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Dramentheorien - Referat



Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Dramentheorien von unterschiedlichen Schriftstellern aufgestellt.

Eine der ersten Dramentheorien wurde im vierten Jahrhundert von Aristoteles entwickelt. Nach ihm sei das Thema von Dramen immer die Beschränktheit des menschlichen Wollens und Könnens im Hinblick auf bestimmte ethische Maßstäbe sowie göttliche Mächte, die das menschliche Schicksal bestimmen. Die drei Einheiten Handlung, Raum und Zeit sollten immer abgeschlossen sein und die Ständeklausel war zentral. Demnach trat in Tragödien nur der Adel auf, während über das Bauernvolk in Komödien gelacht werden durfte. Nach Aristoteles führen Mitleid und Furcht, die durch das Drama ausgelöst werden, zur Reinigung der eigenen Leiden durch eben dieses Mitleid mit den Figuren auf der Bühne. Daraus lässt sich schließen, dass Aristoteles der Begründer des klassischen Dramas war.

Im Jahr 1756 stellte auch Lessing eine Dramentheorie vor. Die Tragödie solle die Fähigkeit der Zuschauer zum Fühlen von Mitleid erweitern und der Zuschauer könne sich immer mit der leidenden Figur auf der Bühne identifizieren. Dadurch nehme der Zuschauer die Rolle des Unglücklichen ein und werde auf diese Weise besser und tugendhafter. Mitleid als zentrales Element sollte also zur Rührung der Zuschauer führen. Zudem wurde die Ständeklausel aufgehoben und es gab zum ersten Mal auch bürgerliche Trauerspiele. Diese behandelten das tragische Schicksal der bürgerlichen Mittelschicht und in einigen Fällen sogar die Leiden des Bauernvolks.

Die Dramentheorie von Schiller aus dem Jahr 1784 geht von der Epoche der Aufklärung aus. Das Theater solle nach Schiller auf die Bildung des gesamten Volkes ausgerichtet sein und auf diese Weise eine gerechte Ordnung sowie eine Gesellschaft der Freien, die moralisch handeln, herstellen. Das Theater solle das Publikum erziehen und vor allem humanitäre Ideale widerspiegeln. Schiller glaubte, das Theater könne Gefühle, Sinn und Probleme der Gesellschaft sichtbar machen und sei deshalb ein Spiegel der Gesellschaft. Die Bühne diene so als moralische Anstalt und führe zur Bildung des gesamten Volkes. Das Ziel des Theaters nach dieser Dramentheorie sollte das Empfinden von und die Sympathie mit der Natur des Menschen sein. Diese
Vorstellung ist jedoch sehr utopisch.

Nach Brecht solle der Zuschauer die Charaktere nicht mehr als unveränderbar und unbeeinflussbar sehen. Stattdessen solle der Zuschauer sich vorstellen können, wie die Figuren bei anderen Verhältnissen sein könnten. Dies verdeutliche, dass der Zuschauer in gesellschaftliche Prozesse eingreifen kann. Nach dieser Dramentheorie aus dem Jahr 1939 sollen Dramen also vor allem zum kritischen Mitdenken anregen. Der Zuschauer hat seit Brecht eine aktive Rolle im Theater.

Auch Dürrenmatt entwickelte im Jahr 1955 eine eigene Dramentheorie. Diese besagt, dass Schuld, Maß, Übersicht und Verantwortung Voraussetzungen für die Tragödie seien. Demnach gebe es keine Tragödien mehr im wahren Leben, da seit dem zweiten Weltkrieg niemand mehr schuldig beziehungsweise verantwortlich ist. Deshalb müsse nun in der Komödie der mutige Mensch gezeigt und die verlorene Weltordnung wiederhergestellt werden. Dürrenmatt forderte mit seiner Dramentheorie zu Mut anstelle von Verzweiflung auf.



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