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Heinrich Böll - Der Lacher - Referat
Der Lacher
Heinrich Böll
Im Mittelpunkt von Bölls literarischen Schaffen steht die Auseinandersetzung mit der Kriegs- und Nachkriegszeit und der Vergangenheitsbewältigung. Zum einen zeigt Böll die Sinnlosigkeit des Krieges, zum anderen richtet er sich gegen falschen Optimismus. Heinrich Böll verarbeitete all seine Eindrücke vom Krieg, von der Heimkehr und dem, was er im Krieg gesehen hatte und bei der Heimkehr vorgefunden hatte in seinen Werken. Die Hilflosigkeit der Menschen in der Nachkriegszeit hat Böll sehr betroffen. Einfühlsam schildert er die Lage der Menschen in der Nachkriegszeit und setzt sich kritisch mit der Gegenwart auseinander.
Mit seinen zahlreichen, oft satirischen Kurzgeschichten hat er viel Beachtung gefunden. Neben der großen Beachtung gewann er den Nobelpreis für Literatur.
In der vorliegenden satirischen Kurzgeschichte, wie auch in vielen anderen, greift er mit Vorliebe Kriegs- und Nachkriegszeitliche Ereignisse bzw. Missstände auf und macht sie zum Thema seiner oft satirischen und ironischen Betrachtungen.
In der von Heinrich Böll geschriebenen Kurzgeschichte „Der Lacher“ lässt Böll einen Mann erzählen, der seinen Lebensunterhalt mit seinem Lachen verdient.
Ein Mann berichtet von seinem Beruf als Lacher. Er erzählt was er als Lacher tun muss und wo sein lachen überall gefragt ist. Er erzähl außerdem, dass er nach Feierabend wenig Neigung zum lachen verspürt und auch sonst ein ernster Mensch ist und es auch schon als kleiner Junge gewesen ist.
Der Autor H. Böll will uns mit seiner Kurzgeschichte zum nachdenken anregen und uns darauf aufmerksam machen, was die Menschen damals nach dem Krieg durchgemacht haben.
Die Kurzgeschichte schrieb Böll nach dem Krieg und sie wird von einem Ich-Erzähler, dem „Lacher“ erzählt, von dem der Leser nicht den Namen erfährt. Der Lacher ist die Hauptfigur in Bölls Kurzgeschichte. Er erzählt dem Leser welche Bedeutung sein Beruf als „Lacher“ in seinem Leben und auch in dem Leben seiner Ehefrau hat. Der Lacher ist auch der Titel der Kurzgeschichte, was dem Leser auf den ersten Blick dazu veranlassen könnte, zu denken es sei eine lustige Geschichte, doch dieser Eindruck verschwindet schnell nach dem ersten lesen. Schnell wird klar, dass sich Böll in seiner Kurzgeschichte mit ernsthaften Problemen auseinandersetzt. Es geht um das Thema „lachen“, welches viele Menschen nach dem Krieg nicht zeigen wollten. Dem Lacher seine Arbeit ist es den Komikern zu helfen, die Zuschauer mit seinem Lachen anzustecken, wenn die Pointe bei den Zuschauern kein Lachen auslöst.
Jedoch ist das Lachen des Mannes nur Fassade, er setzt sein Lachen auf, wie andere ihren Hut aufsetzen und erst nach Feierabend kann er so sein, wie er wirklich ist, nämlich ein „todesernster Mensch“ (Z.61), was die Frage aufwirft, warum er denn dann „Lacher“ geworden ist. Selbst „das lachen anderer Menschen macht ihn nervös“ (Z.67-68), was Ironie ist und was zeigt, dass er nach Feierabend nicht an seinen Beruf erinnert werden will und das heißt wiederum, dass ihm nicht nach lachen zu Mute ist und er sich dabei unwohl fühlt außerhalb seiner Arbeit zu lachen.. Das Lachen ist einfach sein Beruf und genauso wie „Der Melker froh ist, wenn er die Kuh vergessen darf“ (53-54) und „der Maurer glücklich ist, wenn er den Mörtel vergessen darf“ (Z.54-55) ist der Lacher glücklich, wenn er nach Feierabend nicht mehr künstlich lachen muss.
Das Böll vom Lachen in der Nachkriegszeit nicht viel hält, zeigt er damit und an dem Beispiel, dass der Lacher darauf beharrt ein „todesernster Mensch“ (Z.61) zu sein und „die Leute ihn- vielleicht mit Recht- für einen Pessimisten halten“ (Z.61-62). Die Ironie spiegelt sich soweit wieder, dass dem Lacher, dessen Beruf es ist zu lachen, eigentlich überhaupt nicht nach lachen zu Mute ist. Hier wird das Absurde der Nachkriegszeit deutlich. Böll übt versteckt Kritik an alle Personen, denen in dieser Zeit zu lachen zu Mute war. Da der Lacher in seinem Beruf so im Mittelpunkt steht, zieht er sich in seinem sonstigen Leben eher zurück, „mit unbewegter Miene gehe eich durch mein eigenes Leben, erlaube mir hin und wieder ein sanftes Lächeln und ich denke oft darüber nach, ob ich je gelacht habe“ (Z.77-79).
In der Kurzgeschichte erzählt der Lacher seine Geschichte als Erinnerungen und Gedankengänge. Das Lachen steht in der Kurzgeschichte als Symbol, doch nicht für Glück und Zufriedenheit, sondern für Verdrängung und Schein. Denn auch wenn der Lacher jeden Tag lacht und andere Menschen mit seinem Lachen ansteckt, so lacht er doch in seinem Leben nie. Und das ist meiner Meinung nach Ironie.
Bölls Geschichte ist natürlich eine Erfindung, sie schließ jedoch nicht aus, dass der Autor einmal etwas erlebt hat, welches ihn zu dieser Geschichte inspiriert bzw. angeregt hat. Die Kurzgeschichte hat keine ausführliche Einleitung, somit steigt der Leser gleich ins Geschehen ein. Der Schluss ist offen, dass führt dazu, dass sich der Leser auch noch nach dem lesen Gedanken über die Geschichte macht. Außerdem verzichtete Böll auf Nebenhandlungen, die gesamte Geschichte handelt von dem Mann und wie er sein Leben nach dem Krieg führt.
Böll verwendete in seiner Kurzgeschichte viele Paranthesen, die die Beweggründe und Gedanken des Mannes erklären „um lästige Erklärungen zu entgehen“ (Z.14-15) oder „das ist meine Spezialität“ (Z.37). Außerdem verwendete er Vergleiche wie „Zuckerbäcker lieben saure Gurken“ (Z:57) und „Metzger Marzipan“ (Z:57) um seinen Beruf zu verallgemeinern und zu verharmlosen. Also so zu tun, als wäre sein Beruf ein Beruf wie jeder andere.
Außerdem gelinkt es dem Autor durch Parataxe und Ironie sein Anliegen deutlich zu machen.
Den stilistischen Bogen greift Böll im letzten Satz noch einmal auf. Er begibt sich mit dem Lacher auf eine Stufe und beschreibt seinen persönlichen Gemütszustand in der Nachkriegszeit: „So lache ich auf vielfältige Weise, aber mein Lachen kenne ich nicht.“ (Z.82-83)
Ich denke dass Böll uns mit seiner Geschichte sagen will, dass wir unsere Augen nicht vor Dingen die wir nicht wahrhaben wollen bzw. sehen wollen, verschließen sollen. Wir haben Augen zum sehen also sollen wir auch damit sehen. Es geht nicht um das Oberflächliche optische Sehen, nein es geht vielmehr darum, die Oberflächlichkeit zu durchschauen und das, was darunter liegt zu sehen. Unsere Augen sehen jeden Tag so viel und all das, werden wir nie vergessen können, nur verdrängen.
Der Krieg hat tiefe Wunden bei den Menschen hinterlassen, ob körperliche oder seelische und diese Wunden werden verblassen, doch sie werden nie ganz verschwinden. Die Zeit mag vieles heilen, doch unsere Erinnerungen werden immer da sein, für den Rest unseres Lebens.
Quelle(n) für dieses Referat: internet, Lektürenhilfe
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