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Ethik - Referat
Konditionierung und Reiz – Reaktions – Modell
Unterteilung der Lerntheorien:
S –R – Theorien
Symbolische Darstellung:
S – R
Bedeutsame Variablen:
Reize (Stimuli)
Reaktionen
Verstärkung
Vertreter:
• Iwan Pawlow (1849 – 1936)
• Edward Thorndike (1847 – 1949)
• Burrhus Skinner (1904 - )
Ursprünge der Lerntheorie:
Die Lerntheorie befasst sich hauptsächlich mit Verhaltensänderungen und versucht diese Änderungen im Verhalten zu erklären und vorherzusagen. So entstanden Theorien des Verhaltens.
Klassisches Konditionieren:
Darstellung eines Experiments:
Pawlow hielt in seinem Labor Hunde. Diese Hunde geiferten jedes Mal wenn sie auch nur die Futtervorbereitungen wahrnahmen, und auf diesen frühzeitig eintretenden Speichelreflex konzentrierte sich Pawlow.
Er wählte einen Glockenton als neutralen Reiz (NS), bei dem der Hund zunächst nicht geiferte. In der folgenden Phase seines Experiments ließ Pawlow jedesmal den Glockenton unmittelbar bevor er dem Hund Futter gab, erklingen. Am Ende dieser Konditionierungsphase geiferte der Hund schon wenn er nur den Glockenton hörte.
Der Hund hatte gelernt, das der Glockenton in direktem Zusammenhang mit dem Futter stand und diesen als Signal für Futter zu erkennen.
Verallgemeinerung:
Ein unbedingter Reiz (unconditioned stimulus UCS; in Pawlows Experient das Futter) ist ein natürlicher Reflex, der nicht erst erlernt werden muss, der eine unbedingte Reaktion (unconditioned reaction UCR; Speichelfluss) hervorruft.
Ein neutraler Reiz (neutral stimulus NS; Glockenton) wird mit dem UCS gekoppelt. Die Folge: der neutrale Reiz löst eine bis dahin unbedingte Reaktion aus, man nennt diese neue, erlernte Reaktion eine bedingte Reaktion (conditioned reaction CR).
Aus dem neutralen Reiz wurde ein bedingter Reiz.
Man kann die Konditionierung auch wieder löschen, durch die sog. Gegenkonditionierung.
Des weiteren kann man die Konditionierung auch bei Menschen anwenden. Die klassische Konditionierung beschränkt sich hier aber nicht nur auf Reflexe, sondern es werden auch emotionale Reaktionen erlernt. Inzwischen wird die Konditionierung hauptsächlich für therapeutische Zwecke eingesetzt, denn man geht davon aus, das nicht mehr jeder neutrale Reiz zu einem bedingten Reiz wird, da das Individuum mitbestimmt ob die Konditionierung erfolgreich ist oder nicht und welcher neutrale Reiz zum bedingten wird.
Man kann die klassische Konditionierung nicht direkt auf die Schule übertragen, aber es lassen sich Reaktionen, die im Schulalltag vorkommen, erklären.
Beispiel:
Panik im Matheunterricht, da einige Schüler, die sich in diesem Fach schwer tun, bestraft oder bloßgestellt wurden. Die Folge: Angst und Panikattacken treten auf wenn auch nur eine Arbeit angekündigt wird oder eine Denkblockade stellt sich ein.
Solche bedingten physiologischen Reaktionen sind oft löschungsresistent und können zu schweren psychosomatischen Beschwerden führen, die nur schwer zu erkennen und zu behandeln sind.
Operantes Konditionieren:
Gesetz des Effekts: „ Verhalten, das mit Erfolg verbunden ist, tritt häufiger auf; Verhalten, das nicht mit Erfolg verbunden wird, wird allmählich eliminiert.“ (Thorndike)
„operant“: neue Reaktionen werden entwickelt und stabilisiert wenn die Reizbedingungen sie verstärken.
Das Paradigma des operanten Konditionierens umfasst 4 Prinzipien:
1. positive Verstärkung
2. negative Verstärkung
3. Löschung durch Ignorieren
4. Löschung durch Bestrafung
Die vier Prinzipien des operanten Konditionierens lassen sich auch auf den Menschen und sein Verhalten anwenden.
Beispiele hierfür kommen häufig aus dem Schulalltag. Diese Beispiele können aber auch anders ausgehen und das Gegenteil bewirken. Es lässt sich keine genauen Vorhersage machen, ob mit Hilfe der operanten Lernprinzipien eine Verstärkung oder Löschung eintritt.
Die Gründe:
Auf der einen Seite muss man das menschliche Verhalten und den eigenen Willen des Individuums beachten. Auf der anderen Seite kann man die Folgen des Verhaltens im richtigen Leben weniger kontrollieren als im Experiment. In der Isolation kann die Verstärkung oder Löschung also durchaus funktionieren, kann aber im wahren Leben durch gegenteilige Einflüsse wieder scheitern.
Obwohl jedoch dieses Bedenken besteht, findet das operante Konditionieren häufiger Anwendung in der Psychologie für die Erklärung des menschlichen Verhaltens, als jeder andere psychologische Ansatz.
Operantes Konditionieren in der Schule:
Die Anwendung der operanten Prinzipien im schulischen Aspekt nennt man Verhaltensmodifikation. Für die Verhaltensmodifikationen gibt es Regeln, die für das Erziehen und Unterrichten in der Schule von Bedeutung sind.
Einige Regeln:
Man muss das Verhalten das erlernt werden soll vorher genau festlegen, denn nur dann lässt sich prüfen ob eine Löschung oder Verstärkung erfolgreich war.
Des weiteren ist die positive Verstärkung der negativen vorzuziehen
 Lob statt Bestrafung
Vorteile der Verhaltensmodifikation:
Man schenkt aktuellen Verhaltensursachen, die ein Verhalten von außerhalb stützen mehr Aufmerksamkeit als weit zurückreichenden Ursachen. Folglich kommt man einfacher und schneller auf die Lösung des Problems.
Es gelten jedoch auch einige Regeln sowohl für die positive als auch für die negative Verstärkung:
Lob und Bestrafung müssen je „kontingent (im Zusammenhang mit dem Verhalten), spezifisch (Verdeutlichen worauf sich Lob/Bestrafung beziehen), glaubwürdig (ernst gemeinte Anerkennung) und angemessen (Lob/Bestrafung muss im richtigen Verhältnis zum Verhalten stehen)“ sein.
Anmerkung zur Bestrafung: oftmals ist der Reiz der Bestrafung zu schwach, also je intensiver ein Reiz ist, desto wirksamer ist die Verhaltensunterdrückung.
Zeitgleich zur Änderung eines unerwünschten Verhaltens muss ein Aufbau des gewünschten Verhaltens stattfinden.
Beispiele für komplexe Konditionierungsprozesse:
Vermeidungsverhalten:
Angst vor stressigen Situationen oder, in der Schule, vor einer Arbeit und man versucht vor dieser Situation davonzulaufen oder man bildet sich eine Krankheit ein (vor allem bei Schülern). Dies hat eine negative Verstärkung zur Folge und man lernt nicht sich seiner Angst zu stellen sondern verhält sich in ähnlichen Situationen wieder so.
Hilflosigkeit:
In einem Experiment mit Studenten wurde nachgewiesen, dass ein Reiz, der nicht beendet werden konnte, Hilflosigkeit auslöste. Man kann dies auf SchülerInnen übertragen, d.h. man strengt sich an, bringt aber dennoch Leistungen. Ihr Bemühen bringt nichts und die folgende Bestrafung ist nicht angemessen. Daraus kann sich ein Gefühl der Hilflosigkeit einstellen, auch wenn sich Aufgaben stellen, die durchaus zu bewältigen sind.
Drogensucht:
Die Droge ruft anfangs Entspannung und Euphorie hervor, und diese Folgen verstärken den Drogenmissbrauch. Nach einiger Zeit gewöhnt sich der Körper an die Droge und es treten Entzugserscheinungen auf. Um diesen zu entgehen nimmt man weiterhin Drogen, somit wird der Gebrauch negativ verstärkt. Nach längerem Gebrauch der Droge entwickelt man eine Toleranz gegen die Giftstoffe, man benötigt mehr davon: dies ist eine klassisch konditionierte Abwehrreaktion, die bereits eintritt wenn man nur die Einnahme erwartet (ähnlich wie bei Pawlows Hunden).
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: anyale
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