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Die Frau & Die Ehe zur römischen Zeit - Referat



Ich werde euch heute etwas über die Frau und das Eheleben erzählen.

Zuerst etwas zur Frau.

Die römische Frau unterstand während ihres gesamten Lebens der Autorität eines Mannes und zwar der ihres Vaters oder der des Ehemannes.

Schon in der Kindheit wurde die Frau von ihrer Mutter in die häuslichen Arbeiten eingeführt, da sie schon mit 10 Jahren heiratsfähig war.

Die Erziehung

Die Mädchen gingen gemeinsam mit den Jungen zur Grundschule. Danach erhielt das Mädchen einer wohlhabenden Familie Privatunterricht in Griechisch und sie lernte die Lyra zu spielen und zu singen. Somit blieb genügend Zeit übrig, um die häuslichen Arbeiten zu erlernen. Das Mädchen lernte auch früh, Sklavinnen zu überwachen und anzuleiten.

Die Familie

Der Unterschied zwischen der römischen und der heutigen Familie ist nicht sehr gross. Während der Grieche seine Frau zu Hause einschloss, begleitete die römische Frau ihren Ehemann zu Banketten und sie teilten sich die Entscheidungsgewalt über Kinder und Hausangestellte. Frauen und Männer waren in der Erbfolge gleichgestellt. Was die Frau erbte, war nicht auf den Ehemann übertragbar.

Die Hausfrau

Die Matrone, die Ehefrau eines wohlhabenden Mannes, erhielt von ihm meistens die Leitung des Hauses mitsamt den Schlüsseln für den Geldschrank. Ihr Mann war der Überzeugung, dass ihr diese Aufgabe zustände. Zu Beginn des Tages opferte die Matrone den Hausgöttern, den Laren und Penaten. Danach erteilte sie den Sklaven Befehle, überprüfte die Abrechnungen und drehte ihre Runde im Haus, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Die Matrone war immer in Begleitung eines Sklaven, der sogar ihre kleinste Geste verstehen musste, damit es nicht anstrengend für sie war. Die Herrin kannte keine Einsamkeit.

Die Witwe

Zur Kaiserzeit war die reiche Witwe eine typische Persönlichkeit. Da sie ohne einen Mann an ihrer Seite lebte, flösste sie den Männern Angst ein und die Frauen beneideten sie um ihre Freiheit. Hatte sie neben Gütern auch die Klientel ihres Mannes geerbt, konnte sie politische Ämter bekleiden.

Die Schminke und die Kleidung

Teilweise wurden Parfüm und Schminke als verwerfliche Mittel angesehen, die ehebrecherische Frauen benutzten. Trotzdem waren diese Mittel unter Matronen weit verbreitet. Mit Kreide bestrich sich die römische Frau Stirn und Arme; als Rouge oder Lippenstift diente Weinsatz; Russ oder Malachitpulver wurde verwendet um die Brauen schwarz zu tönen und die Umrisse der Augen nachzuziehen. Es gab auch verschiedene Hausmittel, wie zum Beispiel eine Creme aus dem Sprungbein der jungen Kuh oder ein Gemisch aus Kälbermist und Olivenöl gegen den Kupferausschlag.
Die Kleidung einer Matrone bestand hauptsächlich aus der Tunica und der Stola, sowie den Unterkleidern. Die Stola war ein langes Kleid, das in der Taille von einem Gürtel gestrafft wurde. Die Farbe der Stola reichte von gelb bis Purpur. An Stelle von Leinen und Wollgeweben zog man Baumwolle und Seide als Stoffe für die Kleidung vor. Das Aussehen vervollständigten Sonnenschirme, Fächer und Schmuck.

Die Frisur

Die Frisur war der Matrone sehr wichtig, weshalb kurze Haare bei Frauen auch verpönt waren. Die Vielfalt der Frisuren war unglaublich. Die Haare konnten hochgesteckt, glattgezogen oder gelockt sein. Zur Zeit der Republik wurden die Haare schlicht frisiert, das Haar lag dicht am Nacken und wurde höchstens von kleinen Zöpfen oder Haarknoten geschmückt. In der Kaiserzeit schenkte man dem Haar besondere Aufmerksamkeit. Nach dem Kontakt zu den Völkern jenseits der Alpen wurde blond zur Modefarbe, auch wenn man es nicht als angemessen erachtete. Deshalb färbten sich die Matronen die Haare schwarz. Zur Zeit der Flavier waren aufgetürmte Locken in Mode. Junge Frauen trugen ihre Haare offen, zusammengebunden oder geflochten. Im Gegensatz zu den Matronen trugen sie keine Kopfbedeckungen. Nach der Hochzeit änderte sich die Frisur, um den neuen Status der Frau anzuzeigen. Die Haare mussten nach altem Brauch bedeckt werden. Für das frisieren der Matrone war die Ornatrix zuständig, die ihre Herrin auch schminkte. Für jedes ausgerissene Haar oder schlechte Arbeit wurde sie von der Matrone geschlagen.

Die Ehe

Die Ehe bildete für die Römer das Fundament der sozialen Stabilität. Die Fortpflanzung war das Hauptziel der Verbindung. Wie ihr schon wisst, war das Mädchen mit 10 Jahren heiratsfähig, der zukünftige Mann war jedoch beträchtlich älter.

Die Verlobung

Noch im Kindesalter wurde das Mädchen an einer Verlobungsfeier vom Vater als Braut versprochen. Bei
diesem Versprechen überreichte der Verlobte der zukünftigen Braut Geschenke und einen Ring aus Eisen und Gold, der unserem Trauring ähnelt. Die Verlobte streifte sich diesen Ring auf den Finger über, den wir heute davon abgeleitet Ringfinger nennen. Es wurde erzählt, dass von diesem Finger aus eine Vene zum Herzen führt.

Die Hochzeitsfeier

Die zweite Junihälfte wurde als günstigen Zeitraum für eine Heirat gehalten, wogegen der Mai als nachteiliger Monat bezeichnet wurde. Die Begleitung der Braut war die Pronuba, eine der liebsten Angehörigen der Braut z.B die Mutter oder eine Freundin. Mit einem Opfer begann die Feier. Wurde die Verbindung gutgeheissen, fuhr man mit dem Ritus fort. Man unterschrieb eine Art Ehevertrag und die Pronuba legte die Rechte der Brautleute übereinander. Dies war der wichtigste Augenblick der Feier.

Das Brautkleid

Die Hochzeitsvorbereitungen begannen einen Tag vorher. Am Abend zuvor legte sich die Braut im Brautkleid und mit einem Haarnetz schlafen. Das Brautkleid bestand aus einer langen Tunica mit einem doppelknotigen Gürtel und einer safranfarbenen Palla. Dazu Sandalen in derselben Farbe. Die Braut trug eine Halskette aus Metall. An die Heiligkeit der Ehe sollte ein orangefarbener Schleier, der Flammeum, erinnern, der die Haare und den oberen Teil des Gesichts bedeckte. In der Kaiserzeit erhielt die Braut ausserdem einen Kranz aus Myrte und Orangenblüten.

Das Fest nach der Trauung

Nach der Trauung fand ein Bankett statt. Anschliessend wurde die Braut zum Haus ihres Ehemannes begleitet. Es galt als schlechtes Omen, wenn die Braut am ersten Tag ihrer Ehe stolperte. Deshalb wurde sie von Freunden über die Schwelle des Hauses getragen. Mit Spindel und Spinnrocken in der Hand ging die Braut dem Hochzeitszug voran. Die Pronuba liess sie auf dem Hochzeitsbett absitzen und nahm ihr den Schleier ab. Am nächsten Tag erhielt die Braut Geschenke von ihrem Ehemann und sie trug das erste Mal die Kleider einer Verheirateten.

Die Verstossung

Die Verstossung stellte seit den ersten Jahrhunderten eine gewohnte Praxis dar. Doch nur der Mann konnte seine Frau verstossen, nicht umgekehrt. Die Frau konnte wegen Vergiftung der Kinder, Hinterziehung der Schlüssel oder Ehebruch verstossen werden. Unter Vergiftung der Kinder verstand man die Abtreibung eines Kindes mittels Giftes ohne Zustimmung des Ehemannes. Hinterziehung der Schlüssel beging die Frau, wenn sie Wein aus dem Keller trank. Damit sie ertappt werden konnte, musste sie jeden Verwandten ihres Mannes, dem sie begegnete, auf den Mund küssen. Ehebruch wurde nicht als Kränkung gegenüber dem Ehemann angesehen, sondern als Vergehen gegen die Familie. Die Frau könnte ja schwanger werden und somit die Sippe schädigen und verderben.


Die niedrige Geburtenrate

Die niedrige Geburtenrate war vor allem in den oberen Schichten ein häufiges Problem der Römer. Deshalb stellte Augustus folgende Regeln auf: Er begann die unverheirateten Senatoren und Ritter zu bestrafen, indem er sie ihrer Erbschaft beraubte. Das Gesetz besagte, dass Männer zwischen 25 und 60 Jahren und Frauen zwischen 20 und 50 Jahren heiraten mussten. Wenn man dann geheiratet hatte, musste man Kinder zeugen, um Sanktionen zu vermeiden. Andernfalls konnte man die Hälfte des zustehenden Erbes verlieren. Sogar Ehebruch wurde härter als in der Vergangenheit bestraft. Diese Gesetze waren jedoch nicht erfolgreich. Deshalb wurde das Aufheben der Verlobung gesetzlich verboten, denn eingefleischte Junggesellen schiebten mit dieser Taktik die Hochzeit bis ins unendliche auf. Ausserdem konnte im Falle einer Trennung die Mitgift nicht wieder zum Besitz der Frau zurückkehren.

Nun bin ich am Ende meines Vortrages angelangt.

Habt ihr noch Fragen zu meinem Vortrag???




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