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Interpretation Heinrich Heine „Belsatzar“ - Referat



Interpretation Heinrich Heine „Belsatzar“

Es wird immer mächtige Menschen geben, die über Menschen, die nicht so mächtig sind, herrschen. Genau dieses Problem hat Heinrich Heine in seiner Ballade „Belsatzar“ geschildert.
Der grausame, gemeine König Belsatzar wird als Gotteslästerer dargestellt. Als er und seine Knechte bei einen Königsmahl zusammen kamen, aßen und tranken sie in frommer Runde.
Der König glaubt, er sei mächtiger als ein Gott. Im betrunkenen Zustand nahmt dieser kein Blatt mehr vor den Mund und lästerte wild über die Gottheiten. Dieser Frevel wird jedoch nicht ungestraft bleiben.
Die Ballade liegt einer Geschichte aus dem Alten Testament zu Grunde. Der tyrannische Babylon König trinkt während eines Festes aus einem Becher, den sein Vater, Nebukadnezar, aus dem Tempel Jehovas geraubt hatte. Je mehr Wein er trank, desto mutiger wurde er und die Gleichstellung mit einem Gott ist die Krönung des Ganzen. „Jehovah! Dir künd ich ewigen Hohn- Ich bin der König von Babylon!“ Doch als er die Hand an der Wand bemerkte, war ihm nicht wohl zu mute. Er hatte Angst und ließ alle seiner Magier kommen und versprach ihnen goldene Ketten und Mäntel, hauptsache sie entschlüsselten die Worte an der Wand. Doch keiner konnte es, außer Daniel, er konnte sie deuten. Daniel wurde mit goldenen Ketten und einem purpurnen Mantel beschenkt. Belsatzar fühlte sich sicher und machte sich keine Gedanken, doch er wurde noch in der gleichen Nacht von seinen Knechten umgebracht.
Doch Heine hat in seiner Ballade einige Stellen aus dem Alten Testament weggelassen. Zum Beispiel bleibt die geheimnisvolle Schrift an der Wand ungelesen und es ist keine Rede von Daniel. Es wird auch nicht erklärt, was die Worte bedeuten.
Eine Ballade enthält epische, lyrische und dramatische Elemente. Der Konflikt zwischen Belsatzar, den Knechte und den Göttern ist deutlich zu erkennen und als Merkmal der Dramatik zu zuschreiben. Die epischen Elemente lassen sich darin erkennen, dass der Stoff für die Ballade ursprünglich eine Geschichte war und man ohne weiteres wieder eine Geschichte aus der Ballade machen könnte. Es liegen 21 zweiversige Strophen vor. Die ersten vier Strophen führen in das geschehen ein in den nächsten neun Strophen wird auf den Höhepunkt zugearbeitet und der sich in der 13. Strophe, gekennzeichnet sich durch wörtliche Rede, widerspiegelt. In den kommenden 7 Strophen fällt die Handlung und Heinrich Heine hat eine anaphorische Aufforderungen mit eingebracht „Und sieh! Und sieh! An weißer
wand, Da kam’s hervor wie Menschenhand“ Der Tod des tyrannischen Königs bildet mit der 21. Strophe den Schluss der Ballade.
Aber warum haben die Knechte ihren König getötet? Auf den ersten Blick sieht es so aus als würden sie Angst vor einer höheren Macht haben. Denn sie waren auch mit dabei, als der König lästerte und keiner hat etwas dagegen unternommen. Vielleicht wollten sie ihre Sünde mit dem Mord an dem König ungeschehen machen oder sie waren enttäuscht von ihrem Herrn, weil er ein Angsthase ist. Wenn man die Situation etwas tiefer betrachtet, wird einem klar, dass die Knechte ihren König aus Rache umgebracht haben. Sie wollten sich dafür rächen, dass er sie so schlecht behandelt hat und dafür, dass er immer so selbst eingenommen war.
Heinrich Heine war ein politischer Dichter und nutzte diesen Bibelstoff dafür ein damals aktuelles Problem anzusprechen. Der Wiener Kongress. Das deutsche Reich wurde gegründet, doch es war nicht so wie die Menschen es sich vorstellten. Sie fühlten sich ungerecht behandelt. Heinrich Heine wollt die Großmächte warnen, nicht zu schlecht mit den kleinen Leuten umzugehen, denn irgendwann werden sie sich rächen. Denn so wie man in den Wald rein ruft, schallt es auch wieder hinaus.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: honeysun



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