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John F. Kennedy - Referat



John F. Kennedy




5.1. Präsidentschaft/Politische Ereignisse

Am 20. Januar 1961 wurde John Fitzgerald Kennedy als 35. Präsident der Vereinigten Staaten auf den Stufen des Capitol vereidigt. Er war mit 43 Jahren der jüngste und der erste katholische Präsident von Amerika. Eingeladen waren unter anderem: Arthur Miller, Linus Pauling, Igor Strawinsky, Samuel Barber, Reinhold Niebuhr, Ernest Hemingway, Tennessee Williams, Paul Tillich, John Steinbeck, Frank Sinatra und W.H. Auden. Nach der Vereidigung hielt Kennedy bei der feierlichen Einsetzung in das Präsidentschaftsamt seine Inaugurationsrede, die die ganze Welt aufhorchen ließ: ,, Meine Mitbürger, wir feiern heute nicht den Sieg einer Partei, sondern die Freiheit, und in dieser Freiheit liegt das Symbol für Anfang und Ende, für Erneuerung und Wandel. Denn ich habe vor Ihnen und vor dem allmächtigen Gott denselben feierlichen Eid geschworen, den uns unsere Vorfahren vor fast eindreiviertel Jahrhunderten vorgezeichnet haben. ...Wir dürfen in unseren Tagen nicht vergessen, daß wir die Erben jener ersten Revolution sind. Möge nun auch hier Freund und Feind erfahren, daß die Fackel weitergereicht wurde an eine neue Generation von Amerikanern, die in diesem Jahrhundert geboren, durch Krieg gehärtet und durch einen kalten und bitteren Frieden an Disziplin gewöhnt wurde - die stolz auf unser altes Erbe und nicht bereit ist, zuzusehen oder es zuzulassen, daß die Menschenrechte, zu denen sich diese Nation immer bekannte und auch heute bekennt, langsam zugrunde gerichtet werden. ... Und deshalb, meine amerikanischen Mitbürger: Fragt nicht, was unser Land für Euch tun wird - fragt, was Ihr für euer Land tun könnt."
Mit der Wahl Kennedys zum Präsidenten stand Amerika an einer ,,neuen Grenze", einer ,,neuen Pioniergrenze" (,,New Frontier"). Im Mittelpunkt aller Pläne der ,,New Frontier" stand der Wille, die amerikanische Wirtschaft gemäß der ihr innewohnenden Möglichkeiten voll zu entfalten. Das Werkzeug dazu sollte eine Steuerreform sein, die die private Investitionstätigkeit anregt, was eine Mobilisierung des guten Willens und eine Ausdehnung des Außenhandels nach dem Vorbild Europas bedeutete. Zu seinem Verteidigungsminister ernannte Kennedy Robert McNamara, zum Justizminister seinen jüngeren Bruder Robert Francis Kennedy.

5.2.

,,... Wir müssen den Versuch unternehmen, die nicht batistischen demokratischen Anti-Castro-Kräfte im Exil und in Kuba zu unterstützen, auf denen die Hoffnung auf einen schließlichen Sturz Castros ruht. Bisher haben diese Freiheitskämpfer so gut wie keine Unterstützung seitens der Regierung genossen", sagte Kennedy während einer der Fernsehdebatten. Von Kennedys Präsidentschaft an unterstützen die US-Regierung und das CIA, Exilkubaner in Nicaragua und Honduras mit Waffen und Schiffen, um den Sturz Fidel Castros voranzutreiben. Am 15. April 1961 begann die Aktion. Als Landungsort war die Bahia de Chochinos (Schweinebucht), 150 Kilometer südlich von Havanna, vorgesehen. Falls die Invasion scheitern sollte, so versicherte das CIA, konnten die Freiheitskäpfer in die Berge gehen und von dort aus den erwarteten allgemeinen Volksaufstand gegen Castro unterstützen. Als die Invasionstruppen Kuba fast erreicht hatten, wurde das Schiff, auf dem sie ihre gesamte Munition hatten, versenkt. Drei Tage kämpften sie am Strand der Schweinebucht gegen eine gewaltige Übermacht - der Weg in die sicheren Berge war ihnen durch Sümpfe versperrt, die anscheinend niemanden bei der Planung aufgefallen waren.
Die Niederlage war bitter. Als Kennedy Jackie von der Niederlage berichtete, war er den Tränen nahe. In der Öffentlichkeit übernahm Kennedy die volle politische Verantwortung: ,,Der Sieg hat hunderte Väter, die Niederlage ist eine Waise. Der Präsident trägt die Verantwortung." Präsident Kennedy war mit knapp einmal von 50 Prozent der Wähler gewählt worden. Doch bei einer Meinungsumfrage im März 1961, lag die ,,Zustimmungsrate" bereits bei 72 Prozent. Sie stieg nach der Schweinebuchtinvasion sogar auf 83 Prozent an.

5.3. Friedenskorps

Das Friedenskorps (Peace Corps) wurde am 1. März 1961 durch eine Anordnung des Präsidenten (,,executive order") geschaffen. Die Leitung übertrug Kennedy seinem Schwager Sargent Shriver. 400.000 junge Amerikaner bewarben sich, trotz sehr geringer Bezahlung, in kleinen Dörfern in der dritten Welt zu arbeiten. Nicht als Entwicklungshelfer, sondern als Krankenschwestern und Grundschullehrer. ,,Jenen Menschen, die in den Hütten und Dörfern des halben Erdballs darum ringen, die Fesseln des Massenelends abzuschütteln, versprechen wir, ihnen nach besten Kräften bei der Selbsthilfe zu helfen, wie lange es auch erforderlich sei - und zwar nicht, weil die Kommunisten es tun, und nicht, weil wir ihre Stimme haben wollen, sonder weil es richtig ist." Das Friedenkorps war auf der ganzen Linie ein Erfolg

5.4. Bau der Berliner Mauer

Die Volksarmee sowie Einheiten der Betriebskampfgruppen Ostdeutschlands errichteten am 13. August 1961 die Mauer entlang der Grenze zum sowjetischen Sektor Berlins. Zu dieser Zeit war Kennedy zur Erholung in Hyannis Port. Er brach seinen Urlaub aber nicht wegen des Mauerbaus ab. Willy Brand, der damalige Oberbürgermeister von Berlin schrieb drei Tage nach dem Bau der Mauer wütend an Kennedy: ,,Die illegale Souveränität der Ostberliner Regierung ist durch Hinnahme anerkannt worden." Am 3. Und 4. Juli 1961 war es bereits zu einem heftigen Streit zwischen Kennedy und dem sowjetischen Präsidenten Chruschtschow gekommen. Kennedy wollte mit allen Mitteln einen Vorstoß der sowjetischen Truppen nach Europa verhindern. Dafür war er bereit bis zum Äußersten zu gehen: ,,Unsere Position in Europa ist allein schon deshalb einen Nuklearkrieg wert, weil der Verlust Europas den Verlust ganz Asiens und Afrikas nach sich ziehen würde. Und dann sind wir in den Vereinigten Staaten selbst dran." Es sollte nicht das letze Mal gewesen sein, das Kennedy einen Atomkrieg in Kauf nehmen wollte. Kennedy schickte als Unterstützung 1.500 Soldaten nach Westberlin. Hätten sowjetische Truppen versucht sie aufzuhalten, wäre es zum Krieg gekommen. ,,Die Mauer ist die abscheulichste und stärkste Demonstration dür das Versagen des kommunistischen Systems. ... Die Mauer schlägt nicht nur der Geschichte ins Gesicht; sie schlägt auch der Menschheit ins Gesicht." Am 23. Juni 1963 besuchte Kennedy Deutschland, darunter auch Westberlin, wo er am 26. Juni seine berühmte Rede am Schöneberger Rathaus vor den damals antikommunistischen Studenten der freien Universität eine nachdenkliche Rede hielt: ,,Vor zweitausend Jahren war der stolzeste Satz, den ein Mensch sagen konnte, der: Ich bin ein Bürger Roms. Heute ist der stolzeste Satz, den jemand in der freien Welt sagen kann: Ich bin eine Berliner! ... Alle freien Menschen, wo immer sie auch leben mögen, sind Bürger dieser Stadt Westberlin, und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf, sagen zu können: Ich bin ein Berliner!"

5.5. Rassenunruhen

Zu den ersten Rassenunruhen unter Kennedys Regierung kam es 1961, nachdem Farbige und Weiße im selben Omnibus durch die Südstaaten fuhren, um so gegen die Rassendiskriminierung zu protestieren. Die Fahrt der Freiheitsfahrer, wie sich die Menschen nannten, wurde in Mintgomery blutig beendet, als sie von Segregationisten (Befürworten der Rassentrennung) zusammengeschlagen wurden. Weitere Unruhen folgten im März und April
1963, als vor allem in Birmingham, wo Farbige gegen nichtintegrierte Restaurants und Geschäfte mit Boykottmaßnahmen für ihre rechte demonstrierten. Gegen die demonstrierenden Farbigen wurden Wasserwerfer und Polizeihunde eingesetzt, was jedoch zu noch größeren Unruhen in weiter Staaten des Südens führte. Außerdem versuchte der Gouverneur von Alabama, George C. Wallace, zwei Farbigen die Zulassung zu Staatsuniversität in Tuscaloosa zu verweigern. Kennedy mußte Bundestruppen nach Alabama entsenden, um den Widerstand zu brechen und den Farbigen den Zutritt zur Staatsuniversität zu gewähren. Das Auffälligste bei diesen Ereignissen war, dass sich alle im US-Bundesstaat Alabama abspielten. ,,Wir predigen in der ganzen Welt die Freiheit, und wir meinen es ehrlich, und wir halten unsere Freiheit hier im eigenen Land hoch. Aber wollen wir der Welt, und was noch viel wichtiger ist, uns untereinander vielleicht sagen, daß unser Land ein Land der Freien - die Neger ausgenommen - ist; daß wir keine Bürger zweiter Klasse haben, außer den Negern; daß wir kein Klassen- oder Kastensystem, keine Gettos und keine Herrenrasse haben, die Neger ausgenommen?"
Kein anderer Präsident seit Abraham Lincoln hat für die Gleichberechtigung Farbiger soviel getan wie Präsident Kennedy. So drängte er den Kongreß zur Annahme seiner Bürgerrechtsvorlagen und forderte von der Industrie, Farbige gleich zu behandeln wie Weiße. Unterstützung im Kampf für die Gleichberechtigung der farbigen fand Kennedy in seinem Bruder Robert. Der Kampf für die Farbigen kostete Kennedy jedoch viele Stimmen. Vor allem in den rassenfeindlich eingestellten Südstaaten.

5.6. Kuba Krise

Die größte Herausforderung fand Kennedy wohl in der Kuba Krise. Am 16. Oktober 1962 wurde Kennedy mit Fotos konfrontiert, die zeigten, dass die Sowjetunion damit begonnen hatte, auf der kurz vor den USA gelegenen Insel Kuba Mittelstreckenrakten zu installieren. ,,Wir hatten genügend Raketen aufgestellt, um New York, Chicago und die anderen Industriestädte zu zerstören, ganz zu schweigen von einem kleinen Dorf wie Washington", prahlte Chruschtschow später. Es war so gut wie klar, dass Präsident Kennedy nicht untätig zusehen konnte, wie die Monroe-Diktrin außer Kraft gesetzt wurde(Präsident Monroe hatte 1823 erklärt, dass die Vereinigten Staaten keine europäische Einmischung in die Angelegenheiten Nord- und Südamerikas dulden würde: ,,Amerika den Amerikanern!"). Mit seinem Bruder Robert bildete John F. Kennedy einen Krisenstb, der fast dreizehn Tage ununterbrochen tagte. Es standen schließlich drei Entscheidungen zur Auswahl, wie man die Sowjetunion dazu zwingen konnte, die Raketen auf Kuba abzuziehen. Ein Luftangriff, eine zweite Invasion auf Kuba oder eine Seeblockade - evtl. alle drei. Der Krisenstab entschied sich für die Seeblockade. 180 Kriegsschiffe wurden in der Karibik zusammengezogen. Sie sollten sowjetische Schiffe, die Raketen an Bord hatten, zurückschicken. Am 22. Oktober 1962 hielt Kennedy eine Fernsehansprache an das amerikanische Volk und verurteilte die ,,...absichtliche provokative und nicht zu rechtfertigende Veränderung des Status quo, die von diesem Land nicht hingenommen werden kann, wenn unsere Freunde oder Feinde jemals wieder Vertrauen in unseren Mut und unsere Zuverlässigkeit haben sollen." Am 24. Oktober 1962 näherte sich das erste sowjetische Schiff dem amerikanischen Blockadering. Kennedys Bruder Robert beschrieb die Atmosphäre im Kabinettsraum: ,,Der Präsident öffnete und schloß die Faust. Sein Gesicht schien abgehärmt, die Augen voller Schmerz, fast grau. Wir starrten einander über den Tisch hinweg an. Für einige flüchtige Sekunden schien es, als sei sonst niemand da, als sei er nicht mehr der Präsident." Um 10 Uhr 32 kam die erlösende Nachricht: Die sechs sowjetischen Schiffe haben abgedreht. Die Krise war jedoch noch nicht vorbei. Chruschtschow sollte am 27. Oktober binnen 24 Stunden alle Mittelstreckenraketen auf Kuba abziehen. Hätte Chruschtschow abgelehnt, wäre es innerhalb von 48 Stunden zu einem Luftangriff auf Kuba gekommen. Chruschtschow lenkte ein und hatte wohl so einen dritten, wahrscheinlich nuklearen, Weltkrieg verhindert. ,,Wir können es nicht wagen, unsere Feinde durch Schwäche in Versuchung zu führen. Denn nur wenn unsere Waffen über jeden Zweifel ausreichend sind, können wir über jeden Zweifel gewiß sein, daß sie niemals verwendet werden."

6. Attentat

Der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl 1964 führte Kennedy im November 1963 nach Dallas. Am Morgen des 22. Novembers 1963 war er in Dallas angekommen. Am Flughafen warteten fünftausend Menschen auf ihn und seine Frau. Zuerst stand eine Rundfahrt durch die Innenstadt an, um die Mittagszeit wollte er eine Rede in der Stadt halten. Das Auto war zur Abfahrt bereit. Zuvor hatte man noch das kugelsichere Verdeck von der Limousine genommen. Um 11 Uhr 50 bestieg der Präsident mit seiner Frau, sowie dem Gouverneur von Texas, John Connally und dessen Frau Nelli die Limousine. Texas galt als politisch feindliches Land, und dennoch jubelten die Massen Kennedy zu. Als sich der Wagen der Unterführung näherte, nahe der Stelle, wo die Elm-, Main- und Commerce-Street ineinandermünden, drehte sich Nelli Connally zu John F. Kennedy um und meinte lachend: ,,Sie können wirklich nicht behaupten, daß Dallas sie nicht gern hat." Der Präsident wollte gerade antworten, als ein Schluß fiel. Nun jagte ein Ereignis das andere. Kennedys Körper sank nach links, in Jackies Schloß, sein rechtes Bein legte sich über die Wagentür. Eine Frau schrie: ,,Mein Gott, man hat auf ihn geschossen!" Jackie sprang reflexartig auf die Heckklappe des Wagens und rief: ,,Jack, oh, nein! Nein!" Der Fahrer der Limousine brach aus der Motoradkolonne aus und fuhr ins nächstgelegene Krankenhaus. Der Präsident war schon klinisch Tot, als er ins Parkland-Hospital eingeliefert wurde. Zehn Ärzte versuchten zwar noch einen schwachen Herzschlag aufrechtzuerhalten, doch er starb unter ihren Händen um 13 Uhr Ortszeit.

In den drauffolgenden Tagen konnte man in der Verdener Aller Zeitung folgende Schlagzeilen lesen: ,,Menschen in Dallas verwünschen die Sonne, bei Regen hätte ein kugelsicheres Dach den Präsidenten geschützt", ,,Entsetzten überall", ,,Berlins Freiheitsglocke läutete für Kennedy" oder ,,Auf ewig Abschied von Kennedy".

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