|
Erik H. Erikson - Referat
• Psychoanalytiker / Soziologe / Entwicklungstheoretiker
• Erweiterte Freuds Ansatz um soziale Erfahrungen
• Mensch entwickelt sich innerhalb von Beziehungen
Phasenmodell
• Phasen knüpfen an Modell von Freud an
• 8 Phasen mit möglichen extremen Fehlverhalten und Folgen für die weitere Entwicklung
• Phasen sind aufeinander aufgebaut
• Alle Phasen sind krisenhaft
• Krisen sind entwicklungsfördernd
• Ge- und Misslingen einer Phase hängt von Verhalten von Bezugspersonen ab
1. Phase: Urvertrauen vs. Misstrauen (0-1,5 Jahren)
• Knüpft an orale Phase Freuds an
• Kind ist von Mutter abhängig
• Bei liebevoller Fürsorge Geborgenheit ( Urvertrauen)
• Erschütterung des Urvertrauens ist entwicklungsfördernd
• Man muss beide Seiten erfahren
• Gefährdung der Entwicklung bei kompletter Vernachlässigung oder kompletter Verwöhnung
• Kind braucht „stabile“, liebevolle Bezugspersonen
• Konstruktive Lösung: Grundlegendes Urvertrauen, absolute innere Sicherheit
• Problematische Lösung: Innere Unsicherheit, Unruhe, Rastlosigkeit, Skepsis
2. Phase: Autonomie vs. Scham und Zweifel ( 1,5-3 Jahren)
• Anknüpfung an Freuds anale Phase
• Festhalten / Loslassen des Schließmuskels
• Beschäftigt sich mit Ausscheidungen
• Kind stößt auf kulturelle Grenzen und Verbote
• Erster Schritt zur Ausbildung eines Über-Ichs
• Kann das Kind seinen Willen nicht durchsetzen kommt es zu Wut
• Trieb vs. Verbot: Kind will etwas tun, dass es nicht soll -> Scham
• Verinnerlichung einer Trieb- und Bedürfniskontrolle
• Vorbereitung auf Zusammenleben in Gemeinschaften
• Man soll Kind nicht einseitig kritisieren oder bestrafen
• Erzieherische Konsequenz notwendig
• Bei ständigen Verboten wird man entweder zwanghaft gehorsamsorientiert oder man lehnt grundsätzlich alle Verbote ab
• Konstruktive Lösung: Fähigkeit der Selbstkontrolle, zugleich Willenskraft
• Problematische Lösung: Willensschwäche oder starres Streben, Willen durchzusetzen; mangelnde Durchsetzungsfähigkeit oder rigide Selbstkontrolle
3. Phase: Initiative vs. Schuldgefühl (3-6 Jahren)
• Anknüpfung an Ödipuskonflikt
• Konkurrenzdenken, Gefühl der Rivalität, Neid
• Führt zu Schuldgefühlen
• Bewältigung des Konflikts durch Identifikation, Eltern als Vorbild
• Wichtig, dem Kind Grenzen aufzuzeigen es aber nicht abzuweisen
• Eltern üben rigide Macht aus: Kind lernt kaum Initiative zu ergreifen, kaum Gewissensausbildung -> Unterwerfung an Autoritäten
• Konstruktive Lösung: Bereitschaft zur Initiative, erste Gewissensausbildung
• Problematische Lösung: Rigide oder fehlende Gewissensbildung; Initiativlosigkeit oder übertriebener Drang zur Initiative
4. Phase: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl ( 6-12 Jahren)
• Werksinn: Kind will Nützliches leisten
• Kind merkt, dass es unterlegen ist -> Minderwertigkeitsgefühl
• Minderwertigkeitsgefühlt motiviert, sich anzustrengen und Ehrgeiz auszubilden
• Ständige Abweisung: Keine Lust mehr, Aufgaben anzugehen
• Ständiges Lob: Kind lernt nicht, Leistungen realistisch einzuschätzen
• Gleichaltrige wichtig für Leistungsvergleich
• Kind lernt Enttäuschungen zu ertragen
• Konstruktive Lösung: Leistungsbereitschaft, Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung
• Problematische Lösung: Minderwertigkeitsängste oder Neigung zur Selbstüberschätzung, Leistungsabwehr oder übertriebenes Leistungsstreben
5. Phase: Identität vs. Identitätsdiffusion (12-18 Jahren)
• Körperliche Veränderung
• Übergang von Kindheit ins Erwachsenenalter
• Ausbildung einer eigenen Persönlichkeit
• Orientierung an Idolen
• Zunehmende Lösung von Familie
• Gleichaltrige wichtig
• Rigide Vorgaben der Eltern: kritiklose Unterwerfung oder Ablehnen von Autoritäten
• Konstruktive Lösung: Ausbilden eigener persönlicher Ich-Identität, Bewusstwerden der eigenen Position in der Umwelt
• Problematische Lösung: Angepasste Identität oder fortwährende Identitätssuche
6. Phase: Intimität und Solidarität vs. Isolierung (18-25 Jahren)
• Lernen, intime Beziehungen einzugehen
• Auseinandersetzung und Kampf
• Partnerschaften führen
• Zuwendung erfahren
• Verantwortung für andere übernehmen
• Konstruktive Lösung: Fähigkeit zur Nähe und Bindung
• Problematische Lösung: Erleben von Einsamkeit, Angst vor Bindung oder auch Angst vor Trennung, Isolierung aufgrund keiner stabilen Ich-Identität
7. Phase: Generativität vs. Stagnation ( 25-50 Jahren)
• Wunsch, sich für Fortbestand einzusetzen
• Zeugen von Kindern
• Bereitschaft, für die nachwachsende Generation Verantwortung zu übernehmen
• Konstruktive Lösung: Verantwortung für eigene Kinder oder für Mitmenschen und ihre Zukunft
• Problematische Lösung: Keine Zukunftsperspektive, Orientieren nur an eigenen Bedürfnissen
8. Phase: Integrität vs. Verzweiflung (50 Jahre – Tod)
• Konstruktive Lösung: Gefühl eigener „Ganzheit“, Akzeptieren des eigenen Lebens
• Problematische Lösung: Erleben des eigenen Lebens als sinnlos, Enttäuschung, innere Verzweiflung, Unzufriedenheit
Kommentare zum Referat Erik H. Erikson:
|