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Faust 1 - Referat



Aufgabe 1: Stelle den Inhalt und die Bedeutung der Gelehrten-Tragödie und der Gretchen-Tragödie in J. W. Goethes Drama „Faust“ dar.

In den Drama „Faust 1“ von J. W. Goethe geht es um eine Wette zwischen Gott und Mephisto mit der Titelfigur Faust als Opfer.

Das Faust-Drama beginnt mit einer dreifachen Einleitung, die sich auf beide Teile der Tragödie bezieht.
Aus der „Zueignung“ geht heraus, dass Goethe sein ganzes Leben lang an diesem Werk gearbeitet hat.
Es folgt ein „Vorspiel auf dem Theater“, in dem der Direktor, der Theaterdichter und ein Schauspieler über die Eigenschaften des Stücks und über die Erwartungen des Publikums an das Stück diskutieren.
Die eigentliche Handlung der Stücks beginnt mit dem „Prolog im Himmel“, in dem es um eine Wette zwischen Gott und Mephisto, dem Teufel, geht. Mephisto will beweisen, dass es leicht ist, selbst ein „getreuen Knecht“ (298) vom rechten Weg abzubringen.
In diesem Teil werden Faust und Mephisto als Hauptfiguren der Handlung bestimmt.
In der ersten Szene „Nacht“ bekommt der Leser erste Einblicke in die „Gelehrten-Tragödie“.

Gelehrten-Tragödie: Die erste Faust-Szene zeigt Enge und nächtliche Dunkelheit, welche die Situation des Titelhelden symbolisiert.

Zunächst wird dem Leser die Titelfigur vorgestellt.
Faust überdenkt in seinem Studierzimmer sein Leben. Er kommt zu dem Resultat, dass er zwar alle Wissensgebiete seiner Zeit studiert hat, aber sein Wissensdurst auf dieser Ebene trotzdem nicht gestillt wurde.

Hier ist das eigentliche Beginnen und sogleich der Tiefpunkt der Gelehrten-Tragödie: Faust ist von der Wissenschaft zutiefst enttäuscht (354-357). Er hat seinen Studenten nichts zu sagen, da er von sich behauptet nichts zu wissen (360-365). All sein Wissen hat ihm weder Gut, Geld, noch Ehre eingebracht (366-276). Immer wieder schlägt Verdruss in Euphorie und wiederum Hochgefühl in Depression um.

Man merkt, dass Faust mit seinem Leben unzufrieden ist, er will wissen was die Welt im Innersten zusammenhält (377-385). So wendet er sich der Magie zu, durch die man in Kontakt zur Geisterwelt treten kann.
Die Weltgeistbeschwörung misslingt, doch stellvertretend taucht der Erdgeist auf, den Faust jedoch nicht festhalten kann, da sich die Natur vor ihm verschließt.

Gelehrten-Tragödie: Faust hat den Wunsch in die freie Natur zu gehen, den „Kerker“ seines Studierzimmers zu verlassen (386-409). Er will, wie Gott es den Menschen vorbestimmt hat, die lebendige Natur erforschen. Doch anstatt die Natur draußen zu erforschen, greift er sich ein Buch, um aus diesem die Natur genauer kennen zu lernen. Hochgefühl schlägt um in Depression, als er merkt, durch Bücher die Natur nicht erfassen zu können.
Der Erdgeist verspottet Faust, da Faust sich den Geist als „Seinesgleichen“ vorstellt. Schnell wird Faust in seine Schranken zurückgewiesen und verzweifelt zurückgelassen (482-514). Fausts Versuch aus seinen Grenzen auszubrechen endet mit einem Misserfolg.

Es folgt ein langes Gespräch mit seinem Lehrling Wagner, in dem Faust seine verzweifelte Lage nochmals bewusst wird. Erlösung will Faust im Freitod suchen, da er meint, auf diese Weise in die „Götterhöhe“ aufsteigen zu können. Doch die Gesänge der mitternächtlichen Ostermesse unterbrechen den Versuch. In Faust werden Jugenderinnerungen geweckt und diese führen ihn zurück ins Leben. Trotzdem fühlt sich Faust innerlich zerrissen.
Am ersten Ostertag gehen Faust und Wagner zusammen spazieren. Faust ruft nach einem „Zaubermantel“ (Z. 1122), der ihn überall hinbringen kann. In diesem Moment erscheint Mephisto in Gestalt eines Pudels und folgt Faust mit nach Hause.

Die Krise der Gelehrten-Tragödie spitzt sich immer mehr zu: Faust ist mit seinen Gefühlen so im Unklaren, sodass er nach dem „Zaubermantel“ ruft. Durch diesen Mantel ist Faust bereit, die Hilfe dämonischer Geister in Anspruch zu nehmen, ohne Konsequenzen daraus zu ziehen.

In der nächsten Szene „Studierzimmer I“ beschäftigt sich Faust mit dem Johannes-Evangelium. Doch dies hält nicht lange an, denn Mephisto nimmt durch magische Formeln eine menschliche Gestalt an. (Faust:“ Das also war des Pudels Kern.“) Mephisto stellt sich als „Geist, der stets verneint“ (1338) vor. Er fühlt sich als „Teil der Finsternis“ (1350) und verkörpert das „Nichts“ (1363).
Das Verhältnis der beiden Hauptpersonen bleibt noch offen, doch Faust spielt schon mit dem Gedanken, einen Pakt mit Mephisto zu schließen.
In der darauf folgenden Szene „Studierzimmer II“ bietet sich Mephisto dem leidenden Gelehrten als Geselle an, um zu erfahren, „was das Leben sei“ (1543). Mephisto will auf diese Weise Faust „der Erde Freuden“ (1859) vermitteln, doch Faust dagegen will sein Streben künftig der Erfahrungen des wirklichen, sinnlichen Lebens widmen. So kommt es, dass die beiden einen Pakt, in Fausts Augen eine Wette, abschließen.
Wenn es Mephisto gelingt Faust in dieser Welt glücklich zu machen, hat dieser ihm drüben zu dienen. Faust Bedingung ist, das Mephisto gewonnen hat, wenn er sich auf ein „Faulbett“ niederlegt und sich „mit dem Genuss“ betrügen lässt. Verloren hat Faust bei den Worten: „Verweile doch! Du bist so schön!“ (1700)
Zum Schluss wird der Pakt mit einer Blutunterschrift besiegelt.

Gelehrten-Tragödie: Faust ist immer mehr der Überzeugung, dass das Leben ihm nichts mehr zu bieten habe, solange seine Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Aus dieser Stimmung heraus, lässt er sich auf Mephisto ein.
Faust weiß, dass er nie zufrieden gestellt werden kann und in seiner inneren Zerrissenheit seine Identität hat. Er weiß, dass seine Sehnsucht nach dem Göttlichen nie zur Ruhe kommt und deshalb kann er die Wette mit dem Teufel eingehen.
Ohne es zu wissen erfüllt Mephisto jedoch die Wünsche Gottes, denn Gott sucht keinen selbstzufriedenen, frommen lebenden Knecht, sondern suchende zerrissene und angefochtene Menschen, so wie Faust einer ist.

In „Auerbachs Keller“ will Mephisto seinem Schützling die „lustige Gesellschaft“ näher bringen. Faust soll einen Einblick in die „kleine Welt“ bekommen, indem ihm die vielen Gesichter der sozialen Schicht gezeigt werden. Mephisto versucht Fausts Bedürfnisse zu befriedigen und treibt allerlei Schabernack. Doch Faust dagegen ist nur angewidert.
In der „Hexenküche“ soll ein Verjüngungstrank aus berufener Hexenhand Faust helfen all die sinnlichen Genüsse nachzuholen, die er in seiner Jugend versäumt hat. In einem Zauberspiegel erscheint das Bild der schönen Helena, welches Faust ganz in seinen Bann zieht. Mephisto hofft darauf, dass Faust durch den Trank bald „jedes Weibe als Helene sieht“.

Diese Szene bildet den Übergang von der Gelehrten-Tragödie zur Gretchen-Tragödie.
Mit der nächsten Szene „Straße I“ beginnt unvermittelt die Gretchenhandlung.
Faust begegnet Margarete (Gretchen) auf der Straße und spricht sie sofort an. Sie widersteht im jedoch. Dies ist der eigentliche Beginn der Gretchen-Tragödie.
Faust fordert Mephisto auf, ihn mit Gretchen zusammenzubringen. Er kommt gar nicht auf den Gedanken sich selbst um sie zu bemühen. Er verlässt sich auf den dämonischen Vermittler. Mephisto weist auf Schwierigkeiten hin. Denn über ein so tugendsames, unverdorbenes Geschöpf hat er kaum Macht.

Gretchen-Tragödie: Da Faust sogleich besitzergreifend Kontakt zu den Menschen aufnimmt und sich somit sofort an Gretchen hängt, lässt diese, wie erwartet, Faust alleine mit seinen verwirrten Gefühlen stehen. Faust bemerkt, dass er Mephisto ja nur befehlen brauche was er wolle und dieses dann bekäme. Mephisto dagegen will, dass der Liebhaber seinem Ziel nicht gleich näher kommt, sondern er entwickelt eine Strategie Gretchen und Faust allmählich zusammenzubringen.

In der folgenden Szene „Abend“ dringt Faust heimlich in Gretchens Zimmer ein. Mephisto hat auf Fausts Bitte hin ein Schmuckstück beschafft, welches er in Gretchens Schrank versteckt. Als Gretchen nach Hause kommt, merkt sie sofort, dass jemand in ihrem Zimmer gewesen ist. Als Gretchen das Schmückstück in ihrem Schrank findet, legt sie es sofort an und betrachtet sich damit im Spiegel. Ihre Mutter jedoch nimmt ihr den Schmuck weg.

Gretchen-Tragödie: Da Gretchen wusste, das jemand in ihrem Zimmer gewesen sein muss und ihr „ein Schauer“ über „den ganzen Leib“ lief, merkt man ihrer Ablehnung gegenüber Mephisto. Ihre Rolle als Gegenspielerin Mephistos wird hier deutlich.
Obwohl Gretchen zuerst von dem Schmuckstück überwältigt ist, weiß sie sofort, dass es nicht zu ihren sozialen Stand passt. Ihre eigene Armut kommt ihr ins Bewusstsein.

Mephisto muss nun zum zweiten Mal ein Schmuckstück besorgen. Als Gretchen dieses erhält flüchtet sie zu Frau Marthe, ihrer Nachbarin (Der Nachbarin Haus). Marthe versteht Gretchens Situation und bietet ihr an, den Schmuck bei ihr zu lassen. Mephisto ist bei dem Geschehen auch dabei. Geschickt weiß er beide Frauen für sich zu gewinnen und kann so ein Treffen zwischen Gretchen und Faust bei Marte arrangieren.
In der Nachbarin „Garten“ treffen Faust und Gretchen wieder zusammen. In dem Gespräch zwischen Faust und Gretchen geht es um den Bildungs- und Standesunterschied, der in ihrer Beziehung eine bedeutende Rolle spielt.
Als nächstes gesteht Gretchen Faust ihre Liebe, während Faust nur ein Echo ihrer Worte wiedergibt.

Gretchen-Tragödie: Gretchen ist sich dem Bildungs- und Standesunterschied nur halb bewusst. Dass sie von Faust als „Niedrigkeit“ beschimpft wird, nimmt sie nicht ernsthaft wahr, da sie ihren eigenen Stolz hat.
Der Höhepunkt in der Szene ist wohl die Liebeserklärung. Man merkt, dass Gretchen sich gegen die in ihrer Welt geltenden Normen entschieden hat, was ihr aber im Moment noch nicht bewusst ist.

In der darauf folgenden Szene „Ein Gartenhäuschen“ kann das Liebespaar für wenige Minuten der Aufsicht der Gesellschaft entziehen. Sie reden vertraut miteinander und küssen sich. Die beiden werden von Mephisto gestört, der sie zum Aufbruch fordert. Gretchen bleibt allein zurück.

Gretchen-Tragödie: Gretchen fragt sich, was Faust an ihr findet, doch sie findet keine Antwort darauf. Es bleibt eine Ungewissheit und man kann ahnen, dass Gretchen, als Opfer ihrer Liebe ein tragisches Ende nehmen wird.

In der nächsten Szene „Wald und Höhle“ fühlt sich Faust im Einklang mit der Natur. Doch als sich Mephisto ihm nähert, weist er diesen ab. Faust erlebt aufs Neue seine innere Zerrissenheit.

Gelehrten-Tragödie: Faust ahnt, dass die Liebeserfahrung seinen Drang auch nicht stillen kann und das die ganze Liebesgeschichte ein tragisches Ende finden muss. Eine Ehe ist unter den gegebenen sozialen Bedingungen zwischen beiden nicht vorstellbar. Faust merkt, dass er Gretchen nur Unglück bringt und ihre „kleine Welt“ zerstört. Doch er zieht keinerlei Konsequenzen aus dieser Erkenntnis.

In „Marthens Garten“ treffen die beiden Liebenden wieder zusammen. Gretchen gesteht Angst zu haben, dass Mephisto ihre Liebe gefährden könne. Sie sieht Mephisto zwar als Menschen, spürt aber dass er ein Feind der Liebe ist.
Damit sich das Paar nachts treffen kann, hat Faust einen Schlaftrank für Gretchens Mutter mitgebracht. Gretchen weiß nicht, dass dieser Trank auch tödlich wirkt.

Gretchen-Tragödie: In Gegensatz zu Faust zieht Gretchen einen klaren Trennungsstrich gegenüber Mephisto. Sie ist daher seinen Machenschaften gegenüber nicht gefährdet. Ihre bedenkenlose Liebe und Hingabe wird sie trotzdem zum Unrechttun verleiten.

In der nächsten Szene „Am Brunnen“ trifft Gretchen auf Bärbelchen, welche ihr gesteht ein uneheliches Kind bekommen zu haben. Dem Leser wird die Lage Gretchens bewusst. Sie ist schwanger. Die Szene zeigt Gretchens inneres Leiden.

Gretchen-Tragödie: Durch die Zwänge der Gesellschaft und der Kirche wird deutlich, das Gretchen
durch ihre uneheliche Schwangerschaft in ihrer Handlungs- und Entscheidungsfreiheit eingeschränkt ist. Die Kirche wird die öffentliche Demütigung der Mutter verlangen. Für Gretchen hat sich die Situation in der Gesellschaft nun völlig verändert, sie muss sich nun mit den verstoßenen Frauen identifizieren.

In der folgenden Szene „Nacht. Vor Gretchens Tür“ taucht Gretchens Bruder Valentin auf. Er hat von dem Vorfall seiner Schwester gehört. Es kommt zum Duell zwischen Faust und Valentin, in dem Valentin getötet wird. Als Valentin im Sterben liegt, gelingt es ihm grade noch, seine Schwester öffentlich bloß zu stellen.

Gelehrten-Tragödie: Fausts Stimmung ist sehr getrübt. Sein Lebensgefühl ist auf einem Tiefpunkt angelangt. „Finsternis drängt ringsum bei.“ (3654)

Gretchen-Tragödie: Durch die öffentliche Bloßstellung ihres Bruders, muss Gretchen mit der öffentlichen Ächtung und der Kirchenbuße rechnen.

Gretchen sucht Zuflucht im „Dom“, wo ihr ein „böser Geist“ erscheint. In ihrer Verzweiflung gerät Gretchen in Atemnot und fällt schließlich ohnmächtig auf dem Boden zusammen

Gretchen-Tragödie: Gretchens Verzweiflung wird immer deutlicher, sodass der „böse Geist“ erscheint. Der Geist stellt die Missetaten, die sie verbrochen hat, entgegen. Sie ist Schuld an dem Tod der Mutter und dem Tod des Bruders. Und jetzt trägt sie auch noch ein uneheliches Kind aus.

Faust und Mephisto dagegen genießen das wilde Leben der „Walpurgisnacht“. Faust ist sich seiner Schuld an Gretchen bewusst und Mephisto will Faust in sein Teufelsreich führen.
In dem anschließenden „Walpurgisnachttraum“ sieht Faust wie in Trance Gretchen verlassen, gefesselt und mit einem durchschnittenen Hals vor sich.
So kommt es, dass Faust in der nächsten Szene „Trüber Tag-Feld“ Mephisto anklagt. Mephisto soll auf seine Kräfte verzichten und stattdessen Gretchen, die inzwischen im Kerker gefangen gehalten wird, befreien.
Die Kerker-Szene schließt den faust I ab.
Nach dem Tod der Mutter, der Ermordung Gretchens Bruders, unter dem Verdammungsurteil der Kirche und verlassen von Faust, ist Gretchen wahnsinnig geworden. Sie hat ihr neugeborenes Kind ertränkt.
Als Faust ihre Zelle aufschließt und ihren Namen ruft, will Gretchen Faust liebkosen, doch dieser drängt zur Flucht.

Gelehrten-Gretchen-Tragödie: Gretchen merkt, dass sie ihrer Schuld nicht entkommen kann, auch nicht durch eine Flucht. Faust dagegen will das Vergangene hinter sich lassen. Gretchen erkennt in Mephisto den Teufel und so vertraut sie sich dem „Gericht-Gottes“ an (4605) und ergibt sich ihrem Schicksal. Faust dagegen gibt Mephisto die Schuld an seinem Kind. Von der persönlichen Schuld will Faust nichts wissen.

So kommt es schließlich, dass Faust mit Mephisto die vorgesehene Flucht alleine ergreifen, während „von Oben“ eine Stimme Gretchens Rettung verkündet.

„Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst“ (328/329).





Aufgabe 2: Charakterisiere Faust und Gretchen in ihren wesentlichen Unterschieden und erörtere die Gründe, die zum Scheitern ihrer Beziehung führen.


Charakterisierung der Faust-Figur:

Als erstes wird dem Leser die Titelfigur im „Prolog im Himmel“ vorgestellt. Der Herr nennt ihn seinen „Knecht“ (299). Mephisto dagegen beschreibt ihn als „Tor“, der das Höchste vom Himmel und der Erde fordert, aber nie zufrieden ist (300 ff).
In der folgenden Szene lernt der Leser die Faust-Figur nun selbst kennen.
Der Wissenschaftler Dr. Heinrich Faust hat alle Fakultäten seiner Zeit studiert und gehört somit zu den gelehrtesten Männern. Es handelt sich hierbei um Philosophie, Jura, Theologie und Medizin.
Sein Famulus Wagner ist sehr wissbegierig und möchte von Faust und aus Büchern lernen, um so klug zu werden wie sein Vorbild.
Die Grenzen der Schulwissenschaft sind Faust eindeutig zu wenig.
Entscheidend ist für Faust „Verstand und rechter Sinn“ (550), denn es kommt ihm auf den „Geist“ und nicht auf das „Wort“ an (1228,1236).
In gewisser Weise ist Faust auch arrogant, er bezeichnet sich selbst als „Gott“, was ebenfalls seine Überheblichkeit ausdrückt.
Man merkt, dass Faust mit seinem Leben sehr unzufrieden ist, er möchte mehr wissen, als die Wissenschaft aussagt und somit über das Erfassungsvermögen eines rational denkenden Menschen hinausgeht.
Faust ist nicht nur als Gelehrter hoch angesehen, er hat auch einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft.
Ihm ist es jedoch nicht wichtig, ob er Anerkennung von den Bürgern genießt oder nicht, lieber möchte er seine Ruhe haben, um in eine höhere Sphäre zu gelangen. Er hofft, dass in der höheren Sphäre sein Wissensdurst gestillt werden kann und er dann glücklich sein. In dieser Hinsicht lässt sich Faust von seinen Emotionen (Euphorie – Depression – Hochstimmung - Depression) und seinem Drang zum Höheren leiten.
Seine Welt scheint sein Studierzimmer zu sein, in welchem er sich den größten Teil seines Lebens aufgehalten und studiert hat.
Da Faust so verzweifelt ist, wendet er sich dem Mystischen zu. Er versucht also durch Geister in eine höhere Welt zu gelangen. Als sich ihm die Gelegenheit bietet, seiner verzweifelten Situation zu entkommen, nimmt er sie rücksichtslos wahr und verschreibt sich dem Teufel. Mephisto, der Teufel, ist jedoch nur bestrebt Faust vom rechten Weg abzubringen. Durch einen Zaubertrank, von Mephisto, verliebt sich Faust besinnungslos in Gretchen, ein sehr junges und naives Mädchen. Seine Liebe zu ihr schein echt, dennoch richtet er sie zugrunde, indem er sie verführt, schwängert und sitzen lässt.
Faust hat als Liebender eine ganze Familie ruiniert.

Fazit in Stichworten:
Faust: Intelligent, unzufrieden, arrogant (er will gleichgestellt sein mit Gott), wissensdurstig, egoistisch.


Charakterisierung der Gretchen-Figur:

In einer wohlgeordneten kleinen Welt leben die Bürger ihr beschauliches, leicht überschaubares Leben.
Gretchen ist die Repräsentantin dieser „kleinen Welt“.
Sie ist ein wohlständiges, gesittetes, naives, liebes, religiöses und gottesfürchtiges Mädchen.
Im Großen und Ganzen ist Gretchen mit ihrem Leben zufrieden. Sie hat zwar nicht viel gelernt, sie denkt nicht über die Welt und des Sinn des Lebens nach, aber sie hat trotz ihrer jungen Jahre schon eine wichtige Erfahrung hinter sich. Sie musste sich um die Aufzucht ihrer kleinen Schwester kümmern und hat den Tod des Kindes miterlebt. Damit hat sie grundlegende menschliche Erfahrungen erworben.
Gretchen lernt Faust, in unhöflicher Weise, auf der Straße kennen. Zuerst wehrt sie sich zwar gegen ihn, doch dies war der Anstoß einer aufkeimenden Liebe.
Mit dem Beginn der Gretchenhandlung bekommt Mephisto eine Gegenspielerin.
Im Gegensatz zu Faust lehnt Gretchen den „Menschen“, wie sie Mephisto nennt (3471), entschieden ab.
Sie erkennt in ihm den Feind der Liebe, wodurch Mephisto keine Macht über sie besitzt.
Gretchen repräsentiert einen positiven Teil von Menschlichkeit, gegen die der Teufel nicht ankommt: Die Liebe eines Menschen, der sich zu der Aufgabe, in die er gestellt ist, bekennt und sie mit all seiner Kraft ausfüllt.
Sie weiß aber auch, nachdem sie mit Faust geschlafen hat, dass sie etwas Sündiges getan hat und selbstverständlich die Konsequenzen dafür tragen muss.
So nimmt sie auch ihre Verurteilung als gerechte Strafe auf sich.
Sie macht sich auch nichts vor über den Standes- und Bildungsunterschied, der sie von ihrem Geliebten trennt.
Im Gespräch im Garten zeigt sich Gretchen in ihrer ganzen Naivität ihrer Kindheit und mangelnder Bildung. Doch in der Kerkerszene wandelt sie sich zur Anklägerin, die nun faust seine Untaten vorhält und seine wahre Natur enthüllt.
Trotz ihrer Verwirrtheit sieht sie in der Kerkerszene klar, was es heißt, „mit bösem Gewissen“ (4547) weiter leben zu müssen.
Zum Schluss wird Gretchen von Gott gerettet, denn Gretchen wusste, dass sie den falschen Weg ging und erkannte den „rechten Weg“.

Fazit in Stichworten:
Gretchen: naiv, jung, leicht zu beeinflussen, glaubt an das Gute im Menschen, „verliebt“ und verträumt.


Gründe die zum Scheitern der Beziehung führten:

An der Charakterisierung der beiden Figuren, Faust und Gretchen, kann man erkennen, dass diese beiden Personen nicht zusammen passen! Faust ist zwar sehr intelligent und wissensdurstig, zugleich aber auch sehr unzufrieden mit seinem Leben. Gretchen dagegen ist ein junges naives und religiöses Mädchen, die an das Gute im Menschen glaubt. Man sagt immer Gegensätze ziehen sich an, was auch anfangs bei den beiden so war, doch nach und nach wurde dem Leser immer mehr bewusst, dass diese Beziehung früher oder später scheitern musste.
Zweiter Grund zum Scheitern der Beziehung ist, die unterschiedliche Auffassung der Religion. Gretchen ist ein sehr religiöses und gottesfürchtiges Mädchen. Faust dagegen glaubt an den Gott in der Natur, doch dies ist sehr unpassend, da er mit dem Teufel unterwegs ist. Gretchen hat Mephisto als den Teufel erkannt und kann so Faust nicht in seinem Glauben an den Naturgott unterstützen. Gretchen erkennt, dass Mephisto ein Teil von Faust ist.
Gretchen lehnt Mephisto grundlegend ab, doch Faust dagegen vertraut seinem neuen „Freund“ voll und ganz.
Ein weiterer Grund ist der Bildungs- und Standesunterschied der beiden. Gretchen möchte natürlich gerne in die höhere Gesellschaft aufsteigen, obwohl sie nicht sehr gebildet ist. Sie weiß aber, dass sie nie so gebildet sein kann wie Faust und dass will sie auch gar nicht. Denn Faust dagegen hat alle Fakultäten seiner Zeit studiert, kann aber trotzdem nicht genug bekommen. Dies geht so weit, dass er einen Pakt mit dem Teufel schließt. In dieser Hinsicht scheint Gretchen erfahrener zu sein als Faust, da sie mehr mit der Gesellschaft zu tun hat, und Faust das Leben in der Gesellschaft erst durch Mephisto kennen lernt.
Der entgültige Grund der zum Scheitern der Beziehung führte ist, dass Gretchen ihre Sünde erkannt hat, Faust dies aber nicht versteht und Gretchen aus dem Kerker retten will. Gretchen dagegen wendet sich von ihm ab, als sie erkennt das Faust sich von der Realität entfernt hat (Schussszene Kerker).


Aufgabe 3: Nenne drei wesentliche Aussagen des Textes „Die Faust- Figur“ von Anne Seidel und überprüfe die Aussage, indem du sie auf das Drama „Faust“ von J.W. Goethe beziehst.

1. Faust strebt immer nach dem Höchsten, er ist mit dem gegebenen Zustand nie zufrieden, er ist unfähig, er ist unfähig zum Verzicht. Er nutzt alle Wege um seine Gelüste und Wünsche zu erfüllen. Bsp: Erster Teil- Nacht, Zeile 374- 383


2. Faust ist eine gespaltene Persönlichkeit.
a)Der Drang nach Gott (Gottsuche)
b)„Rastlose und strebende Suche“
c)Wunsch nach Erfüllung irdischen
Bedürfnisse und „Ruhe und Zufriedenheit“.
Zwischen a) und b) ein dauernder wechselnder Gemütszustand.
Bsp: Erster Teil- Vor dem Tor, Zeile 1112 ff.


3. Faust ist als Gleichnis zu sehen für die
gesamte Menschheit, als Ausgeburt zweier
Menschen.
z.B.: Licht und Finsternis,
Irdisches und Göttliches.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: heyfisch



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