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Die US-Hypothekenkrise und ihre Folgen - Referat
Die US-Hypothekkrise hat nicht nur für die amerikanische Wirtschaft, sondern für die der gesamten Welt Folgen. Banken überall auf der Erde hatten versucht am amerikanischem Boom teil zu haben. In Deutschland traf der plötzliche Einbruch vor allem öffentlich-rechtliche Institute, wie zum Beispiel die IKB, Sachsen LB und West LB, welche eingestehen mussten in undurchsichtige Geschäfte mit faulen Hypothekenkrediten verwickelt zu sein. Das Schwanken dieser Banken, war ein Schock für die Öffentlichkeit.
Gleichzeitig verloren börsennotierte Unternehmen und ihr Marktwerk sank. Deswegen sind sie weniger bereit zu investieren, was sich negativ auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Ein Teufelskreis, der erheblichen Schaden für die Wirtschaftsentwicklung haben kann. Eine schlechte Konjunktur in den USA heißt in der Regel auch ein geringeres Wirtschaftswachstum für den Rest der Welt. Vor allem in Deutschland, welches vom Export lebt, gehen die erzielten Gewinnen in den Ländern, in den mit Dollar gehandelt wird, zurück.
Um zumindest die Möglichkeit einer Rezession zu bannen, in zwei aufeinander folgenden Quartalen negatives Wirtschaftswachstum, senkte die US Zentralbank im Januar die Leitzinsen. Ob und wie diese Maßnahme Wirkung zeigt, wird erst im Laufen des nächsten Jahres sichtbar werden.
Es ist der Traum der meisten Amerikaner: ein eigenes Haus. Die drastischen Zinssenkungen der Fed seit dem Jahre 2001, ließen diesen Traum Aufeinmahl auch für Menschen in greifbare Nähe rücken, die es sich eigentlich nicht leisten konnten. Die Panik nach dem 11. September verebbte und die Wirtschaft erholte sich wieder. Trotzdem blieb die Zentralnotenbank bis 2004 bei ihrer Politik der Niedrigzinsen. Über Jahre war Geld so sehr billig. Seine Chancen zu nutzen und nicht knauserig zu sein ist ein Grundstein der amerikanischen Lebenseinstellung. Also griffen viele Menschen zu. Als Folge daraus stieg die Nachfrage nach Häusern schneller als das Angebot, die Immobilienpreise explodierten. Diese Blase platzte 2006, als das Angebot an Immobilien die Nachfrage eingeholt hatte und die Häuserpreise wieder fielen. Gleichzeitig waren die Zinsen nach und nach gestiegen, viele US-Bürger gerieten mit ihren überteuerten Darlehen in Zahlungsschwierigkeiten. Und da die Sparquote in den US quasi gleich Null ist, lagen schon Ende des selben Jahres die Zwangsvollstreckungen befindlicher Hypothekenkredite auf dem höchsten Stand seit 40 Jahre. Wegen den ausbleibenden Zahlungen konnten nun auch die Immobilienfinanzierer nicht mehr ihren Verpflichtungen nach kommen. Nach und nach wurde der Kreis der Betroffenen immer größer, die ihre Rechnungen nicht mehr begleichen konnte. Die Schulden wurden die Kette hinauf gereicht, bis sie schlussendlich die großen Banken traf. Spätestens im Sommer 2007 erreichte die Krise Deutschland, als die IKB Deutsche Industriebank zugeben musste in den USA Anteil an ungedeckten Hypotheken zu haben.
In den Jahren des Booms hatten Immobilienfinanzierer eine Methode entwickelt, um die Risken bei den sogenannten Subprime Loans möglichst gering zu halten: Sie verkauften die Kredite einfach weiter. Gekauft wurden diese meisten von Großanlegern wie Banken und Hedge Fonds, welche gut und schlecht gedeckte Kredite mischten, stückelten, zu Paketen zusammen fassten, um sie dann wieder weiter zu verkaufen. Am Ende der Kette standen weniger erfahrene Pensionsfonds, Versicherungen und Landesbanken, die schlecht einschätzen konnten, wie tief sie eigentlich im Subprime-Sumpf steckten. Das Risiko wurde zwar auf viele Schultern verteilt, bewirkte aber auch, dass die faulen Kredite nach und nach alle Beteiligten mit sich rissen. Nach Schätzungen verloren Banken weltweit an die 90 Milliarden Dollar.
Das Vorgehen der Kreditbanken heute, steht im krassen Gegensatz zu dem von vor noch einigen Jahren. Noch vor 2001 war es für den einfachen US-Bürger schwer an einen Baukredit zu kommen, da er dafür größere Sicherheiten nachweisen musste. Abzahlen tat er diesen auch nur an das Institut, von dem er sich das Geld geliehen hatte. Ein auf jeden Fall wesentlich durchsichtigeres Geschäft.
4) Zinssenkungen, ein Krisensignal
Mit dem Leitzins geben Zentralnotenbanken vor, zu welchem Satz sich Geschäftsbanken bei ihnen Geld leihen können. Sie haben so die Mögichkeit gezielt auf die wirtschaftliche Entwicklung Einfluss nehmen, die Inflationsrate niedrig zu halten und für ein stabiles Preisniveau sorgen.
Die US-Notenbank Fed reagierte im Januar auf die Immobilienkrise mit einer Senkung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt auf 3,0%. Damit hofft man zu verhindern, dass sich die Krise zu einer Rezession auswächst. Durch die Senkung werden Kredite billiger. Für Unternehmen ist es dadurch einfacher Geld zu bekommen und zu investieren. Investitionen bedeuten immer eine Belebung der Wirtschaft, damit weniger Arbeitslose, was schlussendlich zu einer Steigerung des Konsums führt. Dieser wird auch dadurch gefördert, dass sich Sparen nun weniger lohnt. Gleichzeitig wird die Währung abgewertet, Exporte werden günstiger und finden größeren Absatz.
Allerdings wirkt sich die Veränderung des Leitzinses meistens erst mit einer Verzögerung von einem Jahr auf das Wachstum aus, bis wohin die US Wirtschaft bereits das schlimmste überstanden haben sollte. Ein anders Problem ist, dass die Zinssenkungen von den Banken nicht in dem Maße weiter gegeben werden, wie von der Fed erhofft. Die meisten Geldinstitute nutzten die Möglichkeit, um ihre eigenen angeschlagenen Erträge auszugleichen. Außerdem hat man aus der jetzigen Krise seine Lehrer gezogen und ist nun vorsichtiger bei der Vergabe von günstigen Krediten. Eine Senkung in dem Ausmaße und der kurzen Zeit, hat es tatsächlich seit den 1980’er Jahren nicht mehr gegeben. Sie verdeutlich wie hoch die Gefahr einer Rezession eingeschätzt wird und verunsichert Aktionäre und Verbraucher. Eine weitere Zinssenkung ist im März geplant. Auch zwischen den Jahren 2001 und 2003 waren als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September die Zinsen von 6,5 au 1 % gesenkt worden. Damit heizte man gezielt den Boom an, welcher der jetzigen Krise voran ging. Experten kritisieren nun, dass auch die jetzige Absenkung nur ein kurzfristiges Mittel ist, welches einen künstlichen Aufschwung provozieren soll, aber zu keiner nachhaltigen Stabilisierung der Wirtschaft führt. Dazu kommt, das eine Absenkung der Leitzinsen immer auch eine Abwertung des Geldes bedingt, wobei die Gefahr besteht, dass es sich zu einer gefährlichen Inflation entwickelt.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: maturin
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