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Johann Hinrich Wichern - Referat



Johann Hinrich Wichern

Wer war Johann Hinrich Wichern?

Johann Hinrich Wichern wurde am 21.04.1808 in Hamburg geboren und starb am 07.04.1881 ebenfalls in Hamburg.
Er war der Älteste von 7 Geschwistern und wuchs in einer gutbürgerlichen, christlichen Familie, die in einfachen Verhältnissen lebte.
Als Johann 15 Jahre alt war, starb sein Vater. Daraufhin musste er die Schule abbrechen, um den Unterhalt der Familie zu verdienen. Während er 1826 Erzieher einer an einer privaten Internatsschule was, holte er nebenbei sein Abitur nach. Von 1828 – 1832 konnte er dank eines Stipendiums Theologie in Berlin und Göttingen studieren.
1832 nahm Wichern eine Stelle als Oberlehrer an einer Sonntagsschule in Hamburg – St. Georgen an.
Durch die wöchentlichen Besuche zu Hause bei den Kindern, erkannte der das Maß der Verwahrlosung und beschloss den Bau eines Rettungshauses in Hamburg. Daraufhin wurde 1833 das „Rauhe Haus“ gegründet.

• Das „Rauhe Haus“

Das „Rauhe Haus“ ist eine Anstalt zur Rettung verwahrloster und schwer erziehbarer Kinder. Im „Rauhen Haus“ lebten jeweils 10 – 12 Kinder mit einem Betreuer („Bruder“) in einer Familiengruppe mit familienähnlicher Struktur.
Zuerst gab es nur Jungengruppen mit einem Erzieher. Später kamen noch Mädchengruppen mit einer Erzieherin dazu.
Das Ziel der Arbeit im „Rauhen Haus“ war es, den Jugendlichen einen Platz im Leben zu geben und sie auf eigenen Füßen stehen zu lassen. Sie sollten in das Volk und in die christliche Gemeinschaft integriert werden. Wichern wollte die Kinder auf das harte Leben der Armut vorbereiten. Sie sollten das Arbeiten lernen und eine realistische Vorstellung von den Anforderungen der Arbeitswelt bekommen. Dabei konnten sie überwiegend handwerkliche Berufe erlernen: z.B. Schuster, Tischler, Schneider, Drechsler, Spinner, Glaser, Maler, Drucker, Landwirt.
Der Empfang eines jeden Kindes war ein Fest und wurde mit großer Sorgfalt vorbereitet. Jedes neue Kind wurde gebadet und bekam neue Kleider. Jedes Kind wurde außerdem gebeten über die Vergangenheit vor dem „Rauhen Haus“ zu schweigen. Dies sollte als Grundlage für ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Erzieher und dem Kind dargestellt werden.
Trotz der Zeit im „Rauhen Haus“ bemühten sich die Erzieher um ein geordnetes Verhältnis von Kind und Eltern. Die Erzieher besuchten die Eltern und boten ihnen Hilfe und Beratung an.
Da sich Wichern sehr um „seine“ Kinder bemühte, hatten die Jugendlichen beim Verlassen des „Rauhen Hauses“ eine Lehrstelle oder eine andere Arbeit. Doch die Fürsorge hörte danach nicht auf.
Durch Ehemaligentreffen und andere Feste konnten Kontakte gepflegt und erhalten bleiben.
Heute ist die Stiftung „Rauhes Haus“, eine der wichtigsten Einrichtungen der Diakonie in Deutschland, mit den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Altenpflege und Ausbildung.

Am 22.09.1848 hielt Wichern auf dem Evangelischen Kirchentag eine rede zur Gründung des Central-Ausschusses für die Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche.

• Die Innere Mission

Die Innere Mission ist eine Initiative innerhalb der evangelischen Kirche und ist als kirchliche Antwort auf das soziale Elend im 19. Jhd. zu verstehen.
Das soziale Elend wird dabei auf die Entchristlichung der Gesellschaft zurückgeführt. Deshalb versuchte man zwischen den Menschen ein Gesamtlebensgefüge wiederherzustellen, dessen Grundprinzip die „rettende Liebe“ war. Die Innere Mission strebte neben der Linderung des sozialen Elends, eine Wiedererweckung des christlichen und kirchlichen Sinnes in den bereits entfremdeten Gliedern der Gemeinde an.
Grund für die Gründung der Inneren Mission war, dass die Notwendigkeit der kirchlichen Fürsorge für die Armen und Verstoßenen, sich in Deutschland immer mehr ausbreitete. Vorbilder waren dabei England und Schottland.
Erste Wege in diese Richtung zeigten sich durch die Gründung von so genannten Rettungshäusern in Weimar, Düsselthal und Basel. Auch die Gründung des „Rauhen Hauses“ trug dazu bei.
Die Innere Mission umfasste außerdem Diakoniehäuser für Armen-, Krankenpflege, Kleinkinderschulen, Vereine, Anstalten für verlassene Jungen und Mädchen, Gefängnisvereine, Arbeitskolonien für Obdach- und Arbeitslose. Magdalenenhäuser für allein stehende Frauen usw.


1851 wurde Wichern für die Reform des Gefängniswesens von der preußischen Regierung zum Beauftragten auserwählt. 1856 wurde er Mitglied des Evangelischen Oberkirchenamtes in Berlin und nur ein Jahr später wurde er zum Evangelischen Oberkirchenrat in Berlin berufen, außerdem gründete er 1858 das Brüderhaus Johannesstift.
Während der Kriege von 1864 bis 1871 kümmerte er sich um die Auswahl und Ausbildung der Felddiakonen, die den Soldaten und ihren Familien helfen sollten. 1872 kehrte er nach Hamburg zurück, um sich um die Leitung des „Rauhen Hauses“ zu kümmern. 1874 wurde er aus dem preußischen Staatsdienst entlassen, dem er 1856 beigetreten war.
Am 7. April 1881 starb Johann Hinrich Wichern an den Folgen von mehreren Schlaganfällen, in Hamburg. Sein Grab liegt auf dem Hammer Friedhof, ein historischer Ort mit den Gräbern vieler bedeutender sozial engagierter Menschen Hamburgs ist.


Was hat Johann Hinrich Wichern geprägt?

Wichern besaß ein erstaunliches Menschenbild. Er sah den Menschen als ein Geschöpf Gottes an. Jedes Kind habe es verdient eine individuelle Pflege und Behandlung zu bekommen.
Er war ein Mensch der es außerordentlich gut verstand mit Kindern umzugehen. Er wollte, dass sich die Kinder frei entscheiden, ob sie sich für das „Gute“ oder für das „Böse“ sind. Die Entscheidung für das „Gute“ wollte Wichern mit dem christlichen
Glauben bestärken.
Die Bedeutung des „Guten“, wie Wichern es meinte, kann man unter näherer Betrachtung seines Erziehungskonzeptes verstehen. Dabei spielte die theologische Entwicklung Wicherns eine große Rolle. Diese war von einem „Wiedergeburtserlebnis“ geprägt. Dies machte ihn zu einem überzeugten Vertreter der protestantischen „Erweckungsbewegung“.
Wichern ging es immer darum, den Eigenwillen der Kinder und Jugendlichen zu brechen und sie einem neuen Leben zuzuführen. Wichern bemühte sich um Kontakte zu wohlhabenden Familien in Hamburg. Mit deren Hilfe konnte er dann das „Rauhe Haus“ gründen, denn er wollte seine Einrichtung möglichst unabhängig von staatlichen Zuschüssen führen.
Für Wichern stand immer fest, dass das „innere Verderben auch die Ursache für das äußere Verderben ist“. Daher lag die Ursache für die Armut im „immer zunehmenden Sittenverderben des Volks, das einzig und allein aus der herrschenden Irreligiosität, der Verachtung des wahren Christentums und dem gottlosen Unglauben entsteht.“ Nicht nur die bürgerlichen Familien, sonder auch die zerrütteten Familienverhältnisse des Proletariats waren an diesem „Verderben“ beteiligt.
Wichern meinte, dass jeder für seine Lage verantwortlich ist. Es ist unmoralisch, sich in dieser selbstverschuldeten Armut, auch noch Sittenwidrig zu verhalten. Dieser Sittenwidrigkeit wollte Wichern zuerst mit seinem „Rauhen Haus“ begegnen.
Gebet und Arbeit waren hierbei die beiden Pole des gemeinsamen Lebens. Abwechslung brachten dabei Spiele, Feste und Feiern. Er wollte den Kindern eine familiäre Situation schaffen. Das Erziehungsziel waren freie christliche Persönlichkeiten, die wissen wie man Frohsinn und christliche Zucht vereint und lebendige Mitglieder in Staat und Kirche sind. Nach Wicherns Tod führte Johannes Wichern, Wicherns Sohn, die Geschäfte und den Traum seines Vaters weiter.


Seine Lebensziele und wie er sie verfolgte

Johann Hinrich Wichern wurde als Retter der verwahrlosten Kinder bezeichnet und das war auch sein Ziel. Er hat mithilfe von Rettungshäusern versucht, den armen Kindern ein Zuhause zu geben. Ich denke das hat auch damit zutun, dass er schon so früh um seine Geschwister sorgen musste. Dies hat in ihm das Bedürfnis geweckt, den Kinder auf dieser Welt zu helfen. Doch er wollte ihnen nicht vorschreiben, was sie tun sollen. Er wollte ihnen ihre Freiheit lassen. Die Freiheit sich für das „Gute“ oder das „Böse“ zu entscheiden. Ich denke dies war auch ein wesentlicher Aspekt, dieses Erfolges. Wichern gab nicht den Kindern die Schuld für ihr Leben. Die Schuld trug die Gesellschaft. Sie hatte es vernachlässigt eine Gemeinschaft zwischen den Armen und der Kirche herzustellen. Nun sah es Wichern als seine Aufgabe an, dies nun anstelle der Kirche zu tun. Doch Wichern gründete nicht nur Kinderhäuser. Er ist heute dafür verantwortlich, dass es über 30 000 Einrichtungen der Diakonie gibt. Er ist der Mitbegründer der Diakonie und der „Inneren Mission“, die nun heute „christliche Religion“ mit „Hilfe für die Menschen“ vereinen. Zu Ehren von Johann Hinrich Wichern sind viele Schulen, Kindergärten und Pflegeeinrichtungen nach ihm benannt.


Was mich an dieser Person beeindruckt

Ich denke diese Person hat den allergrößten Respekt verdient, den es nur gibt. Er hat sich so mit voller Hingabe um die armen Menschen auf dieser Welt gekümmert, wie es vielleicht keiner gemacht hat. Ich bin mir sicher, dass viele Menschen heute noch an ihn denken und von ihm reden.
Ich bin begeistert von Johann Hinrich Wichern. Er hat die schwere Lage damals erkannt und sofort gehandelt, er hat gewusst, dass es keine Zeit gab um lange zu überlegen. Er hat kurzerhand ein Rettungshaus für Kinder gegründet und sich um die Kinder gekümmert. Wer kann denn das von sich schon behaupten.
Ich finde mehrere Menschen sollten so handeln. Z.B. Politiker. Aktuelles Beispiel, sind die neu anfallenden Krippenplätze, die dringend benötigt werden. Es wird diskutiert, wer die Kosten übernimmt und wer in Zukunft verantwortlich dafür ist.
Sie sollten sich ein Beispiel an Wichern nehmen, er hat dieses ganze System nur mithilfe von Spenden aufbauen können und er war dabei auch noch erfolgreich.

Ich finde es richtig von Wichern, dass er sich für die Hilfsbedürftigen eingesetzt hat. Es ist wichtig, dass wir uns um die Armen und um die Menschen kümmern, denen es schlechter geht, als uns.
Ich werde mich auch in Zukunft besser um die Jugend in unserer Gemeinde kümmern. Damit sie auch eine Perspektive mit Gott haben.




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