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Die Pest - 2.Version - Referat
Die Pest
[lat. pestis = Seuche]
1. Die Geschichte
Die Pest trat in Europa zum ersten Mal im 14. Jahrhundert auf. Dabei kamen im Zeitraum von 1347 bis 1351 ca.25 Millionen Menschen um, was einem Viertel der gesamten Bevölkerung des Kontinents entsprach. Vom Wüten der Pest in Florenz ist uns ein beklemmender Situationsbericht von dem italienischen Dichter Giovanni Boccaccio überliefert:
Im Jahre des Herren 1348 brach in Florenz die todbringende Pest aus, die vor einigen Jahren im Morgenlande ihren Anfang genommen und sich unaufhaltsam bis ins Abendland ausgebreitet hatte. Alle Mittel, die menschliche Einsicht erdenken konnte, wurden angewandt. Die Stadt wurde von extra dazu bestimmten Beamten von allem Schmutz reingehalten, jedem Kranken wurde der Zutritt zur Stadt verwehrt; trotz alledem hielt die Pest auf furchtbare Art Einzug in die Stadt. Anders als im Morgenlande, wo den Kranken als erstes Anzeichen Blut aus der Nase drang, zeigten sich hier bei Männern und Frauen an den Weichen oder in den Armhöhlen Geschwülste von der Größe eines Apfel oder Eies (Pestbeulen), die sich binnen kurzem auf dem ganzen Körper ausbreiteten; im weiteren Verlauf bildeten sich überall blaue und schwarze Flecken; gleich den Pestbeulen sichere Vorboten des nahen Todes(...)
Im 15., 16., 17. und 18 Jahrhundert folgten weitere verschieden heftige Epidemien. Durch bessere Hygiene und Ausrottungsversuche der Ratten gelang es ab etwa 1740 die Pest in Europa einzudämmen.
1890 bedrohte die Pest noch einmal von Asien aus die Welt. Heute ist sie aus Europa völlig verschwunden, und nur noch in bestimmten Pestherden, besonders in Asien anzutreffen. Nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation, wurden im Jahre 1960 nur noch 360 Pestfälle auf der gesamten Erde gemeldet.
2. Die Erkrankung
Man bezeichnet die Pest als eine Infektionskrankheit. Infektionskrankheiten werden entweder über Viren, Bakterien oder über Pilze übertragen. Im Falle der Pest sind es die Pest-Bakterien, die erst Ende des 19. Jahrhunderts von S. Kitasato und A. Yersin entdeckt als Ursache dieser epidemischen Krankheit ermittelt werden konnten.
2.1 Die Pest-Bakterie
Die Bakterie, die die Pest hervorruft heißt Yersinia pestis. Sie besitzt die Gestalt kleiner plumper Stäbchen (siehe Abbildung Nr.1). Das Pestbakterium kommt natürlicherweise in Nagetieren vor. Durch Blutaufnahme des Rattenflohs gelangt es in den Magen-Darm-Kanal desselben. Durch den Biss eines Flohs gelangen die Bakterien in den Menschen. Der nächste Lymphknoten wird versuchen sie zu vernichten. Dabei schwillt er bis zu Faustgröße an und verfärbt sich dunkel. Nach dem Ausbruch aus dem Lymphknoten überschwemmen die Bakterien den gesamten Körper. Bei der Vermehrung produzieren diese das Stoffwechselgift Toxin, welches das Gewebe zersetzt sowie die Funktion von Herz, Niere und Leber beeinträchtigen kann.
2.2. Die Übertragung der Pest
Übertragen wird die Pest durch den Biss verschiedener Insekten, die gewöhnlich als Parasiten auf Nagetieren leben und sich einen neuen Wirt suchen, wenn der bisherige stirbt. Das wichtigste dieser Insekten ist der Rattenfloh (siehe Abbildung Nr.2). Der befallene Mensch kann die Krankheit in Form von
Tröpfcheninfektionen unmittelbar an den nächsten Menschen weitergeben.
2.3. Die drei verschiedenen Arten der Pest
Beim Menschen kommen drei Formen der Pest vor: die Beulenpest, die Lungenpest und die Pestsepsis. Am bekanntesten ist die Beulenpest; sie trägt ihren Namen, weil die Erkrankten an Leistenbeugen, Achselhöhlen oder Hals charakteristische Beulen bekommen - vergrößerte, entzündete Lymphknoten. Bei der Lungenpest ist die Lunge der wichtigste Infektionsherd; hier erfolgt die Ansteckung häufig durch Tröpfcheninfektion von einer bereits infizierten Person. Von der Lunge aus kann sich die Infektion auf andere Körperteile ausbreiten, so dass es zur Pestsepsis kommt, einer Infektion des Blutes. Die Pestsepsis kann auch unmittelbar entstehen, wenn verunreinigte Hände, Lebensmittel oder Gegenstände mit der Mund- oder Rachenschleimhaut in Berührung kommen.
2.4. Symptome und Folgen der Pest
Die ersten Symptome der Beulenpest sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gliederschmerzen und ein allgemeines Unwohlsein. Die Lymphknoten in der Leistenbeuge oder (seltener) in den Achselhöhlen und am Hals schwellen plötzlich an und schmerzen. Das Fieber ist von Schüttelfrost begleitet und steigt auf 38,3 bis 40,5°C. Puls und Atmung sind beschleunigt, und der Kranke wirkt erschöpft und teilnahmslos. Die Beulen schwellen bis zur Größe eines Hühnereies an. Falls die Krankheit nicht tödlich verläuft, geht die Temperatur nach etwa fünf Tagen zurück, und etwa zwei Wochen später hat sie wieder den Normalwert erreicht. Andernfalls tritt nach etwa vier Tagen der Tod ein. Bei der Lungenpest tritt zunächst schleimiger, mit dunklem Blut durchsetzter Auswurf auf, der später dünnflüssig und hellrot wird. Der Tod tritt in den meisten Fällen zwei bis drei Tage nach dem Auftauchen der ersten Symptome ein. Die Pestsepsis zeigt sich zunächst durch plötzlich einsetzendes, hohes Fieber; innerhalb einiger Stunden färbt sich die Haut der betroffenen Person dunkelrot, und oft stirbt der Kranke noch am selben Tag. Die dunkelrote Farbe, die bei allen Pestkranken kurz vor dem Tod auftritt, ist Folge des Atemversagens; sie hat der Pest den bekannten Namen ,,Schwarzer Tod" eingebracht.
2.5. Maßnahmen gegen die Pest
Die Pesthäufigkeit lässt sich durch viele Vorbeugungsmaßnahmen vermindern, so durch bessere hygienische Verhältnisse und direkte Bekämpfung von Ratten. Bakterieninfektionen im Allgemeinen können heute mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Das sind Stoffe, die das Wachstum von Bakterien hemmen oder hindern.
3. Material
Abbildung Nr.1
Abbildung Nr.2
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