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Interpretation eines Dialoges aus "die Physiker" - Referat



Interpretation eines Dialogs
Die Physiker

In dem Theaterstück ‘‘Die Physiker‘‘ von Friedrich Dürrenmatt, geht es um drei Physiker, welche in einer Irrenanstalt leben. Es passieren drei Morde an Krankenschwestern. Diese Physiker, Möbius, Newton und Einstein, leben zu dritt in einer alten Villa während die restlichen Irren bereits in den Neubau gezogen sind. Die Irrenärztin Mathilde von Zahnd ist selbst verrückt und spioniert ihre Kranken genau aus. So entdeckt sie auch das Geheimnis der drei Physiker, und besonders schlimm, sie entdeckt das Geheimnis von Möbius.

Der Autor Friedrich Dürrenmatt ist ein Pessimist in jeder Ansichtsweise. Er verabscheut die Menschheit und will sie hinter das Licht führen in dem er sein Theaterstück als Komödie bezeichnet. Der Leser der das Stück liest, kommt bereits nach dem ersten Akt ins Stutzen. Eine Komödie, in der Morde geschehen, ist nicht gerade alltäglich.

Der vorliegende Text ist ein Dialog am Ende des zweiten Aktes und spielt kurz vor einem sehr wichtigen Abschnitt des Stückes. Doch auch dieser Dialog ist insofern wichtig, da in ihm die Physiker ihre Identitäten lüften und ihre eigentlichen Beweggründe, in der Irrenanstalt zu sitzen, verraten. In diesem Teil des Theaterstückes nimmt vieles eine Wendung, zum einen die Ansichten und Erwartungen an die drei Physiker und zum anderen die Meinung über die gesamte Handlung des Stückes.

Der vorliegende Dialog beginnt damit, dass Möbius vom Inspektor im Salon alleine gelassen wurde und intensiv über die vergangen Stunden nachdenkt, da er sich die Hände auf die Schläfen presst. Nach kurzer Zeit betritt Newton aus Zimmer 3 den Raum und möchte mit Möbius gemeinsam zu Abend essen und reden. Möbius möchte lieber allein sein und in sein Zimmer gehen, als Newton ihn auffordert zu bleiben, um gemeinsam etwas Wichtiges zu besprechen.

Newton wundert sich darüber, dass es an diesem Abend anstatt etwas Leichtes und Bescheidenes Leberknödelsuppe und Poulet à la broche mit Cordon bleu gibt. Diese Mahlzeit könnte eine ‘‘Henkersmahlzeit‘‘ bedeuten und auf die danach folgenden Geschehnisse hinweisen.

Newton sagt, ihm verging nach seiner Krankenschwester auch der Appetit. Diese Aussage ist total absurd und grotesk und es hört sich so an, als wäre es vollkommen normal, eine Krankenschwester zu ermorden. Als er Möbius darauf anspricht, dass sie nun von Pflegern, von ‘‘riesigen Burschen‘‘, wie er sie wörtlich bezeichnet, betreut werden, sagt Möbius lediglich, dass ihm das egal sei. Daran kann man sehen, dass Möbius alles gleichgültig ist, was um ihn herum passiert.

Die Bezeichnung ‘‘riesige Burschen‘‘ ist eine Metapher dafür, dass diese Kerle außerordentlich groß und kräftig aussehen und vermutlich an Bären erinnern.

Newton beginnt danach, mit Möbius zu reden und ihm seine wahre Identität zu offenbaren. Insgesamt hat er vier Namen, mit welchen man ihn ansprechen kann und nur einer ist sein wahrer Name. Dies kann man auch mit dem wahren Leben vergleichen. Viele Menschen haben verschiedene Verhaltensweisen, die sie zu unterschiedlichen Zeiten und bei unterschiedlichen Personen und Anlässen zum Vorschein bringen. Außerdem haben viele Menschen auch Spitznamen.
Newton, der eigentlich Alec Jasper Kilton heißt, erklärt Möbius genau, warum er im Irrenhaus sitzt. Er spielt seine Verrücktheit angeblich nur, um herauszufinden, was der Grund für die Verrücktheit von Möbius ist. Er hat sogar ein schreckliches Lager durchgemacht, um ein tadelloses Deutsch zu lernen. Er sagt, dass es ihm Leid tut, dass er seine Krankenschwester erdrosseln musste, aber er hat seine Befehle, die besagen, dass er alle, die hinter seine wahre Identität kommen zu töten hat. Allerdings sagt er auch, er dürfe nicht anders handeln, wodurch er sich wiederspricht und man schlussfolgern kann, dass er sich manipulieren lässt.

Während Newton alias Kilton seine Situation schildert, fängt er ganz plötzlich an, von dem Essen zu reden und es zu loben. Dadurch will er vom Thema Mord ablenken, um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen. In diesem Moment kann man Einstein hören, der in seinem Zimmer begonnen hat zu geigen. Und nun erst rückt Newton damit heraus, warum und wie er darauf gekommen ist, Möbius auszuspionieren.

Sein Geheimdienst und auch er fanden, dass Möbius der genialste Physiker der Gegenwart ist. Alles hatte damit begonnen, dass Kilton selbst eine Dissertation von Möbius gelesen hatte. Möbius zeigt sich von dieser Erklärung sehr überrascht. In dem Moment, da Kilton mit seiner Rede fertig ist, beginnt Einstein zu sprechen. Dieser war im Zimmer aufgetaucht, ohne dass ihn jemand bemerkt hatte. Dass er ganz unbemerkt ins Zimmer kommen konnte, ist im wahren Leben auch leicht wiederzufinden. Man kann daran erkennen, dass Menschen, wenn sie mit einer Sache intensiv beschäftigt sind, die Konsequenzen oder andere Dinge, die neben ihnen passieren, nicht bemerken. Immerhin hatte Einstein gerade noch gegeigt, was laute Töne verursacht, und damit aufgehört als er in das Zimmer gekommen war.

Einstein beginnt nun zu erzählen, dass auch er nicht verrückt ist und dass auch er eine
andere Identität hat. Genau wie Newton hat auch er die Dissertation von Möbius gelesen. Einstein, der eigentlich Joseph Eisler heißt, behauptet, ebenfalls nur deshalb im Irrenhaus zu sein, um Möbius zu untersuchen. Auch er ist von einem Geheimdienst geschickt worden und hat gemordet, um seine Identität geheim zu halten.

Die Situation scheint zu eskalieren, als Kilton einen Revolver zieht und Eisler damit bedroht. Doch auch dieser holt einen Revolver heraus und zielt seinerseits auf Eisler. Schließlich einigen sie sich jedoch darauf, die Waffen abzulegen und auf ein Duell zu verzichten, da sie beide gleichermaßen geübte Schützen sind.

Die Tatsache, dass die Männer Waffen ins Spiel bringen, kann man mit dem wahren Leben vergleichen. Viele Menschen glauben, dass sie ihre Ziele nur mit Gewalt und Mord erreichen können. Dies prangert der Autor hier sehr deutlich an. Aber es gibt durchaus auch friedliche Lösungswege für Probleme und Konflikte. Friedrich Dürrenmatt drückt dies in seinem Stück durch die Reaktionen von Kilton und Eisler aus, die sich schließlich doch gewaltlos einigen.

Aus diesem Dialog kann man lesen, dass Möbius mit seinem Leben nicht mehr besonders zufrieden ist und den Mord bereut. Kilton und Einstein berührt dies sehr wenig. Sie nutzen die Stunde der sichtlichen Verwirrung von Möbius, um ihn mit ihrer eigentlichen Absicht zu überrennen. Sie hoffen, dass sie auf diese Weise leicht Erfolg haben und ihn für sich gewinnen können.

Möbius ist niedergeschlagen und verwirrt, während die anderen beiden ihre Morde eher nebensächlich finden. Den Dialog kann man in zwei oder drei Teilthemen aufteilen. Der Anfang, an dem Möbius nicht redet und nur Newton erzählt, dann als Newton beginnt, seine Identität zu lüften und der dritte Teil beginnt, als Einstein hinzu kommt.
Der Dialog lässt alles offen, eine Lösung könnte in den darauf folgenden Szenen kommen. Der Autor hat einige ungewöhnliche Wortwahlen getroffen und er lässt einige Male die Figuren Dinge tun, mit denen der Leser nicht rechnen würde. Aus dem Dialog lässt sich herauslesen, dass die drei Physiker eigentlich nicht besonders viel miteinander zu tun haben, aber sich dennoch recht gut miteinander verstehen.

Auch dies ist im wahren Leben wiederzufinden, denn viele Menschen die eigentlich nichts mit einander zu tun haben letztlich aber doch die selben oder nur eine gemeinsame Interesse teilen verstehen sich gut. Ein Beispiel wären Fans beim Sport wie Fußball.

Zu Beginn des Dialoges möchte Möbius nicht wirklich mit Newton reden, sondern will sich abwenden. Doch nach der Aufforderung durch Newton zu bleiben und nachdem Newton erst angefangen hat, seine Identität zu lüften, wird Möbius neugierig und bleibt freiwillig sitzen. Der Dialog ist ein Enthüllungsdialog, gekoppelt mit einer Auseinandersetzung zwischen Newton und Einstein.

Newton und Einstein sind zu Möbius ganz offen und erklären ihm genau warum sie möchten, dass er sich deren Geheimdienst anschließt. Welche Wirkung dies auf Möbius hat, lässt sich nicht genau aus dem Dialog erschließen. Allerdings kann man daran erkennen dass der Autor dem Leser zeigen möchte wie es richtig ist mit einander umzugehen, denn man sollte immer ehrlich sein und seine wahren Absichten preisgeben.

Am meisten spricht in diesem Dialog eindeutig Newton. Er versucht klar und deutlich sein Ziel zu erreichen. Möbius stellt nur ab und zu Gegenfragen oder macht Anmerkungen. Einstein kommt erst zum Schluss und hat dann am wenigsten gesagt. Zum größten Teil gehen Newton und Möbius aufeinander ein. Nur einmal weicht Newton aus, als er plötzlich vom Essen zu sprechen beginnt. Einstein geht auf Newtons Worte genau ein und zeigt seine Absichten um Möbius für sich zu gewinnen.

Vom Gefühl her denkt man, dass Newton und Einstein zu Möbius sehr offen sind. Ob dies auch wirklich so ist, lässt sich wahrscheinlich nur mit den weiterführenden Szenen bestimmen.

Das Ergebnis des Dialoges bleibt offen und lässt nur darauf hoffen, dass sich dies noch in den danach folgenden Szenen klärt.

1409 Wörter

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Das_Keksl



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