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Dramenanalyse - Referat
Otto-Friedrich-Universität Bamberg/ Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft
ES I: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft/ Tutorium WiSe 2004/05
Dozent: Martin Rehfeldt
Referent: Daniel Schreiner
Referat zur Vorlesung am 07. 12. 2004
- Einführung in die Dramenanalyse -
1. Grundprinzipien der Dramatik
a) Unmittelbarkeit
b) Drama vs. Theater
Drama ist das auf der Bühne gesprochene Geschehen
Theater ist der räumliche und soziale Ort der Aufführung
c) Lesetext und Aufführung
Lesetext ist die erste Ebene des Dramas -> literarische Rezeption
Aufführung ist eine Kooperation von Autor, Regisseur und Schauspielern -> theatrische Rezeption
d) Figur vs. Person
Figur ist ein Fachbegriff für die Charaktere des Dramas
(Figurenanalyse: Figurenkonstellation, Charakter, Namen,…)
e) Haupt- und Nebentext
Haupttext ist der Text, welcher auf der Bühne zu Hören ist (=Figurenrede).
Nebentext sind Texte die im Drama stehen, aber nicht gesprochen werden (Regieanweisungen, Namensregister,…)
f) Figurenrede: Dialog oder Monolog
Analysieren: Was/Wie reden die Figur(en)
Situation/Wahrnehmungsfeld der Figur(en)
Individueller Sprachstil der Figur(en)
2. Elemente der Unmittelbarkeit
a) Bestandteile des Dramas nach Aristoteles (vgl. Paper im Internet)
b) Drei-Einheiten-Lehre (bis Mitte des 18. Jhd. gültig)
Einheit der Handlung -> EIN Handlungsstrang; KEINE Parallelhandlungen
Einheit der Zeit -> Gezeigter Zeitraum max. ein Tag/ von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang
Einheit des Raumes -> Die Handlung spielt an nur EINEM Ort
c) Aufbau des Dramas (Tektonik)
Klar gegliederte Struktur (bis Mitte des 18. Jhd. gültig)
 3-Teilung des Dramas
 3-Akt-Drama
 5-Akt-Drama
d) Gliederungseinheiten
Akt => Szene => Auftritt
e) Handlung
Die Handlung spaltet sich in sprachliche und körperliche Handlung
Sprachliche Handlung ist die Figurenrede
Körperliche Handlung sind Bewegungen, Gestik, etc.
f) Konflikt
Drama stellt einen Konflikt dar (meist Wertekonflikt)
Man unterscheidet zwischen
Innerrem Konflikt (Konflikt einer Figur mit sich selbst)
Äußerem Konflikt (Konflikt zwischen verschiedenen Figuren(gruppen))
g) Konfiguration = Personenkonstellation
h) Nicht unmittelbar darstellbare Handlung
Vermittlung durch Botenbericht (Bericht von Geschehen was nicht auf der Bühne stattgefunden hat)
Mauerschau (Figur berichtet was außerhalb der Bühne
passiert)
3. Dramengattungen
a) Tragödie vs. Komödie (bis ins 18. Jhd. gültig)
Merkmal Tragödie Komödie
Ausgangskriterien schlechtes Ende gutes Ende
Gegenstand historischer Stoff fiktionaler Stoff
Moral hohe Moral niedere Moral
Sozialer Stand hoher sozialer Stand niederer sozialer Stand
Sprache hohe Sprache; Vers niedere Sprache; Prosa
b) Zieldrama vs. analytisches Drama
Zieldrama: Handlung entwickelt sich zu einem Höhepunkt
Analytisches Drama: Endzustand liegt vor; Entwicklung wir gezeigt
c) Charakterdrama vs. Handlungsdrama
4. Dramenform – geschlossenes vs. offenes Drama
Geschlossenes Drama Offenes Drama
Ausschnitt als Ganzes
(Das Gezeigte kann als Exampel für das Ganze gelten) Ganzes in Ausschnitten
(Das Gezeigte ist nur ein Ausschnitt des Ganzen)
Drei-Einheits-Lehre Keine Einheit (Handlung beginnt vor und endet nach dem Dramenende)
Akt als geschlossene Einheit => logische Abfolge Gewichtung liegt eher auf den Szenen, welche austauschbar sind
5. Wirkungsdimension des Dramas
Drama Epik
Verkörperung von Handlung Erzählung von Handlungen
Involvierung des Zuschauers durch Affekte Kritische Distanz des Zuschauers
Erlebnisqualität Erkenntnisqualität
Unveränderbarkeit der Situation Veränderbarkeit des Seins
Das Denken bestimmt das Sein Das Sein bestimmt das Denken
Abweichung: Episches Theater (Bert Brecht) durch Verfremdungseffekt und mittelbaren Elementen
=> Keine Identifizierung mit den Figuren mö
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