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Iphigenie in Rauris - Referat
Iphigenie in Rauris
Volksstück mit Gesang von Peter Blaikner
Ort der Handlung: ein Wirtshaus in Rauris
Charaktere:
Iphigenie: Protagonistin, verkörpert sittsames, edles, kultiviertes Verhalten, erhält von ihrer Göttin den Auftrag, die Frauen der Tauern zu emanzipieren, arbeitet in einer Rauriser Kneipe als Kellnerin, verwendet eine ihrem Stand entsprechende, gehobene Sprache;
Orest: Iphigenies Bruder, ermordete seine Mutter Klytämnestra, da diese ihren Gatten Agamemnon (Orests Vater), um weiterhin mit ihrem Liebhaber verkehren zu können, ermordet hatte, ist auf der Flucht vor der Polizei, ist auf der Suche nach seiner Schwester;
Lois: Einheimischer, spricht im Dialekt, ungeschliffener, vulgärer "Bauernrüpel", Gast im Wirtshaus;
Hias: Freund von Lois, wettet mit diesem, Iphigenie zu entjungfern, zwingt sie mit der Drohung, Orest an die Polizei auszuliefern, zum Beischlaf;
Tauernchor: Persiflage auf den im griechischen Theater verwendeten Trauerchor, kommentiert die Handlung (oft zynisch), dreistimmig und omnipräsent;
Parallelen/Unterschiede zum klassischen Drama "Iphigenie auf Tauris" in 5 Aufzügen von J.W. Goethe
Goethes Werk ist am antiken Vorbild "Iphigenie bei den Taurern" (Prosawerk) von Euripides orientiert, dieses entstand um 416 v. Chr.
"Iphigenie in Rauris" ist wiederum an Goethes Drama angelehnt, die Vorgeschichte bleibt unverändert, jedoch gibt es grundlegende Differenzen bezüglich der Charakterzüge Orests, die eigentliche Handlung ist gravierend anders als im Vorbild. Anders als bei Goethe ist Orest seiner Schwester gegenüber unbarmherzig und charakterlos (er bezeichnet sie als Hure, da sie sich, um ihn zu retten an Hias verkauft hatte und lässt sie anschließend im Stich). Der innere Konflikt von Iphigenie ist das zentrale Motiv beider Handlungen: Auf der einen Seite will sie edel, gerecht und der "Wahrheit" entsprechend handeln, auf der anderen Seite muss sie, um ihren Bruder zu retten genau das Gegenteil tun. Bei Goethe handelt sie "richtig" und die Geschehnisse wenden sich zum Guten (König Thoas, beeindruckt von ihrer Aufrichtigkeit, lässt sie, Orest und dessen Freund in Frieden ziehen), bei Blaikner handelt sie "falsch", (indem sie sich selbst verkauft) und Alles wendet sich zum Schlechten (Orest lässt sie unter Verachtung hilflos zurück).
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Kaosphile
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