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Folgen des Meeresspiegelanstieges für Schleswig-Holstein - Referat



1. Ursachen des Meeresspiegelanstiegs
Laut dem Ergebnis 2008 einer Forschungsgruppe der Technischen Universität Dresden hat der globale Meeresspiegelanstieg Einfluss auf die Ostsee in Schleswig-Holstein. Diese Forschungsgruppe hat sich auf die Ostsee thematisiert. Denn es stieg global der Meeresspiegel um 15 Zentimeter und daraus lässt sich schließen, dass auch der Meeresspiegel in der Ostsee steigt. Die Ostsee ist kein geschlossener See, sondern ein Teil der Weltmeere. Die Forschungsgruppe hat Daten ausgewertet von den letzten 150 Jahren. Die Daten kamen aus Messstationen von der Erdoberfläche, aber die Erdkruste bewegt sich seit der letzten Eiszeit ebenso. Deshalb waren einige Daten nicht genau, aber sie haben Satellitendaten verglichen und dann die Ergebnisse entsprechend korrigiert.
Erklärung zum Meeresspiegelanstieg: Aufgrund der globalen Erderwärmung sind die Gletscher in der Arktis in den letzten hundert Jahren rapide geschmolzen. Dadurch haben die Weltmeere Wasserzufuhr bekommen. Diese Ausdehnung des Wassers bedeutet, dass der Meeresspiegel gestiegen ist, also auch in der Ostsee. Heutzutage werden die Messungen stets mit Satellitengeräten gemessen und ausgewertet. Dadurch sind exakte Messungen möglich. So stellte man fest, dass in den letzten zwanzig Jahren der Meeresspiegel doppelt so schnell gestiegen ist wie in den Jahren davor. Jährlich steigt der Meeresspiegel um etwa drei Millimeter.
Auch das Schmelzen der Gebirgsgletscher zum Beispiel in den Alpen, welche durch die globale Erderwärmung und dem Treibhauseffektes entstehen, hat mit dem Meeresspiegelanstiegs zu tun. Denn auch dieses Schmelzwasser landet letztendlich in den Ozeanen.
Veränderung im Klima und der Erdoberflächen hat es seit Bestehen der Erdkugel immer schon gegeben. Durch Verschiebungen der Erdplatten wurden Erdteile nach oben gedrückt, an anderen Stellen sind Senken entstanden. Entsprechend veränderten sich die Wasserflächen um die Erdflächen herum. Das Besondere aber in dieser Zeit ist das Tempo des Geschehens.

2. Wirkung auf die Ostsee
Am Ende der letzten Eiszeit (genannt die Weichseleiszeit) vor 10.000 Jahren schütteten die Gletscher dicht hintereinander liegende Endmoränen in Schleswig-Holstein auf, die teilweise bis unter die Wasserlinie der heutigen Ostsee reichen. Sie sind als Untiefen oder Schwellen erhalten, oder brechen als Steilküsten an den heutigen Küsten ab. Während der Weichseleiszeit entstanden ausgeschliffene Täler in der Grundmoränenlandschaft. Die heutigen Förden und Buchten haben Dank dem tauenden Eis und dem Meeresspiegelanstiegs in vergangener Zeit ihre Form erhalten, da das Wasser bis zu 20 m tief in die Grundmoränenlandschaft eindrang und sie somit formte. Auch im Verlauf von 10.000 Jahren haben natürliche Veränderungen Einfluss auf das Klima gehabt, bzw. Veränderungen an der Ostseeküste zu Folge gehabt. Zum Beispiel haben auch Sturmfluten an der Ostsee die Küsten verändert, allerdings nicht so gravierend wie an der Nordsee. Auch hat sich der Meeresspiegel immer wieder kleineren Schwankungen ausgesetzt. Seit ungefähr 2000 Jahren hat sich der Küstenstrich aber kaum verändert.
Bei einem Meeresspiegelanstieg werden Schleswig-Holsteins Küsten überflutet werden, da diese nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen. Zum Beispiel liegt der Timmendorfer Strand nur 2 Meter über dem Meeresspiegel. Eckernförde liegt 3 Meter darüber. Das bedeutet, wenn der Meeresspiegel in den nächsten Jahren nur ein paar Meter höher wird, dann werden Eckernförde und der Timmendorfer Strand unter Wasser stehen. Insbesondere bei Sturmfluten sind auch weitere Küstengebiete betroffen.
Folgend gibt es schwere Auswirkungen, die die Menschen, die Vegetation und die Tiere betreffen. Das Menschenleben kann bei solchen Überflutungen in Gefahr stehen. Ebenfalls leidet die Vegetation bei einer solchen Situation stark. Wiesen und Felder können zerstört werden, kleine Bäche und Auen werden über ihre Ufer treten. Hinzukommt, dass Wald und Wiesen beeinträchtigt werden. In den Gewässern werden die im Wasser lebenden Tiere bedroht sein. Der Lebensraum der Insekten, Kleintiere oder auch größere, wird durch eine Überflutung gestört. Die Sachschäden für die angesiedelten Menschen würden verheerend sein: Straßen-, Gebäude-, Wege- und Platzschäden. Die Infrastruktur wird somit erhebliche Schäden erleiden. Auch die Wirtschaft wird vom Schicksal betroffen sein, zum Beispiel landwirtschaftliche Betriebe, Forstwirtschaft, Tourismus und an der Küste besiedelte Wirtschaftsbetriebe.
Ein weiterer Aspekt zum Anstieg des Meeresspiegels ist der Küstenbruch: Durch das veränderte Klima, nämlich der ständige Wechsel von kalten und warmen Phasen innerhalb einer Jahreszeit lässt die Küste brüchig werden. Das Meer (Nord- und Ostsee) reißt immer mehr Land an sich.
Es gibt eine weitere Forschungsgruppe „Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste“ (Radost) Rostock/Berlin. Sie beschäftigen sich mit den Auswirkungen zum Beispiel auf die Hafenwirtschaft und Küstengebiete. Denn ein erhöhter Meeresspiegel verändert auch die Situation bei Hochwasser, Sturmfluten und Sedimenttransporten. Das wird zu finanziellen Problemen der Küstenregion führen. Die jetzigen Schutzmaßnahmen der Küste reichen zukünftig nicht mehr aus.

3. Wirkung auf die Nordsee
In der Nordsee wird es auch Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt geben. Die Fische werden in nördliche Gebiete getrieben, in denen der Sauerstoffgehalt des Wassers höher ist. In der Nordsee wird mit den steigenden Wassertemperaturen der Sauerstoffgehalt fallen. Beispielsweise wird der einst angestammte Kabeljau betroffen sein. Einerseits wird er in die Küste Grönlands getrieben, wo die Befischung dieses Fisches bereits im vollen Gang ist. Anderseits haben seine Larven
und Jungtiere nicht mehr die als Nahrung benötigten Kleinstlebewesen zur Verfügung, da sie ihren Jahreszeitenrhythmus mit dem wärmer werdenden Wasser so verschieben. Somit ist auch das Zooplankton von den Folgen betroffen. Gemeint sind kleine Krebse, Einzeller oder Larven. Beispielsweise die Larven des Dorschs reisen früher los und finden im Meer keine Nahrung. Südliche Fische schwimmen in die Nordsee, die für sie ein geeigneter Lebensraum geworden ist, zum Beispiel der Streifenbarbe und die Anchovis.
Da im zwölften Jahrhundert das mittlere Tidehochwasser gestiegen ist, wurden an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste Deiche gebaut. Das Mittlere Tidenhochwasser (abgekürzt: MThw) ist der durchschnittliche Hochwasserstand an einem bestimmten Tiden-Ort. Ermöglicht durch den Deichbau konnte man Land nach Osten ausbauen. In weiteren Jahrhunderten verschlechterte sich das Klima. Beispielsweise blieben nach 1340 warme Sommer aus und es gab schwere Sturmflutereignisse an der Nordseeküste. Trotz des Anstiegs des Tidenhochwassers durch den Deichbau, lag das Tidenhochwasser im vierzehnten Jahrhundert immer noch niedriger als heute. Im Laufe der Jahrhunderte gab es viele Schwankungen im Bereich des Tidenhochwassers. Es kam zu Sturmfluten. In dem Schleswiger Stadtbuch gibt es einen Eintrag zu einer Sturmflut:“ Anno MCCCLXII, am XI Tage des Januars da war eine große Wasserflut in Frieslande, darin auf dem Strande 30 Kirchen und Kirchspiele ertranken.“ Daraus folgend erhöhte man die Deiche, um in Zukunft weitere Unglücke zu vermeiden. Zwar sank das Mittlere Tidehochwasser infolge der beginnenden Kleinen Eiszeit seit 1490 wieder ab, doch es kam abermals zu Sturmfluten. Infolge dieser mussten neue Warften aufgeworfen und weitere erhöht werden.
Da mit dem Anstieg des Meeresspiegels an der Nordseeküste auch das mittlere Tidehochwasser steigen wird, muss man mit solchen Katastrophen wie in den Jahrhunderten davor, rechnen. Doch im Gegensatz zu früheren Zeiten lässt sich heutzutage der permanente Meeresspiegelanstieg feststellen und man weiß, dass es zu Überflutungen kommen wird. Sturmfluten hat es immer schon gegeben, denn sie entstehen durch das Wetter. In Schleswig-Holstein entstehen Sturmfluten, wenn die arktische Kaltluft auf die subtropische Warmluft trifft. Durch das Zusammenkommen von Hochdruck- und Tiefdruckgebieten kommt es zu Sturmwirbeln. Im schlimmsten Fall bildet sich ein Orkan über dem Wasser, der auch mehrere Tage anhalten kann. Durch diese Art von Sturmflut ist schon viel Küstenland verloren gegangen. Eine der bekanntesten und dramatischten Sturmfluten war die oben genannte im Jahr 1345, bei der zum Beispiel auch die sagenhafte Insel Rungholt vom Meer verschlungen wurde und etliche Menschen gestorben sind. Auch heutzutage können derartige Naturkatastrophen passieren, die aber im Zusammenhang mit dem Klimawandel und den dadurch höheren Meeresspiegel eine folgenschwere Reaktion hervorrufen. Bislang haben die Menschen Millionen von Finanzen ausgegeben für Deichschutz und Landschutz. Wird dies in Zukunft ausreichen? Sind diese Anstrengungen wirklich perspektivisch genügend, um Land, Tier und Menschenleben zu retten?

4. Das Wattenmeer
Auch das Wattenmeer wird vom Klimawandel betroffen sein. Da sich dieser vielseitige Lebensraum, wie oben beschrieben, ändern wird, wird sich auch die Tier- und Pflanzenwelt in diesem Gebiet ändern. Es wäre der Verlust vieler weltberühmter Nationalparks.

5. Auswirkungen auf die Küsten
Schleswig-Holstein ist von beiden Küstenseiten bedroht. Das liefern eindeutige Beweise von Forschungsgruppen und Wissenschaftlern, die sich intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt haben. Im Laufe der Jahrtausende schützten die Küstenbewohner ihr Land mit Deichen und entwarfen Strategien, um den Folgen der klimatischen Veränderungen entgegenzusetzen. Die Menschen siedelten dort an, wo das Land gut zu bewirtschaften und zu bebauen war. Bei starken Veränderungen der Land- und Küstenebene zogen sie ins Landinnere. Meistens waren sie jedoch wenig darauf vorbereitet und mussten unmittelbar auf die Folgen reagieren. Jedoch haben wir heutzutage bessere technische Mittel, um das Klima und Wetter vorherzusehen und könnten uns besser darauf einstellen, beispielsweise mit finanziellen Vorsorgen, um direkten Küstenschutz zu betreiben. Andererseits tragen die Menschen selbst mit negativen Einflüssen zum Klima bei. In Zukunft müssen sich die Menschen darauf einstellen, dass die Klimabedingungen sich verändern und Möglichkeiten finden, sich dem zu stellen.




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