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Expressionismus und Dadaismus - Referat



Expressionismus und Dadaismus (1910-1920/1925)

Geschichte:
• Ermordung österreichischer Thronfolgers in Sarajewo => Kriegserklärung Österreich-Ungarn an Serbien, Kriegserklärung Deutschlands an Russland und Frankreich => Beginn 1. Weltkrieg
• Giftgaskrieg
• Kriegseintritt USA; Oktoberrevolution in Russland; Abschaffung der Monarchie
• Ende des Krieges mit Niederlage der Mittelmächte, Ende der über 600-jährigen Habsburgerherrschaft
• Friedenskonferenz in Paris
• Hitler Vorsitzender der NSDAP
• Italien faschistische Diktatur
• Russland wird unter Stalin zur Diktatur

Kulturgeschichte:
• „Die Brücke“ als erste Gemeinschaft expressionistischer Maler gegründet (Dresden)
• russischer Maler Kandinsky malt erste abstrakte Gemälde
• Franz Marc => Gemälde „Blaues Pferd“
• Ford führt Fließband ein; Franz Marc „Turm der blauen Pferde“ (Gemälde)
• Jazz kommt aus USA nach Mitteleuropa
• Ächtung der Verwendung von Giftgas im Krieg durch Abkommen in Washington
• Oskar Kokoschka: Maler und Schriftsteller in Österreich

Literaturgeschichte:
• Georg Trakl; Döblin: „Die Ermordung einer Butterblume“
• Franz Kafka: „Die Verwandlung“/ „Der Prozess“/ „Das Schloss“
• Döblin: „Berlin Alexanderplatz“

Allgemeines:
• Laute, keine Wörter => Sprachzertrümmerung
• Expressionisten: Ausdrucksform mit vielen Gesichtern
• Dadaisten: Spott- und Sprachzertrümmerung

1910: Optischer Aufbruch der Künstler mit Ziel, durch Kunst und Literatur politische Veränderungen zu erreichen und „neuen Menschen“ zu schaffen
1920: Ende des Expressionismus: Ziele des „Aufbruchs“ und „Verwandlung“ nach 1. Weltkrieg nicht mehr verwirklichbar
1925: Ende Dadaismus

Massengesellschaft und Weltkriegskatastrophe

Eine Kampfansage:
• expressionistische Kunst richtet sich gegen rapide Veränderungen des Lebens zu Beginn des 20. Jhd.
• Politik für verlogen und zerstörend gehalten
• hemmungsloser technischer Fortschritt als fragwürdig betrachtet=> macht manche vermögen und drängt andere ins Elend
• wichtiger Expressionist: Gottfried Benn

Einfluss von Nietzsches „Zarathustra“:
• Philosophische Grundlage für Kritik an Zeit liefert Friedrich Nietzsche => verachtet herrschende Moral, Denken und Gesellschaft

Der Ruf nach „Weltverbesserung“:
• Expressionisten sehen Revolte als Aufruf zur Erneuerung
• Freiheit in Mittelpunkt des Denkens gestellt
• Mensch kann sich im Gegensatz zum Tier für bestimmte Lebensweise entscheiden
• Mensch kann in Genussleben verharren => „ästhetische“ Existenz
• Mensch kann am Aufbau der Gesellschaft mitarbeiten => „ethische“ Existenz
• Mensch kann freiwillig den Sprung in den Glauben wagen => „religiöse“ Existenz (höchste Stufe)
• den oberflächlichen Alten wird neuer Mensch gegenübergestellt => ist solidarisch, unterscheidet sich vom alten grundlegend

Begriff Expressionismus:
• von bildender Kunst auf Literatur übertragen
• bedeutendste österreichische Expressionisten: Egon Schiele, Oskar Kokoschka

Die Aufgabe der Literatur: demolieren, um Neues zu schaffen:
• wichtigste literarische Werke des Expressionismus: „Aktion“/ „Der Sturm“
• literarisches Programm: Opposition gegen Realismus und Naturalismus, Opposition gegen das, dass sich in die Welt der Ästhetik flüchtet, Opposition gegen Gothe (Der junge Dichter muss demolieren, der junge Dichter hat nur eine Mission: ruhestörenden Lärm zu verursachen …)
• größter Unsinn: „Welt einfach abzubilden“

Die Vorbilder:
• Barock, Sturm und Drang, literarischen Außenseiter => welche, die ebenso von Krieg oder Aufbegehren geprägt sind
• Kunst
der Kinder und der „Naturvölker“ => wurde sehr geschätzt

Die Lyrik: appellierend, anklagend, desillusionierend:
• „Menschheitsdämmerung“: repräsentativste Sammlung expressionistischer Gedichte => solle nicht „rühren“ sondern „aufrühren“ und „umwühlen“
• Glaube an kommenden neuen Menschen => Lyrik von Franz Werfels
• 2. Facette: Konfrontation mit dem Bedrohlichen, Abstoßenden und Grotesken (z.B. Gottfried Benn)
• üblicher Satzbau zerstört und Logik negiert
• August Stramm => äußerst komprimierte, grammatiklose Lyrik

Das Drama: Der neue Mensch tritt auf:
• Pathos = übertriebener Gefühlsausdruck
• beherrschendes Thema: Kampf des „neuen“ Menschen gegen den „alten“ – Beispiel Generationskonflikt => Kampf Söhne gegen Vater (Georg Heym)
• Konflikt der Geschlechter
• den Dramenaufbau bestimmen lockere Einzelszenen

Die Epik des Expressionismus und Franz Kafka
• Epische Dichtung = nicht stärkste Leistung => Ausnahme: Franz Kafka
• Entzieht sich Einordung
• „Das Urteil“, „Die Verwandlung“, „Der Prozess“, „Das Schloss“ => berichten über Fremdheit des Menschen in Welt, die er nicht mehr versteht und die ihm nur mehr als Labyrinth erscheint
• „Brief an den Vater“ = Schlüssel zu Kafkas Werk => der Einzelne ist nur mehr ein Ausgelieferter => persönliche Institution
• „kafkaesk“ = Adjektiv für absurde, albtraumhafte Situation

Dadaismus: Die Kunst der Anti-Kunst
• deutsche Literaten Richard Huelsenbeck und Hugo Ball
• „dada“ zufällig im Wörterbuch gefunden (französisch: Steckenpferd oder Hobby), (rumänisch: ja ja) und (deutsch: Kinderwort) => perfekter Begriff für Zeit
• „Anti-Kunst“ => gegen jede bisherige Kunst (auch Expressionismus) gerichtet
• „Dadaistisches Manifest“ 1918

Die provokanten Methoden der Anti-Kunst
• „Unvernunft“ => chaotischer Zeit kann nur chaotische Kunst Widerstand leisten
• Logik gibt es nicht mehr
• statt „Sinnesgedichte“ entstehen „Lautgedichte“ oder „Buchstabengedichte“ (nur auf grafische Gestalt des Wortes geachtet)
• „Karawane“ Hugo Ball

Der künstlerische Zufall
• Zufall = sehr wichtiges Prinzip

Expressionismus und Dadaismus auf den Punkt gebracht
• Katastrophe des 1. Weltkrieges prägt Expressionismus, „alten“ Mensch, der für Krieg verantwortlich ist, wird „neuer“ Mensch gegenübergestellt
• Dramenmotiv: Vater-Sohn-Konflikt
• Lyrik neben Dramatik bevorzugte Form
• Stadt = wichtiges Motiv der Dichtung
• Franz Kafka => Realität schlägt plötzlich ins Irreale um => Personen haben keine Chance, ein Ziel zu erreichen oder Situation zu begreifen
• Georg Trakl
• Dadaismus => Sprachstörung, Provokation, vor allem in Lyrik gezeigt
• für „Wiener Gruppe“ => Dadaisten direkte Vorbilder



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