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Friedrich Hebbel - Maria Magdalena - Referat



1. Autor: Friedrich Hebbel

geboren:18. März 1813 in Wesselburen
gestorben: 13. Dezember 1863 in Wien
verschiedene Wohnorte: München, Hamburg und Wien
Schriftsteller des poetischen Realismus
→ Thema: bürgerliche Welt der mittleren und oberen Schichten
weitere Werke: Judith (1841), Herodes und Mariamne (1850), Die Nibelungen (1862)

2. Entstehungsgeschichte

Februar 1839: erste Ideen
März 1843: Beginn der Aufzeichnungen
kurz vor Veröffentlichung: Änderung des Titels von „Klara“ auf „Maria Magdalena“
13.März 1846: Uhraufführung in Königsberg

3. Aufbau und Inhalt

erster Akt (sieben Szenen): Zimmer im Hause es Tischlers
Gespräch zwischen Mutter und Klara : schwere Krankheit der Mutter, ihre Genesung und die Angst vor dem Tod
Karl: „Schwarzes Schaf“ der Familie: Sorgen der Mutter um Karl
Erinnerung an das letzte Treffen zwischen Klara und Leonhard: Klaras Entjungferung und Schwängerung
Rechtfertigung Leonhards: Eifersucht (Klaras Jugendliebe: der Sekretär)
→ er zwang Klara zum Sex!
Gute Neuigkeiten: Leonhards Zusage als Kassierer des Bürgermeisters
DOCH: benutzt unfaire Mittel (Verführung der Nichte, Ausschalten des Konkurrenten)
→ Heirat möglich (Bedingung des Vaters an Leonhard: Absicherung der Familie)
keine Liebesbeziehung, denn: Heirat aufgrund der versprochenen Mitgift und der Schwangerschaft!
Wahrheit über die Mitgift: Übergabe des Geldes an Meister Antons alten Meister
→ Verlust des Interesses an Klara
Bekanntgabe eines Juwelendiebstahles: Verdächtigung Karls
→ Tod der Mutter, Nervenzusammenbruch des Vaters: Hoffnung in Klara, eine ehrenvolle Tochter zu sein
→ wenn nicht: Androhung von Selbstmord gegenüber Klara!

zweiter Akt (sechs Szenen): Zimmer im Hause des Tischlers
Meister Anton: große Wut auf Karl und Angst um sein Ansehen und seinen Ruf
schlechtes Gewissen Klaras, denn: Unwissenheit des Vaters über die uneheliche Schwangerschaft → Furcht und Verzweiflung
Kaufmann Wolfram: Aufklärung des Diebstahles: Karl ist unschuldig!
→ Erleichterung, aber: Großer Druck auf Klara (Schwangerschaft)
Wiedersehen mit dem Sekretär: Gespräch über alte Kindheitserinnerungen
→ liebesähnliche Beziehung: Antrag des Sekretärs an Klara
Klaras Geständnis: verheimlichte Schwangerschaft
geschockte Reaktion des Sekretärs, aber: Vorhaben, Klara zu rächen und Ehre wiederherzustellen; Hass gegenüber Leonhard
Klara: einzige Lösung für diese ausweglose Situation: Bitte an Leonhard, sie zur Frau zu nehmen

dritter Akt (elf Szenen): anfangs: Zimmer bei Leonhard; später: Zimmer im Hause des Tischlers
Klaras Besuch bei Leonhard: Drohung von Selbstmord bei Ablehnung der Heirat
→ im Hintergrund: Klaras Versprechen an ihren Vater
Bereitschaft Klaras, alles für diese Heirat zu tun und sich Leonhard zu untergeben
Leonhard: übertriebene Reaktion von Klaras Seite
→ Ablehnung der Heirat

Klaras endgültiger Entschluss: Selbstmord zum Schutz des Vaters
→ Zweifel Leonhards an eigener Entscheidung
Aufeinandertreffen zwischen dem Sekretär und Leonhard: Herausforderung zu einem Duell
Karl: Wiederkehr nach Hause, Fund von Klaras Brief: betrinkt sich!
→ Androhung von Gewalt gegen Leonhard
Offenbarung seiner Pläne: Verlassen der Familie, Aufbruch zur See
→ Probleme mit seinem Vater und den bürgerlichen Zuständen
Bitte an Klara um ein Glas Wasser aus dem Brunnen
→ Nutzung der Gelegenheit, sich in den Brunnen zu stürzen
wichtig: Verkennung von Klaras deutlichen Suizidgedanken!
Beitritt von Meister Anton und dem Sekretär: Bericht des Sekretärs über die Verwundung Leonhards (und sich selbst) während des Duells
Nachfrage und Sorge um Klara: Fund ihrer Leiche im Brunnen
Anschuldigung des Sekretärs an Meister Anton: Aus Angst vor Schande und gesellschaftlicher Verurteilung: Androhung von Selbstmord
→ egoistischer Gedanke; schlechtes Gewissen und große Angst Klaras → Tod
Transport von Klaras Leiche in das Haus:
→ Tod des Sekretärs, Sprachlosigkeit und Hilflosigkeit des Meister Antons

4. Bürgerliches Trauerspiel

Einführung des Besitzbürgertums: kein Thema mehr für klassische Tragödie
→ neue Dramenform
in der Schlussphase: neue Bedeutung des bürgerlichen Trauerspiels durch Hebbel
→ statt Klassenkonflikt: Fokus auf einen Stand
Darstellung von gesellschaftlicher Verhältnissen und Lebensbedingungen
Prosa statt Verse
Kritik am Bürgertum und Adel
→ Hebbel: Konflikte innerhalb des Bürgertums (zwischen Klara, Leonhard, Vater)
Themen: Probleme des häuslichen Lebens, der menschlichen Beziehungen ( Vater-Sohn-Konflikt) und der Moral (sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe)

5. Bezug auf Hebbels Leben

Tischlermeister Anton Schwarz: Tischlermeister Anton
Anton Schwarz' Sohn Karl: Karl
Karls Schwester Josepha und Elise Lensing: Klara
Hebbel: Leonhard
Hebbels Mutter: Klaras Mutter Therese
Emil Rousseau: der Sekretär

-> Kritik an engen Moralvorstellungen und gesellschaftlicher Zwänge des Kleinbürgertums



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