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Entstehung neuer Arten - Referat
Es gibt verschiedene biologische Artdefinitionen. Eine biologische Art oder Spezies wird definiert als eine sich wirklich oder potenziell fortpflanzende, natürliche Population, die von anderen reproduktiv isoliert ist. Dieser Artbegriff versagt vor allem bei ungeschlechtlicher Fortpflanzung und Fossilien. Eine Chronospezies hingegen beschreibt Individuen, die aufgrund sehr ähnlicher morphologischer Merkmale innerhalb eines bestimmten Zeitraums zur gleichen Art gezählt werden. Zudem gibt es den Begriff der morphologischen Art oder Morphospezies. Dies beschreibt die Gesamtheit der Individuen, die in allen wesentlichen morphologischen Merkmalen untereinander und mit ihren Nachkommen übereinstimmen.
Eine Unterart oder Rasse, bei Pflanzen auch Sorte, ist eine Population einer Art, die sich in mindestens einem homozygoten Merkmal von der Restpopulation unterscheidet.
Der Begriff Artumwandlung beschreibt die Veränderung von Populationen durch gerichtete Evolution im Laufe der Zeit, während der Begriff Artaufspaltung die Trennung von Teilpopulationen und die Unterbrechung des Genflusses zwischen ihnen sowie eine unabhängige Entwicklung beschreibt. Dadurch kommt es zur Entstehung einer neuen Art.
Arten können sich auf unterschiedliche Weisen bilden. So gibt es die sympatrische und die allopatrische Artbildung. Bei der sympatrischen Artbildung kommt es zu einer schlagartigen reproduktiven Isolation einzelner Individuen einer Population durch zufällige Mutationen. Dadurch können die nun reproduktiv voneinander isolierten Teilpopulationen keine fruchtbaren Nachkommen mehr zeugen. Die sympatrische Artbildung vollzieht sich innerhalb eines Verbreitungsgebiets und führt zu einer Veränderung des Genpools.
Bei der allopatrischen Artbildung kommt es durch anfängliche Separation zur Artaufspaltung. Die Teilpopulationen werden räumlich voneinander getrennt und entwickeln sich anschließend unterschiedlich in den getrennten Gebieten. Eventuell kommt es später zu einer reproduktiven Isolation, wenn die Unterschiede zwischen den getrennten Teilpopulationen so groß werden, dass sie miteinander keine fruchtbaren Nachkommen mehr zeugen können. Die Voraussetzung einer allopatrischen Artbildung ist immer eine geografische Isolation oder Separation. Demnach findet diese Form der Artbildung in zwei unterschiedlichen Verbreitungsgebieten statt. In den isolierten Arealen wirken dann auf beide Teilpopulationen die Evolutionsfaktoren Gendrift, Mutation, Rekombination, Selektion sowie der Gründereffekt. Dies ist eine Form der Gendrift, bei der eine Teilpopulation im Vergleich zu anderen Populationen stark verschiedene Allelfrequenzen durch geringe genetische Variabilität der Gründungsmitglieder aufweist. Bei der allopatrischen Artbildung entstehen schließlich zwei neue Arten aus der Ausgangspopulation, welche auch Zwillingsarten sein können.
Insgesamt kommt es bei beiden Formen der Artaufspaltung zur Entstehung neuer Arten durch unterschiedliche Einnischung.
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