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Interpretation zu "Herbstag" von Reiner Maria v. Rilke - Referat
Interpretation zu „Herbsttag“ von Rainer Maria von Rilke
Beim ersten Lesen fällt mir auf, dass das Gedicht in der ersten bis zur zweiten Strophe an ein Gebet erinnert, der Verfasser spricht zu Gott ; oder Gott spricht mit sich selbst, was der Doppelpunkt in den Satz „Herr: es ist Zeit“ erklären würde, Gott spricht in der dritten Person mit sich selbst. Aber ich würde die erste Variante, das Gebet als plausibler erklären. Die dritte Strophe klingt meiner Meinung weniger nach einem Gebet – mehr nach einer Feststellung, einer Voraussage, es scheint so als wäre man die Situation gewohnt – der Herbst kommt.
Besonders die Zeilen 9 bis Zeilen 12 beschreiben eine Situation wie sie bestimmt alle im Herbst bekannt ist: dunkle, einsame Herbstabende; die Blätter treiben die Straßen entlang; man liest, sitzt am Kamin trinkt Tee: eine romantische, beruhigende, aber auch einsame Zeit.
Der Betende, oder die Person die das ganze Gedicht hier spricht ist der Verfasser selber. Er spricht zu Gott und dann in Gedanken versunken mehr zu sich selbst (dritte Strophe) als zu dem Allmächtigen. In den zwei ersten Strophen bittet er wörtlich um den Anfang des Herbstes denn „Der Sommer war sehr groß.“.
Zum Aufbau des Gedichtes, insbesondere zu den Reimformen, gibt es nicht sehr viel zu sagen: im Gedicht gibt es generell zwei Arten von Reimformen: den Kreuzreim und den Umarmenden Reim. Den Kreuzreim findet man in der ersten, den Umarmenden Reim in der zweiten und in der dritten Strophe, Zeile 8 bis 11. Ich würde sagen, dass alle Reime bewusst sind und gut durchdacht wurden bevor sie aufs Papier kamen. Also sind sie meiner Meinung nach „Reine Reime“. Was bei der Bearbeitung auch aufgefallen ist, ist, dass die dritte Strophe in die Zukunft, also als wäre man völlig sicher dass das, was in der ersten bis zweiten Strophe angefordert wurde, schon erfüllt ist, Realität ist.
In dem ganzen Gedicht wird der Herbstanfang beschrieben. Die letzten Früchte sind reif, der Wein wird geerntet; es herrscht eine gewisse Abendstimmung. Mir ist sofort beim ersten Lesen ein Bild eines schönen Herbsttages gekommen, nicht regnerisch, sondern schön, beruhigend, man konnte wörtlich das Rauschen der Blätter hören wie sie im Park die Wege und Straßen entlang geweht werden, deshalb gefällt mir das Gedicht auch, nicht nur weil ich im Herbst Geburtstag habe, sondern weil im Gedicht eine richtige Herbststimmung aufgeht die durch die letzten Zeilen noch einmal ein bisschen melancholisch wird, doch es entspricht eigentlich auch der Wahrheit, was bei vielen mir bekannten Gedichten nicht der Fall ist.
Das Gedicht sagt somit viel über den Herbst aus, über diese, wie viele sagen, dunkle, traurige und einsame Zeit, aber das Gedicht ist so geschrieben, dass es mir persönlich einen schönen Tag und danach einen gemütlichen, beruhigenden Abend erzählt. Einen Herbsttag eben.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: McBain
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