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Integrierter Anbau - Referat



Integrierter Anbau

Was ist integrierter Anbau?

Der integrierte Anbau ist eine Mischung aus dem biologischen und den konventionellen Anbau. Es wird nicht ganz auf die Unterstützung von Chemie verzichtet. Erst nach sorgfältiger Prüfung, die Schädlinge bekannt sind und die alternativen keinen Erfolg versprechen, wird auf die Chemie zurückgegriffen. Auch bei der Düngung werden kleine, genau berechnete Mengen verwendet. Durch diese Anbaumethode versucht man, eine maximale Produktivität bei minimaler Umweltbelastung zu erreiche.

Das Kennzeichen und gleichermaßen auch eine der wesentlichsten Voraussetzungen für den integrierten Anbau sind die vielfältigen Strategien und Vorgehensweisen. Für die Produktionsziele, die Situation, den Standort und die herrschende Witterung kann man jeweils die besten geeigneten Bewirtschaftungsverfahren zusammenstellen. Je vielfältiger desto eher und besser ist es effizient und erfolgreich zu wirtschaften, und dabei nicht auf nicht nur die erforderliche Produktqualität achtet, sondern auch für den angemessenen Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen sicherzustellen. Die Vorgehensweisen umfasst die „Fächer“ Standort, Bodenbearbeitung, Fruchtfolge, Sortenwahl, Züchtung, Düngung und Pflanzenschutz.



Bild: http://i50.tinypic.com/1zltd84.png


Integrierter Pflanzenbau

Entscheidendes Merkmal im integrierten Pflanzenbau ist, dass alle einzelnen Maßnahmen wichtig sind, sie dürfen aber nicht nur einzeln betrachtet werden, sondern müssen immer in ihrer Wirkung auf das ganze System bewertet werden. Zum Beispiel bei der Bodenbearbeitung gib es auch unmittelbare Konsequenzen etwa für den Pflanzenschutz oder die Düngung.



Anbautechnik – Schonende Bodenbearbeitung

Lebendiger und fruchtbarer Boden ist das wertvollste Kapital des Landwirts.
Der Ackerboden wird von Milliarden kleiner und kleinster Lebewesen gelockert.
Dazu gehören Regenwürmer, aber auch eine Vielzahl sonstiger Organismen bis hin zu den verschiedensten Bakterien. Und alle diese Organismen leben vom Boden, von den tierischen und pflanzlichen Resten. Durch ihre Aktivitäten wird der Boden auf natürliche Weise gelockert und belüftet. Das heißt also die gesamte Stoffumsetzung, also der Einbau von Nährstoffen in den Dauerhumus und auch die Mineralisierung, also der Abbau von organischer Substanz, werden von diesen kleinen, vielfach unsichtbaren Helfern geleistet.


Pflügen oder nicht pflügen?

Der Weizen ist geerntet und nun soll Gerste gesät werden.
Wenn ich vor der neuen Aussaat pflüge, dann ist es

gut, weil:

Der Boden wird gelockert, die Stoppel des Weizens wird untergepflügt und ich bekomme ein „sauberes Saatbett“-
Erreger von Getreidekrankheiten, die am Weizenstroh haften, werden in den Boden eingearbeitet und können der Gerste dann nicht gefährlich werden.
Unkräuter und aus der Ähre ausgefallene Weizenkörner, die nach der Ernte gekeimt sind, werden ebenfalls untergepflügt. Damit können sie mit der neu gesäten Gerste nicht um Nährstoffe, Licht, Wasser und Standraum konkurrieren. D.h., mit dem Pflügen kann man den Aufwand für den chemischen Pflanzenschutz teilweise reduzieren.
Organische Dünger wie Stallmist, Gülle oder Grundüngung können gut in den Boden eingemischt werden.
Verdichtungen im Boden können durch das Pflügen gelockert werden; grobschollig gepflügter Boden entwickelt über Winter die so genannte Frostgare, d.h., durch die Wirkung des Frostes wird der Boden auf natürliche Weise lockerer.

Schlecht, weil:

Das „saubere Saatbett“ nach dem Pflügen lässt den Boden schutzlos, wenn es starke Niederschläge gibt. Der lockere Boden kann dann leicht vom Regenwasser abgeschwemmt werde (Erosion).
Die für den Luft- und Wasserhaushalts des Bodens wichtigen Poren im Boden (z.B. Wurzelkanäle, Regenwurmröhren) werden beim Pflügen zerstört.
Das Bodenleben (z.B. Regenwürmer) leidet beim Pflügen.
Wenn ich nicht pflüge, brauche ich u.U. Mehr Herbizide (Mittel zur Unkrautbekämpfung), und auch Pflanzenkrankheiten können mehr Probleme bereiten, weil sie von den Ernteresten der Vorfrucht aus die neue Kultur befallen können. In diesem Fall ist mehr Pflanzenschutz nötig.
Das Pflügen kostet viel Zeit, Diese und Verschleiß an den Maschinen.
Durch den Druck des Schlepperrades in der Pflugfurche kann der Unterboden unter ungünstigen, d.h. Feuchten Bodenbedienungen u.U. Verdichtet werden.



Düngung – mit oder ohne mineralischen Stickstoff?

Ziel der Düngung: Versorgung der Pflanzen mit den Nährstoffen in den Mengen und zu der Zeit, wie die Pflanzen diese Nährstoffe brauchen (= bedarfsgerecht).

Besonderheit organischer Dünger:

In den organischen Düngern liegen die Nährstoffe weitgehend in gebundener Form vor. D.h., Stallmist, Gründüngung oder Ernterückstände wie Stroh, Rübenblatt und Kartoffelkraut o.Ä. müssen im Boden erst abgebaut (= mineralisiert) werden, bevor die darin enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzen wieder verfügbar sind. Organische Dünger sind aber für de Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit (z.B. für den
Humusgehalt des Bodens) wichtig.
Ihr Abbau (Mineralisierung) hängt u.a. von der Temperatur und der Bodenfeuchte ab. Wenn es im Frühjahr, also zu der Zeit, zu der die Pflanzen für das Wachstum viele Nährstoffe benötigen, zu kalt oder zu trocken ist, dann läuft diese Mineralisierung zu langsam ab: Der Bedarf der Pflanzen wird nicht gedeckt. Umgekehrt kann eine Mineralisierung von Stickstoff zu einer Zeit, wo die Pflanzen keine oder nur wenig Nährstoffe benötigen, aber auch zu einer Überversorgung und zu Stickstoffausträgen mit dem Sickerwasser in das Grundwasser führen.

Besonderheit mineralischer Dünger:

Mineralische Dünger sind größtenteils leicht löslich, d.h. schnell für die Pflanzen verfügbar. Zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge und in der richtigen Form gedüngt, stellen sie eine bedarfsgerechte Pflanzenernährung sicher.
Allerdings ist die Produktion mineralischer Stickstoffdünger energieaufwändig, und im Übermaß gedüngter mineralischer Stickstoff kann wegen der leichten Löslichkeit ebenfalls schnell in das Grundwasser ausgewaschen werden.

Was heißt das nun? Optimal ist also eine Kombination von organischen (für die Bodenfruchtbarkeit) und mineralischen Düngern (für die bedarfsgerechte Pflanzenernährung).

Erste Gehversuche im Integrierten Pflanzenschutz

Etwa am Ende der 50er des letzten Jahrhunderts, ist chemischer Pflanzenschutz ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft geworden, wenn die Nahrungsmittelsicherheit und
die Nahrungsqualität nicht wieder aufs Spiel gesetzt werden sollte. Doch man fand aber auch heraus, dass dies zu neuen Problemen führen kann. Durch den chemischen Pflanzenschutz werden Nützlinge (Helfer im biologischen Pflanzenschutz) geschädigt, und damit in der Natur etwas verändern kann, und z.B. zu einer Übervermehrung von Schädlingen führen kann. So werden im Integrierten Pflanzenbau Schädlinge möglichst natürlich bekämpft. So kann der Schädlingsbefall z.B. durch nützliche Helfer wie Marienkäfer oder Schlupfwesen reguliert. Falls die Schädlingsbekämpfung genauso viel kostet wie der durch den Schädlingen verursachte Ertragsausfall, würde der Pflanzenschutz zu spät kommen, weil die Verluste die vor der Bekämpfung entstanden sind, wären zu groß. Würde man bei geringen Befall eingreifen, wäre die Behandlung teurer als der damit verhinderte Schaden. Deswegen wird die Anwendung von chemischer Pflanzenschutzmittel auf das notwendigste Maß beschränkt. Die Vorgaben dafür sind „So viel wie nötig, so wenig möglich“ und hat sich als Pflanzenschutzgesetz durchgesetzt.





Standort

Jede Pflanzenart hat ihre eigenen Anforderungen an Licht, Temperatur und Wasser. Deswegen muss man die besonderen Bedingungen und Eigenschaften des Standortes berücksichtigen. Dazu gehört das Klima (Temperatur, Sonnenscheindauer, Niederschlag, Niederschlagsverteilung, Windbedinungen) und die Beschaffenheit der Böden (Tiefgründigkeit, Sand-, Schluff- und Tonanteil, Humusgehalt, Steingehalt, Hangneigung u.A.), oder auch die Nähe zum Markt (zur verarbeitenden Industrie).



Fruchtfolge

Unter der Fruchtfolge versteht man einen regelmäßigen Fruchtwechsel verschiedener Pflanzenarten auf einem Feld, da jede Frucht den Boden anderes beansprucht, z.B. Wechsel zwischen Kartoffel und Getreide. Durch die Fruchtfolge werden die Nährstoffe im Boden gebessert, ist aber auch eine umweltfreundliche Bekämpfung von Schädlingen.


Bild: http://www.klett.de/sixcms/media.php/281/fruchtfolge.jpg


Sortenwahl

Bei der Sortenwahl werden die Resistenzeigenschaften gegen Krankheitserreger und Schädlinge beachtet. Und damit können die Anwendungen für Pflanzenschutzmaßnahmen reduziert werden. Damit kann es aber auch Probleme geben, denn die Sorte die Resistent gegen einen verbreiteten Schädling ist, kann sich der Schädling dem aber anpassen, womit die Resistenz der Sorte verloren geht. Der Landwirt macht das dann so, dass er zwischen den Sorten wechselt, und ihre Widerstandsfähigkeiten ergänzt bzw. gemischt anbaut. Züchtungsschwerpunkte bei der Entwicklung von neuen Sorten sind heute z.b.
neben dem Ertragspotenzial und der Ertragssicherheit
insbesondere verbesserte und breitere Resistenzeigenschaften, aber auch
ein verbessertes Aneignungsvermögen für Nährstoffe,
eine verminderte Anfälligkeit gegen das Abknicken der Halme bei Wind oder
ein bestimmter (je nach Verwendungszweck höherer oder geringerer) Gehalt an speziellen Inhaltsstoffen z.B. für die industrielle Weiterverarbeitung als nachwachsender Rohstoff.




Literaturverzeichnis

Internet

http://www.smul.sachsen.de/lfl/publikationen/download/165_1.pdf

http://www.gemuesebau.org/ki_anbau_2.htm

http://www.bauernhof.net/lexikon/lex_hij/integrierter_landbau.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Integrierte_Produktion
http://www.klett.de/sixcms/list.php?page=miniinfothek_lexikon&miniinfothek=Geographie&node=&artikel_id=146134

Mum-Heft

Aid Heft Integrierter Anbau

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