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Filmbeurteilung "Kabale und Liebe" - Referat
Der Film "Kabale und Liebe" erschien 2005 in Deutschland und wurde nach dem gleichnamigen Drama von Friedrich Schiller verfilmt. Die Geschichte handelt von den damaligen gesellschaftlichen Ständen und ihren damit verbunden Problemen. Die Hauptprotagonistin Luise Miller, welche ein Mädchen aus dem Bürgertum ist, führt eine Liebschaft mit dem Adligen Ferdinand von Walter. Ihre Liebe wird jedoch durch die Schranken der Ständegesellschaft und Kabale von anderen Figuren auf eine harte Probe gestellt.
Der Film hält sich größtenteils an die Handlungen aus dem Buch, steht jedoch trotzdem noch als eigenständiges Werk im Vordergrund.Teilweise werden scheinbar unwichtige Handlungselemente weggelassen, oder einzelne Szenen anders als im Buch umgesetzt. Die Verfilmung ist daher stofforientiert, aber auch illustrierend. Wie schon genannt, unterscheiden sich einige Handlungsinhalte grundlegend, beispielsweise das Gespräch zwischen Ferdinand und Hofmarschall von Kalb. Im Buch droht Ferdinand dem Hofmarschall von Kalb den Tod durch das Schwert an, wenn dieser ihm nicht die Wahrheit erzähle. Im Film jedoch droht Ferdinand ihm mit der Pistole und tötet ihn auch, nachdem von Kalb Ferdinand nicht die Wahrheit sagt. Zudem wird die Schlussszene stark übertrieben dargestellt, welche den Schluss ins Lächerliche zieht. Während die Szene im Buch ein schnelles und abruptes Ende nimmt, dies jedoch auf einen letzten Höhepunkt der Spannung führt und realistisch dargestellt wird, zieht sich die Szene im Film sehr lang hin und lässt bei dem Publikum Verwirrung sowie eine Abnahme der Spannung bewirken, das führt wiederum zu einer starken Unglaubwürdigkeit der Handlung. Das Wichtigste der Handlung kommt jedoch noch zum Ausdruck, auch wenn es anders vermittelt wird. Das Drehbuch hält sich zudem nicht an die Reihenfolge der Textgrundlage. Einzelne Akte werden teils schon an den Anfang beziehungsweise an das Ende des Films gesetzt. Das Gespräch zwischen Luise und Lady Milford , welche Luise Ferdinand ausreden will, ist im Film unmittelbar, bevor Ferdinand Luise zu Rede stellt. Im Buch wird diese Szene jedoch schon ein paar Akte früher dargestellt.
Die Darstellung der Charaktere lässt jedoch stark zu wünschen übrig, da dem Publikum im Buch ein anderes Erscheinungsbild als im Film vermittelt wird. Während Ferdinand im Buch ein selbstbewusster, junger Mann ist und weiß, was er will, ist er im Film eher ein zurückhaltender Junge, der sich am Ende sogar als leichter Psychopath entpuppt. Die Millerin wird im Buch als eine kräftige Dame mit losem Mundwerk dargestellt, während sie im Film zierlich und betont zurückhaltend ist. Wurm wird im Buch als listiger Mann dargestellt, im Film wirkt er jedoch wie ein pädophiler Mann. Die Besetzung von Luise, Miller, Hofmarschall von Kalb und dem Präsidenten entspricht größtenteils dem Bild, das im Buch vermittelt wird.
Um den Anfang einer neuen Szene einzuleiten, wird oftmals der Ort gewechselt, die Orte beschränken sich jedoch auf ein paar wesentliche, um den Zuschauer bei den teils sprunghaften Wechseln nicht zu verwirren, was aber nicht immer funktionierte. Zudem ist eine Parallelität der Handlung nachweisbar. So ist das Publikum stets über alle Protagonisten und deren Handlungen informiert und vergisst keine wesentlichen Handlungsstränge während des Verlaufs einer anderen Szene. Die Kuckucksuhr bei Millers spielt eine weitere wesentliche Rolle, da sie bei genauerer Betrachtung oft zu entscheidenden Handlungen angeht, dem Zuschauer wird somit unbewusst vermittelt, dass gleich etwas Wichtiges passiert und er jetzt wieder genauer aufpassen muss. Während des Films wurde stets das selbe Lied gespielt, das weist auf die Eigenständigkeit des Films hin, da dieses Lied als Erkennungsmerkmal genutzt wurde. Die Atmosphäre wurde die meiste Zeit düster dargestellt und lässt den Zuschauer die stetige Anspannung und den Konflikt zwischen den Darstellern spüren.
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