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Forstwirtschaft - Referat



In erster Linie umfaßt der Begriff Forstwirtschaft, die Bewirtschaftung von Forsten. Forste sind bewirtschaftete Wälder.
In Mitteleuropa hat sich nach langer Übernutzung, die nachhaltige Form der Bewirtschaftung durchgesetzt.
Deutschland ist, mit etwa 10,7Mio. Hektar eines der waldreichsten Länder der EU, damit das auch so bleibt, ist einer der Leitsätze in der Forstwirtschaft „Entnehme niemals mehr Holz als nachwächst“.

Die Aufgaben der Forstwirtschaft sind Den Wald zu bewirtschaften und nachhaltig seine Funktionen als Rohstoffquelle, zum Arten-, Boden-, Klima- und Wasserschutz sowie für Freizeit und Erholung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten.

Ziel der Forstwirtschaft ist die nachhaltige Produktion des Rohstoffes Holz.

Waldpflege

Unsere Wälder haben viele Aufgaben:

Die Wirtschaft soll mit qualitativ hochwertigem Holz versorgt werden, der Waldeigentümer will hohe Erträge aus dem Wald erwirtschaften und die Gesellschaft verlangt Leistungen für Umwelt und Erholung.
Doch nur selten entwickeln sich Wälder ohne Einwirkung von Menschen so, wie die Menschen es möchten. So ist beispielsweise die Qualität des Holzes oder die Stabilität der unterschiedlichen Baumarten nicht unbedingt das Ziel der Natur. Deswegen ist die Waldbewirtschaftung der Menschen sehr wichtig.
Alle waldbaulichen Maßnahmen, die der Umsetzung dieser Ziele und Aufgaben dienen, werden als Waldpflege bezeichnet.
Die Waldpflegemaßnahmen orientieren sich an der Entwicklung des Bestandes; sie werden in
- Jungwuchspflege
- Jungbestandspflege
- Durchforstung
- Verjüngung
unterteilt.
Jungwuchspflege
Unter dem Begriff Jungwuchspflege versteht man alle Maßnahmen einen qualitativ hochwertigen Baumbestand zu erziehen.
In dieser Zeit, wird die Enzwicklung der jungen Bäume zum großen Teil der Natur überlassen, nur wenn Probleme auftreten, wird vom Mensch eingegriffen.
Diese Eingriffe sind:

- Negativauslese
- Mischwuchsregulierung
- Begleitwuchsregulierung

Negativauslese

Bei der Negativauslese, werden alle qualitativ schlechten Jungbäume entnommen.
Zu den schlechten Jungbäumen zählen unter anderem die so genannten Protzen, dies sind schlechtgeformte, konkurrenzenzstarke und starkästige Bäume und die so genannten Zwiesel, dies sind Bäume, von denen sich der Stamm in zwei oder mehrere Stämme aufteilt.

Mischwuchsregulierung

Im Wald ist eine ausgewogene Mischung verschiedener Baumarten wichtig.
Sobald die Mischung durch Konkurrenz gefährdet ist, muss die bedrängte Baumart durch Aushieb oder Köpfen der Konkurrenten begünstigt werden.
Um die angestrebte Mischung im Endbestand zu erreichen, sind vor allem Kenntnisse über die Wachstumsvorgänge und die Konkurrenzkraft der beteiligten Forstpflanzen von Bedeutung.


Aufgrund der unterschiedlichen Wachstumsgänge der Baumarten, muss der Anteil der raschwüchsigen, im Alter aber nachlassenden Lichtbaumarten höher sein, wenn sie mit zunehmendem Druck der nachdrängenden Schattenbaumarten im Endbestand noch im angemessenen Umfang vertreten sein sollen.

Begleitwuchsregulierung

Unter Begleitwuchs fallen alle Pflanzen, die nicht zum Ziel der Waldentwicklung gehören, und welche das Wachstum der jungen Forstgehölze behindern können.

Folgende negative Auswirkungen können auftreten:

- Entzug von Licht, Wasser und Nährstoffen
- Erhöhung der Frostgefahr
- Beherbergung von Schädlingen (zum Beispiel Mäuse)
- Verhinderung der Naturverjüngung

Zum Begleitwuchs zählen vor allem Adlerfarn, Gräser wie Land-, Berg-, und Reitgras, Waldschwingel sowie Himbeere, Brombeere, Traubenkirsche und Faulbaum.
Meist handelt es sich bei Begleitwuchs um lichtbedürftige Pflanzen.

Aber der Begleitwuchs hat nicht nur negative sondern auch positive Eigenschaften:

- Schutz gegen Überhitzung der Pflanzen
- Schutz gegen Bodenaustrocknung und Erosion
- Lebensraum für Nützlinge ( Käfer, Insekten)
- Schutz der Forstpflanzen vor Wildverbiss



Jungbestandspflege
Die Läuterung schließt sich der Jungwuchspflege an. Die Ziele sind die der Jungwuchspflege sehr ähnlich, jedoch wird gegen Ende dieser Phase bereits mit einer "positiven Auslese", der sog. Ausleseläuterung, begonnen.
Daher sind die Ziele der Läuterung:
- Gegebenenfalls Negativauslese
- Mischwuchsregulierung
- Förderung der Bestandstabilität
- Positivauslese

Positivauslese
Gegen Ende der Läuterungsphase kann zur Qualitätsverbesserung und zur Förderung der Einzelbaumstabilität mit der sog. Ausleseläuterung begonnen werden.
Bezogen sich alle bisherigen Maßnahmen auf den Gesamtbestand, so rückt mit der Positivauslese der Einzelbaum in den Vordergrund. Gefördert werden all jene Bäume, die sich bis zu diesem Zeitpunkt hinsichtlich der Kronengröße, Qualität und Stärke sehr gut entwickelt haben und sich somit deutlich gegenüber anderen Bestandsmitgliedern absetzten. Diese sog. "Z-Baum-Anwärter" (Z= Zukunft) werden bei jeder Pflegemaßnahme durch Freistellung von mindestens einem Bedränger begünstigt.
Die positiven Effekte einer
Förderung von Z-Baum-Anwärtern sind:
- Frühzeitige Konzentration des Zuwachses auf die besten Bäume lässt das angestrebte Ziel "Starkholz" früher erreichen
- Ausbildung gut entwickelter, langer Kronen mit niedrigem Schwerpunkt ermöglichen einen lang anhaltenden Stärkenzuwachs und maximale Stabilität

Durchforstung

Alle Hiebseingriffe bei denen verwertbares Derbholz (Holz mit mehr als 7cm Durchmesser)
Anfällt, werden als Durchforstung bezeichnet.

Die Durchforstung ist besonders wichtig, weil mit zunehmendem Alter der Bäume ihr Platzbedarf immer stärker wird, und so zu einem stärkeren Konkurrenzdruck im Baumbestand kommt. Nur die stärksten Bäume können sich durchsetzen, die schwächeren Bäume werden aber überwachsen.

In Mischbeständen, würde ohne Durchforstungseingriffe zur Mischungsregulierung die konkurrenzkräftigen Schattenbaumarten auf Dauer über die mit zunehmendem Alter in ihrer Wuchspotenz nachlassenden Lichtbaumarten dominieren, und damit langfristig zu einer für den Bestandeswertzuwachs nachteiligen Entmischung führen.

Alle durchzuführenden Pflegemaßnahmen konzentrieren sich im wesentlichen auf die sich abzeichnenden qualitativ und vital besten Einzelbäume, die sog. Z(ukunfts)-Bäume, die einmal den Endbestand bilden sollen. Die nach diesen Merkmalen durchzuführende Durchforstungsart wird als Auslesedurchforstung bezeichnet.
Die Auswahl von Z-Bäumen richtet sich nach folgenden Kriterien:

- Vitalität

Gesunde Bäume mit kräftig ausgebildeter Krone, konkurrenzstark (d.h. die Oberschicht bildend, vorherrschend oder herrschend)

- Stabilität

(besonders wichtig für Nadelholz, weniger bedeutsam für Laubholz)
Niedriges h/d - Verhältnis, gutes Kronenprozent

- Qualität

Astfreier Schaft (bei Laubholz 8-12 m), keine Verletzungen oder Schäden am Stamm, starke Dimension, keine Zwiesel etc.

- Räumliche Verteilung (Abstand)


Waldschutz

Der Wald wird schon immer durch viele Gefahren bedroht, die entweder menschlicher oder natürlicher Art sind. Waldschäden sind meist lokal begrenzt, können aber auch ganze Wälder vernichten. Deshalb ist es die Aufgabe der Forstwirtschaft, diese Gefahren zu verhindern. Der Zustand unserer Wälder hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, er ist viel besser als in den 80er Jahren, aber immer noch ist er in einigen Gegenden Deutschlands besorgniserregend.

Borkenkäfer


Borkenkäferarten sind „sekundäre“ Schädlinge, d.h. sie finden nur in kränkelnden und absterbenden Bäumen günstige Entwicklungsbedingungen. Die Borkenkäfer werden in die sog. Rinden- und Holzbrüter eingeteilt.

- Rindenbrüter

Die Rindenbrüter bohren sich in die Rinde von noch lebenden Bäumen, legen dort ihre Eier ab und ernähren sich vom Bast (Teil der Rinde), wodurch der Baum in der Regel abstirbt. Typische Kennzeichen sind die Fraßgänge auf der Innenseite der Rinde, kleine braune Bohrmehlspuren am Stamm, Nadelfall und -verfärbung und Harzaustritt. Wichtige Vertreter sind Buchdrucker (gefährlichster bei Fichte), Kupferstecher (Fichte), Waldgärtner (Kiefer) und Großer Lärchenborkenkäfer (Lärche)
- Holzbrüter


Holzbrüter bohren sich in das Splintholz und legen dort ihre Eier ab. Die Anlage der Brutsysteme und die damit verbundene Zerstörung des Holzes, führen zu einer erheblichen Wertminderung, da die Stabilität eingeschränkt wird. Die Käfer und Larven ernähren sich von Pilzen, die sie in den Brutgängen züchten.
Der wichtigste Vertreter ist der Gestreifte Nutzholzborkenkäfer.


Wildverbiss


Die bedeutendsten Arten der Schädigung im Wald sind die Verbissschäden. Verursacher für Verbiss- und Nageschäden an Kulturen sind vor allem das Rotwild, Rehwild, Hase und Damwild. Aufgrund der flächenmäßig großen Verbreitung und den spezifischen Ernährungsansprüchen verursacht das Rehwild die stärksten Verbissschäden. Die wichtigste Vorkehrung zur Vermeidung von Wildschäden ist eine langfristig-stabile Regulierung der Wildbestände durch die Jagd. Dies setzt aber eine genaue Kenntnis über den Wildbestand voraus, die nicht immer gegeben ist.

Waldbrand


Waldbrände entstehen unter natürlichen Bedingungen durch Blitzschlag, Vulkanische Aktivitäten und Selbstentzündung. In Deutschland spielt als natürliche Entstehung die Selbstentzündung und Blitzeinschlag eine Rolle. Weitere Ursachen für Waldbrand in Deutschland sind vor allem:

- Fahrlässigkeit durch Waldbesucher und der Forstwirtschaft
- Brandstiftung
- Militärübungen




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