Wie kann ein Wort oder ein Laut etwas bedeuten?“ Es gibt Wörter, wie zum Beispiel >>peng<<, die schon ein wenig nach das klingen, worauf sie sich beziehen. Jedoch besteht normalerweise zwischen einem Namen und dem Gegenstand, dessen Name er ist, keinerlei Ähnlichkeit.
Es gibt viele Wortarten, einige davon benennen Personen und Dinge, andere Zahlen, Orte oder Zeitpunkte und natürlich noch viel mehr, wie zum Beispiel Wörter, die Qualitäten oder Tätigkeiten bezeichnen. Einige Wörter, wie >>und<< und >>von<<, verdanken ihre Bedeutung einzig ihrem Beitrag zur Bedeutung größerer Aussagen oder Fragen, in denen sie vorkommen. Alle Wörter haben aber eins gemeinsam: Ihre Bedeutung ist im Grunde etwas, das sie zur Bedeutung von Sätzen oder Aussagen beitragen.
Wörter werden nicht bloß als Namensschilder sondern zumeist beim Sprechen und Schreiben verwendet.
Einige Wörter lassen sich durch andere Wörter definieren. Und die meisten Ausdrücke in dieser Definition lassen sich ihrerseits definieren. Definitionen können also nicht das Fundament der Bedeutung aller Wörter sein, sonst würden wir uns ständig im Kreis bewegen. Man muss an Wörter gelangen, die auf direkte Weise Bedeutung haben.
Das Wort >>Tabak<< scheint ein einfaches Beispiel zu sein. Es bezeichnet eine Pflanzenart, deren Blätter zur Herstellung von Zigaretten verwendet werden. Jeder hat Tabak schon mal gesehen und gerochen. Es bezeichnet jegliche Vorkommnisse davon, ob wir von ihrer Existenz wissen oder nicht. Wir haben dieses Wort gelernt indem wir einige Proben von Tabak gezeigt bekamen, doch wir verstehen das Wort falsch, wenn wir es lediglich für die Bezeichnung dieser Proben halten.
Es bleibt noch die Frage, wie ein Wort eine so große Reichweite haben kann.
Es muss etwas Allgemeines sein, das jedermanns Gebrauch des Wortes betrifft. Zwei Menschen, die sich noch nie vorher getroffen haben und die es mit verschiedenen Vorkommnissen von Tabak zu tun hatten, verwenden dieses Wort mit der gleichen Bedeutung. Jeder Deutsche müsste wissen was gemeint ist, wenn ich das Wort >>Tabak<< verwende. Ein Chinese kann auch wissen was gemeint ist, indem man einen chinesischen Ausdruck mit der gleichen Bedeutung für dieses Wort verwendet. Welche Beziehung das Wort >>Tabak<< zu dem Stoff selbst auch immer hat, andere Wörter können sie gleichfalls haben.
Hinter unserer Verwendung des Wortes steht ein Begriff, eine Idee oder ein Gedanke – etwas, das für seinen Zugriff auf den gesamten Tabak im Universum verantwortlich ist. Es muss also ein Verbindungsglied geben, das genau so beschaffen sein müsste, dass es von mir, von allen anderen Deutschen und von einem Sprecher des Chinesischen gleichermaßen kontaktiert werden kann, um unsere Wörter für Tabak dasselbe bedeuten zu lassen.
Das Wort muss auf etwas Allgemeines zutreffen, das auch andere Sprecher mit ihm oder mit anderen Wörtern in anderen Sprachen meinen können. Man könnte annehmen, dass die allgemeine Komponente von etwas herstammt, dass wir alle beim Gebrauch des Wortes in unserem Geist haben. Jeder mag sicherlich eine Vorstellung in seinem Bewusstsein haben, wenn man das Wort >>Tabak<< verwendet: vielleicht von einer Pflanze, von einigen vertrockneten Blättern oder vom Innern einer Zigarette. Es wird sich um eine Vorstellung vom Aussehen oder vom Geruch handeln, deshalb ist jedes Vorstellungsbild ein Besonderes. Jeder wird sich wahrscheinlich ein anderes Bild vorstellen, doch dies hindert uns nicht daran, alle das Wort mit der gleichen Bedeutung zu verwenden.
Das Geheimnisvolle an der Bedeutung ist, dass sie nirgendwo lokalisiert zu sein scheint und doch gebrauchen wir die Sprache die ganze Zeit und sind durch sie in der Lage komplizierte Gedanken zu denken, die sich über große zeitliche und räumliche Entfernungen erstrecken.
Ein großer Teil der Sprache allerdings ist ein System von Signalen und Reaktionen. Man sieht im Bahnhof auf einem Schild die kleine Gestalt mit dem Rock und weiß, dass sich dort die Damentoilette befindet. Vielleicht lernen wir am Anfang auf diese Weise den Gebrauch von Wörtern : >>Papa!<<, >>Mama!<<, >>Nein<<. Aber wir bleiben hier nicht stehen.
Es gibt Aussagen, die immer das selbe bedeuten. Eine Aussage wie >>Das Salz steht auf dem Tisch<< zum Beispiel, ganz gleich, ob sie aus praktischen Gründen während des Mittagessens geäußert wird, ob sie als Teil der Beschreibung einer raumzeitlich weit entfernten Situation fungiert oder ob sie bloß zur hypothetischen Beschreibung einer imaginären Möglichkeit verwendet wird. Sie bedeutet das selbe, ganz egal, ob sie wahr oder falsch ist.
Bei der Sprache handelt es sich um ein gesellschaftliches Phänomen. Man erschafft sie sich nicht selbst für seine eigenen Zwecke. Wir werden an ein bereits bestehendes System angeschlossen, innerhalb dessen Millionen von Menschen schon seit Jahrhunderten die gleichen Wörter verwandten, um sich miteinander zu verständigen. Auch wenn man sich einen privaten Code schafft, in welchem man das Wort >>Paffel<< Tabak bedeuten lasse, so definiere ich mir >>Paffel<< mittels des herkömmlichen Wortes >>Tabak<<.
Bedeutung ermöglicht es uns Menschen, mit Hilfe von Lauten oder von Zeichen auf dem Papier die ganze Welt und viele der Dinge in ihr zu erfassen, ja uns sogar Dinge auszudenken, die es nicht gibt und vielleicht niemals geben wird.
An dem Beispiel des Wortes >>Tabak<< konnte man verdeutlichen, wie alle Menschen das gleiche verstehen müssten, wenn wir von Tabak sprechen.
Kindern zeigt man einige Proben dieses Stoffs, eine Zigarette oder die Blätter der Pflanze, womit sie das Wort >>Tabak<< dann verbinden können. Doch wie sieht das ganze mit den Gefühlen aus, wie zum Beispiel Liebe, Trauer oder Eifersucht? Wie lernen Kinder die Bedeutung von Gefühlen?
Eltern versuchen ihrem Kind mit Wörtern zu erklären wie sich ein Gefühl, wie zum Beispiel Liebe anfühlt und was das ist. Ein gutes Beispiel in diesem Fall sind natürlich die Eltern selbst.
Am besten können sich Kinder etwas vorstellen, wenn sie selbst schon mal in einer solchen Situation waren. Wenn ein Haustier von einem Kind beispielsweise verstorben ist,
ist es selbstverständlich, dass das Kind um sein Haustier trauert, es ist also traurig. In so einer Situation sagen die Eltern: „Dieses Gefühl nennt man Trauer“, nun weiß das Kind was Trauer ist und wie es ist, traurig zu sein. Jetzt ist das Kind in einer Lage zu einer späteren Zeit sagen zu können: „In dieser Situation war ich sehr traurig!“
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