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Goethe und sein Faust - Referat



Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Er fängt 1765 an Jura in Leipzig zu studieren und beendet sein Studium im August 1768. Anschließend kehrt er nach Frankfurt am Main zurück und macht 1770 in Straßburg sein juristisches Vorexamen. Die Promotion folgt 1771. In diesem Jahr fängt Goethe zudem an, als Anwalt am Schöffengericht in Frankfurt am Main zu arbeiten. Im Jahr 1778 reist er nach Berlin und Potsdam, wo er vor allem an seinem Stück „Egmont“ arbeitet.

Einige Jahre später, 1782, wird Goethe in den Adelsstand erhoben. Im September 1786 verlässt er Deutschland und reist unerwarteterweise für mehrere Monate nach Italien. Zwei Jahre später heiratet Goethe Christiane Vulpius, mit der er den Sohn August bekommt. Noch während der Ehe mit Christiane, bevor diese 1816 stirbt, lernt Goethe im Jahr 1815 Marianne von Willemer kennen und verliebt sich in sie. Im selben Jahr wird er zudem zum Staatsminister ernannt.

1823 möchte Goethe erneut heiraten. Er macht der viel jüngeren Ulrike von Levetzow einen Heiratsantrag, den diese jedoch ablehnt. In den letzten Jahren seines Lebens erreicht Goethe 1827 noch das erste Urheberschutzrecht.

Sein Lebenswerk „Faust – Der Tragödie erster Teil“ wird im Jahr 1829 uraufgeführt. Am 22. März 1832 stirbt Goethe schließlich, wahrscheinlich an einem Herzinfarkt.

Zeitgenossen beschreiben Goethe als äußerst gebildet, was auch seine Beherrschung mehrerer Sprachen widerspiegelt. Zudem sei er attraktiv und streitsüchtig gewesen. Goethe sei häufig in Kur gewesen, da sein Leben von schwerer Krankheit gezeichnet gewesen sei. Zudem habe er Schiller, Humboldt und Beethoven gekannt. Goethe verdiente, anders als die meisten Dichter seiner Zeit, sehr gut.

„Faust – Der Tragödie erster Teil“, an dem er 36 Jahre lang schrieb, spiegelt Goethes Weltansicht wider. Ihm waren die Urteile anderer egal und er hatte keine Angst vor Veränderungen. Dies wird in Faust durch Mephisto deutlich. Zudem wollte Goethe, ähnlich wie Faust, selbstbestimmt leben. Demnach standen Goethes Ansichten im Kontrast zu denen der damaligen Welt, Menschen und vor allem der Kirche.

Goethes Lebenswerk ist zudem eine Verarbeitung seiner Schuldgefühle. 1772 wirkt er als Minister beim Prozess gegen Susanna Marghareta Brandt mit, die schließlich als Kindsmörderin verurteilt und hingerichtet wird. Dies greift Goethe mit Gretchen wieder auf.

Einige der bekanntesten Werke Goethes, neben „Faust – Der Tragödie erster Teil“ und „Faust – Der Tragödie zweiter Teil“ (1831) sind zum Beispiel „Die Leiden des jungen Werther“ (1774) und „Iphigenie auf Tauris“ (1779).

Epochale Einordnung von Goethes Faust

Johann Wolfgang Goethes Drama „Faust – Der Tragödie erster Teil“ lässt sich nicht eindeutig in eine Epoche einordnen. Vielmehr lassen sich Elemente aus mehreren Epochen finden. Zentral sind dies die Epochen der Aufklärung, des Sturm und Drang, der Klassik sowie der Romantik.

Die Aufklärung, zwischen 1720 und 1800, behandelt vor allem das freie Denken der Menschen und ihre Vernunft. Die Forderung nach mehr Selbstbestimmung und der Protest gegen die feudale Ordnung stehen im Mittelpunkt. Auch
das bürgerliche Leben wird zunehmend thematisiert. In Faust lässt sich die Aufklärung in der Gretchentragödie als bürgerliches Trauerspiel innerhalb des Dramas wiederfinden. Nicht nur das Leben des intellektuellen Gelehrten Faust, sondern auch die kleinbürgerlichen Verhältnisse, in denen Gretchen lebt, werden behandelt. Zudem dient Mephisto als ironischer Kommentator des Geschehens, der Haltungen und Institutionen kritisiert und auf diese Weise die Vernunft und das freie Denken widerspiegelt. Auch will er Faust zu einem selbstbestimmteren Leben verhelfen.

Während der Zeit des Sturm und Drang waren zentrale Themen der Geniegedanke, der Konflikt zwischen Moral und Leidenschaft sowie der Lebensgenuss und das Erleben der Natur. Dies lässt sich in der Vermischung von Komödie und Tragödie im Drama finden. Faust stellt hierbei den tragischen Teil dar, während Mephisto die Komödie vertritt.

Außerdem gilt Faust als Genie, der sich selbst überhöht. Er will sich selbst verwirklichen und ist deshalb zwischen der Wissenschaft und dem Lebensgenuss hin und her gerissen. Die offene Dramenform ist ebenfalls ein zum Sturm und Drang zugehöriges Element. Dabei gehen der Konflikt zwischen der Selbstverwirklichung und der durch Gretchen personifizierten Leidenschaft ineinander über.

Das Ideal der Humanität und der Glaube an die Vernunft der Menschen waren zentrale Elemente der Klassik zwischen 1786 und 1805. In Faust spiegelt sich diese Epoche in der Einbindung der Handlung in die himmlische Rahmenhandlung wider, in der Faust als Repräsentant der Menschheit gesehen wird. Faust wird so zum personifizierten Humanitätsideal des Herrn, der nicht an ein Scheitern Fausts glaubt.

Während der Epoche der Romantik spielten vor allem das Streben nach Vollendung und die Flucht aus der Wirklichkeit eine Rolle. Zudem sollte der Mensch mit seinen Gefühlen wieder im Mittelpunkt stehen und die Subjektivität wurde über die Vernunft gestellt. Im Drama lassen sich Elemente der Romantik in den Mythen und Märchen wiederfinden. Es gibt in einigen Szenen Hexen und Fantasie- oder Zauberwesen und einige Geschehnisse sind sehr skurril.



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