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Elfriede Jelinek: Die Liebhaberinnen - Referat



Die Autorin: Elfriede Jelinek
Elfriede Jelinek, geboren 1946 in Mürzzuschlag, ist ihrerseits bekannt durch ihre sarkastischen, provokanten Bücher, die ständig einen sehr eigenen Feminismus andeuten - nämlich durch das unmissverständliche und direkte Beschreiben der gesellschaftlichen Stellung der Frau. Weitere Merkmale ihres Stils sind das häufige Kleinschreiben ganzer Bücher, die alte Rechtschreibung (da sie die neue verabscheut) und das sprachliche Verherrlichen von Gewalt und Perversion.
2004 erhielt Jelinek den Nobelpreis für ihren äußerst umstrittenen Roman „Die Klavierspielerin“ – über diese literarische Auszeichnung wird bis heute noch heiß diskutiert.


Das Buch: Die Liebhaberinnen
Die Hauptfiguren sind Brigitte und Paula. Brigitte ist Näherin in einer Fabrik, und möchte nun etwas von ihrem Leben haben. Sie beschließt, dass Heinz – ein nicht ganz ansehnlicher, aber beruflich-erfolgreicher junger Mann – dieses Leben darstellen soll. Sie setzt alles daran, Heinz für sich zu erobern – mit mäßigem Erfolg, denn Heinzes Eltern wollen sie nicht in ihre Familie aufnehmen. Es folgt ein Konkurrenzkampf zwischen der vorgeschlagenen Schwiegertochter - der vorbildlichen Susi - und der weniger vorbildlichen Brigitte. Was sie aber nicht bedenkt, ist Susis Abneigung zu Heinz.

Weiter geht es mit Paula. Sie ist, im Gegensatz zu Brigitte, erst junge 15 Jahre alt und hat gerade ihre Schulpflicht abgeschlossen. Ihr großer Plan für die Zukunft ist es – ganz im Gegenteil zur Norm eines Landmädchens wie sie – in die Stadt zu ziehen, dort Schneiderei zu lernen, einen attraktiven Mann zu finden (der sie nicht verprügelt), attraktive Kinder zu bekommen und in einem schönen Haus mit Vorgarten und Hund den Rest ihres Lebens zu verbringen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihren Eltern („haben wir also schon deine mutta gehaßt,weil sie die saubere hausarbeit hat machen dürfen, während wir die dreckige schwere arbeit machen müssen, haben wir also schon deine mutta im rausch oft und oft halbtot geprügelt, haben wir also schon deiner mutta die dreckigen stiefel ins gesicht und die dreckigen hosen auf die bank geschmissen, die dreckigen arbeitshosen auf die damalsneue polsterbank, wollen wir also auch dir ausgiebig die dreckigen stiefel ins gesicht und die dreckigen hosen auf die bank schmeißen, was du dann wegputzen musst!“) , schafft es Paula doch noch zu ihrem Willen und pendelt in die Stadt, um dort das Schneiderhandwerk zu erlernen. Zur selben Zeit trifft sie jedoch Amors Pfeil und sie verliebt sich in Erik – einem attraktiveren, aber nicht klügeren Mann als Heinz – und bricht daraufhin ihre Lehre wieder ab, um sich ganz auf die Liebe und ihre nun beruflose Zukunft zu konzentriert.
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Dies ist dann der Punkt, an dem sich der Lebensweg von Paula und Brigitte, deren Geschichten sich jeweils völlig unabhängig voneinander abspielen, gleicht. Denn beide beschließen sich jeweils von ihrer männlichen Hauptattraktionen schwängern zu lassen – mit Erfolg. Nun sind Erik und Heinz mehr oder minder gezwungen, Paula und Brigitte zu heiraten. Brigitte bringt einen Jungen zur Welt. Für Heinz geht es, wie er bereits vorausgesehen hatte, beruflich bergauf. Er übernimmt ein Elektronik-Geschäft, mit dem er seine kleine Familie nun bestens ernähren kann. Brigitte hat ihr Ziel erreicht.

Paula heiratet zwar erst nach weiteren Komplikationen – Erik stimmt der Hochzeit erst nach dem Tod seines autoritären Vaters zu – doch sie schafft es, gesunde und fröhliche Kinder zu gebären, und Erik an ihrer Seite zu haben. Nun steht ihrer sauberen Zukunft nichts im Wege! Außer: Eriks enormer Alkoholkonsum, das knappe Geld und das somit nur magere eingerichtete Zuhause, das kaum ihrer Wunschvorstellung gleicht. Somit beschließt Paula das Geld auf illegalem Wege zu beschaffen: sie verkauft ihren Körper, ohne Eriks Wissen. Dieser Entschluss erhöht zwar ihre finanziellen Mittel, jedoch verliert sie alles auf einen Schlag, als sie eines Tages ertappt und verraten wird. Paula verliert ihren Ehemann, ihre Kinder, ihr Zuhause und ihr kleiner Überrest an Würde. Das Buch endet mit Paulas ersten Arbeitstag in der Fabrik, in der es für Brigitte damals nur noch bergauf ging.



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