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Jagdmethoden der Basstölpel - Referat
Jagdmethoden der Basstölpel
Jahr für Jahr tummeln sich riesige Basstölpelkolonien an den Küsten des Nordatlantik und der Nordsee. Die Vögel gehören zu den Ruderfüßern und sind Verwandte des Kormoran und Pelikan.
Bekommt der Nachwuchs Hunger und schreit nach frischen Fischen, brechen die Eltern zur Jagd auf. Dabei erweisen sie sich keinesfalls als „Tölpel“, sondern als ebenso elegante wie erfolgreiche Fischjäger. Mit ihren abenteuerlichen Sturzflügen aus großer Höhe scheinen sie allen physikalischen Gesetzen zu trotzen.
Im Sturzflug auf Beutefang - Kein „Tölpel“ bei der Fischjagd
Seinen nicht gerade vorteilhaften Namen verdankt der Tölpel seiner ungewöhnlichen Zutraulichkeit: Da er auf seinen Brutplätzen kaum natürliche Feinde kennt, zeigt er auch kein Fluchtverhalten. Dies nutzten frühere Seefahrer und Inselbewohner zur rücksichtslosen Plünderung der Brutkolonien. Vor 100 Jahren fast ausgestorben, bevölkern heute wieder größere Bestände die Küsten.
An Land nicht sonderlich gewandt, gibt der Basstölpel in der Luft ein völlig anderes Bild ab: Mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,80 Metern gleitet er majestätisch am Himmel und ist jederzeit zu blitzschnellen Manövern bereit.
Mit 90 Stundenkilometern Richtung Wasser
Der Basstölpel ernährt sich vor allem von Heringen, Sandaalen und Makrelen. Um an diese Leckerbissen zu gelangen, beherrscht er eine hochspezialisierte Technik:
Mit seinen schmalen Flügeln segelt der Tölpel meistens in 10 bis 30 Metern Höhe über dem Meer. Sobald er einen Fischschwarm entdeckt, geht alles ganz schnell: Der Fischjäger stürzt sich kopfüber mit 90 Kilometern pro Stunde in die Tiefe. Seine ausgestellten Flügel dienen ihm dabei zum Lenken.
Bruchteile von Sekunden entscheiden über Leben und Tod
Weniger als eine Sekunde vor dem Auftreffen auf der Wasseroberfläche klappt der Basstölpel seine Flügel zurück. Dies muss ihm unbedingt im richtigen Moment gelingen, sonst droht ein tödlicher Aufprall.
Doch der Sturzpilot hat weitere Schutzvorrichtungen: Luftsäcke im Brust- und Halsbereich sowie eine verdickte Schädeldecke bewahren die inneren Organe vor möglichen Schäden beim Aufprall.
Nach dem Sturzflug taucht der Basstölpel bis zu 15 Meter tief in das Wasser ein. Dabei schließen sich seine Nasenlöcher automatisch. Auf dem Weg Richtung Wasseroberfläche schnappt er sich dann mit seinem kräftigen und spitzen Schnabel die begehrten Leckerbissen. Sein stromlinienförmiger Körper und die Schwimmhäute an seinen großen, kräftigen Füßen machen ihn zu einem guten Taucher und Schwimmer.
Im Sturzflug auf Beutefang - Aufzucht in großen Kolonien
Basstölpel leben in Europa, Nordamerika und im Winter auch an der afrikanischen Westküste. Am liebsten tummeln sie sich auf offener See, an felsigen Küsten und Klippen.
Steht der Frühling vor der Tür, treffen sich die Basstölpel in bis zu 100.000 Vogelpaaren umfassenden Brutkolonien am Nordatlantik und an der Nordsee. Die einzige große Basstölpelkolonie der Nordsee ist gleichzeitig auch Namensgeber der Vögel: Das kleine Eiland Bass Rock vor der schottischen Küste. In Deutschland gibt es nur einen einzigen Brutplatz: Etwa 100 Paare nisten zur Zeit auf Helgoland.
Erstaunliche Orts- und Partnertreue
Die Männchen kehren jedes Jahr etwa fünf Tage früher als die Weibchen aus dem südlichen Winterquartier zurück und kümmern sich um den Nestbau. Dabei kann es auf den überfüllten Kolonien unter den Brutvögeln zu erbitterten Streitereien kommen.
Besonders verblüffend: Die Vögel kehren Jahr für Jahr immer an den exakt gleichen Brutort zurück. Auch bleiben die Eltern zeitlebens zusammen.
Tölpeleltern im Dauerstress
Zwischen März und Mai legt das Weibchen zumeist ein einziges Ei. Da die Basstölpel - im Gegensatz zu anderen Vögeln - zur Brutzeit keine federfreien Bauchpartien bekommen, brüten sie das Ei mit ihren großen, gut durchbluteten Schwimmhäuten ihrer Füße aus. Das Küken klettert dann nach etwa 45 Tagen aus der Eierschale. Nun sind die Eltern gefordert: Der Nachwuchs erweist sich von Anfang an als sehr gefräßig und verlangt regelmäßigen Fischnachschub. Ebenso müssen die Eltern die permanenten Angriffe der Raubmöwen abwehren. Nach nur zwei Monaten erreichen die kleinen Tölpel bereits die Hälfte des Gewichts eines ausgewachsenen Vogels – dieses beträgt immerhin bis zu 3,5 Kilogramm.
Der Ernst des Lebens beginnt
Am Ende des Sommers ist es dann endlich soweit: Die jungen Tölpel beginnen ihr Flugtraining. Das Landen und vor allem das Starten muss mühsam erlernt werden – etliche Bruchlandungen inklusive.
Erst mit etwa vier oder fünf Jahren verlieren die Jung-Tölpel ihr graubraunes Jugendkleid und bekommen ein weißes Gefieder wie ihre älteren Artgenossen.
In diesem Zeitraum erreichen sie auch die Geschlechtsreife.
Solang die Basstölpel jung sind, fliegen sie jeden Winter gen Süden, mit zunehmendem Alter bleiben sie auch in der kalten Jahreszeit in der Nähe ihres Sommergebiets. In freier Wildbahn können Basstölpel bis zu 40 Jahre alt werden.
Quelle(n) für dieses Referat: -Internet
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