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Die Kolonie Deutsch-Südwestafrika - Referat



Gliederung:

1. Allgemeines
2. Geschichte
3. Der Hereroaufstand
4. Die Kolonie im Ersten Weltkrieg
5. Völkermord unter den Ureinwohnern
6. Die Gesetze in Deutsch-Südwestafrika

Allgemeines
Deutsch-Südwestafrika liegt auf der Fläche des heutigen Staates Namibia. Es war von 1884 bis 1915 eine deutsche Kolonie. Die Fläche des Schutzgebietes betrug rund 835.000 km². Damit war die Kolonie ungefähr eineinhalbmal so groß wie das Deutsche Kaiserreich.

Geschichte
Deutsch-Südwestafrika war die einzige deutsche Kolonie, in der sich eine nennenswerte Anzahl deutscher Siedler niederließ. Noch heute leben einige Auslandsdeutsche in diesem Gebiet.
Ursprünglich war das Land von Buschmännern und sogenannten Bergdamaras bewohnt, was der Name einer afrikanischen Volksgruppe ist. In der zweiten Hälfte wanderten schließlich die Herero und einige Hottentottenstämme ein.
Schon im Jahr 1878 wird ein Teil des Landes zu britischem Besitz erklärt. 1880 ziehen die Engländer sich jedoch aus dem Gebiet zurück.
Als 1882 der deutsche Kaufmann Adolf Lüderitz in diesem Gebiet Land erwerben will, ersucht er die deutsche Regierung um Schutz. Noch bevor dieses Gesuch das Auswärtige Amt des Deutschen Kaiserreiches erreicht, fragt Bismarck bereits in London an, ob England Anspruch auf dieses Gebiet erhebe. Die Antwort, die er erhält, ist ausweichend.

Adolf Lüderitz
1883 erwirbt Lüderitz schließlich Land. Noch im selben Jahr reist er selbst nach Südwestafrika.
Am 24. April 1884 werden die Besitzungen von Lüderitz durch Bismarck unter deutschen Schutz gestellt. Das Gebiet wird zu Deutsch-Südwestafrika, einer deutschen Kolonie.
Im Jahr 1886 kehrt der Kaufmann Lüderitz nicht von einer Expedition zurück und gilt von da an als verschollen. Vier Jahre später, 1890, bildet Leutnant Hugo von François die erste Schutztruppe mit einer Stärke von 20 Soldaten in der Kolonie.
1893 und 1894 erheben sich die Hottentotten unter ihre Anführer Hendrik Witbooi. Der Kolonialkrieg wird dadurch ausgelöst, dass Hugo von François einen Präventivschlag gegen die Eingeborenen durchführt. Major Theodor Leutwein wird in die Kolonie gesandt, um Leutnant François zu ersetzen. Später wird er Landeshauptmann. Am 27. August 1894 beginnt Major Leutwein einen Ansturm auf das Lager von Witbooi. Dieser ergibt sich schließlich und schwört Gefolgschaft. Er steht über 10 Jahre zu seinem Wort, bis zum Hereroaufstand 1904.
1896 gibt es einen Aufstand der „Khauashottentotten“ und der Ostherero. 1897 erhebt sich ein weiterer Stamm der Hottentotten.
Als 1897 eine Rinderpest wütet, verteuern sich die Waren im Land sehr. Die Preise für das Rindfleisch steigen beispielsweise um das Dreifache. Wenn jemand seine Schulden nicht zahlen kann, verliert Land und Vieh. Vor allem die Herero leiden sehr unter dieser Politik.
1903 streiten mehrere Einheimische um einen Hammel. Es kommt zu einer Schießerei, bei der Deutsche und Einheimische ermordet werden.

Der Hereroaufstand
Am 12. Januar 1904 beginnt der Hereroaufstand. Grund dafür ist, dass die Kapitäne der Herero große Landflächen verkaufen, die Herero diese aber weiterhin als Weideland nutzen. Die Siedler, denen das Land gehört, erschießen die Rinder der Herero. Daraufhin gibt es immer häufiger Schießereien zwischen den Herero und den Einwanderern. Schließlich kommt es zu Plünderungen von deutschen Siedlungen, bei denen rund 150 Einwanderer getötet werden, auch Frauen. Auch Angehörige des Damara-Volkes werden getötet.
766 deutsche Soldaten standen einigen Tausend bewaffneten Herero gegenüber. Aufgrund ihrer starken Unterzahl streichen die Deutschen eine Niederlage nach der anderen ein. Daraufhin stellt man in Berlin ein Marineexpeditionskorps zusammen, und ein halbes Jahr später gewinnen die Deutschen wieder die Oberhand.
Im August 1904 schlagen sie den Hereroaufstand nieder, bei der Schlacht am Waterberg. Die Herero fliehen nach Südosten, doch bei der Flucht sterben viele derjenigen, die den Krieg überlebt hatten.

Die Schlacht am Waterberg
Nach dem Aufstand von 1904 werden in Deutsch-Südwestafrika Konzentrationslager erbaut, in denen die Eingeborenen gefangen und teilweise zur Zwangsarbeit gezwungen werden.
Von 1904 bis 1908 erheben sich viele Eingeborene unter Hendrik Witbooi. Doch auch dieser Aufstand wird schließlich niedergeschlagen.

Die Kolonie im Ersten Weltkrieg
Im ersten Weltkrieg kommt es auch in Deutsch-Südwestafrika zu Kämpfen und vielen Toten. Im Anschluss auf diesen Krieg verliert das Deutsche Reich mit dem Versailler Vertrag auch die Kolonie. Im November werden die deutschen Beamten in unwürdiger Weise abtransportiert. Deutsch-Südwestafrika wird an die Südafrikanische Union übergeben. Das Gebiet ist nicht länger eine deutsche Kolonie. Unabhängig wird Namibia allerdings erst viel später, im Jahr 1990.

Völkermord unter den Ureinwohnern
Bei den Aufständen von 1904 – 1908 wurden etwa 65 – 80.000 Herero und etwa 10 -20.000 Nama getötet. Mittlerweile wird über dieses Geschehen als einen Völkermord gesprochen.
Die fliehenden Herero wanderten damals in ein Trockengebiet hinein, woraufhin die Deutschen die wenigen Wasserstellen besetzten. Am 2. Oktober 1904 wurde ein Vernichtungsbefehl erlassen.

Vor wenigen Jahren hat Namibia Deutschland für diesen Völkermord verklagt, hatte allerdings keinen Erfolg.
Die Hauptursachen für den Aufstand damals waren vor allem der zunehmende Landesverlust der Herero durch deutsche Siedler. Auch die deutsche Politik der Eingeborenenreservate trug einen großen Teil dazu bei. Die europäischen Händler verkauften ihre Waren mit unangemessen hohen Preisen, und die Eingeborenen bekamen immer mer Schulden. Außerdem gab es immer wieder ungestrafte Vergewaltigungen von Hererofrauen und Misshandlungen der Herero.

Die Gesetze in Deutsch-Südwestafrika
Auch die Gesetze für Deutsch-Südwest waren für die Eingeborenen erniedrigend. So wurde ihr Stammesvermögen, also Vieh und Land, enteignet. Die Einheimischen durften nur mit der Genehmigung des Gouverneurs Land und Tiere erwerben. Außerdem gab es eine Passpflicht für die Eingeborenen. Hinzu kam, dass jeder Afrikaner ein Dienstbuch und einen Arbeitsvertrag besitzen musste. Die Eingeborenen durften nur bei groben Verletzungen der Dienstverpflichtungen und bei Misshandlungen ihre Arbeit kündigen.
Im Laufe des Kolonialismus wurde den Einheimischen der Kolonie Südwestafrika jede Freiheit und menschliches Verständnis genommen. Sie wurden einem Kontrollsystem und einer Zwangsarbeit unterworfen, die sich von Sklaverei kaum unterschied.

Textquellen (Stand: 10.03.2020):
• https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/deutsche-kolonialpolitik-afrika-hereroaufstand
• https://www.grin.com/document/106191
• https://www.deutschlandfunkkultur.de/verbrechen-an-den-herero-und-nama-die-juristische.976.de.html?dram:article_id=426514
• https://www.sueddeutsche.de/politik/herero-nama-namibia-deutschland-voelkermord-1.4359508
• https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/projekte/kolonien/deutsch-suedwestafrika/
• https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/aussenpolitik/die-kolonie-deutsch-suedwestafrika.html
• https://www.welt.de/geschichte/gallery143511407/Blutiges-Deutsch-Suedwestafrika.html
• https://www.spiegel.de/geschichte/kapitulation-in-deutsch-suedwestafrika-1915-a-1041680.html
• https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-03/namibia-unabhaengigkeit
• https://www.deutschlandfunk.de/deutsch-suedwestafrika-die-deutsche-kolonialherrschaft-im.2852.de.html?dram:article_id=426736
• http://genwiki.genealogy.net/Deutsch-S%C3%BCdwestafrika
• https://www.sueddeutsche.de/politik/hereros-in-deutsch-suedwestafrika-der-andere-voelkermord-1.2454826



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