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Die Sorben - Referat
Die Sorben
Definition:
• „Wenden“; Eigenbezeichnung: Serbja, Serbjo, Serbowje
• slawische Minderheit in Sachsen, Brandenburg
• stammen von Slawen ab
• eng mit Völkerwanderungen Wandererbegegnungen von slawischen Stämmen verknüpft
• seit 7. Jhd. nach Chr. im heutigen Ostdeutschland (Elbe/Saale), Westpolen (Oder/Queis) verbreitet
• Wortstamm „sorb“ = Heimat
Charakterisierung:
• Eigene Sprache (westslawischen, polnischen, tschechischen, slowakischen Sprachraum verwandt); 1945 als Amts- und Schulsprachen anerkannt
Hauptdialekte: obersorbisch (Bautzen); niedersorbisch (Cottbus)
• zweisprachige Ortsschilder, Straßennamen
• blau-rot-weiße Fahnen, Trachten
• Osterreiter
• Kulturelle Besonderheiten, Kleidung, Bräuche noch heute erkennbar
• Oberlausitz = größte zusammenhängender Kulturraum (ca. 15000 kath. Sorben)
Sprache:
• 1293/1327 Verbot der sorbischen Sprache in: Bernburg, Altenburg, Leipzig, Zwickau
• 1706/1709 Übersetzung neues Testament ins obersorbische
 Entstehung der sorbischen Schriftsprache
• 1871: Industrialisierung  Sorben passten sich deutscher Sprache an
• Ostdeutschland: Namen von Orten sorbischer Herkunft: Leipzig  „lipa“  Linde
Handel:
• Zahlungsmittel = Austausch von Eisengeräten, Mahlsteinen & Salz, lebensnotwendige Produkte; Eisengeld  Schmiedehandwerk
• 8./9. Jhd. Warentausch, Fernhandel große Bedeutung
Sorben damals:
• Sorben = überwiegend Bauern
• 1000 = immer mehr im Land verbreitet
• 1150-1300 fränkische, flämische, thüringische und sächsische Bauern wanderten aus
•  Weiterverbreitung – 90 % der Bewohner zw. Saale und Queis = Sorben
• 1264 = durften nicht die höchsten Stände besetzen (da deutsche Eroberer vor ihnen standen; eroberte Gebiete wurden in Markgrafschaften eingeteilt)
• 16. Jhd. = eigene sorbische Literatur; Mehrheit der Sorben Übertretung zum protestantischen Glauben
• 1618-1648 = Verlust von nahezu Hälfte sorbischer Bevölkerung (30 jähriger Krieg); Schrumpfung sorbischer Sprachgebiete
• nach 1750 = Anfänge bürgerlichen sorbischen nationalen Bewusstsein (unterstützt von Slawen)
• 1790 = Herausgabe der sorbischen Zeitung „Mesacne pismo k rozwucenju a k wokrejenju“ wurde nach 1. Ausgabe verboten
• 1815 = durch Weimarer Republik wurden sorbische Siedlungen neu gegliedert, drängt Sorben in fast alle kreise der Minderheit
• 1818 = in Preußen - sorbische Sprache weiter eingeschränkt
Sorben der Neuzeit
• 1912 = Gründung der Domowina (Dachverband)
• 1919 = Gründung Lausitzer Volkspartei (ab 1924 Wendische Volkspartei, ab 1933 verboten)
• 1933 = Nationalsozialistische Diktatur/Versuche zur physischen und psychischen Ausrottung des sorbischen Volkes; Ausweisung sorbischer Lehrer und Pfarrer aus der Lausitz; sorbische Antifaschisten, u. a. Alojs Andricki (1943) und Marja Grolmusec (1944), werden ermordet
• 1941 = Verbot der letzten sorbischen Gottesdienste durch das Brandenburger Konsistorium
• 1945 = 10.Mai Neugründung der Domowina als erste demokratische Organisation in Deutschland nach dem Krieg; genießen Kulturautonomie in DDR
• 1948 = Sächsischer Landtag beschließt "Gesetz zur Wahrung der Rechte der sorbischen Bevölkerung“
• 1956 = Einweihung des seit 1947 neu erbauten Hauses der Sorben
Sorbische Intellektuelle und Bauern protestieren gegen die zunehmende Industrialisierung der Lausitz und für den Erhalt des landschaftlich und kulturell einmaligen Siedlungsraumes der Sorben, extensiver Braunkohlenabbau zerstört sorbische Dörfer und ihr Umfeld
• 1990 = außerordentlicher Bundeskongress der Domowina, Delegierte wählen eine neue Führung der Organisation und bekennen sich in einer Resolution zur Herstellung der deutschen Einheit - Protokollnotiz zum Einigungsvertrag schreibt Schutz und Förderung der sorbischen Sprache und Kultur fest
• 1991 = Neukonstituierung der Domowina als Dachverband sorbischer Vereine - Gründung der Stiftung für das sorbische Volk zur Unterstützung der nationalen und kulturellen Entwicklung der Sorben
• 1992 = erste sorbische Fernsehsendung beim ORB, als monatliches Halbstundenmagazin in niedersorbischer Sprache konzipiert
Kultur:
• bildete sich zwischen Oder und heraus
• in NS Zeit Existenz bedroht (durch Ausrottung)
• kein Mutterland außerhalb der dt. Grenzen
• 40er Jahre Entfaltung breiter sorbischer bürgerlicher Kultur
• nach 1949 entstehen: - Institut für sorbische Volksforschung
- sorbische Institut für Lehrerbildung
- Institut für Sorabistik (Uni Leipzig)
- Staatliche Ensemble für sorbische Volkskultur
- Grund- und Oberschulen
- Sorb. Abteilungen in Ministerien für Kultur
- März 2005 Neugründung der wendischen Volkspartei
• DDR = besondere staatliche Zuwendung, geschah um Preis weitgehender Unterordnung sorb. Organisationen unter Vorherrschaft der SED
• Heute = Niederlausitzsorben stehen unter Schutz der Verfassung des Landes Brandenburg
• Zahlreiche Chöre, Trachtenvereine, Laientheater, Tanzgruppen, Ensembles
• Tragen zu Hochzeiten Trachten, Musikanten: Dudelsack, kleine/große sorbische Geige, Tarakawa
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Milchkaffee021
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