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Hydroenergie aus der Waldtundra Kanadas - Referat
Hydroenergie aus der Waldtundra Kanadas
Das Baie-James-Projekt:
Projekt-Beginn: 1971
Ort des Projekts: Quebec, Kanada, 1.542.056 km²
Betroffenes Gebiet: über 360 000 km2
Betroffene Bevölkerungsgruppen: Cree-Indianer und einige Inuit (Eskimos)
Ziele des Projekts:
- Sicherung der Energieversorgung der Provinz Quebec und Bedienung der Märkte im Nordosten der USA
- Schaffung einer Basis für die Ansiedlung von vor allem energieintensiven Industriebranchen in dieser Region
Aufgabe 1
Die natürlichen Gegebenheiten im Projektgebiet Baie-James
Relief : flach (200m- 500m), mit Ausnahme der Otishberge mit einer Höhe von 1128m
Vegetation: Waldtundra, Nadelwälder, alpine und arktische Tundra
Temperatur: Januar (-20°C bis -25°C), Juli (5°C bis 20°C)
Niederschlag: 250 bis 1000mm im Jahr
Aufgabe 2
Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Projekt verwirklicht bzw. geplant sind (M1)
- Schaffung mehrerer Überflutungszonen (Stauseen)
- Flussumleitungen
- Flüsse mit erhöhter Wasserführung
- Flüsse mit verringerter Wasserführung (z.B. des River –Caniapiscau)
- Errichten von Wasserkraftwerken
- Wahrung der Interessen der Cree- Indianer
Aufgabe 3.
Betrachtung des Projekts unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten
Ökologisch: Wo Landschaft überflutet wird, wird auch Vegetation überflutet. Diese ertränkten Pflanzen zersetzen sich bei den unter Wasser begrenzten Sauerstoffverhältnissen nur zum Teil vollständig zu Kohlendioxid (CO2). Der Rest vergärt zum Endprodukt Methan (CH4) - als Hauptbestandteil des fauligen Sumpfgases bekannt. Beide Gase, Kohlendioxid und Methan, sind Treibhausgase, wobei die klimaerwärmende Eigenschaft des Methans sehr viel größer ist als die des Kohlendioxids. Das Methan verbindet sich mit den bei der Verwitterung des Grundgesteins freiwerdenden Spuren von Quecksilber. Dieses Methyl-Quecksilber ist sehr viel wasserlöslicher als reines Quecksilber und gelangt so leicht in die Nahrungskette. Fische in neu angelegten Stauseen und ihren Abflüssen sind daher stark mit Quecksilber belastet. Fischfang muss daher für viele Jahre eingestellt werden.
Dreizehn Jahre später kamen bei der Flutung eines umgeleiteten Flusses 10.000 wandernde Karibus ums Leben.
Ökonomisch: Das Projekt Baie-James war zwar anfangs mit großem Aufwand und Kosten verbunden, welche sich jedoch heute auszahlen. Ökonomisch gesehen bringt dieses Projekt den Frankophonen viel Selbstbehauptung und Ansehen in einem anglophonen Politik- und Wirtschaftsraum. Somit wurde das Projekt Baie-James zum Symbol der Emanzipations- und Unabhängigkeitsbestrebungen der Frankokanadier. Heute produzieren diese Wasserkraftwerke in der Region bereits über 83 Terawattstunden (TWh) an Energie und erzeugen 97 % der Elktrizitätsenergie in Quebec. Außerdem profitiert die Provinz durch Schaffung einer Basis für vor allem energieintensive Industriebranchen.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: tuerke1927
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