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Jugendarbeit der Kirchen in der DDR - Referat
1. Offene Jugendarbeit
2. Phasen
3. Junge Gemeinde
4. Bsp Kirchliche Jugendarbeit der Kirchenprovinz Sachsens
5. Probleme
Offenen Jugendarbeit
Begriff von Pfarrer Claus-Jürgen Wizisla in 1972
deutlicher Gegensatz zur traditionellen Vorstellung traditioneller Jugendarbeit und wurde erst 1983 vom Bund der Evangelischen Kirche der DDR akzeptiert
knüpfte besonders an die sichtbar gewordene Verweigerungshaltung vieler Jugendlicher gegenüber der DDR Gesellschaft an
Ziel: Jugendliche im Prozess der Sozialisation zu bringen und zu begleiten → die eigene Urteilsfähigkeit in Meinungsfreiheit zu fördern
80 er öffentliche Meinung: Kirche würde in ihren Sitzungen systemkritische Themen zu bereden und Aktionen vorzubereiten → nicht wirklich
Wirklichkeit: Bibelarbeit, Gestaltung von Gottesdiensten, diakonische Einsätze, überregionale Jugendtreffen → von außen erzwungen
kirchlichen Veranstalter mussten staatliche Bestimmungen beachten → keine „freie Jugendarbeit“
Jugendliche unter „Anpassungsdruck“ (Pioniere, Schule
seit den 50 er Jahren war der Gang in die Kirche nicht mehr selbstverständlich
Konfrontationen der Jugendlichen mit dem Atheismus und einer entchristianisierten Gesellschaft → Abwertung der Religion
Phasen
Die Generation der politischen Sozialisation 1969-1976;
Die politische Generation 1977-1983;
Die Generation der religiösen Bekenntnisse 1984-1989;
Offene Arbeit und die friedliche Revolution 1989/90.
Junge Gemeinde
wurde in den 50 er Jahren als eine „unter religiösen Maske getarnte illegale Agenten und Spionageorganisation“ angesehen, verfolgt
Schulverweis bei Bekenntnis
→ Rückgang offensive Kirchenverfolgung: Randerscheinung im allgemeinen Jugendleben der DDR
hierarchiefreies Probier- und Lernumfeld für junge Menschen, die sich dem diktatorischen Herrschaftsanspruch entziehen wollten
es bildete sich ein basisdemokratisches Denken und Handeln heraus
→ gegen diktatorische Disziplinierung und Ideologie
da nur regional kleine Gruppen → wichtig: Rüstzeiten, Feste, Ausflüge, diakonische Einsätze, überregionale Veranstaltungen
→ von Stasi überwacht
es bildeten sich Kerngruppen, die über lange Zeit über zusammenhielten
im Vordergrund: Bedürfnis nach jugendlichen Freiraum und politischer Unabhängigkeit
Bsp Kirchenprovinz Sachsen
- übergemeindliche Aktionen → Petersbergtreffen seit 1947 zu Himmelfahrt
- „Treffen junger Männer“
- erst in den 70 er Jahren auch Mädchen zugelassen
- Infos über kirchliche Lage, Sketche, Verbindungen über Gemeindegrenzen hinaus organisiert, Gemeinschaft erlebt, gesungen, gebetet
- 1947 überlas die Landesregierung Sachsen-Anhalts der Kirchenprovinz Sachsens das Schloss Mansfeld → Zentrum kirchlicher Jugendarbeit
- Rüstzeiten durch Spenden und landeskirchliche Zuwendung ermöglicht
Probleme
wurde als repressiver Maßnahmen und der kriminalisierenden Zersetzungsarbeit von der Stasi angesehen → Verhöre, Verhaftung,Vertreibungen, gespitzelt, verfolgt
es kam zu Personenausweis-Entzug, Reiseverbot, Ordnungsstrafen
Lehre oder Beruf verboten auszuüben, Qualifikationen wurden verwehrt
wenn sie sich wehrten → nicht selten: Gefängnisstrafen
offensichtliche Bindung an die Kirche konnte zu Nachteilen in Schule und Berufsfindung führen
Fluktuation wegen Berufschancen weit außerhalb des jeweiligen Bezirks
Bewusstsein einer Minderheit anzugehören → Ghettomentalität → machte es Neuankömmlingen schwer, hereinzufinden
ABER trotzdem viele Jugendliche, da Gemeinde ein Ort war aktiv an den gesellschaftlichen Veränderungen in der DDR mitzuwirken
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