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Filmkritik Homo Faber - Referat



Die Buchverfilmung des Romans „Homo Faber“ von Max Frisch erschien 1991 und wurde in Frankreich, Deutschland und Griechenland produziert. Die Originalsprachen sind Deutsch und Englisch. Der Film hat eine Länge von 117 Minuten und ist ab einem Alter von 12 Jahren freigegeben. Regie führte, zu dem von Rudolph Wurlitzer verfasstem Drehbuch, Volker Schlöndorff.

Der Film handelt von einer unbewussten inzestuösen Beziehung zwischen der Hauptfigur Walter Faber, gespielt von Sam Shepard und Elisabeth Piper, welche von Julie Delpy gespielt wird, von Faber aber ausschließlich Sabeth genannt wird. Der Film beginnt mit einer Abflugszene, die der Zuschauer nicht einzuordnen weiß und mit der er erst einmal nichts anfangen kann, bis die selbe Szene am Ende erneut gezeigt wird und der Zuschauer sich fühlt als würde sich der Film wiederholen, mit der Ausnahme, dass er nun den Zusammenhang versteht. Der grob zusammengefasste Inhalt besteht daraus, dass Walter Faber durch Zufall auf den Bruder, Herbert Hencke, eines guten Freundes seiner Studienzeit, Joachim Hencke, trifft und sich entschließt, nach dem Absturz seiner Maschine, mit ihm den besagten Freund zu besuchen. Doch als sie Joachim, geschauspielt von August Zirner Tod auf seiner Plantage finden, trennen sich ihre Wege und Faber fliegt zurück in die USA. Von dort aus reist er mit dem Schiff weiter zu einem Auftrag seiner Firmer, der UNESCO. Auf dem besagten Schiff trifft er Elisabeth, die er, wie bereits erwähnt, mit Sabeth ruft. Schnell entwickelt sich eine enge Freundschaft, doch irgendwann will Faber mehr und fragt die viel jüngere Sabeth noch auf dem Schiff ob sie ihn heiraten will. Ohne eine Antwort reist Faber mit ihr durch Griechenland, bis die entscheidende Wende des Films eintritt und Sabeth von einer Schlange gebissen wird und anschließend mit dem Kopf auf einen Stein fällt. Plötzlich ändert sich alles und Faber trifft auf Hannah, von Barbara Sukowa gespielt, die Mutter von Elisabeth. Ein Desaster geschieht als Sabeth von den Ärzten wegen eines Missverständnisses nicht gerettet werden konnte und stirbt. Hannah, die die Liebe zwischen ihrem Ex-Mann und ihrer Tochter spürte, stellt Walter viele Fragen, die größtenteils in der Luft hängen bleiben. Eine Aussprache der Beiden findet nicht statt und bevor man sich versieht, erscheint auch schon wieder die Szene, die zu Beginn zur Verwirrung des Zuschauers beitrug.

Das Ende des Films und das des Buches stimmen nicht überein, was damit zu tun hat, dass der Regisseure und der Autor zwei verschiedene Schwerpunkte auf das Werk gelegt haben. Frisch legte mehr Wert auf die Geschehnisse in der Geschichte an sich und der Regisseure, Volker Schlöndorff, legte seinen Schwerpunkt auf die Beziehung der beiden Hauptprotagonisten.

Ich persönlich denke positiv wie negativ über den
Film, denn er bringt den Roman Frischs zu sehr als ein Drama herüber und kommt an das wirklich Geschriebene des Autors nicht heran, obwohl Schlöndorff durch viele und gezielte Voice-Overs versucht, näher an das Buch heran zu kommen. Sein Problem ist, dass er das Buch zu sehr als Beziehung zwischen Mann und Frau interpretiert, so ist beispielsweise Sabeth in dem Film durchaus als Hauptrolle zu betrachten, in dem Werk Frischs geht es allerdings hauptsächlich um Faber, der sein Gesehen und Gehörtes aufschreibt. Sehr gut gewählt sind die Schauspieler, die zwar nicht mit dem von mir vorgestellten Elan an die Sache heran gegangen sind, aber dennoch gut eine fantastische Nähe zum Film darstellten. So habe ich mir Faber, bevor ich den Film sah, fast bildlich so vorgestellt, wie er mir präsentiert wurde und Sabeth, die in dem Roman so viel Freude und Lebenslust ausstrahlte, wurde auch im Film sehr ähnlich getroffen. Nur Hannah wurde vom reinen Aussehen nicht so gut verfilmt, ihre Handlung und ihr Spiel waren hingegen ausgezeichnet. Ivy war jedoch wahrscheinlich immer noch die Bestgetroffenste in der gesamten Darstellung.

Musik und Kameraführung passten ebenfalls sehr gut zum Gesamtkontext, durch stetiges heranzoomen bei wichtigen Handlungsabschnitten, ließ sich die Handlung gut verfolgen und durch die kaum auffallende Hintergrundmusik von Stanley Myers, wurde das Ganze noch einmal unterstrichen.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich durchaus lohnt den Film zu sehen, wenn man nur vorher das Buch gründlich gelesen hat, damit man die eigentliche Aussage des Werkes Frischs auch nicht falsch interpretiert.




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