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Glück - Referat
Glück
Dieses Bild. Dieses eine Bild in der Sonntagsausgabe von der Kronen Zeitung. Als ich die erste Seite aufschlug, war ich etwas verwirrt. Ich konnte auf dem ersten Blick noch nicht erkennen, was die schwarz-weiße Fotografie darstellte. Beim genaueren Hinsehen erst entdeckte ich zwei Mädchen, die weinend auf dem Straßenrand kauerten und etwas anstarrten. Es waren zwei sehr junge, hübsche Mädchen. Oder waren sie doch etwas älter? Ihrem total unterernährten und mageren Körper zufolge, könnten sie höchstwahrscheinlich erst 12 sein, doch ihre Augen verrieten mir etwas anderes. Diese sagten mir, dass die beiden Mädchen vieles hinter sich gehabt hatten. Viele schlimme und auch grausame Erfahrungen. Das matte Licht der Straßenleuchte erhellte nur ihre ausgeweiteten Augen. Der Rest von ihnen schien von der Dunkelheit verschluckt zu sein. Nichts. Nichts war zu erkennen außer ihren ausgeweiteten Augen, welche Furcht und Angst von ihrer Seele widerspiegelten. Die verdreckten Stoffresten, die an ihren Körper hingen. Das zersauste Haar. Die Tränen, welche ihnen den Wangen hinunter rollten. Die nackten Beine und ihre unbeschuhten Füßen steckten im Dreck.
Aber, auf was waren ihre Blicke gerichtet? Oder sollte ich etwa sagen, auf wen? Da, da lag doch jemand. Doch, wie kann das sein? Es lag auf dem Boden, umhüllt von einem weißen Tuch. Hmm? Was war denn passiert? Wieso liegt jemand umhüllt von einem weißen Tuch auf dem Boden?
Mein Blick wandert nach unten, wo der Bericht stand. Erst da verstand ich, was vorgefallen war. Dieser Jemand war ein siebzehn-jähriges Mädchen aus Indonesien. Sie wurde erstochen an einem abgelegenen Straßenrand gefunden. Man fand sie ohne Kleider am Leib.
Auch stellte man Spermien dreier Männer auf der unteren Seite ihrer Beine fest. Doch diese Männer wurden nie gefunden. Die beiden weinenden Mädchen sind Freundinnen von dem Opfer.
Meinen Blick wieder auf das Bild gerichtet, kam mir ein Gedanke, der für mich zuerst unmenschlich erschien. Doch nachher freundete ich mit ihm an. Dieser war, dass das Mädchen unter dem weißen Tuch vielleicht Glück gehabt hatte. Sie konnte ihrem schrecklichen Leben entfliehen.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: sommer-rain
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