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Gotthold Ephraim Lessing - 3.Version - Referat
Einleitung
Im Folgenden werde ich die Biographie des Autors und Dramatikers Gotthold Ephraim Lessing beschreiben. Ebenfalls werde ich die Fabel „Der Rabe und der Fuchs“ interpretieren. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Interpretation der Fabel.
Biographie
Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 in Kamenz, Sachsen geboren. Er war das dritte Kind des Archidiakons Johann Gottfried Lessing und dessen Frau Justina Salome. Sein Vater war ein gebildeter Vertreter der Kirche, welches ihm ermöglichte Gotthold durch seinen eigenen Unterricht auf die Schule und die Universität vorzubereiten. Von 1737 bis 1741 besuchte Lessing die Lateinschule seiner Heimatstadt. Ab 1746 versucht sich Lessing zunächst an einem Studium der Theologie und der Medizin, bricht dieses jedoch zwei Jahre später ab. Danach zog er nach Berlin, wo er als Rezensent und Redakteur arbeitete. Hierbei widmete er sich schon dem Schreiben von Stücken. In den darauffolgenden Jahren wechselt Lessing oft seinen Wohnort zwischen Berlin und Leipzig und beendet unteranderem sein Studium. Nach dem Erlangen seiner Magisterwürde, fängt er an mit Freunden Literatur zu schreiben. 1767 arbeitet Lessing dann beim Hamburger Nationaltheater als Dramaturg und Berater. Dort leistet er drei Jahre lang seinen Dienst und siedelt anschließend nach Wolffenbüttel um. Er findet Arbeit in der Herzog August Bibliothek.
1772 erscheint sein berühmtes Werk „ Emilia Galotti“. 1776 heiratet er Eva König. Zusammen bekommen Lessing und König einen Sohn, welcher allerdings zwei Tage nach seiner Geburt verstirbt. Auch Eva König stirbt kurz darauf an Kindbettfieber. Lessing sagt hierzu: „Ich habe es auch einmal so gut haben wollen wie andere Menschen. Aber es ist mir schlecht bekommen“.
1779 verschlechtert sich der Gesundheitszustand von Lessing. Trotz alle dem vollendet er sein Werk „Nathan der Weise“. Am 15. Februar 1781 verstirbt Lessing. Der Grund dafür war ein Hirnschlag.
Lessing lässt sich in die Epoche der Aufklärung und Toleranz einordnen. Noch heute werden Theaterstücke, welche Lessing verfasst hat in einer Vielzahl aufgeführt. Hierzu zählt zum Beispiel Nathan der Weise. Viele Menschen sagen, dass Lessing das Theater revolutioniert hat. Er wandte sich ab von dem damals üblichen Schauspiel und widmete sich der Dramatik. Er schrieb sowohl Komödien (Minna von Barngelm) als auch Dramen (Nathan der Weise). Vor allem ging es ihm darum, das Bürgertum aufzuklären und die Moral zu heben.
Zusätzlich beschäftigte sich Lessing mit der Kirche. In der Zeit der Aufklärung kämpfte die Kirche gegen die Wissenschaft. Lessing wandte sich keinem vom beiden zu. Er äußerte sowohl Kritik an der Kirche, da er die Bibel „übertrieben“ fand, als auch Kritik an der Wissenschaft.
Der Rabe und der Fuchs
„Ein Rabe trug ein Stück vergiftetes Fleisch, das der erzürnte Gärtner für die Katzen seines Nachbars hingeworfen hatte, in seinen Klauen fort. Und eben wollte, er es auf einer alten Eiche verzehren, als sich ein Fuchs herbeischlich und ihm zurief: "Sei mir gesegnet, Vogel des Jupiters!"
"Für wen siehst du mich an?" fragte der Rabe. "Für wen ich dich ansehe?" erwiderte der Fuchs. "Bist du nicht der rüstige Adler, der täglich von der Rechten des Zeus auf diese Eiche herabkommt, mich Armen zu speisen? Warum verstellst du dich? Sehe ich denn nicht in der siegreichen Klaue die erflehte Gabe, die mir dein Gott durch dich zu schicken noch fortfährt?"
Der Rabe erstaunte und freute sich innig, für einen Adler gehalten zu werden. Ich muss, dachte er, den Fuchs aus diesem Irrtum nicht bringen. - Großmütig dumm ließ er ihm also seinen Raub herabfallen und flog stolz davon.
Der Fuchs fing das Fleisch lachend auf und fraß es mit boshafter Freude. Doch bald verkehrte sich die Freude in ein schmerzhaftes Gefühl; das Gift fing an zu wirken, und er verreckte.
Möchtet ihr euch nie etwas anders als Gift erloben, verdammte Schmeichler!“
Interpreation
Die Fabel „Der Rabe und der Fuchs“ stammt aus der Zeit der Aufklärung und wurde zwischen 1740 und 1781 von Gotthold Ephraim Lessing verfasst. In der Fabel geht es um einen Raben, welcher ein vergiftetes Stück Fleisch klaut. Dieses Stück lässt er sich jedoch von einem Fuchs „abschwatzen“. Der Fuchs stirbt daraufhin an dem Fleisch.
Ein Gärtner möchte die Katze seines Nachbarn umbringen und legt somit ein vergiftetes Stück Fleisch in seinen Garten. Da kommt ein Rabe daher und klaut das Fleisch. Daraufhin setzt sich der Rabe mit dem Stück Fleisch in einen Baum, wo er es in Ruhe verspeisen möchte. Ein Fuchs kommt vorbei und sieht den Raben im Baum mit dem Fleisch. Da er als Fuchs keine Möglichkeit hat in den Baum zu klettern um sich das Fleisch zu holen fängt er ein Gespräch mit den Raben an. Er bezeichnet den Raben als „Vogel des Jupiters“, wodurch sich der Rabe geschmeichelt fühlt. Desweiteren sagt er zu dem Raben das er eine Art Gottesgesandter sei. Er erwähnt dafür gleich den Göttervater Zeus, was für den Raben bedeutet, dass er etwas sehr Besonderes sei. Da sich der Rabe so sehr geschmeichelt von dem Fuchs fühlt überlässt er ihm das Stück Fleisch und fliegt daraufhin königlich wie ein Adler weg. Offensichtlich ist dem Raben die Anerkennung und der Ruhm, welchen er von dem Fuchs bekommt wichtiger als sein fressen. Der Fuchs freut sich, dass sein Plan den Raben zu täuschen aufgegangen ist und frisst das Stück Fleisch. Kurz darauf stirbt er an den Folgen des Giftes. Der letzte Satz dieser Fabel hat nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun, sondern ist mehr eine Botschaft an den Leser beziehungsweise das Volk.
Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass dieser Text eine Fabel ist. Zunächst wird der Fuchs als sehr schlau bezeichnet. Außerdem können die Tiere sprechen und der Verstand ist sehr menschlich. Weiterhin ist die Fabel im Prosa geschrieben und es wird eine Botschaft dadurch vermittelt, was sowohl typisch für eine Fabel ist als auch für Lessing.
Der Rabe ist in dieser Fabel sehr eitel und freut sich sehr, dass er eine solche Anerkennung bekommt. Allerdings ist er auch dumm, da er auf den Fuchs reinfällt und ihm glaubt, was dieser zu ihm sagt. Der Fuchs hingegen ist schlau. Er weiß wie er den Raben beeinflussen kann, um an sein Futter zu kommen. Er muss sich dafür nicht mal anstrengen. Dass ihm das Futter später zum Verhängnis wird, kann der Fuchs nicht wissen.
Die Sprache in der Fabel ist recht einfach. Manche Sätze sind etwas komplizierter Verfasst wurden, jedoch ebenfalls relativ leicht zu verstehen. Die Erzählform ist eine Er-Erzählung und das Erzählverhalten ist auktorial.
Lessing möchte mit dieser Fabel kritisieren und aufklären. Er kritisiert das Volk, sowohl Adel als auch Bürgertum. In dieser Zeit waren Schmeicheleien wie sie der Fuchs anwendet häufig verwendet wurden, um gewisse Dinge zu erreichen. Dass Lessing damit ein Problem hatte, zeigt diese Fabel. Besonders das Bürgertum, welches sich häufig beim Adel „einschleimte“ um einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft zu erreichen wird hier kritisiert. Der Fuchs steht in dieser Fabel somit für das Bürgertum und er Rabe für den Adel. Dass die Schmeichelei allerdings auch schief gehen kann, zeigt der Tod des Fuches. Dieser denkt er hat alles richtig gemacht und er hat Erfolg gehabt, allerdings ist dieser Erfolg zugleich sein Todesurteil gewesen. Somit ist der Rabe nochmal mit Glück davon gekommen, da er das giftige Stück Fleisch nicht angerührt hat. Allerdings wird hier auch deutlich, wie sehr sich der Adel damals beeinflussen lies. Der Fuchs lässt dem Raben nur etwas Ruhm zukommen und dieser ist gleich davon begeistert und gibt sogar sein Futter dafür weg.
Die aufklärende Botschaft dieser Fabel ist, dass alle ihre Fehler haben und dass das Schmeicheln beim Adel nicht immer gut endet.
Auch der letzte Satz der Fabel macht die aufklärende Botschaft nochmal deutlich. Dieser Satz klingt schon fast wie eine Beleidigung, welches den Ernst der Lage verdeutlichen soll.
Die Fabel ist typisch für Lessing. Er hat in seiner Zeit versucht das Volk aufzuklären und sie von allzu großen Fehlern abzuhalten.
Mir gefällt die Fabel sehr gut, da die Botschaft, welche der Autor vermitteln möchte sehr eindeutig und verständlich rüberkommt. Sie ist zwar kurz, jedoch wird alles vermittelt, was wichtig ist. Sie dient ausschließlich der Aufklärung und der Menschen und da ich finde, dass es mit dem Schmeicheln heute immer noch ähnlich ist, passt die Fabel auch in die heutige Zeit.
Schluss
Zusammenfassend kann man sagen, dass Gotthold Ephraim Lessing ein sehr gebildeter und schlauer Mann war. Trotz einiger Rückschläge in seinem Leben, konnte und wollte er richtige Werte und Normen, welche er gelernt hatte an die Gesellschaft weitergeben. Ich fand es sehr interessant mich mit dieser literarisch gesehen sehr wichtigen Person auseinander zu setzen.
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