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Fortpflanzungsstrategien bei Tier und Mensch - Referat
Schon Darwin fand heraus, dass es nicht nur die Selektion zwischen den Arten gibt, sondern auch innerhalb einer Art, und zwar den Wettbewerb um das Vorrecht der Paarung.
Darwin bemerkte, dass bei vielen Vogelarten die Männchen eine prächtige Färbung haben, während die Weibchen häufig eher unauffällig aussehen. Er zog daraus den Schluss, dass die Weibchen diejenigen Männchen bevorzugen, die besonders hübsch aussehen und/oder schön singen können. Jene Männchen mit schönem Gesang und schöner Färbung sind also im Vorteil und können sich häufiger paaren und fortpflanzen, sodass diese Eigenschaften bevorzugt an die nächste Generation von Männchen weitervererbt werden. Unschöne Männchen werden dagegen von den Weibchen abgelehnt und können ihre Gene kaum an die nächste Generation weitergeben.
Bei anderen Tierarten entscheidet eher die Körperkraft über den Fortpflanzungserfolg. Bei diesen Arten sind dann die Männchen deutlich größer und stärker als die Weibchen, denn nur die starken Männchen können sich in Kämpfen gegen andere Männchen durchsetzen und sich mit den Weibchen paaren. Diesen Größenunterschied zwischen den Geschlechtern nennt man Sexualdimorphismus, wofür es viele Beispiele gibt: bei Tigern und Löwen sind die Männchen fast doppelt so schwer wie die Weibchen, bei Gorillas ungefähr zwei- bis dreimal so schwer und bei See-Elefanten (einer Robbenart) ungefähr vier- bis siebenmal so schwer. See-Elefantenmännchen bedrohen, prügeln und beißen einander wochenlang, bis die schwächeren vom Strand verdrängt sind. Die siegreichen Robbenmännchen können sich nun mit den Weibchen paaren und ihre Eigenschaften, nämlich große Körpermasse, -kraft und Ausdauer, an die nächste Generation von Männchern weitervererben.
Allerdings haben die Weibchen meistens das letzte Wort dabei, die Gene wessen Männchens weitergegeben werden. Bei Tierarten, die sich paarweise zusammentun wie z. b. Singvögel, kommt es häufig vor , dass Weibchen heimlich fremdgehen und sich mit einem anderen, besseren Männchen paaren. Der Partner ahnt dann meistens nichts davon, dass er nicht der Vater von allen Küken seiner Gefährtin ist.
Bei einigen Tierarten ist es sogar üblich, dass sich das Weibchen mit vielen Männchen paart. Dies ist
z. B. bei Schimpansen oder Delfinen der Fall. Hier brauchen die Männchen besonders große Hoden, um sich überhaupt fortpflanzen zu können. Nur Männchen, die viele Spermazellen "ins Rennen schicken", haben eine Chance die Eizelle zu befruchten. Delfinweibchen paaren sich häufig mit mehr als zehn verschiedenen Männchen, sodass die Hoden bei Delfinen rund 2 % des Körpergewichts ausmachen (zum Vergleich: bei Menschen nur 0,05 %).
So haben Schimpansen und Bonobos ebenfalls deutlich größere Hoden als Männer, da sich auch hier die Weibchen mit vielen Männchen hintereinander paaren. Nur Schimpansenmännchen mit einer großen Samenproduktion haben hier eine Chance auf Fortpflanzung. Die Hoden sind beim Schimpansen ungefähr so groß wie zwei Tennisbälle, also deutlich größer als beim Menschen.
Singvögel haben auch relativ große Hoden, weil die Weibchen häufig fremdgehen. Die Hodengröße bei einer Tierart ist deshalb ein Maß für die (Un)treue der Weibchen. Je größer die Hoden, desto mehr Seitensprünge/Partner haben die Weibchen. Je kleiner, desto treuer die Weibchen.
Wie ist es nun beim Menschen? Bei Männern sind die Hoden kleiner als beim Schimpansen, dafür aber größer als beim Gorilla. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Untreue auch bei Frauen vorkommt, aber nicht so ausgeprägt wie bei Schimpansen. Genetische Untersuchungen zeigen, dass in der Oberschicht 3 % der Kinder nicht von dem Mann gezeugt wurden, den sie für ihren Vater halten. In der Mittelschicht sind es 5 %, in der Unterschicht sogar 20 %.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Huelya
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