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Franz Kafka- Die Verwandlung - Referat



Interpretation – Der Tod Gregors Reaktion der Familienmitglieder

Die Kurzgeschichte „Die Verwandlung“ von Franz Kafka im Jahre 1912 geschrieben und im Jahre 1915 veröffentlicht, gehört zu der Epoche des Expressionismus. Die Kurzgeschichte handelt um einen Reisenden (Gregor Samsa) der eines Morgens aufwacht und sich als „Ungeziefer“ in seinem Bett widerfindet. Die Familie leidet sehr unter den Umständen und so führt es dazu, dass sich die ganze Familie im Verhalten und in der Lebensweise verändert. Durch Vernachlässigung und einer Verletzung stirbt Gregor Samsa nach 3 Monaten. In dem folgenden Text interpretiere ich das Ableben von Gregor sowie die Reaktionen der Familienmitglieder auf den Tod Gregors.

Die ersten Zeilen des Textauszuges beschreiben die Gedanken von Gregor Samsa bei seinem Ableben. „Seine Meinung darüber, dass er verschwinden, […]“ (Z. 2), beschreibt das Gregor akzeptiert hat das es nur Zeit ist zu streben und sein Tod geschehen muss. Des Weiteren wird in diesen Textabschnitt Gregor durch das Nomen Nüstern1 verstärkt als Tier dargestellt und wahrgenommen. „Dann sank sein Kopf ohne seinen Willen gänzlich nieder und aus seinen Nüstern1 strömte sein letzter Atem schwach hervor.“ (Z. 7-9)

In den nächsten Abschnitten wird die Reaktion der Einzelnen Familienmitglieder sowie die der Bediensteten thematisiert. Als erstes findet die Bedienstete Gregor in seinem Zimmer auf. Die Bedienstete möchte sich ein Spaß daraus machen und kitzelt Gregor mit einem Besen, jedoch rührt sich dieser nicht, worauf die Bedienstete ärgerlich wird und ihn nun mit Kraft anstößt. „Als sich auch da kein Erfolg zeigt, wurde sie ärgerlich und stieß ein wenig in Gregor hinein, […]“ (Z. 18-19) Erst nach dem zweiten Versuch realisiert die Frau das Gregor tot ist und ruft mit lauter Stimme: „Sehen Sie nur mal an, es ist krepiert; da legt es, ganz und gar krepiert.“ (Z. 25-26) Dieser Ausruf zeugt davon wie herzlos und emotionslos die Bedienstete Gregor gegenüber ist bzw. war.

Gregors Mutter und Vater nehmen die Meldung erst verspätet wahr, da sie noch erschrocken über die Bedienstete sind welche nun in dem Schlafzimmer steht. Dieser Schreck legt sich jedoch und die Eltern scheinen neugierig auf die These von der Bediensteten zu reagieren. „Dann aber stiegen Herr und Frau Samsa, jeder auf seiner Seite, eiligst aus dem Bett, […]“ (Z. 30-31) Grete (Gregors Schwester) kam nach der Meldung auch aus ihren Zimmer, jedoch nicht wie erwartet in Schlafbekleidung sondern komplett angezogen, was davon zeugt das Grete es geahnt hat oder davon schon wusste. „[…], sie war völlig angezogen, als hätte sie gar nicht geschlafen, […]“ (Z. 34-35) Nachdem sich die gesamte Familie um Gregor gesammelt hat stößt die Bedienstete nochmals mit dem Besen zu. Bei dieser Stoßbewegung sieht es so aus als würde die Mutter versuchen den Besen abzuwehren um Gregor den Stoß zu ersparen, jedoch tut sie es nicht. „Frau Samsa machte eine Bewegung als wolle sie den Besen zurückhalten, tat es aber nicht.“ (Z. 40-42) Durch den Konjunktiv 2 („[…] als wolle sie […]“ (Z. 41)) ist dieser Moment ein Moment des Eingriffs auch wenn er nicht vollzogen wird.
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Nach dem Stoß der Bediensteten beginnt Grete den toten Körper von Gregor zu analysieren und stellt fest, dass er mager und ausgehungert aussah. Diese Feststellung ist jedoch auch eine Rechtfertigung, da Grete für Gregor zuständig war und ihm immer die Speisen gebracht hat. „ So wie die Speisen hereinkamen, sind sie wieder herausgekommen.“ (Z. 46-47) In derselben Zeile wird Gregor nun auch wieder als menschliches Wesen gesehen und nicht wie davor als Ungeziefer. „[…] Gregors Körper […]“ (Z. 47)

Ab der 51sten Zeile des Textauszuges nimmt die Handlung ihr Ende. Die Familie fährt mit der Straßenbahn vor die Stadt um dort die neue Freiheit zu feiern. Des Weitern denke sie über ihr Leben nach und stellenfest das ihre Lebensumstände sich durchaus gebessert haben. „ […] aller drei Anstellungen waren […], überaus günstig und besonders für später vielversprechend.“ (Z. 57-60) Durch diese Zeilen wird deutlich das Gregor nun keine Rolle mehr spielt und mit ihm abgeschlossen wurde. Und erstmals wird von den Eltern festgestellt das die Schwester „potenzial“ besitzt und die Eltern nun einen Mann für sie suchen bzw. sie jemand finden sollten damit sie wieder so wie früher (vor Gregors Verwandlung) von jemand anderes Leben können. Diese Verwandlung von Grete wird durch die Textstellen, „[…], zu einem schönen und üppigen Mädchen aufgeblüht war.“ (Z. 65-69) welche eine Metapher ist und „ […] neuen Träume und guten Absichten, […]“ (Z. 72-74), verdeutlicht.

Die Intention der Textstelle liegt darin, dass man erst nach dem Tod feststellen kann wie angesehen man in der Familie war und wie sehr man geliebt worden ist. Man kann erst dann sehen wie jemand auf den Tod reagiert ob er trauert und den Tod bedauert oder ob er so wie die Familie Samsa emotionslos und schon feiernd den Tod entgegentritt. Man sollte sich immer ehrfürchtig Verhalten und um tote Familienmitglieder trauern auch wenn sie vielleicht nicht angesehen waren.

Nüstern1: Nasenloch (bei größeren Tieren, besonders beim Pferd)



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