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Die Judenbuche (Annette von Droste Hülshoff) Charakterisierung von Margret Mergel - Referat
Die Novelle „Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff handelt von einem Jungen namens Friedrich Mergel, der im 18. Jahrhundert in einem abgelegenen Dorf in Deutschland aufwächst, in dem die Begriffe von Recht und Unrecht nicht klar definiert sind. Friedrich ist der einzige Sohn des Halbmeiers Hermann Mergel und seiner Frau Margret.
Margret Mergel spiel in der Geschichte eher eine Nebenrolle. Sie ist bereits die zweite Frau von Hermann, der als „ordentlicher Säufer“ (S.6, Z.6) bezeichnet wird, das heißt, er trinkt nur an Sonn- oder Feiertagen.
Margret wird als eine „brave, anständige Person, so in den Vierzigen“ (S.6, Z.33-34) beschrieben. In ihrer Jugend galt sie als „Dorfschönheit“ und wird auch später noch als „sehr klug und wirtschaftlich“ angesehen (vgl. S.6, Z.34 – S.7, Z.1). Sie ist der Meinung, dass eine schlecht behandelte Frau selbst daran Schuld hat, so sagt sie: „Eine Frau, die von ihrem Manne übel behandelt wird, ist dumm oder taugt nichts [...]“ (S.7, Z.5-7). Daran sieht man, dass sie eine sehr selbstsichere Persönlichkeit ist. Später wird allerdings deutlich, dass sie sich selbst überschätzt hat, denn auch die kann ihrem Mann Hermann das Trinken nicht angewöhnen (vgl. S.7, Z.8-15). Außerdem wehrt Margret sich nicht dagegen, dass sie von ihm geschlagen wird (vgl. S.7, Z.22-24).
Im zweiten Ehejahr wird ihr gemeinsamer Sohn Friedrich geboren, worüber Margret allerdings nicht erfreut ist, „denn [sie] soll sehr geweint haben, als man ihr das Kind reichte“ (S.7, Z.26-27). Friedrichs Vater Hermann soll aber nach der Geburt wieder „ordentlicher“ geworden sein (S.7, Z.33).
Dass Margret mit der Erziehung Friedrichs überfordert ist, erkennt man daran, dass sie ihn, als er sich eines Nachts um seinen Vater sorgt, nur noch mehr verängstigt und nicht versucht Friedrich zu beruhigen, was wahrscheinlich jede andere Mutter tun würde. So erzählt sie ihm vom Teufel und dass dieser seinen Vater „fest genug“ halten würde (vgl. S.8, Z.27). Sie wird immer ungeduldiger und sagt zu Friedrich: „[E]r steht vor der Tür und will dich holen, wenn du nicht ruhig bist!“ (S.8, Z.28-29).
Margret ist sehr religiös und betet jeden Tag zwei Rosenkränze (vgl. S.15, Z.12-13). Auch in jener Nacht betet sie für Hermann, der allerdings trotzdem ums Leben kommt. Trotz der Misshandlungen ist Margret erschüttert und sagt: „Zehn Jahre, zehn Kreuze. Wir haben sie doch zusammen getragen, und jetzt bin ich allein!“ (S.10, Z.16-17). Also hat sie Hermann wohl trotzdem geliebt.
Mit zwölf Jahren wird Friedrich von seinem Onkel und Margrets Bruder Simon Semmler adoptiert, was ihr wohl ganz recht kommt, denn dann muss sie sich nicht mehr alleine um Friedrichs Erziehung kümmern. Schon früh hat sie ihm mit auf den Weg gegeben, dass alle Förster und auch Juden schlechte Menschen sind. Daran sieht man, dass sie voreingenommen ist.
Als Friedrich sich später weiterentwickelt und zu einem angesehenen Jungen im Dorf wird, ist Margret richtig stolz auf ihn (vgl. S.21, Z.16-18).
Insgesamt kann man sagen, dass Margret Mergel erst eine selbstbewusste und selbstsichere Frau und später eine unterdrückte Ehefrau und überforderte Mutter ist. Auch wenn sie erst nicht erfreut über die Geburt ihres Sohnes ist, liebt sie ihn trotzdem und ist stolz auf ihn. Außerdem ist sie einerseits eine sehr religiöse, andererseits aber auch eine voreingenommene Person.
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