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Friedensbewegungen - Referat



Friedensbewegungen gegen Atombomben!



Nach dem Zweiten Weltkrieg schien der Pazifismus mit der Idee „Nie wieder Krieg“ an Bedeutung zu gewinnen. Die Friedensbewegung sah sich jedoch mit der Entwicklung moderner Massenvernichtungswaffen und mit dem Wettrüsten der Supermächte im Kalten Krieg konfrontiert. Die Politik, den Frieden mit immer mehr Gewaltdrohung zu erhalten, lenkte die Lösung des Pazifismus ins Gegenteil „Nie wieder Frieden!“.

Eine unerwartete Belebung der Friedensbewegung kam in den 60er-Jahren aus den USA. Einige Jahre nach dem Beginn des Vietnamkrieges begannen vor allem Studenten unter dem Eindruck von erschütternden Bildern aus Vietnam ihre Einberufungsbefehle zu verbrennen. Massendemonstrationen sollten der US-Regierung zeigen, dass ein Krieg gegen den Willen der eigenen Bevölkerung zwar zu führen, aber nicht zu gewinnen ist.

Einen weiteren Aufschwung erlebte die Friedensbewegung in den 80er-Jahren durch den Nato-Doppelbeschluss, der die Ausstellung von atomwaffenbestückten Mittelstreckenraketen in Mitteleuropa vorsah – was bedeutet, dass Mitteleuropa zum Ziel ähnlicher Waffensysteme des Warschauer Paktes wurde. Gegen diese doppelte Bedrohung führte die Friedensbewegung Unterschriftenaktionen, Aufrufe und Demonstrationen durch, die beachtliche Teilnehmerzahlen erreichten. In der BRD, vor allem aber auch in der DDR, kam es zu einer starken Verankerung der Friedensbewegung in der evangelischen Kirche. In Österreich war eine Verbindung zu linken alternativen Gruppierungen zu beobachten.

In den 90er-Jahren, nach dem Ende des Kalten Krieges, trat an Stelle der Friedensbewegung immer stärker die Anti-Atomkraftbewegung in den Vordergrund.
Die Aktionen der Friedensbewegung erschöpfte sich vor allem während der Amtszeit des US-Präsidenten George W. Bush in anti-amerikanischen Aktionen, ausgelöst von dessen Kriegsführung in Afghanistan und im Irak.

1946 wurde die auf Bertha von Suttner zurückgehende „Österreichische Friedensgesellschaft“ wiedergegründet und 1949 der „Österreichische Friedensrat“ errichtet. Seit 1973 besteht an der Universität Wien das „Institut für Friedensforschung“. Weitere Einrichtungen zur Förderung der Friedenspolitik und Friedensforschung sind das „Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung“ in Stadtschlaining (Burgenland) sowie das „Europäische Universitätszentrum für Friedensstudien“. Neben diesen staatlichen Einrichtungen gibt es eine Fülle von unabhängigen Friedensinitiativen:

Die „Hiroshima Gruppe Wien“ wurde Anfang der 80er-Jahre im Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki von einer japanischen Studentin gegründet. wie schon bei Greenpeace deutlich zu erkennen, besteht auch bei dieser – kleinen und daher relativ machtlosen – Gruppierung eine Verbindung zwischen Friedensbewegung und Anti-Atomwaffenbewegung: Im Vordergrund der Aktivitäten steht die Frage der Atomwaffenaufrüstung, wie sie vor allem durch das SDI-Projekt des ehemaligen US-Präsidenten Reagan zu befürchten war und durch die Wiederaufnahme ähnlicher Projekte durch Bush-Administration weiterhin zu befürchten ist.

Die Hiroshima Gruppe Wien besucht auf Einladung Schulen, um mit Filmmaterial aus Japan über die Atombombenabwürfe und ihre Folgen zu referieren und zu argumentieren. Vor allem junge Menschen sollen emotional angesprochen und gegen
atomare Rüstungen eingestimmt werden.

Die ökumenische „Aktionsgemeinschaft Christinnen und Christen für die Friedensbewegung“ wurde ebenfalls zu Beginn der 80er-Jahre gegründet, um den Protest der Friedensbewegung gegen die Stationierung von Atomwaffen in Mitteleuropa und für eine atomwaffenfreie Welt zu unterstützen. Bei den regelmäßig stattfindenden Treffen gibt es jeweils einen inhaltlichen Schwerpunkt, wie z. B. Menschenrechte, Neutralität, Neoliberalismus und Globalisierung, Friedensdienste oder Gewaltfreiheit, Antirassismus und Frauenfriedenarbeit.

Atomkraftgegner sind prinzipiell gegen die Nutzung der Kernkraft. Sie vertreten die Meinung, dass bereits der Normalbetrieb von Atomkraftwerken nicht verantwortbar ist. Sie kritisieren weiters die ungelöste Entsorgung ausgebrannter Brennstäbe sowie deren Wiederaufbereitung.

Daneben wird die enge Verbindung zwischen der zivilen und der militärischen Nutzung der Atomkraft aufgezeigt. Das in abgebrannten Brennstäben enthaltene Plutonium dient zum Bau von Atomwaffen. Somit ist die Trennung von ziviler und militärischer Nutzung der Atomkraft nicht möglich.

In der Antiatombewegung organisieren sich fallweise unabhängige Basisgruppen, die sich gegen das Atomprogramm einsetzen. Sie fordern sofortige und bedingungslose Stilllegung aller Atomlager. Gemeinsame Aktionen - wie die Blockade der Castortransporte, bei denen hochgefährlicher Atommüll von der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague nach Gorleben (Niedersachsen, Deutschland) transportiert werden – werden in Antiatomkonferenzen diskutiert und beschlossen.

Ein Teil der Atomkraftgegner akzeptiert Sachbeschädigungen, z.B. an Bahnanlagen und Straßen. und sieht dies nicht als Gewalt an. Als größten Erfolg erachtet die deutsche Anti-Atombewegung die Verhinderung der Wiederaufbereitungsanlage im bayrischen Wackersdorf. An der Besetzung des Geländes nahmen auch österreichische AKW-Gegner teil.

In Österreich kam es 1978 auf Grund der Massenproteste gegen die Eröffnung des bereits fertig gestellten Atomkraftwerks Zwentendorf zu einer Volksabstimmung, bei der sich die Mehrheit gegen die Atomkraft entschied.




Dieses Referat wurde eingesandt vom User: smiley_vali



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