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Georg Friedrich Händel - 3.Version - Referat
Georg Friedrich Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle geboren.
Sein Vater, Georg Händel war Wundarzt und seine Mutter, Dorothea Händel kam aus protestantischem Pfarrhaus.
Sein Vater wollte, dass Georg Friedrich Händel Jurist wird. Doch gegen den Willen des Vaters brachte sich Händel die musikalischen Grundkenntnisse bei.
Durch sein Orgelspiel beeindruckte er den Herzog von Weißenfels, der ihn dann in die Hände des berühmten Organisten Friedrich Wilhelm Zachow gab.
Dort begann er 1702 ein Jura-Studium und wurde Organist am Dom.
Im Jahr darauf kam Händel nach Hamburg, wo er die Welt der Oper kennen lernte. Hier wurden 1705 seine ersten Opern „Almira“ und „Nero“ aufgeführt.
1706 ging Georg Friedrich Händel nach Italien, um den italienischen Stil zu erlernen. In Italien wurde er schon bald als berühmter Sachse gefeiert. Dort traf er auch Antonio Vivaldi und ahmte seine Stücke nach.
Nach seiner Rückkehr wurde er am Hofe des Kurfürsten Georg Ludwig in Hannover angestellt.
Im Herbst 1710 zog er endgültig nach London. In England schrieb Händel 36 Opern. Doch der Geschmack des Publikums änderte sich. So fing er an Oratorien zu schreiben.
(Oratorien sind Musikstücke für Gesangssolisten, Chor und Orchester, bei denen die Texte aus der Bibel stammen)
1714 wurde sein einstiger Dienstherr aus Hannover zum englischen König Georg I. gekrönt. Damit hatte er direkten Kontakt zu ihm, was sich als sehr vorteilhaft erwies.
Als er mit seinen englischsprachigen Oratorien eine komplett neue volkstümliche Art der musikalischen Unterhaltung schuf, feierte er einen Triumph nach dem anderen.
Am 14. April 1759 starb Georg Friedrich Händel. Er wurde am 20. April in Anwesenheit von rund 3000 Trauergästen im Londoner Westminster Abbey beigesetzt.
Georg Friedrich Händels Werke
Georg Fridrich Händel schrieb Opern, Oratorien, Kirchenmusik, weltliche Vokalmusik und Orchesterwerke.
Opern
Georg Friedrich Händel komponierte über 40 italienische Opern. Die meisten komponierte er für London. Einige Melodien, wie zum Beispiel „Largo“ aus der Oper Serse aus dem Jahr 1738 kennt man immer noch.
Oratorien
Das bekannteste Oratorium ist der Messiah mit dem Stück „Halleluja“. Es ist ein dreiteiliges Werk über Geburt, Leben, Leiden und die Auferstehung Jesu. Es entstand 1742 und wurde in Dublin uraufgeführt. Die Oratorien „Israel in Ägypten“ und „Samson und Salomon“ sin weitere Erfolge Händels.
Kirchenmusik
Während sich Georg Friedrich Händel 1710 in London aufhielt, schrieb er einige Werke für die katholische Liturgie. In England entstanden die sogenannten
„Chondas – Anthems“ und die Coronations Anthems (Krönungshymnen) für Georg III., die aus den vier Teilen „Zadok the priest“, „Let thy hand be strengthened“, „The king shall rejoice“ und „My heart is inditing“ besteht.
Tony Britten arrangierte das Stück „Zadok the priest“ als Erkennungsmusik der UEFA Champions League.
Weltliche Vokalmusik
1718 wurde das Schäferspiel „Acis und Galaea“ uraufgeführt. Am Anfang seiner Karriere schrieb Händel viele italienische Kantaten für ein oder zwei Solostimmen mit Orchester. Sowie Duette und Terzetten mit kammermusikalischer Begleitung. Aus diesem Gebiet gibt es noch viele weitere Werke.
Suite und Sarabande
Die Sarabande ist ein fester Bestandteil der Suite.
Eine Suite ist eine mehrsätzige Komposition, die aus einer Folge von Tänzen oder tanzartigen Sätzen meist in der gleichen Tonart besteht. Diese Modelle der Suite wurden im 17. Jahrhundert in die Orchestermusik übernommen. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde oft die italienische Opern-Sinfonia als Ouvertüre vorangestellt.
Mit der Klaviersuite erhielt die Gattung eine feste viersätzige Form:
„Allemande“, „Courante“, „Sarabande“ und „Gigue“.
Allemande ist ein deutscher Schreittanz, Courante ein französischer Springtanz, Sarabande ein spanischer langsamer Tanz und Gigue ein englischer schneller Tanz.
In der deutschen Klaviermusik wurden in diese viersätzige Form häufig weitere Tanzstile wie Bourée, Menuett, Gavotte, Rigaudon, Chanconne und Passacaglia zwischen Sarabande und Gigue eingefügt.
Im 16. Jahrhundert war die Sarabande ein lebhafter, erotischer Paartanz, der aus den Kolonien in Mexiko stammte.
Die Sarabande wurde schnell und ausgelassen getanzt. Doch sie wurde im Jahr 1583 wegen ihres leichtfertigen Charakters in Spanien verboten. Da die katholische, spanische Gesellschaft wohl mit den anzüglichen Bewegungen nicht umgehen konnte.
Doch bereits 35 Jahre später fand der Tanz am spanischen Hofe Einklang und 42 Jahre später auch am französischen Hof.
Hier wurde die Sarabande in einer abgewandelten Form getanzt. Nun stand nicht mehr die Schnelligkeit und Ausgelassenheit im Vordergrund, sondern galt die Sarabande als ruhiger, langsamer, feierlicher Hoftanz.
Charakteristisch für eine Sarabande ist das langsame Tempo, die Taktart 3/2 oder ¾ und die starke Betonung des zweiten Taktteils.
Eine Sarabande wird meistens in drei verschiedene achttaktige Gruppen unterteilt, die miteinander verbunden werden.
Vereinzelt wurde die Sarabande auch in der klassischen Sonate verwendet, und auch in Sonaten kann man sie finden.
Sarabande d-Moll von Georg Friedrich Händel
Georg Friedrich Händel schrieb im Jahr 1733 die Cembalo-Suite Nr. 4 in der Tonart
d-Moll.
Aus der Cembalo-Suite Nr. 4 stammt die Sarabande d-Moll.
Der britische Cembalist und Dirigent Raymond Leppard John arrangierte die Cembalo-Suite für ein englisches Kammerorchester.
Die Sarabande in d–Moll ist in drei gleichlange Teile gegliedert, nämlich Thema, Variation 1 und Variation 2.
Jeder der drei Teile hat 16 Takte.
Der erste Teil, das Thema der Sarabande steht im 3/2 Takt. Die Variation 1 und Variation 2 stehen im 6/4 Takt.
Hierbei gibt es eine starke Betonung des zweiten Taktteils.
Das Tempo der Sarabande ist langsam.
Diese Eigenschaften der Sarabande d-Moll von Händel sind typisch für Sarabanden.
Vergleich: Merkmale einer Sarabande und Sarabande d-Moll von Händel
Merkmale Sarabande Sarabande D-Moll von Händel
langsames Tempo Ja
3/2 Takt oder ¾ Takt Thema: 3/2 Takt
Variation 1: 6/4 Takt
Variation 2: 6/4 Takt
starke Betonung des 2. Taktteils Ja
in 3 Gruppen unterteilt Ja:
1. Thema
2. Variation 1
3. Variation 2
mit jeweils 8 Takten Nein:
Jeder Teil hat 16 Takte
Lautstärke:
Thema:
mezzo piano – crescendo – decrescendo - piano – crescendo – decrescendo
Variation 1:
mezzo forte – crescendo – decrescendo – piano – crescendo – decrescendo
Variation 2:
piano – crescendo – decrescendo – mezzo piano – mezzo forte – forte – decrescendo
Freedom to move – Die Musik aus dem Levi’s TV-Spot
In dem Levi’s TV-Spot von 2000 wird die 250 Jahre alte Sarabande aus der
Suite D-Moll von Georg Friedrich Händel verwendet.
In dieser Werbung steht ein junger Mann vor einer offenen Tür. Er zögert und rennt durch die Tür. Danach rennt er geradeaus weiter durch Wände. Durch die Wände kommt er immer in den gleichen Raum. Nach mehreren Wänden, durch die der Mann gesprungen ist, kommt eine Frau dazu und läuft auch durch Wände. Am Schluss springen sie zusammen durch eine Wand aus einem alten Haus, rennen Bäume hoch und kommen schließlich im Himmel an.
Die Sarabande aus der Suite Nr. 4 in d-Moll (HWV 437) für Cembalo ist ein klassisches Stück.
Levi gab das Stück an John Altman. Er schrieb das Stück für ein spätklassisches Kammerorchester um. Er verwendete 22 Streicher, Flöten, 1Cembalo, Klarinetten, Fagotte, drei Französische Hörner und Pauken.
Bei dem TV-Spot wird das Thema der Sarabande d-Moll von Georg Friedrich Händel vier mal gespielt.
Die Lautstärke beim ersten Mal ist piano. Die Begleitung fehlt beim ersten Mal ganz und es wird weicher und trauriger gespielt, als im Original.
Bei der ersten Wiederholung wird das Thema von Streichern gespielt. Es ist lauter, als beim ersten Mal.
Das dritte Mal wird der erste Teil von tiefen Streichern gespielt. Die Lautstärke ist forte.
Beim vierten Mal ist die Besetzung tutti. Die Lautstärke ist fortissimo.
Nachdem der erste Teil vier mal gespielt wurde, spielt das Kammerorchester die Variation 2. Die Begleitung spielt das Klavier.
Jeder Teil ist steigernd in der Lautstärke. Es gibt also ein crescendo vom Anfang bis zum Schluss.
Im Vergleich zum Original, sind im Original viel mehr Verzierungen mit Achtelnoten und Viertelnoten.
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