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Die Wegbereiter der Moderne - Referat
Cézanne
- Paul Cézanne (1839-19069) wurde als Sohn eines Fabrikanten und Bankiers geboren
- Trotz langjähriger Auseinandersetzungen mit seinem Vater sicherte dieser ihm den Lebensunterhalt und Cézanne war nie auf den Verkauf seiner Bilder angewiesen
- Nach stürmischen Jahren in Paris lebte er sehr zurückgezogen in seiner Heimatstadt Aix-en-Provence und konzentrierte sich auf die Malerei
- Cézannes künstlerische Vorstellungen bestehen aus barocker Wildheit und romantischer Zügellosigkeit
- In den frühen 70er Jahren tritt ein entscheidender Wandel ein und er setzt sich mit dem Expressionismus und mit der von Konvulsionen und Konflikten befreiten Natur auseinander
- Er arbeitete zusammen mit Pissarro und übernahm von ihm die helle Farbpalette und die Betonung des Gesamteindruckes vor der Ausarbeitung von Einzelheiten
- 1874 beteiligte er sich an der ersten Impressionisten-Ausstellung und zog sich dann aus der Gruppe zurück
- Im Gegensatz zu den Impressionisten wollte Cézanne das Improvisierte und Flüchtige der Bilder durch einen logischen Farbaufbau und durch die Betonung der Komposition ersetzen
- Er wollte das reine Sehen ohne Vorwissen verwirklichen → Sehen wie ein Neugeborener
- Er wollte solide und dauerhafte Kunst, wie die Kunst der Museen machen, da Malerei für ihn das ist was letzten Endes bestehen bleibt
- Alles in der Natur modelliert Cézanne wie Kugel, Kegel und Zylinder
- Er arbeitet mit Schattenbahnen, um dem Bild Räumlichkeit zu geben und verzichtet auf perspektivische Richtigkeit
Gauguin
- Nach dem Tod des Vaters, eines französischen Journalisten verbrachte Paul Gauguin (1848-1903) seine Kindheit beim Großvater in Orléans
- Erst war er Matrose und dann arbeitete er als Bankangestellter an der Pariser Börse
- 1873 heiratete er und brachte es zu eigenem Wohlstand
- Er sammelte Bilder aus dem Kreis der Impressionisten und begann schließlich selbst zu malen
- 1879 lud ihn Pissarro zur vierten Impressionisten Ausstellung ein, die er auch in den folgenden Jahren besuchte
- Nach dem Börsencrash verlor er seinen Job und beschloss nur noch von dem Verkauf seiner Bilder zu leben
- Seine Frau ging mit den fünf Kindern zurück zu ihren Eltern
- Er versuchte sein Glück in Paris und scheiterte und überwarf sich mit den Impressionisten
- 1886 ging er in die Bretagne und war von der ursprünglichen Religiosität der Fischer und Bauern fasziniert
- 1887 fuhr er auf der Suche nach Landschaften und Kulturen, die noch nicht von den Kunst- und Lebensformen der Europäer verdorben war nach Panama und Martinique
- Er will den Kunstbegriff aus der Selbstgefälligkeit und Enge des europäischen Geschmacks befreien und die Weltkunst erschließen → Persien, Indien, Japan, Ägypten und die Südsee
- An der europäischen Kunst fesseln ihn die spröden Formen der Primitiven, Werke des Michelangelo und derbe, unbeholfene Volkskunst
- 1888 war er wieder in der Bretagne und entwickelte zusammen mit Emile Bernard den Symbolismus
- Hauptpunkte waren die Wiedergewinnung des Religiösen und Mythischen, die Betonung von großen Farbflächen und reinen Farben, kurvige Linien und Verzicht auf Natur und Schatten
- Die Kunststudenten der ,,Schule von Schule von Pont-Aven“ gründeten im Pariser Atelier von Paul Ranson eine Künstlergruppe, die sich Seher, Propheten nannten
- Sie entwickelten eine farbstarke, flächenhaft-ornamentale Kunst, die von religiösen Themen und Legenden des Mittealters inspiriert war
- 1888 gründete er mit Van Gogh die ,,Künstlergemeinschaft des Südens“ mit dem Ziel gemeinsam zu leben, zu arbeiten und sich auszutauschen
- Nach zwei Monaten endete der Versuch mit einem Wahnsinnsanfall von Van Gogh und Gauguin flüchtete nach Paris
- 1891 ging er, in der Hoffnung auf ein paradiesisches Leben an die Südsee, wurde aber vom Gegenteil überzeugt und kehrte zwei Jahre später wieder nach Paris zurück
- 1895 brach er nach Tahiti auf und starb dort acht Jahre später, zermürbt von Alkohol und Krankheiten
- In seinen Bildern veränderte er die alltägliche Welt traumhaft
- Das Bild ,,Woher kommen wir, wer sind wir und wohin gehen wir?“ lässt sich als sein geistiges Testament auffassen
- Gauguin hat großen Einfluss auf den Jugendstil, das Natürliche, Primitive und auf den Expressionismus ausgeübt
Vincent Van Gogh
- Vincent Van Gogh (1853-1890) stammte aus einem streng gläubigen, niederländischen Pfarrhaus und mit sechszehn begann er eine Lehre als Kunsthändler im Geschäft seines Patenonkels
- Er wurde zur Weiterbildung nach London geschickt, verliebte sich in die Tochter seiner Vermieterin und wurde abgewiesen
- Die Zurückweisung hat verheerende Folgen und er wird über Nacht zum eigenbrötlerischen, grüblerischen Sonderling
- Auch spätere Enttäuschungen wie der Entlass aus dem Kunsthandel wegen Fragen des ästhetischen Urteils und das Scheitern als Prediger führten zu Existenzkrisen
- Mit dreißig Jahren wohnte er wieder bei seinen Eltern und begann autodidaktisch zu zeichnen um das Gefühl der eigene Nutzlosigkeit zu kompensieren
- 1883 floh er von der Stadt aufs Land um ,,Bauernmaler“ zu werden → die einfachen Tätigkeiten und das erdverbundene Leben waren für ihn die Voraussetzungen echter Humanität
- Er begann sich mit der Farbenlehre Delacroix´ auseinanderzusetzen und vor allem die Wirkung der Komplementärfarbenpaare faszinierte ihn
- 1885 entdeckte er den japanischen Farbholzschnitt für sich und ein Jahr später zog er zu seinem Bruder nach Paris und arbeitete in dessen Kunsthandlung
- Hier lernte er die Impressionisten kennen, hellte seine Farbpalette auf und näherte sich deren Malweise an
- Nach einer Zeit mit vielen neuen Anregungen floh Van Gogh 1888 wieder aufs Land nach Arles und malte rauschhafte, halluzinatorische Bilder
- Anders als die Impressionisten betonte Van Gogh die Symbolik seiner Darstellung und rief von seinen eigenen Empfindungen abgeleitet neue Symbole ins Leben
- Neben seinen Landschaftsbildern entstanden auch eine Reihe von Porträts, bei denen die Charaktere der Personen übersteigert dargestellt waren, sowie Selbstporträts, die trotz seiner existenziellen Gefährdung den Versuch einer Art Selbstkontrolle durch Selbstbeobachtung deutlich machten
- 1888 gründete er mit Paul Gauguin eine Künstlergemeinschaft, die nach zwei Monaten aufgrund heftiger Auseinandersetzungen auseinanderging
- Van Gogh bedrohte zunächst Gauguin mit einem Rasiermesser und verstümmelte anschließend sein rechtes Ohr, um sich zu bestrafen
- Gauguin reiste ab und Van Gogh ging in eine Heilanstalt, in der weitere Bilder entstanden → unter anderem ,,Weizenfeld mit Zypressen“
- 1890 reiste er nach Auvers-sur-Oise, wo er sich Ruhe für seine Arbeit und psychiatrische Hilfe erhoffte, allerdings wurde er wieder enttäuscht, unternahm einen Selbstmordversuch und starb zwei Tage darauf
- Der Mythos der Lebensgeschichte des Künstlers steht stellvertretend für das Leid aller, Isoliertheit und Schwankungen zwischen euphorischem Arbeitsrausch und tiefer Verzweiflung
- Diese Zerrissenheit kommt in seinen Bildern zum Ausdruck, womit sich auch die horrenden Preise in Milliardenhöhe erklären lassen
Farbkontraste
• Farbe-an-sich-Kontrast: Gegensatz zwischen drei oder mehr gesättigten Buntfarben, die möglichst große Unterschiede aufweisen
• Hell-Dunkel-Kontrast: optischer Grundkontrast, der die Unterscheidung der Dingwelt erst möglich macht und am stärksten in Schwarz und Weiß zur Geltung kommt
• Kalt-Warm-Kontrast: rot wird als warm und blau als kalt empfunden; Schwarz-Beimischungen erhöhen die Temperatur einer Farbe und Weiß-Beimischungen vermindern sie; warme Farben treten über kalten hervor
• Komplementär-Kontrast: zwischen gelb und violett, blau und orange, grün und Magenta
• Simultan-Kontrast: Auge verlangt zu einer gegeben Farbe die Komplementärfarbe und diese wird selbstständig erzeugt
• Sukzessivkontrast: Komplementärfarbe wird zeitlich verzögert erzeugt
• Qualitäts-Kontrast: reinbunte und gedämpfte oder getrübte Farben
• Quantitäts-Kontrast: unterschiedliche Flächenanteile einer Farbe
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