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Geschichte des Weinbaus - Referat



Den Ursprung der Weinkultur vermutet man in dem Gebiet um den Kaukasus, Kleinasien und dem Iran. Schon die Bibel erwähnt das im 1. Buch Mose (Noah der als Bauer Reben pflanzte). Als Nächstes lässt sich der Weinbau in Babylon nachweisen. Unter den Königen Sargon und Hammurabi (2300-2250 v.Chr) muss es Weinkonsum gegeben haben, das beweisen Kailschrifttäfelchen die eine Anordnung beinhalten, nach der Wein nach den vom König festgesetzten Preisen zu verkaufen ist und der den Konsum wehrend der Weinlesen verbietet. Als später datiert ist der Weinbau in Ägypten. Darstellungen in Grabkammern (Karnak) lassen auf einen Agrarbau mit Reben schließen. In den Oasen des Oberen Nildeltas wurden die Reben auf Lehmhäusern hochgezogen und bildeten die eigentlichen Dachlauben. Auf ausgegrabenen Weinkrügen fand man die Jahrgänge, die Namen der Obergärtner oder sogar den Herrscher zu jener Zeit.

Von sehr großer Bedeutung für den europäischen Weinbau ist Griechenland. Über Anatolien und den Hellespont kamen die Reben wohl nach Europa. Obwohl es auch Theorien gibt, dass diese auch über den südlichen Weg (Ägypten – Zypern) auf den Kontinent gelangt sein könnten. Da die Hellenen hervorragende Seeleute waren, hatten sie schon früh Kontakt nach Kleinasien und Ägypten. Schon in mykenischer Zeit muss es eine Blütezeit der Weinkultur gegeben haben. So auch bei Homer, der rauschende Feste zu Ehren des Gottes Bacchus beschreibt. Forscher nehmen an, dass griechische Kolonialisten die entlang der Mittelmeerküste segelten, die Reben bis nach Spanien gebracht haben.

Doch sehr großen Einfluss erlangte der Weinbau in Italien. Hier waren die klimatischen Bedingungen und die Bodenbeschaffenheit ideal für die Pflanze und das Gedeihen der Traubenfrucht. Leider war auch hier, wie so oft, ein militärischer Konflikt Anstoß für eine Entwicklung. Nach dem zweiten punischen Krieg ( 218-202 v. Chr) kann von einem großen Aufschwung in der europäischen Weinkultur gesprochen werden. Wein wurde zum wichtigsten Tauschmittel und zu dem am meisten exportiert Gut am Mittelmeer. Es war wohl die römische Kultur die mit den Eroberungen Galiens und Teilen Germaniens sowie Britaniens den Weinbau in diese Regionen brachte. Denn die ältesten europäischen Rebsorten tragen Namen wie Amigne, Arvine oder Rèze, alles Worte lateinischen Ursprungs. Die Römer waren es auch die die ersten Weinbaugebiete in Deutschland anlegten, die noch bis heute bestehen. Als jedoch das Imperium Romanum zusammengebrochen war und mit der Völkerwanderung eine neue Epoche begann, kam auch der Weinbau in Europa zum Erliegen. Doch die umherziehenden Stämme konnten diesen nicht zerstören nur verwüsten. Es war dann Jahrhunderte später kein geringerer als Karl der Große, der mit dem verwilderten Latein auch den Weinbau wiederbelebte
und Gesetze zur Regulierung des Handels mit dem alkoholischen Getränk erließ. Unter anderem geht die Tradition des „ Buschenschenke“ auf Karl den Großen zurück. Das Mittelalter, dessen Grundlage der christliche Glaube war, bescherte dem Wein in Europa eine neue Blütezeit. War es denn Wein und Brot die den Kern des Glaubens bildeten! So übernahmen vor allem die Klöster die Kultivierung der Pflanze, die sich wiedermal als ein sehr kostbares Gut erwiesen hatte. Mit dem Zeitalter der Entdeckungen kam auch der Handel am Mittelmeer wieder in Fahrt, immer mehr fremde Weine kamen nach Deutschland und Europa, davon zeugt die Maßeinheit „Saum“ als Bezeichnung der für ein Pferd möglichen Traglast bei Passübergängen und Transporten. Als ausschlaggebend für das Gedeihen der Pflanze ergab sich das Klima, denn zu viel Regen oder Hagel zerstörten die Reben und selbst kleinst Insekten wie Zikaden konnten der Pflanze etwas anhaben. Im 19. Jahrhundert war es schließlich die Reblaus die für einen Rückgang der europäischen Weinproduktion sorgte. Der Schädling wurde zu einer echten Plage und zerstörte so ganze Weinberge. Heute hat die technische Entwicklung dem Weinbau zu einer neuen Blüte verholfen, da die doch sehr beschwerliche Arbeit durch vielerlei mechanische Hilfsmittels, doch zumindest erträglicher geworden ist. Was die Zukunft bringt, werden die kommenden Jahrzehnte zeigen. Denn wie jedes Produkt, so lebt auch der Wein von dem Konsum der Bevölkerung.



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