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Feuchtemessung an Baustoffen - Referat
CM - und Darr – Messmethode
Gravimetrische Feuchtemessung (Darr – Methode) DIN 52183
Die Gravimetrische Feuchtemessung ist immer noch die gängigste Methode um den Feuchtegehalt eines Baustoffes herauszufinden. Neben Holz und mineralischen Baustoffen ist das Verfahren auch für Dämmstoffe sehr gut geeignet.
Ein Bauteil wird dann als trocken bezeichnet, wenn beim Trocknen durch den Trockenschrank bei einer bestimmten Temperatur keine Gewichtsveränderung mehr eintritt.
Diese Trocknungstemperatur muss so gewählt sein, dass chemisch im Baustoff gebundenes Wasser nicht gelöst wird, sondern nur das physikalisch-kapillare gebundene Wasser.
Nach dem Trocknen kann nach erneutem Wiegen der Wassergehalt festgestellt werden. Wässert man anschließend die Probe und wiegt sie, bekommt man die Sättigungsfeuchte. Damit hat man den Durchfeuchtungsgrad und die maximale Wasseraufnahmefähigkeit des Baustoffes ermittelt. Die Prüfung ergibt ein Materialfeuchte Ergebnis mit einer Genauigkeit von +/- 5%.
Verfälschte Ergebnisse vermeiden
- Bei der Probenentnahme muss darauf geachtet werden, dass das Bauteil nicht zu stark erhitzt, da sonst Feuchtigkeit verloren geht
- Dampfdichten Behälter für Transport verwenden -> sonst verfälschte Ergebnisse
- Trocknung in der Regel bei 105 °C
- Ausnahme Gips und calciumsulfathaltige Baustoffe bei 40 °C
- Bei der Trocknung darf nur physikalisch gebundenes Wasser freigesetzt werden
- Eine zu hohe Feuchtigkeit im Trockenschrank kann ebenfalls zu verfälschte Ergebnisse führen.
Durchführung
- Proben von Bauteil nehmen
- Mindestens 3 Proben entnehmen ca. 5x5 – 10x10 cm
- Probe wiegen
- Probe im Darrofen/Trockenschrank trocknen
- Jedes Bauteil weist eine andere Trocknungstemperatur auf (DIN Norm)
- Temperatur, bei dem kein chemisch gebundenes Wasser verdunstet z.B. mineralische Öle und Fette sowie Kristallwasser
- Probe wiegen
- Solange trocknen und wiegen, bis nach DIN 1048-5 die Masse des Probekörpers innerhalb von 24 Stunden um nicht mehr als 0,1% abnimmt
- Feuchtegehalt als Masseanteil ermitteln
u = Wassergehalt/Feuchtigkeitsgehalt
u = (mu - mt) / mt * 100 [%] mu = Ausgangsgewicht (feuchte Probe)
mt = Trockengewicht / Darrgewicht (getrocknete Probe)
Nachteile
- Nur im Labor möglich – lange Wartezeiten
- Material zerstörende Prüfung
- Genaues Arbeiten erforderlich – sonst verfälschte Ergebnisse
Calciumcarbid Verfahren (CM - Methode)
Diese Methode kann auf der Baustelle direkt ausgeführt werden und beruht auf der Reaktion von Calciumcarbid (CaC2) mit Wasser (H2O). Es entsteht Calciumhydroxid (Ca(OH)2) und ein Gas Acetylen (C2H2).
CaC2 + 2 H2O --> Ca(OH)2 + C2H2
- Vor Ort einsetzbar
- Ungenauer als Darr – Methode aber genauer als alle einfachen elektrischen Geräte
- Material zerstörend Prüfung
Durchführung
- CM-Gerät reinigen
- Vorsichtig öffnen und Inhalt entleeren
- Keine offenes Feuer oder Rauchen
- Probe entnehmen und zerkleinern
- Probe einwiegen 3 – 100 g
- Stahlkugeln in die CM-Druckflasche füllen
- Calciumcarbidampulle vorsichtig in die CM-Druckflasche füllen
- Proben in die CM-Druckflasche füllen
- Druckflasche schließen und durch kräftiges schütteln Calciumcarbidampulle zertrümmern
- 5 minuten durch kreisende Bewegungen Material vermischen
- Durch Calciumcarbid und dem enthaltenen Wasser entsteht Acetylen und somit ein Überdruck
- Nach 10-15 Minuten konstanten Druck ablesen
- Wassergehalt in % am Manometer oder in der Tabelle ablesen
Tabelle beiliegend im Prüfkoffer
Manometer Druck in bar 100 g 50 g 20 g 10 g 5 g 3 g
Wassergehalt in %
0,2 0,19 0,38 0,9 1,9 3,8 6,3
0,3 0,28 0.58 1,5 2,9 5,8 9,7
0,4 0,38 0,78 2,0 3,9 7,8 13,00
0,5 0,47 0,98 2,5 4,9 9,8 16,3
0,6 0,57 1,18 3,0 5,9 11,8 19,7
0,7 0,66 1,37 3,5 6,9 13,8 23,0
0,8 0,76 1,57 4,0 7,0 15,8 26,3
0,9 0,85 1,76 4,5 8,9 17,8 29,7
1,0 0,95 1,96 5,0 10,0 19,9 33,1
1,1 1,05 2,16 5,5 11,0 21,9 36,5
1,2 1,14 2,35 6,0 12,0 23,9 39,9
1,3 1,23 2,55 6,5 13,0 26,0 43,3
1,4 1,33 2,74 7,0 14,0 28,0 46,7
1,5 1,42 2,94 7,5 15,0 30,0 50,0
Der optionale Feuchtegehalt eines Estriches. Bei einem Zementestrich von 2% darf ein elastischer Belag aufgelegt werden, sodass es zu keinen baulichen Schäden kommen kann.
Maximaler Feuchtegehalt des Estriches ohne Fußbodenheizung:
Zementestrich Calciumsulfatestrich
Elastische Beläge 2 % 0,5 %
Textile Beläge - dampfhemmend 2,5 % 0,5 %
Textile Beläge - dampfdurchlässig 3 % 1 %
Parkett 2 % 0,5 %
Laminatboden 2 % 0,5 %
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