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Industrielle Revolution in England und Deutschland - Referat



1. England
1.1. Beginn der Industrialisierung

- im 18. Jh. Begann in England eine Entwicklung, die deutliche Veränderungen der Arbeits- & Lebensweise vieler Menschen beeinträchtigte
- Die bisherige Produktionen in Handwerksbetrieben oder Manufakturen wurden durch die maschinelle Produktion in Firmen abgelöst
- Die Änderungen waren so groß, dass man hier von einer industriellen Revolution spricht!!!
-
1.2. Textilproduktion

- In der 2. Hälfte des 18. Jh. wurden die Stoffe sehr viel produziert
- Obwohl sie eigene Schafe hatten, musste England Wolle importieren
- So musste es im Jahr von 1.500 Tonnen auf 350.000 Tonnen erweitert werden
- Soviel Wolle musste natürlich schnell verarbeitet werden
- Folgende Erfindungen machten die Sachen leichter:
 1767 entwickelt James Hargreaves eine mechanische Spinnmaschine, die „Spinning-Jenny“ hieß
 1769 erfand Richard Arkwright eine durch Wasser angetriebene mechanische Spinnmaschine
 1769 konstruierte James Watt die erste rationelle Dampfmaschine, die ab 1785 in jeder Textilindustrie verwendet wurde
 1786 entwickelte Edmund Cartwright den ersten mechanischen Webstuhl, mit dem die Wolle schnell zu Stoffen weiterverarbeiten konnte
-> Dampfmaschine

- Durch die Weiterentwicklung der Dampfmaschine von James Watt kam die Industrialisierung erst richtig in den Gang
- Eine einzige Maschine leistete soviel arbeit wie ungefähr 100 Menschen
- Ende des 18. Jh. gab es in England über 2000 Dampfmaschinen
- Sie wurden nicht nur in der Textilindustrie benutzt, sondern auch im Bergbau, bei der Eisenproduktion und als Transportmittel genutzt


1.3. Zwillinge: Eisen und Kohle

- Mit der Nachfrage an Dampfmaschinen wuchs auch der Bedarf an Eisen und Kohle
- Eisen wurde für den Bau von Dampfmaschinen genutzt und Kohle als Antrieb
- Deshalb suchte man sich schnell neue und bessere Verfahren für die Eisenproduktion und Kohlegewinnung
- Abraham Darby hatte bereits 1709 ein Verfahren aufgestellt, wo Steinkohle zu Koks umgewandelt wurde
- Koks setzt mehr Wärme frei bei der Verbrennung als Kohle und deshalb diente es in Kokshochöfen einer rationelleren Erzeugung von Eisen
- 1784 gelang es Henry Cort mit dem Puddelverfahren eine weitere Verbesserung
- Dem geschmolzenem Roheisen wurde durch Umrühren (engl.: to puddle) und Zufuhr von heißer Luft der Kohlenstoff entzogen
- Dabei entstand dann der hochwertige Stahl
- Diese Verbesserung machte bald Eisen und Stahl zu preiswerten Bausoffen
- Dies wurde gebraucht im Maschinen- und im Bergbau, bei der Konstruktion von Gebäuden, für den Schiffs- und Eisenbahnbau
- Da nach einigen Jahren die Nachfrage an Kohle und Eisen so groß war, mussten die Schächte in den verschiedenen Werken tiefer angelegt werden
- Dazu wurden aber neue und bessere Maschinen benötigt
- Dieser allgemeine Aufschwung setzte sich fort mit der Revolutionierung der Verkehrstechnik durch die Eisenbahn
- 1814 baute George Stephenson die erste funktionierende Dampflokomotive
- Er baute auch Schienen, worauf die Lok auch fahren konnte
- 1823 gründete er die erste Lokomotivenfabrik der Welt in Newcastle
- 2 Jahre später fuhren auch Menschen mit Lokomotiven
- Eine Strecke von Stockton bis Darlington war etwa 39 km, die Lok fuhr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h

2. Beginn und Probleme in Deutschland

- Während in England die Industrialisierung im vollem Gange war, arbeiteten ca. 75% der Menschen um 1800 noch in der Landwirtschaft
- Auch die Textilien wurden mit alten Spinrädern und Webstühlen für den Eigenbedarf produziert
- Die Menschen in Deutschland lebten noch zu Beginn des 19. Jh. in starren Ständeordnungen :
-> Zunftzwang der Handwerke
-> Gildenwesen der Kaufleute
-> Abhängigkeit der Bauern von den Adligen

- Der Merkantilismus, die Wirtschaftspolitik des Absolutismus sollte nur die Kasse des Staates füllen und nicht Handel oder industrieller Produktion fördern
- Die Adligen hatten immer noch viel zu viel zu sagen und nannten jegliche gewerbliche Tätigkeit „nicht standesgemäß“
- Erst mit den Agrar- und Gewerbereform von 1807/1811 hatten Preußen und andere deutsche Länder für ein wirtschaftlichen Aufschwung geschaffen
- Deutschland bestand Anfang des 19. Jh. aus 39 souveränen, meist kleinen Ländern
- Sie alle hatten verschiedene Münzsysteme, Maßsysteme und Gewichtssysteme

2.1. Zollverein

- zahlreiche Zollschranken verhinderten den Warenverkehr
- Erst mit der Gründung des Deutschen Zollvereins 1833/1834 wurde ein einheitlicher deutscher Binnenmarkt geschaffen
- Gegen 1830 war auch Deutschland in der industriellen Revolution

2.2. Bauernbefreiung

- am Anfang des 19. Jh. war Preußen fast nur Ackerland
- in den meisten Städten existierten kaum Fabriken
- gegen 1840entstand durch August Borsig der Aufschwung in Preußen
- Die Ursachen waren folgende für die industrielle Revolution in Preußen
 Das preußische Gesetz von 1807 über die Bauernbefreiung hatte zwar die Abhängigkeit der Bauern von den Grundherren abgeschafft, aber viele von den Bauern konnten die Ablösesummen nicht bezahlen, die sie für die Äcker an die Grundherren zahlen sollten
 So zogen einige Bauern in die Städte um dort als billige Lohnarbeiter zu jobben
 Außerdem bekamen die Unternehmer von der Regierung Zuschüsse und Kredite
/> - Man hat in Deutschland vieles von der industriellen Revolution in England gehört
- Man wollte sogar Maschinen von denen kaufen, doch britische Ausfuhrverbote verhinderten dies
- Da die Menschen in Preußen nicht dumm waren, hatten sie schnell sich Hilfe geholt
- Sie haben Industriespionage betrieben
- Also sie holten sich englische Fachleute ins Land und verbesserten mit Hilfe deren die Berufsausbildung vieler Technikern und Ingeneuren

2.3. Zentren der Industrialisierung

- Natürlich waren auch in Deutschland die wichtigsten Antriebskräfte die Dampfmaschine und die Eisenbahn
- 1870 war das deutsche Eisenbahnnetz viel größer als das englische
- Der Ausbau der Eisenbahn brachte viele Vorteile:

• Sie förderte den industriellen Kohle- & Eisenerzbergbau
• Die Maschinen wurden jedes Mal erneuert
• Und es wurden Arbeitskräfte benötigt

- Die eig. Zentren waren: 1. Eisenproduktion; 2. Stahlproduktion; 3. Maschinenbau
- Diese Zentren nannte man, als man sie miteinander verbunden hatte, Schwerindustrie
- Mit der Textilindustrie hatten diese Industriezweige bis ins 20. Jh. an großer Bedeutung gewonnen

2.4. Kapital und Aktien

- früher haben die Unternehmer immer von ihrem Eigenkapital die Firmen aufgebaut
- doch als man größere Firmen eröffnen wollte, z.B. für Maschinenbau, brauchten die Gründer Kapital
- dies konnten sie auch nicht von ihrem erspartem Geld bezahlen
- seit der Mitte des 19. Jh. stieg in Deutschland die Zahl der Aktiengesellschaft sehr schnell an
- durch den Verkauf von Aktien konnten die Aktiengesellschaften große Mengen an Kapital aufbringen
- Aktien sind Anteilsscheine am Vermögen eines Unternehmens
- Die Leute, die diese Aktien kauften waren am Gewinn oder Verlust der Firma mitbeteiligt
- Durch solche Aktiengesellschaften entstanden denn auch Banken
- Bekannte Banken wie DIE DEUTSCHE BANK oder DRESDNER BANK entstanden damals schon
- Sie gaben den Gründern Kredite, aber nur wenn die Investition auch Geld einbringen würde

2.5. Soziale Frage

- In Deutschland änderte sich nicht nur Produktionstechniken, sondern auch der gesamte Alltag der Menschen
- Ende des 19. Jh. arbeiteten fast 1/3 der Menschen in Fabriken
- Doch die meisten von denen lebten sehr arm, sie hatten keine gute Wohnungen und hatten große soziale Unsicherheit
- Im 18. und 19. Jh. strömten tausende Tagelöhner und Bauern als so genannte Industrieproletarier in die Städte
- Industrieproletarier ist eine Bezeichnung für Lohnarbeiter im 19. Jh.
- In der Stadt versuchten sie sich eine neue Existenz aufzubauen
- Hier suchten sie sich Wohnungen und neue Arbeit für ihre Familie
- Das einzige was sie hatten war die Arbeitskraft, die sie den Fabrikbesitzern gegen Lohn anbieten konnten
- Dieser jedoch war sehr gering, da es zu viele Arbeitskräfte gab
- In den Fabriken war es üblich, dass ein Arbeitstag eines normalen Menschen ca. 12 – 16 Stunden dauerte
- Es gab keine regulären Arbeitspausen
- Das Essen mussten die Arbeiter schnell in sich reinschieben, dazu noch in lauten Fabrikhallen
- Früher hatte man kaum Sicherheitsvorkehrungen getroffen, also passierten viel Unfälle oder auch typische Berufskrankheiten traten auf
- In Bergwerken war z.B. eine Krankheit die Staublunge
- Für die deutschen Arbeiter gab es bis zum Ende des 19. Jh. keine sozialen Absicherungen
- Es gab keine Krankenversicherungen, keine Unterstützung bei Arbeitslosigkeit und keine Rentenversicherungen
- Dazu traten noch schlechte Wohnverhältnisse auf
- Für die richtig armen Arbeiter gab es so genannte Mietskasernen
- Sie waren meist dunkel, klein, feucht und hatten eine sehr schlechte sanitäre Einrichtung
- Die Toiletten waren entweder im Hof oder im Treppenhaus
- In solchen kleinen Wohnungen lebten meistens Familien mit 5-10 Personen
- Trotzdem waren die Mieten für solche Wohnungen sehr hoch gewesen
- Die Küche war der einzige Raum, welcher beheizt werden konnte
- Bei solchem engen Zusammenleben der Menschen unter so schlechten hygienischen Verhältnissen entstanden sehr oft Krankheiten oder sogar Seuchen wie Cholera, Pocken, Typhus oder auch Tuberkulose
- Kinder starben in dieser Zeit am häufigsten
- 2 von 5 Kindern konnten über 6 Jahre werden
- Diese Kinder mussten im Alter von 6 Jahren mit in Bergwerken arbeiten
- Sowie Erwachsene in Tag- und Nachtschichten
- Ihre Arbeitszeit betrug 12-15 Stunden
- Also fast so viel wie ein ausgewachsener Mensch, der viele Probleme hatte
- Aber sie verdienten weniger Geld
- Doch die Kinder wussten, dass die Familie jeden Cent brauchte, also arbeiteten sie auch hart wie Erwachsene
- Die Frauen hatten es auch nicht leicht
- Sie mussten auch hart in Heimarbeit oder als Fabrikarbeiterinnen arbeiten
- Zusätzlich mussten sie Haushalt machen und Kinder versorgen
- Durch diese Doppelbelastung einer verheirateten Arbeiterin betrug die Arbeitszeit 16-18 Stunden am Tag

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: vabe



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