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Die Dynastie der Habsburger - Referat
Die Familie der Habsburger lebte ursprünglich in der Schweiz. Ab dem Jahr 1273 regierten sie als Herrscher über viele Jahrhunderte in Österreich. „Kriege mögen andere führen, Du – glückliches Österreich – heirate!“ – Dieser berühmte Spruch wird häufig zitiert, um den Aufstieg der Habsburger durch erfolgreiche Heiratspolitik zu beschreiben. Die Niederlande, Belgien, Spanien, Böhmen und Ungarn, um nur einige zu nennen, wurden durch Hochzeiten für das Haus Habsburg gewonnen.
Zeitweise herrschten die Habsburger auch über andere europäische Gebiete, unter anderem über die Freigrafschaft Burgund, in Oberitalien über Mailand sowie Teile der Lombardei und über die früher Vorderösterreich genannten Länder in Oberdeutschland. Sowie mehrere Nebenlinien, ab dem 18. Jahrhundert in der Toskana, in Modena und in Parma sowie kurze Zeit im 19. Jahrhundert in Mexiko und Brasilien.
Einige Persönlichkeiten
Karl Ludwig
Erzherzog von Österreich (nicht regierendes Mitglied der Dynastie)
Geb. am 30. Juli 1833 in Wien
Gest. am 19. Mai 1896 in Wien
Karl Ludwig stand zeitlebens im Schatten seiner älteren Brüder, Kaiser Franz Joseph und Maximilian von Mexiko.
Als strenggläubiger Katholik trat er vor allem als energischer Anhänger des antiliberalen Klerikalismus in Erscheinung. Karl Ludwig, der sich in späteren Jahren vollständig aus der Politik zurückzog, übernahm als Repräsentant des Kaiserhauses den Ehrenschutz über zahlreiche Ausstellungen und Vereine („Ausstellungs-Erzherzog“).
Auf Ihm geht die heutige Hauptlinie des Hauses Habsburg zurück.
Rudolf
Erzherzog von Österreich (nicht regierendes Mitglied der Dynastie); Kronprinz
Geb. am 21. August 1858 in Schloss Laxenburg, Niederösterreich (A)
Gest. am 30. Januar 1889 in Schloss Mayerling, Niederösterreich (A)
Kronprinz Rudolf gilt als tragische Figur der untergehenden Monarchie. Mit seinen im Vergleich zu seinem Vater Franz Joseph progressiven Ideen konnte sich der Thronfolger kaum durchsetzen. Rudolf beging Selbstmord in Mayerling: Er erschoss zuerst seine Geliebte und dann sich selbst.
Franz Ferdinand
Erzherzog von Österreich (nicht regierendes Mitglied der Dynastie); Designierter österreichischer Thronfolger 1898–1914
Geb. am 18. Dezember 1863 in Graz
Gest. am 28. Juni 1914 in Sarajewo
Franz Ferdinand, ein Neffe von Kaiser Franz Joseph, war nach dem Selbstmord des Kronprinzen Rudolf und offiziell nach dem Tod seines Vaters Karl Ludwig 1896 zum Thronfolger geworden. Mit Sorge beobachtete der Erzherzog vor allem die Entwicklungen am Balkan. Zusammen mit seiner Frau Sophie wurde Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 von einem serbischen Nationalisten in Sarajevo erschossen. Dieses Ereignis löste den Ersten Weltkrieg aus.
Otto
Erzherzog von Österreich (nicht regierendes Mitglied der Dynastie)
Geb. am 21. April 1865 in Graz
Gest. am 1. November 1906 in Wien
Der „schöne Erzherzog“ machte vor allem dank seines skandalträchtigen Lebensstils von sich reden. Nach dem Selbstmord Kronprinz Rudolfs 1889 stieg er in der Thronfolge auf und galt angesichts des schlechten Gesundheitszustandes seines Bruders, Thronfolger Franz Ferdinand, schon beinahe als zukünftiger Kaiser. Er starb an den Folgen seiner Syphilis-Erkrankung.
Karl I.
Kaiser von Österreich; König von Ungarn (Regierungszeit: 1916–1918)
Geb. am 17. August 1887 in Persenbeug, Niederösterreich (A)
Gest. am 1. April 1922 in Funchal auf der Insel Madeira (Portugal)
Karl wurde nach dem Tod seines Onkels Franz Ferdinand 1914 Thronfolger und nach dem Tod Franz Josephs I. mitten im Ersten Weltkrieg zum Kaiser. Karl emigrierte mit seiner Familie in die Schweiz. 1921 versuchte er zweimal erfolglos die Restauration der Monarchie in Ungarn. Daraufhin wurde er von den Alliierten auf Madeira interniert, wo er nach wenigen Monaten verstarb.
Elisabeth
Als Gattin Kaiser Franz Josephs Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn (ab 1854)
Geb. am 24. Dezember 1837 in München (D)
Gest. am 10. September 1898 in Genf (CH)
Sisi
Elisabeth, genannt Sisi, war die Tochter des Herzogs Max in Bayern und der Herzogin Ludovika. 1853 verlobte sie sich in Bad Ischl mit ihrem Cousin, dem jungen Kaiser Franz Joseph. Elisabeth wurde zu einem Sinnbild der ausklingenden Habsburgermonarchie, um ihre Person entstand im 20. Jahrhundert ein ausgeprägter Kult. Nicht zuletzt ihre Ermordung durch einen Anarchisten in Genf trug dazu bei, dass Elisabeths ereignisreiches Leben viele Menschen fasziniert.
Der gescheiterte Kaiser von Mexiko
Erzherzog Ferdinand Maximilian, ein jüngerer Bruder Franz Josephs, erhielt 1863 vom französischen Kaiser Napoleon III. das Angebot, Kaiser von Mexiko zu werden. Als Maximilian 1864 in Mexiko ankam, wurde er gegen großen Widerstand der mexikanischen Bevölkerung zum Kaiser von Mexiko ausgerufen. Er sah sich mit einem Bürgerkrieg gegen die rechtmäßige republikanische Regierung konfrontiert. Der Abzug der Franzosen bedeutete Maximilians Ende in Mexiko. Wurde er gemeinsam mit zwei seiner Generäle 1867 von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und erschossen. Gerüchten zufolge soll der Kurzzeitkaiser von Mexiko aber gar nicht hingerichtet worden sein, sondern in El Salvador unter dem Namen Justo Armas weitergelebt haben, der große Ähnlichkeit mit dem Habsburger aufwies, soll.
Erzherzogin Leopoldine
Der portugiesische König João VI. von Bragança war in Bedrängnis. Er hatte im November 1807 mit britischer Übersiedlungshilfe seinen Hof von Lissabon nach Rio de Janeiro verlegt.
Als Gegenleistung für diese in der Geschichte einmalige Übersiedlungsaktion, hatte sich Großbritannien Zollvergünstigungen und Handelsbeschränkungen ausgehandelt und dadurch war Portugal wirtschaftlich unter die Kuratel von England geraten. Um diese Abhängigkeit zu mildern, suchte König João VI. die Allianz mit einer anderen europäischen Großmacht, und seine Wahl fiel auf Österreich. Der übliche Weg für eine friedliche Allianz war Verheiratung; also sollte sein Sohn, Kronprinz Pedro, mit einer Habsburger Prinzessin verheiratet werden.
Für Fürst Metternich eröffneten sich mit dieser Anfrage besonders interessante Perspektiven. Eine Tochter von Kaiser Franz I. nach Brasilien zu verheiraten bedeutete, dass Österreich auch eine Expedition in das damals noch kaum erforschte Fabelland Brasilien entsenden könnte und damit würde Österreich sich wieder als Großmacht in Wissenschaft und Kunst darstellen. Ab 1822 Kaiserin von Brasilien. Nach der Anerkennung der Unabhängigkeit Brasiliens durch Portugal am 15. November 1825, an denen Sie maßgeblich beteiligt war, begann für Leopoldina das letzte Lebensjahr. Am 11. Dezember 1826, wenige Tage nach einer Fehlgeburt, starb Leopoldina, fünf Wochen vor ihrem dreißigsten Geburtstag.
Die wahrscheinlich wichtigste Person von allen war aber:
Kaiser Franz Joseph I.
Geb. am 18. August 1830 in Schloss Schönbrunn (Wien)
Gest. am 21. November 1916 in Schloss Schönbrunn (Wien)
Franz Joseph wurde bereits seit frühester Kindheit an von seiner Mutter als potenzieller Nachfolger auf dem Kaiserthron aufgebaut.
Sehr bald stand fest, dass der kleine Erzherzog einmal Kaiser werden sollte. Daher wurden die Leitlinien seiner Erziehung mit großer Sorgfalt ausgearbeitet. Die Grundsätze der Erziehung beruhten auf Pflichtgefühl, Religiosität und dynastischem Bewusstsein. Das Programm wurde von Mutter Sophie und Staatskanzler Fürst Metternich zusammengestellt. Das Kind hatte ein enormes Lernpensum zu bewältigen. Im Vordergrund standen von Anfang an Deutsch und vor allem Französisch. Früh wurden mit Tschechisch und Ungarisch sowie später mit Italienisch und Polnisch die wichtigsten Sprachen der Monarchie einbezogen. Daneben wurde auch auf die Sprachen der Antike, Latein und Altgriechisch, nicht vergessen.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Leibeserziehung (Turnen, Schwimmen, Fechten, Reiten, Tanzen) und der Einführung in militärisch-strategische Grundkenntnisse. Franz Joseph sollte eine Offiziersausbildung durchlaufen. Anlässlich seines 13. Geburtstages wurde er zum Obersten des Dragonerregiments Nr. 3 ernannt. Überhaupt stand der militärische Aspekt in der Erziehung im Vordergrund, denn der zukünftige Kaiser sollte in der Armee die wichtigste Stütze seiner Herrschaft sehen lernen. Die Einführung in das Staatswesen wurde von Metternich persönlich gestalltet.
Die Erziehung Franz Josephs wird von vielen seiner Biografen als regelrechte Dressur gesehen, durch die seine spätere Persönlichkeit vorgeformt wurde.
Teil 1 seiner Herrschaft:
Im Zuge der Revolution floh die kaiserliche Familie aus Wien ins mährische Olmütz. Nach der teilweise gescheiterten Märzrevolution sah die Familie die Chance, die Dynastie wieder Rolle zu geben, indem. Erzherzog Franz Karl, der eigentlich der Nächste in der Thronfolge gewesen wäre, verzichtete. Sophie sah nun den Moment gekommen, ihren Lebenstraum, ihren Erstgeborenen auf dem Kaiserthron zu sehen, zu verwirklichen.
Die Revolution 1848
In Österreich selbst gingen die Errungenschaften der Märzrevolution zum größten Teil verloren und das Land trat in die Phase des Neoabsolutismus ein. Als Neoabsolutismus bezeichnet man die Regierungsform im Kaisertum Österreich von 1851 bis 1860 in dieser Zeit wurde sich an der aufgeklärten Absolutismus orientiert, bedeutet es fehlte eine Verfassung und es gab kein Parlament. In dieser Zeit gab es lediglich verschiedenen Verfassungsentwürfen, beginnend mit Pillersdorf’schen Verfassung von 1848, diese wurde aber nur 3 Wochen später wieder aufgehoben. Später folgte die Oktroyierten Märzverfassung von 1849, die durch das Silvesterpatent von 1851 aufgehoben und durch das Oktoberdiplom von 1860 teilweise wieder bestätigt wurde, wurde die formelle Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz festgehalten.
Pillerdorfscher Verfassung:
War Österreichs erstes Grundgesetz. Der Jurist Franz Freiherr von Pillersdorf wurde nach einer guten Karriere im Finanzbereich der Habsburger zum Innenminister ernannt. Unter seiner Leitung wurde die Pillerdorfscher Verfassung ausgeabreitet nachdem Kaiser Ferdinand I. nach der Revolution der Bevölkerung mehr Freiheit, keine Zensur und eine Verfassung versprach. Den Revolutionären war dies aber nicht genug und so wurde die Verfassung am 16. Mai 1848 außer Kraft gesetzt. Durch dieses Scheitern trat Pillersdorf wenige Wochen später zurück.
Oktroyierte Märzverfassung:
Als oktroyierte Märzverfassung wurde am 4. März 1849 vom 18-jährigen Kaiser Franz Joseph I. erlassen wurde. Die Verfassung sah einen Reichstag als Zweikammerparlament mit Oberhaus und Unterhaus sowie einen beratenden Reichsrat vor und definierte Grund- und Freiheitsrechte der österreichischen Staatsbürger. Mit dem später sogenannten Silvesterpatent hob Kaiser Franz Joseph am 31. Dezember 1851 die von ihm oktroyierte Märzverfassung 1849 auf. Damit setzte sich im Kaisertum Österreich der Prozess einer neoabsolutistischen Reorganisation des Staates endgültig durch, der sich seit der Niederschlagung des Wiener Oktoberaufstands 1848 angekündigt hatte. Diese Zeit wurde erst mit der Schlacht von Solferino 1859 mit dem Oktoberdiplom vom 20. Oktober 1860 beendet.
Das Oktoberdiplom wurde durch Kaiser Franz Joseph I. in Form eines Manifests erlassen. Es beinhaltete die Grundzüge einer neuen Verfassung, in der Staatsform einer konstitutionellen Monarchie. Es wurde ein Reichsrat mit 100 Mitgliedern geschaffen, der in finanz- und wirtschaftspolitischen Fragen beratende Funktion, in legislativer Hinsicht nur eine geringe Bedeutung haben sollte. Die Außen- und die Kriegspolitik blieb weiterhin in der alleinigen Entscheidungskompetenz des Kaisers.
Ein weiterer Entwurf der Kremsierer Entwurf wurde nie ganz fertiggestellt und trat somit auch nie in Kraft.
Die Doppelmonarchie
Danach entstand die Österreichisch-Ungarische Doppelmonarchie durch die Ablehnung des Februarpatents. Diese Monarchie war nur an der Spitze durch ein gemeinsames Staatsoberhaupt, eine gemeinsame Außenpolitik und eine gemeinsame Armee verbunden.
In allen anderen staatlichen Belangen erhielt Ungarn nun eine langersehnte vollständige Autonomie. Die Monarchie hatte nun zwei Hauptstädte – Wien und Budapest.
Während sich die österreichische Hälfte als Vielvölkerstaat verstand, wurde im ethnisch ebenso heterogenen Ungarn eine massive Magyarisierungspolitik betrieben, dies führte zur großen Unzufriedenheit der nicht ungarischen Bevölkerung und letztendlich auch zum Zerfall des Vielvölkerstaates.
Eine Besonderheit war, dass Franz Joseph das Ernennungsrecht für Posten der Zentralbürokratie und ein Vetorecht bei Gesetzesbeschlüssen behielt.
Die Regierung war weiterhin vor allem dem Kaiser verpflichtet und weniger dem Parlament. Die Minister waren in erster Linie Berater des Kaisers. Verstärkt wurden Franz Josephs Einflussmöglichkeiten auf die Regierung dank seines Rechtes auf Vertagung oder gar Auflösung des Reichsrates. Im Krisenfall war der Kaiser ermächtigt, das Reich ohne Parlament mittels Notparagrafen zu regieren.
Es waren dies weitreichende Rechte, von denen Franz Joseph wiederholt Gebrauch machte. Der Kaiser war auch der zentrale Angelpunkt zwischen den beiden Reichshälften, denn gesamtstaatliche Entscheidungen vor allem im Bereich der Außenpolitik lagen bei ihm.
Ein weiteres Instrument der kaiserlichen Macht war die Armee, diese war zentral für das Selbstverständnis von Franz Joseph, der sich zeitlebens als Soldat sah. Das Militär war straff zentralistisch organisiert. Jegliche Ansätze von Eigenständigkeit oder Aufstände wurden im Keim erstickt.
Probleme des Vielvölkerstaates
Das Reich Franz Josephs war ein Vielvölkerstaat, in dem mehr als zehn verschiedene Sprachen gesprochen wurden und alle europäischen Religionen vertreten waren.
Ein Problem ergab sich durch die unterschiedlichen Anteile der verschiedenen ethnischen Gruppen an politischen Gestaltungsmöglichkeiten. Nach dem Ausgleich wurde neben den deutschsprachigen Eliten nun auch die ungarische Volksgruppe besonders bevorzugt. Dies erzeugte Widerstand bei anderen Nationalitäten; vor allem die slawischen Volksgruppen sahen sich benachteiligt. Tschechen und Südslawen forderten eine verstärkte Föderalisierung der Monarchie. Besonders die Tschechen forderten als drittstärkste Nationalität eine angemessene Position innerhalb des Gesamtstaates. Die Hoffnungen der Tschechen wurden enttäuscht, als der von Franz Joseph ursprünglich versprochene „böhmische Ausgleich“ 1871 scheiterte.
Im Balkan hingegen sah Franz Joseph I einen Ersatz für die nach dem Verlust der italienischen Gebiete verkleinerte Monarchie. Im Laufe des Zerfalls des Osmanischen Reiches waren im 19. Jahrhundert neue Staaten entstanden. Es kam zu einem massiven Interessenkonflikt zwischen Österreich-Ungarn und Russland, das sich als Schutzmacht der Balkanslawen sahen.
1878 erfolgte aufgrund der Beschlüsse des Berliner Kongresses die Einnahme der osmanischen Provinzen Bosnien und Herzegowina, wobei diese offiziell weiterhin Teil des Osmanischen Reiches blieben.
Franz Joseph stand dem gesellschaftlichen Wandel ambivalent gegenüber. Der Wiener Hof blieb weiterhin ein Hort der Traditionen.
Obwohl Franz Joseph sich selbst als „deutscher Fürst“ verstand, ließ er in seinem persönlichen Handeln nicht auch nur den Anschein einer Bevorzugung einer der ethnischen Gruppen aufkommen.
War Franz Joseph am Beginn seiner Herrschaft ein Vertreter eines extrem politischen Katholizismus, bekannte er sich später zum religiösen Pluralismus in seiner Monarchie, Juden und Muslime sahen in ihm einen besonderen Schutzherrn.
Das Ende von Franz Joseph
Sein liberaler Sohn Rudolf war sein größter Kritiker, der gezielt von jeglicher politischen Einflussnahme fern gehalten wurde. Auch zwischen Franz Joseph und seinem Neffen Erzherzog Franz Ferdinand, gab es große Meinungsunterschiede. Grund für das schwierige Verhältnis war vor allem die nicht standesgemäße Ehe des Thronfolgers mit Sophie Chotek, die dieser trotz der Ablehnung des Kaisers durchsetzte, mit dem Verzicht auf die Zugehörigkeit zum Haus Habsburg für seine Nachkommen.
Ab 1893 verfügte die österreichische Reichshälfte über keine stabilen Regierungen mehr. Das Militär und der Beamtenapparat wurden zur wichtigsten und fast einzigen Stütze der Monarchie, die nach veralteten Prinzipien weiterverwaltet wurde. Das Reich und sein Kaiser wurden von der Moderne überrollt.
Zudem entwickelte sich die Lage am Balkan nicht zugunsten Österreich-Ungarns. Als Bosnien-Herzegowina 1908 endgültig annektiert und somit zum Staatsgebiet der Monarchie wurde, kam es zu einer außenpolitischen Krise. Das Habsburgerreich stand im Konflikt mit Serbien und dem Osmanischen Reich. Zugleich war der außenpolitische Spielraum aufgrund der Isolierung Österreich-Ungarns im europäischen Mächtespiel stark eingeengt, sodass das Reich Franz Josephs nun noch stärker von seinem deutschen Bündnispartner abhängig wurde.
Zudem kam das Attentat von Sarajewo am 28. Juni 1914. Franz Joseph verstand das Attentat als einen Angriff auf die Ehre der Dynastie und erklärte dem Königreich Serbien, in dem er den Drahtzieher des Attentats sah, den Krieg. In einer Art Kettenreaktion folgten wechselseitige Kriegserklärungen, der Erste Weltkrieg hatte begonnen. Von einigen wird er im Krieg als Greis dargestellt, der, von seiner Umgebung abgeschottet, die Konsequenzen seines Handelns nicht mehr begriff. Andere meinen, der alte Kaiser habe sein Reich sehenden Auges in den Untergang geführt. Dies verdeutlicht sein dieses Zitat von ihm: „Wenn wir schon zugrunde gehen müssen, dann wenigstens anständig!“
Inmitten des Ersten Weltkrieges starb Franz Joseph am 21. November 1916 mit 86 Jahren an einer Lungenentzündung.
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