Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

Gotthold Ephraim Lessing - 4.Version - Referat



Gotthold Ephraim Lessing wurde am
22. Januar 1729 in Kamenz, Oberlausitz
geboren.
Er war das dritte von 11 Kindern, von denen
nur sieben überlebten, und der älteste Sohn
von Pfarrer Johann Gottfried Lessing und
Justina Salome.
Nach dem Besuch einer Fürstenschule in Meißen zog er nach Leipzig, um dort Theologie und Philosophie zu studieren.
Zum Vergnügen erschienen bald in einer Zeitschrift erste Gedichte, Fabeln und Verserzählungen.
Bald darauf beschloss Lessing, dies als seinen Hauptberuf auszuüben, wodurch er bald einer der meist angesehensten Schriftsteller Deutschlands wurde.
Durch viele angehäufte Schulden musste er im Sommer 1748 Leipzig verlassen.

Als G. E. Lessing 1748 Leipzig verließ und nach Wittenberg aufbrach, um Medizin zu studieren, merkte er schnell, dass der Beruf des freien Schriftstellers das wirklich Richtige für ihn war.
Da Berlin damals als „Zentrum für freie Gedanken in Deutschland“ (= die Stadt des aufklärerischen Journalismus) bezeichnet wurde, führte ihn sein Weg danach dorthin.
Dort schrieb er diverse Artikel für die „Berlinische privilegierte Zeitung“, musste jedoch immernoch von seinen Eltern finanziell unterstützt werden.
Durch sein 1750 veröffentlichtes Werk „Vierteljahresschrift über das Theater“ wurde er jetzt als ernster Kritiker angesehen.

Lessing stieg auf und übernahm 1751 die Redaktion des „Gelehrten Artikels“, jedoch kamen die Erfolge nur langsam, trotz seines großen Fortschritts.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Wittenberg kehrte er als Magister der freien Künste in die Hauptstadt zurück.
1752 bis 1755 und 1758 bis 1760 lebte er dort als freier Schriftsteller und war Mitglied des „Montags Klub“.
Dies brachte ihm diverse Kontakte zu Theatergruppen, für die er bald seine Stücke schrieb.

In der Zeit von 1755 bis 1758 kehrte er nach Leipzig zurück, wo er den reichen Freund und Dichter Ewald von Kleist traf, mit dem er zu einer Bildungstour durch Europa aufbrach.
1758, zurückgekehrt nach Berlin,
begann er mit einem deutschen Wörterbuch und zusammen mit
einigen Freunden verfasste er
„Briefe, die neuste Literatur betreffend“, welche eine kritische Sichtung der deutschen Gegenwartsliteratur waren.
Zu diesem Zeitpunkt erreichte seine Karriere ihren Höhepunkt, aber auch bereits ihren Abschluss.

Durch die immernoch nicht gelungene finanzielle Absicherung machte sich Gotthold Ephraim Lessing 1760 Hals über Kopf auf nach Breslau.
Dort fand er eine Stelle als Sekretär unter dem preußischen General und Staatskommandant Bogislaw von Tauentzien, wodurch er in der Zeit des Siebenjährigen Krieges in das preußische Militär eintrat.
In dieser Zeit fand Lessing die Inspiration für den Entwurf des „Lakoon“ oder auch von „Minna von Barnhelm“.
Nach einer schweren Krankheit zog es ihn 1764 zurück nach Berlin, wo er diese beiden Werke fertigstellte.
Diese großen Erfolge machten ihn zum Dichter der Nation.

Ein anständiges Leben gelang ihm jedoch immer noch nicht, weshalb er 1767 nach Hamburg zog.
Am neu gegründeten „Nationaltheater“ fand er eine Stelle als Stückeschreiber und lernte dort neben anderen Personen auch seine zukünftige Frau Eva König kennen.
Dort wurde auch sein Stück „Minna von Barnhelm“ aufgeführt.
Sein Aufenthalt in Hamburg endete
mit der Arbeit als Bibliothekar in der Kleinstadt Wolfenbüttel.
Am 15. Februar 1781 starb
Lessing nach zweiwöchiger
Krankheit an Brustwassersucht.

Werke:
Der junge Gelehrte (1748)
/> Der Freygeist (1749)
Die Juden (1749)
Miß Sara Sampson (1755)
Fabeln. Drei Bücher. (1759)
Minna von Barnhelm (1767)
Hamburgische Dramaturgie (1767/1768)
Emilia Galotti (1772)
Nathan der Weise (1779)

Emilia Galotti:
Drama, erschienen 1772 (Aufklärung)
Spielt in einem kleinen Fürstentum in Italien im 18 Jh.
5 Aufzüge, Dialogform
Handelt vom Prinzen von Guastalla, der die schöne Emilia Galotti auf einem Gemälde gesehen und sich in sie verliebt hat. Um sie zu gewinnen, muss er ihre bevorstehende Hochzeit mit dem Grafen Appiani verhindern. Der Prinz befielt seinem Kammerherrn den zukünftigen Bräutigam zu überfallen. Emilias Vater Odoara wird von der Ex-Geliebten des Prinzen über alles aufgeklärt. Weil Emilia spürt, dass sie der Verführung des Prinzen nicht wiederstehen kann, will sie sich selbst umbringen. Dies jedoch übernimmt ihr Vater.
Historisches Vorbild der Emilia Galotti war Virginia aus der Vorlage des Titus Livius (59 v. Chr. - 17 n. Chr.)
Das Drama veranschaulicht die Machtverhältnisse zwischen Adel und Bürgertum zu Lessings Lebzeiten.
Es zeigt auf, welche Gewalt der Adel über das einfach Volk hatte.
Gilt als Beispiel des bürgerlichen Trauerspiels.

Nathan der Weise:
Drama, erschienen 1779 (Aufklärung)
Spielt zur Zeit des dritten Kreuzzuges (1189-1192), während eines Waffenstillstandes in Jerusalem .
Protagonist ist der jüdische Kaufmann Nathan, der sich für Humanität, Toleranz und Religionsfreiheit einsetzt und damit dem Menschenbild der Aufklärung entspricht.
Ihm gelingt die Versöhnung der drei monotheistischen Weltreligionen.
Handelt von dem Konflikt, in dem Judentum, Christentum und Islam zueinander stehen und der noch in der heutigen Zeit existiert.
Durch die Figur Nathan zeigt Lessing auf, dass durch Humanität und Toleranz ein friedliches Miteinander geschaffen werden kann.
Vor allem das Ende des Dramas zeigt, dass alle drei Weltreligionen in einer Familie vertreten und somit unzertrennlich sind.

Fragmentenstreit:
Streit zwischen dem Hamburger Pfarrer Johann Melchior Goeze und Lessing.
Grund dieser Auseinandersetzung:
Lessing veröffentlichte Schriften, die
sich kritisch dem christlichen Glauben
und der Bibel äußerten
Eine zentrale Frage dieser Schrift ist:
„ … Wie revolutionär ist es, wenn der Mensch seinen Verstand gebrauche über alle früheren Einrichtungen hinweg?“
Damit stellt er den Vernunftglauben gegen den unkritischen Glauben (Aufklärung!).

Bedeutung für die Literatur:
Gotthold Ephraim Lessing kämpfte für edle Gesinnung und Toleranz unter den Menschen.
So bereitete er den Humanismus der späteren Klassik vor.
In seiner letzten Schrift „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ sieht er die Menschheit auf dem Weg der immer weiter wachsenden Vollkommenheit.
Er erhält bis heute großes Ansehen als Dichter, Kritiker und Stückeschreiber.



Kommentare zum Referat Gotthold Ephraim Lessing - 4.Version: