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Japan - 4.Version - Referat
Worterkärungen:
Bruttosozialprodukt - Geldwert aller Güter und Dienstleistungen, die eine Nation produziert
Industrialisierung - Industrie ansiedeln
Großkonzerne - großer, durch Beteiligung oder Verträge erfolgter Zusammenschluss rechtlicher selbstständiger Unternehmer unter gemeinsamer Leitung
Protektionismus - Schutzmaßnahme gegen ausländische Konkurrenz
Wirtschaftsexpansion - Wirtschaftsausdehnung
Wirtschaftsoffensive - Wirtschaftsverstoß
Japan - Industrieweltmacht ohne Rohstoffe
 Wirtschaft heute - Wirtschaftlich ist Japan eines der höchstentwickelten Nationen der Welt. Sein Bruttosozialprodukt ist das zweitgrößte der Welt. Japan ist insbesondere in der Herstellung führend: viele Autos und Haushaltsgeräte werden in die ganze Welt exportiert, und Markennamen wie zum Beispiel Sony, Toyota und Honda sind überall gut bekannt. Japan besitzt nur wenig Bodenschätze. Bis heute führen japanische Unternehmen hauptsächlich Rohstoffe wie Eisenerz aus Australien und Kohl aus dem Mittleren Osten ein, welche dass verarbeitet werden. Zur Zeit aber importiert Japan auch immer mehr verarbeitete Produkte.
 Die geringe Landwirtschaft in Japan - Japans wichtigstes Landwirtschaftliches Erzeugnis ist der Reis, der auf zwei Dritteln der landwirtschaftlichen Nutzfläche angebaut wird. Da die nutzbare Fläche für Landwirtschaft so gering ist ( nur 14,4%, wegen der starken Nachfrage nach Siedlungsgebieten), kann Japan nicht ausreichend Weizen, Soyabohnen oder andere wichtige Getreidearten für den Eigenbedarf produzieren. Japan hat eine der niedrigsten Selbstversorgungsquoten aller Industrieländer. Massiver Düngermittel- und Pestiziedeinsatz sowie intensive Anbautechniken ermöglichen den Kleinbauern hohe Ernteerträge: Japan ist bei Reis zu 100% Selbstversorger. Japan ist auch die größte Fischereination der Welt, da der Fisch ein wichtiger Bestandteil seiner Küche ist. Im Jahr 1987 wurden zum Beispiel 13,05 Millionen t Meeresprodukte verbraucht, davon stammten 11,8 Millionen t aus eigener Produktion. Die Differenz bestand aus Spezialprodukten die veredelt wieder ausgeführt wurden. Japans Fischereiflotten operieren weltweit, obwohl ihre Fanggebiete seit Einführung der 200 - Seemeilen - Wirtschaftszone vor den Küsten eingeengt sind. Für den jährlichen Erwerb von Fangrechten von den USA , der Sowjetunion oder Peru musste die japanische Fischereiwirtschaft 1985 ca. 150 Millionen DM an Lizenzgebühren zahlen. Als alternative Einnahmequelle für Küstenfischer ist inzwischen die Aquakultur für Garnelen und Austern hochentwickelt.
 Entstehung der Wirtschaftsmacht - Die Industrialisierung Japans und seine Umwandlung in einen modernen Staat begann in der Meiji - Zeit (1868 - 1912). Dabei konnte zum einen auf moderne Wirtschaftselemente wie marktorientierte Produktion, Bankwesen, Börsensystem sowie ein vorhandenen Groß- und Einzelhandel zurückgegriffen werden. Zum anderen griff der Staat aktiv in die Gesellschaft- und Wirtschaftspolitik ein. Die Reform des ländlichen Abgabesystems bewirkte eine Bauernbefreiung und trug wesentlich zur Schaffung einer Klasse von Lohnarbeitern bei. Die Knackpunkte der wirtschaftlichen Modernisierung waren die Textil- und Schwerindustrie. Für die Schwerindustrie war kennzeichnend, dass ihre ersten Unternehmen im militärstrategisch wichtigen Bereich der Stahl- , Werft- und Eisenbahnindustrie in staatlichem Besitz waren. Später wurden diese zu Privatunternehmen und einige wuchsen in wenigen Jahrzehnten zu Großkonzernen. Ergebnis dieser Entwicklung war in den 1920er und 1930er Jahren die Entstehung einer dualen Wirtschaftsstruktur. Neben der riesigen Familienkonzernen, wie Mitsui, Mitsubishi, Sumitomo und Yasuda, bestand eine Vielzahl kleiner Betriebe, die meist nur als Zulieferer der größeren Betriebe überleben konnten. Die Weltwirtschaftskrisen in den 20er und 30er Jahren trafen Japan schwer. Doch die beginnende Kriegswirtschaft brachte dem Land ab 1937 einen neuen Industrieschub, bis Japan 1945 in Trümmer sank.
 Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Grundlage für die heutige Exportindustrie Japans geschaffen. Dafür kombinierte man Hafenanlagen mit den Industrieanlagen. Um dies zu bewerkstelligen gewann man Neuland durch Aufschütten in zuvor befestigten Arealen vor der Küste. So wurden bis Mitte der 70er Jahre etwa 650km² Neuland für Industrieanlagen gewonnen. Im Mizushima Industriekomplex bei Kobe waren zum Beispiel 1972 schon 93 Betriebe mit 45000 Beschäftigten zusammengefasst. Hier konnten die Supertanker und Frachter anlegen und die Beladung schnell geregelt werden.Abnahme und Zulieferverpflichtungen innerhalb dieser Industriekonzentrationen ersparten Transport- , Energie- und Lagerkosten, was auch eine schnellere Produktion zur Folge hatte. Daraus folgt man, dass das Rohstoffarme Japan zunehmend von Rohstoffimporten abhängig wurde. Seit 1970 hat Japan durch Fleiß und Arbeitereinsatz seiner Bevölkerung einen führenden Platz unter den Industrienationen der Welt eingenommen. Japans Außenhandel entwickelte sich seit 1975 in drastischem Maße: So steigerten sich die Exporteinnahmen von56 Mrd. US-$ auf 287 Mrd. US-$ 1990.
 Der schnelle Aufstieg nach 1945 vollzog sich auch vor dem Hintergrund massiver US-amerikanischer Wirtschaftshilfe, staatlicher Rahmenplanung und geduldeten Protektionismus. Der militärische Schutzschirm der USA entlastete Japan von hoher Rüstungsausgaben. In den 60er Jahren, in einer Hochwachstumsphase, verlief die Wirtschaftsexpansion nach Rahmenplanen des MITI ( Ministerium für Außenhandel und Industrie), das es seit dem als umstrittene Steuerzentrale japanischer Wirtschaftsoffensive gilt. In der Außenwirtschaft kann das MITI zwar durch Leitlinien, wie zum Beispiel die Selbstbeschränkungsabkommen im Export, Druck auf Unternehmen ausüben, auf die gegenwärtige Industriepolitik ist aber der Einfluss eher begrenzt. Trotzdem erarbeitet das MITI auch heute noch Rahmenpläne, die bei privaten Unternehmen sorgfältig mit in die Unternehmensplanung einbezogen werden.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Sydney
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