|
Jugendzeitschriften - Referat
Inhalt
1 Einleitung
2 Ergebnisdarstellung und Interpretation
2.1 Das Phänomen Jugendzeitschriften allgemein
2.1.1 Was sind Jugendzeitschriften?
2.1.2 Struktur der Jugendzeitschriften
2.1.3 Jugendzeitschriften früher und heute
2.1.4 Überblick über Jugendzeitschriften in Deutschland
2.1.5 Unterschied zu anderen Magazinen
2.1.6 Jugendzeitschriften digital
2.1.7 BRAVO – die Königin der Jugendzeitschriften
2.1.8 Verkaufszahlen und Auflagenstatistik
2.1.9 Auswertung einer Schülerbefragung
3 Zusammenfassung
 
1 Einleitung
Unsere Eltern hatten sie, unsere Geschwister und auch heute sind sie nicht mehr wegzudenken. Sie sind Bestandteil vieler Teenagerleben. Sie werden gehasst, geliebt, aber auch kritisch betrachtet. Im Laufe der Zeit könnte man sagen sie sind ein Kultgut. Jugendzeitschriften. Aber stimmt das wirklich? Können Jugendliche darauf verzichten und werden sie überhaupt noch gelesen? Diesen Fragen gehe ich auf den Grund um herauszufinden, ob Jugendzeitschriften noch „in“ sind. Dabei wird vor allem darauf geachtet was sie ausmacht, warum sie so beliebt sind, wovon sie sich zu anderen Magazinen unterscheiden und auch die Meinung von Jugendlichen soll mithilfe einer Umfrage im Vordergrund stehen. Auch Expertenmeinungen beziehungsweise Meinungen von Personen, die in direktem Kontakt zu Jugendzeitschriften stehen, wie z.B. der Chefredakteurin des beliebtesten deutschen Jugendmagazins Nadine Nordmann und einer Mitarbeiterin des „Dr.-Sommer-Teams“ der BRAVO werden mit in die Arbeit eingebracht. Ebenfalls sollen Gründe gefunden werden warum die Verkaufszahlen sich stetig ändern.
2 Ergebnisdarstellung und Interpretation
2.1 Das Phänomen Jugendzeitschriften allgemein
2.1.1 Was sind Jugendzeitschriften?
Jugendzeitschriften sind Magazine, die sich teilweise mit völlig unterschiedlichen Themen befassen. Die Zielgruppe der Herausgeber sind 13 bis 19-Jährige Mädchen, sowie aber auch Jungen. Diese sind jedoch nicht das einzige Print-Medium für Jugendliche. Auch viele Tageszeitungen veröffentlichen mittlerweile Extrabeilagen oder Sonderseiten für Kinder und Jugendliche.
2.1.2 Struktur der Jugendzeitschriften
Ein Großteil der einzelnen Jugendzeitschriften besteht aus Nachrichten, Neuigkeiten oder Reporta-gen über prominente Schauspieler, Musiker oder Sportler. Oftmals werden auch Interviews mit diesen Stars geführt, was Jugendliche besonders fasziniert und ihnen die Möglichkeit gibt in deren Privatleben ein zu blicken. Besonders bekannt sind auch die Ratgeber in Jugendzeitschriften, die zum Beispiel Tipps geben um Jugendlichen in der Pubertät zu helfen. Dafür engagieren Jugendmagazine Psychologen, die den Lesern bei den Themen Sexualität und Liebe helfen. Dabei steht ein Name immer ganz besonders im Vordergrund. „Dr. Sommer“ aus der BRAVO ist nun schon mehr als 44 Jahre eine wertvolle Hilfe für viele BRAVO-Leser. Außerdem werden immer wieder Themen angeschnitten, die in der Freizeit von Jugendlichen sehr nützlich sein können. So werden in den Magazinen immer wieder neue Filme und Musik beziehungsweise Veranstaltungen wie Konzerte oder Filmvorführungen in den Kinos vorgestellt. Jugendzeitschriften sollen aber auch bilden und das nicht nur in Sachen Sexualität und Liebe. Auch Gesundheit ist ein Thema, das in vielen Magazinen groß geschrieben wird. Dabei werden vor allem über jugendrelevante Themen wie HIV, Hautkrankheiten oder Impfungen informiert. Auch die Berufs- und Studienwahl ist ein Thema, das für alle Jugendlichen ein Wegweiser fürs spätere Leben ist. Deshalb gehen Jugendzeitschriften sehr häufig auf dieses Thema ein und geben hilfreiche Informationen an die Leser weiter. Um Jugendliche anzulocken und neue Leser zu werben sind Poster, Autogrammkarten, die zu den so genannten Extras gehören, sowie Gewinnspiele Inhalte, die aus solchen Magazinen nicht mehr wegzudenken sind. Ein wichtiger Bestandteil der jedoch lediglich zur Unterhaltung dient sind so bezeichnete Fotostorys, die aber meist auf Lovestorys reduziert werden, da meistens Themen wie Liebe, Verrat oder Probleme dargestellt werden. Ein letzter Bestandteil dieser von Jugendzeitschriften, der Jugendlichen die Möglichkeit bietet mehr über sich selbst zu erfahren sind die so genannten „Psycho-Tests“. Diese dienen dazu mehr über seinen Charakter, aber auch über seinen Körper zu erfahren. Jedoch gibt es aber auch Jugendmagazine, die von dieser Struktur abweichen oder gar keine dieser Themen beinhalten. Diese behandeln spezielle Themen, wie zum Beispiel Sportarten. Auch regionale Zeitschriften haben oft eine eigene Gliederung und weichen erheblich von anderen großen Magazinen ab. Jugendzeitschriften werden meist im Magazinformat herausgegeben und werden deshalb auch öfter Jugendmagazine genannt. Comics und Rätselhefte sind umstrittene Formate, die nur teilweise als Jugendzeitschrift gewertet werden.
2.1.3 Jugendzeitschriften früher und heute
Um einen Vergleich von damaliger Jugendzeitschrift und heutigem Auftreten durchzuführen eignet sich die seit 1956 zum ersten Mal erschienene BRAVO. Diese unterscheidet sich erheblich zu unserer heutigen beliebtesten Jugendzeitschrift. Um es genauer zu formulieren, sind diese zwei Magazine Welten voneinander entfernt. Es gibt nur eine Gemeinsamkeit und die ist der Name. Schon auf den ersten Blick erkennt man, dass dieses Blatt nicht dem heutigen Standard entspricht. Die modernen Jugendmagazine sind bunt, flippig und jeder Freiraum des Covers wird genutzt um für den Inhalt des Magazins zu werben. Auf dem Cover der ersten BRAVO sieht man allerdings 4 Themen, die für heutige Blätter verhältnismäßig unauffällig auf einem roten Hintergrund dargestellt sind. Einzig und allein ein gelber Streifen zieht sich quer über die Coverseite auf dem der Titel inklusive Untertitel, die Ausgabenzahl, das Erscheinungsdatum und der Preis vermerkt sind. „Die Zeitschrift für Film und Fernsehen“, dieser Untertitel zierte die BRAVO damals noch. Dieser ist heute verschwunden. Auch der Preis unterscheidet sich deutlich vom heutigen. 50 Pfennig kostete die erste Ausgabe der ersten Jugendzeitschrift Deutschlands. Diese ist jedoch mit der ersten Ausgabe auch in unserem Nachbarland, Österreich, erschienen. Allerdings ist das kein Vergleich zu heute, denn mittlerweile erscheint die BRAVO in 19 Ländern Europas. Lediglich vier Farben ziehen sich durch die gesamte Zeitschrift. Rot, gelb, schwarz und weiß. Kaum vorstellbar für Jugendliche des 21. Jahrhunderts. Bei einem ersten Blick in das Heft würde jeder heutige Teenager verwundert sein. Kein Vorwort von der Chefredakteurin? Keine Inhaltsangabe? Hier wird nicht lang um den heißen Brei geredet. Sofort wird auf Seite eins mit den Themen begonnen. Durch den größten Teil des Magazins zieht sich, wie schon der Untertitel verrät, das Thema Film und Fernsehen. Diese Rubrik nimmt in der jetzigen BRAVO nur noch eine kleine Rolle ein. Vergleichbar mit der zum Kult gewordenen Foto-Love-Story sind in dieser Ausgabe des Blattes zwei über mehrere Seiten geschriebene Romane. Heutzutage wäre eine solche Rubrik nicht denkbar. Durch die Vielseitigkeit der heutigen Themen, möchten Leser nur noch kurz und knapp informiert werden. Da bleibt keine Zeit und kein Interesse für lange Texte. Am Seitenrand der Romane sieht man immer wieder Spalten mit Witzen oder Horoskopen. Während die Horoskope aus der Zeitschrift nicht mehr wegzudenken sind, mussten die Witze, sowie auch die Romane, das Feld räumen. Ein letzter und weiterer Inhalt der damaligen BRAVO ist der Musik-Klatsch. Hier werden Neuigkeiten und Gerüchte rund um die Musikwelt verbreitet. Alles in allem wäre die damalige BRAVO keine Kon-kurrenz für die heutige gewesen, da diese eine breitere Themenvielfalt hat und auf mehr Interessen der Teenager eingeht. Positiv für die damaligen Leser der BRAVO und auch wünschenswert für die heutigen Leser, ist, dass auf Werbung in der Zeitschrift komplett verzichtet wurde. Das heißt jede Art von Werbung, auch für die eigene Zeitschrift oder Abonnements wurde ausgelassen. Lediglich ein kleiner Hinweis im Impressum des Magazins, wo man das Blatt abonnieren kann, ist enthalten. Auch ist logischer Weise kein Vermerk auf dem Cover, dass das Magazin ein Bestseller der Bauer Media Group ist. Zum einen ist der Grund, dass die Zeitschrift damals noch im heute nicht mehr vorhanden Kindler & Schiermeyer-Verlag erschienen ist und zum Zweiten ist es nicht möglich schon vor der Herausgabe der ersten Zeitschrift einen Bestseller zu landen. Ein weiterer Unterschied ist, dass in diesem Heft weder Extras, noch Gewinnspiele vorhanden sind. Extras wurden damals wahrscheinlich noch nicht zur Leserbindung benötigt und bevor man etwas verlosen konnte musste erst ein Startkapital für die Gewinne erarbeitet werden. Auch die Anordnung, die in der heutigen BRAVO kreuz und quer ist, ist in der damaligen BRAVO nicht auffindbar. Eine strikte, klare Anordnung beinhaltet das Heft. Auch längere Texte als heute sind enthalten, da Lesen früher mehr Interesse hervorgerufen hat als heute in der Zeit der digitalen Medien. Auch die Sprache hebt sich deutlich von der heutigen ab. Sie gleicht einer einfachen Berichterstattung, ohne direkt Ansprachen an den Leser.
2.1.4 Überblick über Jugendzeitschriften in Deutschland
Es gibt nur wenige Jugendzeitschriften in Deutschland. Diese aber haben eine sehr hohe Auflage, wie beispielsweise die auflagenstärkste kostenpflichtigste Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, die BRAVO mit ihren Partnern, wie zum Beispiel Bravo Sport und Bravo Girl. Jugendmagazine verteilen sich auf viele Themen. So zum Beispiel für die Zielgruppe der Mädchen. Hier existieren besondere Zeitschriften, wie zum Beispiel die bereits genannte Bravo Girl, Mädchen oder Yeah!. Auch einige Serien und Soaps haben ihre eigenen Exemplare. Darunter auch die Simpsons, Gute Zeiten, schlechte Zeiten oder auch Top of the Pops. Weitere kostenpflichtige große Jugendzeitschriften sind Hey, Popcorn, aber auch das offSPRING Magazine. Von besonderer Bedeutung sind auch die kostenlosen Hefte, die vor allem in Schulen ausgelegt werden. Darunter zählen auch der SPIESSER-die jugendzeitschrift, Unicum-Abi – das Jugendmagazin oder das Bundesinformationsmagazin der Bundesagentur für Arbeit abi>>, die auch an unserer Schule existieren. Auch die Bundeszentrale für politische Bildung hat ihr eigenes Magazin, namens fluter. Ehemalige große, bedeutende und beliebte Jugendzeitschriften waren Menschenskinder, die von 1984 bis 1990 existierte und Trommel, dass von 1958 bis 1990 existierte. Während Menschenskinder nur eine kurze Zeit, von sechs Jahren, auf dem Markt war und an der Wende in Deutschland scheiterte, war die Jugendzeitschrift Trommel eine Jugendzeitschrift, die nur zwei Jahre nach der BRAVO erschien, sich den selben Erfolg versprach, jedoch immer hinter der BRAVO landete. Ebenfalls gibt es in einigen Regionen und Städten kostenfreie Jugendzeitschriften. Teilweise werden diese von Jugendorganisationen, speziellen Jugendverlagen oder sogar Krankenkassen veröffentlicht. Zum Beispiel erscheint in großen Teilen Deutschlands das Heft spleens, dass zur Kundengewinnung und –bindung von den Innungskrankenkassen herausgegeben. Auch im Straubinger Tagblatt und in der Landshuter Zeitung erscheint jeden Freitag der ersten Woche im Monat mit einer Auflage von 135.000 das Jugendmagazin Freistunde gratis. Auch Thüringen hat sein eigenes Jugendmagazin, welches sich Thüringen ist angesagt nennt. Eine weitere Region, die ein eigenes Magazin hat ist der Rhein-Kreis Neuss. Dort erscheint das Jugendblatt der Neuß-Grevenbroicher Zeitung Scoop, welches vierteljährlich mit einer geschätzten Auflage von 25.000 Exemplaren erscheint. In Mitteldeutschland erscheint die Zeitschrift Skunk. Mit einer Auflage von circa 45.000 geschätzten Magazinen erscheint Countdown nur in unserem Bundesland. Passend zum Wahrzeichen der Stadt heißt das Hamburger Jugendmagazin mit 20.000 Exemplaren. Diese Auflagenzahlen kann man nicht mit den deutschlandweiten Zeitschriften vergleichen, allerdings haben sie einen hohen Beliebtheitsgrad. Nicht in gedruckter Form, aber trotzdem als Jugendmagazine bezeichnet sind verschiedene Onlineangebote. Darunter zählen das Querdenkermagazin, Output, Come-In, das Forum für Politik und Kultur Zeitdenken, Rheintaucher Online und das Jugendmagazin der Bundesregierung Schekker. Auch regionale Jugendmagazine sind im Internet vertretten, wie zum Beispiel 7gradwest.de aus dem Köln/Bonn/Rhein-Sieg-Kreis. Auch die Jugendzeitschrift Kwick greift lokale Themen auf oder brechen Jugendthemen auf lokale Ebene herunter. Im südlichen Hessen gibt es den Platzhirsch. „Von Jugendlichen für Jugendliche“ heißt es auch in vielen Schülermagazinen im Internet, wie zum Beispiel bei scrab-online.de und komazin.de. Ebenfalls gibt es einige Teenager, die Angst davor haben sich zu outen. Für diejenigen gibt es spezielle Magazine im Word Wide Web. So, zum Beispiel Gyhelp.de, younggay.de – anders als die anderen und dbna.de – du bist nicht allein. Auch im Bereich Gesundheit geben viele Krankenkassen Jugendmagazine heraus. In der Schweiz hat das Jugendonlinemagazin Tink.ch landesweit sogar sieben Redaktionen. Auch Österreich hat sein eigenes unabhängiges Onlinejugendnachrichtenmagazin CHiLLi.cc und das Kulturmagazin FM5. Auch Radiomagazine von und für Jugendliche verbreiten sich immer mehr.
2.1.5 Unterschied zu anderen Magazinen
Um einen gelungenen Vergleich zu ziehen, habe ich die Zeitschriften DER SPIEGEL, die meistverkaufte und beliebteste Zeitschrift Deutschlands, Dein SPIEGEL, die Jugendversion des SPIEGEL‘s und die BRAVO, das in Deutschland beliebteste Jugendmagazin genau untersucht und einige Gemeinsamkeiten, aber größtenteils Unterschiede herausgefiltert. Dass diese komplett verschieden sind, sieht man schon auf den ersten Blick. Das Cover der BRAVO ist voll gepackt mit Informationen, Bildern und Themen, die im Innenteil der Zeitschrift genauer behandelt werden. Somit wirkt das Cover bunt und flippig. Außerdem wird man in der oberen linken Ecke darauf hingewiesen, dass die Zeitschrift der Bestseller des Verlages ist, in diesem Fall der Bauer Media Group. Im Vordergrund des Covers steht groß ein Hauptthema, das circa ein Drittel der Seite einnimmt und dadurch auch ein Teil des einfarbigen Titels verdeckt um sofort vom Namen auf das Hauptthema zu lenken, was der Grund für Teenager sein soll das Magazin zu kaufen. Auch auf die Homepage des Magazins wird hingewiesen um zu zeigen, dass die Herausgeber vielseitig sind und den Wandel der Zeit mitzugehen und die Interessen der Jugendlichen zu behandeln. In der oberen rechten Ecke des Covers ist der Preis der Zeitschrift in den verschiedenen Ländern zu erkennen. Laut den Preisangaben auf dem Magazin erscheint die BRAVO mittlerweile in schon 19 Ländern. Neben dem Herausgeberland Deutschland erscheint sie auch in den ebenfalls deutschsprachigen Ländern Österreich und in der Schweiz. Auch in anderen Nachbarländern erscheint die so begehrte Jugendzeitschrift. Darunter zählen Belgien, Luxemburg, die Niederlande, Frankreich, Dänemark und Tschechien. Die restlichen Erscheinungsländer sind Slowenien, die Slowakei, Finnland, Italien, Portugal, Spanien, die Kanaren, Griechenland, Ungarn und Norwegen. In den südlichen Ländern soll somit die Gelegenheit geboten werden, dass Touristen in ihren Urlaubsländern oder Auswanderern, die sich auch in die nördlicheren Länder begaben, ihre ihnen vertraute Zeitschrift zu lesen, trotz der größeren Entfernung. Diese Entfernung macht sich aber auch im Preis bemerkbar. Im Gegensatz zum günstigen Preis von 1,50€ in Deutschland kostet die BRAVO aufgrund von Transportkosten in anderen Ländern von 1,80€ in Österreich bis maximal 3€ in Finnland. Zusätzliche, so genannte, „Köder“ sind Extras und Gewinnspiele. Im Gegensatz zu Gewinnspielen, machen die Extras, wozu Poster, wie auch 6 Stück in der von mir ausgewählten Zeitschrift enthalten sind, Autogrammkarten und andere kleine Besonderheiten. Wofür sich die von mir untersuchte Zeitschrift rühmt sind exklusive Fotos und hebt sich damit von seinen Konkurrenten ab. Der SPIEGEL, der eher für Erwachsene entwickelt wurde hat ein auffälliges Design, dass aber nicht durch übermäßige Werbung, sondern durch die typische rote Farbe des SPIEGELs, die aber auch als Signalfarbe dient und somit sofort dem Leser beziehungsweise den Kunden beim Zeitschriftenhändler ins Auge fallen. Im Mittelpunkt dieses Covers steht nur ein Thema, bei dem die die Themenüberschrift mit Untertitel einfarbig ist. Einzig und allein der Name des im Hauptthema behandelten Promis, in diesem Fall Michael Schumacher, wird auffällig wieder in der Signalfarbe rot geschrieben. Im Hintergrund der Überschrift ist ein Naturfoto zu erkennen. Dieses ist für Erwachsene wesentlich interessanter als das Privatleben von so genannten Teenie-Stars. Diese müssen nicht von irgendwelchen Extras und Storys überzeugt werden. Auf interessante und sachliche Themen legen diese mehr Wert. Außerdem wird am Bildrand das Foto genauer erklärt was bei Jugendzeitschriften nicht der Fall ist, da Jugendliche die Magazine oberflächlicher lesen und nicht so genau analysieren wie Erwachsene. In diesem Fall wird das Skigebiet Trois Vallées gezeigt. Auch der Hinweis auf die eigene Homepage ist in der unteren rechten Ecke gut zu erkennen. Dort wird auf die in der Zeitschrift behandelten Themen noch genauer eingegangen, denn der SPIEGEL behandelt immer sehr ausführliche Themen, die den Rahmen des Magazins sprengen würden. Wie auch bei der Jugendzeitschrift BRAVO verdeckt am oberen linken Coverrand ein kleiner Hinweis auf ein weiteres Thema ein Teil des Magazintitels. Das hat dieselbe Wirkung wie bei der BRAVO auch. In der oberen rechten Ecke ist der Preis der Zeitschrift zu sehen. In diesem Falle beträgt dieser 4,40€. Dieser ist natürlich nicht mit dem von Jugendzeitschriften zu vergleichen. Bei diesem hohen Preis ist es bemerkenswert, dass die Zeitschrift wöchentlich erscheint und trotzdem die meistverkaufteste Zeitschrift in Deutschland ist. Im Gegensatz zur Jugendzeitschrift, wo das Cover spaßig und unterhaltsam scheint, wirkt das Layout des SPIEGELs bedeutend ernster. Die Jugendversion des SPIEGELs, Dein SPIEGEL, ist sofort als kleiner Bruder der Zeitschrift für Erwachsene zuerkennen. Dieser ist ebenfalls auffällig durch die rote Signalfarbe und fällt einem beim Zeitschriftenhändler sofort ins Auge. Im Gegensatz zur Erwachsenenversion und auch zur BRAVO hat Dein SPIEGEL auch einen Slogan. Dieser lautet... Auch unterscheidet sich die Jugendzeit-schrift zu den beiden anderen im Titel. Dieser ist bunt geschrieben, das heißt, jeder Buchstabe hat eine andere Sprache. Auch die Sprechblase in der das 'Dein' enthalten ist scheint meiner Meinung nach eine besondere Bedeutung zu haben. Mit der direkten Anrede und dem Symbol der Sprechblase soll den Jugendlichen der Eindruck vermittelt werden, dass diese Zeitschrift nur für sie entworfen wurde und, dass sie ein Mitspracherecht haben und auf sie eingegangen wird. Mit den 4 Themen, die auf dem Cover vorgestellt werden ist "Dein SPIEGEL" ein "Mittelding" zwischen BRAVO und dem SPIEGEL. Hier wird man nicht wie bei der BRAVO überschüttet mit Informationen, aber man soll sich auch nicht nur auf ein Hauptthema konzentrieren. Vordergründig steht trotz alledem ein Hauptthema. Dieses beinhaltet in dieser Art von Zeitschrift einen Hintergrund, der als Comic dargestellt wird. Das spricht die jungen Leser wesentlich mehr an als zum Beispiel Fotos aus der Natur, Politik oder Wirtschaft, womit Jugendliche diesen Alters sowieso nicht viel anzufangen wissen. Ein weiterer Unterschied zum SPIEGEL ist, dass es keine Unterschrift beziehungsweise Erklärung zu dem Hintergrundbild gibt. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass das auf dem Bild dargestellte Motiv sehr gut und eindeutig dargestellt ist und Jugendlichen die Möglichkeit geben soll ihr Wissen auf den Prüfstand zu stellen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Obwohl das Thema ernst ist, dass im Innenteil behandelt wird, macht das Bild einen fröhlichen und somit für Jugendliche einen interessanten Eindruck. Auffällig ist hier, dass es keinen gesonderten Hinweis auf die Homepage des Magazins gibt. Ziel der Herausgeber ist es womöglich die Leser nicht weiter auf digitale Medien, worunter das Internet auch zählt, sondern weiterhin für Printmedien, darunter auch Zeitschriften, zu begeistern. Im Gegensatz zur Erwachsenenversion, aber genau wie bei der Bravo gibt es einen Hinweis auf die im Heft befindlichen Extras. Alledem wird man nicht mit Informationen überschüttet und man soll die Zeitschrift nicht nur aufgrund der Besonderheiten, sondern wegen den interessanten Themen kaufen. Noch billiger als die Erwachsenenversion, aber immer noch ziemlich teuer für eine Jugendzeitschrift ist dieses Magazin. Mehr als doppelt so viel wie die BRAVO kostet die Jugendversion des SPIEGELs. Allerdings erkennt man sofort, dass Dein SPIEGEL einen größeren Umfang hat und der Preis somit berechtigt ist. Auch ein Grund für den akzeptablen Preis sind die interessanten, seriösen und glaubwürdigen Themen, die in dieser Zeitschrift behandelt werden. Eine wichtige Rolle spielt beim Preis auch, dass dieses Magazin nicht wie BRAVO und SPIEGEL wöchentlich erscheint, sondern nur alle 14 Tage erscheint. Am Bildrand, aber kaum zu übersehen ist ein Hinweis auf ein weiteres Thema im Heft. Dieser wird auf bunte und spaßige Weise herüber gebracht, da es sich auch um ein Thema handelt, dass auf die Jugend "zugeschnitten" wurde. Auch dieser lustige Hinweis trägt zum Kaufgrund bei. Sobald man die erste Seite der beiden Versionen des SPIEGELs aufschlägt erkennt man sofort eine Autowerbung über zwei Seiten für die Erwachsenen. Was könnte sonst mehr beeinflussen als das liebste Spielzeug des Mannes? Hier machen sich Herausgeber keine Sorgen um die Beeinflussbarkeit der Menschen, schließlich sind sie volljährig und alt genug mit Werbung umzugehen. Anders ist das bei der Version für Jugendliche. Hier wird nur Werbung eingefügt, die auch zur Bildung der Kinder beiträgt. In diesem Fall wird eine Seite für Werbung für ein Jugendbuch genutzt, eine halbe Seite für ein Vorwort und einen Ausblick auf die Themen und eine halbe Seite für ein Jugend- beziehungsweise Hörbuch. Auch die BRAVO verzichtet auf Werbung, die den Kauf anderer Produkte anregt auf der ersten Seite. Diese machen lediglich Eigenwerbung und nutzen diese Seite um für ein Abonnement zu werben. Hier bekommt man viele Vorteile Ersparnisse und Geschenke versprochen. Dass diese eine solche Werbung ist verständlich, denn bei den momentan sinkenden Abonnenten müssen diese um neue kämpfen. Blättert man weiter findet man wie in wahrscheinlich jedem Heft eine Inhaltsangabe. Diese ist jedoch, je nach Magazin, unterschiedlich. An meinen vorliegenden Bei-spielen sind klare Unterschiede zu erkennen. Beim SPIEGEL sieht man eine zweiseitige schlichte, um nicht zu sagen langweilige, Anordnung. Einzige Auffälligkeiten hier sind die etwas größer und dicker gedruckten Hauptthemen und die Themen, denen interessante Bilder hinzugefügt wurden, die zentraler und somit mehr im Mittelpunkt stehen. Auch ist eine Überschrift schwer zu erkennen. Diese ist nur klein und unauffällig am Rand platziert. Auch Dein SPIEGEL beinhaltet eine Doppelseite, auf der eine Inhaltsangabe dargestellt ist. Diese jedoch ist bunt und wirkt flippiger. Im Gegensatz zur Erwachsenenversion ist hier nicht zu übersehen, dass dies eine Inhaltsübersicht ist. Das wird auf dieser Doppelseite extra groß und bunt im unteren Teil dargestellt. Interessant für Kinder und Jugendliche sind die beeindruckenden Fotos im oberen Teil der Seite. Diese beeindrucken diese sehr leicht. Wenn man in der BRAVO von Seite eins aus weiterblättert sieht man ausnahmsweise keinen Inhalt, sondern ein Vorwort der noch jungen Chefredakteurin Nadine Nordmann. Dies ist clever um zu zeigen, dass diese dieselben Interessen hat wie Jugendliche und weiß somit von was sie schreibt. Erst danach folgt die coverähnliche, volle, bunte und flippige Inhaltsangabe. Vom Umfang der Zeitschriften unterscheiden die drei Zeitschriften sich deutlich. Die größten Unterschiede erkennt man an der Seitenanzahl der Magazine. Mit 94 Seiten bei der BRAVO und 74 Seiten bei Dein SPIEGEL hebt sich der SPIEGEL mit 136 Seiten deutlich ab. Diese Differenz kann man damit begründen, dass Jugendliche ungeduldig sind und nicht lange bei einer Sache bleiben. Erwachsene lesen Artikel aufmerksam und sind auch noch interessiert wenn diese länger sind. Die unterschiedliche Aufmachung der Blätter erkennt man auch an der Breite der Themen. Die meisten Kategorien, mit 10, und somit auch die meisten Themen, mit 55, deckt der SPIEGEL ab. Die unterschiedlichen Themen sind unterteilt in die Kategorien Titel, Deutschland, Serie, Gesellschaft, Wirtschaft, Medien, Ausland, Kultur, Wissenschaft und Technik und Sport. Dabei ist sehr auffällig, dass der größte Teil des Magazins von der Kategorie Deutschland handelt. Verhältnismäßig wenig wird über den Bereich Sport geschrieben. Die Jugendversion hingegen behandelt nur 26 Themen in 6 Kategorien. In diesem Fall die Bereiche Politik, Menschen, Wirtschaft, Natur und Technik, Kultur und Sport. Hier ist es anders als beim SPIEGEL. Es wird weniger das Thema Wirtschaft behandelt, dafür eine Menge zum Thema Kultur berichtet. Beim genaueren betrachten kann man kleinere Bezüge zum Aufbau der Erwachsenenversion feststellen, jedoch sind Jugendliche und Erwachsene weit auseinander was Interessen betrifft. Unabhängig von den beiden anderen Magazinen sind die Kategorien der BRAVO gestaltet von denen hier nur fünf Stück vorhanden sind. Allerdings behandeln diese auch mit weniger Kategorien als Dein SPIEGEL mehr Themen. Diese beziehen sich auf die Gebiete Stars, Trends und Lifestyle, Dr. Sommer bzw. Liebe, Fun und Real Life. Dabei nimmt das Thema Stars den größten Teil ein. Hingegen kurz kommen die Bereiche Fun und Real Life. Um bei der BRAVO zu bleiben ist das Thema Werbung zu erwähnen. Von dieser ist in diesem Heft ziemlich wenig enthalten. Einzig und allein für die eigene Zeitschriftenreihe der Herausgeber und für Fernsehserien bzw. Shows des Partnerfernsehsenders ProSieben. Diese Anzeigen sind aber weniger im Heft verteilt, sondern komplette Seiten zeigen diese Annoncen. Diese Zeitschrift gibt eher Kauftipps bezüglich Styling und Lifestyle, in denen auch genannt wird, wo man die dafür benötigten Produkte erwerben kann. Beim Durchblättern des SPIEGELs fällt einem auf, dass immer wieder komplette Doppelseiten für Werbung genutzt werden. Darunter für Abonnements, eigene Zeitschriften und Bücher und wie auch in der BRAVO für Fernsehen. Weiterhin im Innenteil der Zeitschrift findet man ein Flugblatt, auf dem eine Reise von SPIEGEL und weiteren Partnern angeboten wird. Hier werden Lesern besondere Vorteile versprochen werden, von denen aber auch der Herausgeber profitiert. Anders ist das bei der Jugendversion. Hier wird lediglich Werbung für Print- beziehungsweise Hörmedien gemacht, die zur Bildung Jugendlicher beitragen. Insbesondere ist zu betonen, dass die Geschenke die hier zum Abonnement versprochen werden ebenfalls sinnvolle Artikel sind und der Preis ziemlich attraktiv ist. Um mit dem Bereich Werbung abzuschließen ist zu sagen, dass Erwachsenen mehr Werbung vorgelegt wird, da diese besser damit umgehen können.
2.1.6 Jugendzeitschriften digital
Printmedien sind „out“. So lauten viele Expertenmeinungen und auch die ehemaliger Leser von Jugendzeitschriften. Facebook, Twitter und Co heißen die Dienste, die Jugendliche heutzutage kaum nach Erscheinen einer Neuigkeit diese sofort an Interessierte weiterleiten. Da bleibt Redaktionen und Verlegern keine Zeit diese Neuigkeiten in ihren Magazinen aufzunehmen, da diese nur wöchentlich und somit zu spät für aktuelle Informationen erscheint. In Zeiten des Internets ist es kaum noch möglich solchen Artikeln zu entkommen. Von allen Seiten erscheinen die neuesten Geschichten aus dem Promi- und Musikleben. Einzig und allein die Kultrubriken der Hefte, wie zum Beispiel Dr. Sommer aus der BRAVO werden nicht auf sozialen Netzwerken oder anderen Webseiten außer der eigenen BRAVO-Homepage veröffentlicht. Diese sind zusammen mit exklusiven Interviews, Extras und Gewinnspielen, die wahrscheinlich einzigen Kaufgründe für die Leser. Durch den Besitz von Smartphones, Tablets und Computern sind eigentliche Jugendzeitschriftenleser vom Internet abgelöst worden. Lediglich einen Versuch Leser zu halten tätigte die BRAVO und auch andere Jugendhefte auf digitale Weise. Diese verkaufen die Zeitschriften seit einigen Jahren als E-Paper und ist somit auf Handys, Tablets und Computern lesbar. Allerdings bindet diese Art die Leser nicht weiter, da die Artikel im Gegensatz zu den kurzen Informationen im Internet noch viel zu unattraktiv sind.
2.1.7 BRAVO – die Königin der Jugendzeitschriften
„Diese Zeitschrift kennt wirklich jeder. Es gibt sie seit 50 Jahren. Sie hat die Musikge-schichte geprägt, Stars geschaffen und so manchen Eltern die Aufklärungsarbeit abge-nommen." (Abdallah, 2014)
„Die Zeitschrift für Film und Fernsehen“. So lautete der einstige Untertitel der im Jahre 1956 erschienenen Erstauflage der Jugendzeitschrift BRAVO. Am 26. August diesen Jahres erschien die erste deutsche Zeitschrift, die sich ausschließlich an Jugendliche richtet, erstmals. Ein Kultblatt wurde geboren. Laut Pressesprecherin der BRAVO lag die Startauflage bei 30.000 Exemplaren. 50 Pfennig – soviel kostete das revolutionäre Blatt damals. Umgerechnet in unsere heutige Währung, den Euro, wären das circa 25 Cent. Ein Traum für jeden Teenager, bei dem das Portemonnaie von Haus aus klamm ist. Der Kolumnist Peter Boenisch und der Verleger Helmut Kindler waren die Erfinder dieser Jugendzeitschrift. Erschienen ist die Erstausgabe im nach einem der beiden Herausgeber Kindler und dem Spekulanten und Geldgeber für den Verlag Gustav Schiermeyer benannten Münchener Kindler & Schiermeyer-Verlag. Während dieser den Verlag nur finanzierte, war Kindler für die Arbeit zuständig. Mit dem Heft 13/57, das am 31. März 1957 erschien, bekam die Zeitschrift den neuen Untertitel „Die Zeitschrift mit dem jungen Herzen“. Der Zusatz der Zeitschrift lautete seit diesem Heft „Film, Fernsehen, Schlager“. Dieser verschwand aber bald wieder von der, damals schon begehrten, Jugendzeitschrift. Ganz verschwand auch der Untertitel ab dem Heft 34 des Jahres 1957, das am 13. August erschienen ist. Im Jahr 1968 übernahm die Bauer Media Group die Herausgabe des Magazins. Seitdem erscheint die Zeitschrift wöchentlich, immer mittwochs. Während der Hauptsitz des Verlages in Hamburg liegt, ist der Sitz der BRAVO-Redaktion in München. Dort sorgen rund 30 Mitarbeiter dafür, dass die Zeitschrift up-to-date und in bleibt. Diese Entfernung ist Dank moderner Technik kein Problem. Zu Erscheinungsbeginn der BRAVO wäre diese Entfernung nicht denkbar gewesen und die Zeitschrift hätte keine Zukunft gehabt.
„Bravo ist ein Jugendmagazin. Wer, wenn nicht wir, darf frech, laut und mutig sein? Bravo darf über Stars Klartext reden. Bravo darf auch mal nackte Haut zeigen. Und Bravo darf natürlich auch mal provozieren, das haben wir immer getan. Letztendlich hat genau diese Kombination die Bravo so erfolgreich gemacht.“ (Nordmann, 2013)
„Dr. Christoph Vollmer“ und „Dr. Kirsten Lindstroem“, so lauteten die Pseudonymen unter denen die Erfolgsautorin diverser Liebesromane Marie Louise Fischer mit den „aufsehenerregenden“ Serien Knigge für Verliebte und Liebe ohne Geheimnis von 1964 bis 1969 erste Ratschläge in Beziehungsfragen lieferte. Martin Goldstein, Arzt, Psychotherapeut und Religionslehrer beantwortete ab dem 20. Oktober 1969 unter dem von der Redaktion erdachten Pseudonym „Dr. Jochen Sommer“ die Fragen der Jugendlichen rund um deren Sexualität. Er ist durch seine Publikation Anders als bei Schmetterlingen als Jugendaufklärer bekannt geworden, vor allem, weil er Vokabular wie „Glied“ oder „Scheide“ verwendete, das bis dato tabu war. Als „Dr. Alexander Korff“ schrieb er später für die speziell sexuellen Fragen. „Dr. Sommer“ hingegen widmete sich mehr den psychologischen Problemen. Dieser beendete 1984 seine Tätigkeit als „Dr. Sommer“. Diplom-Sozialpädagogin Margit Tetz übernahm 1986 die Leitung des Dr.-Sommer-Teams. Seit Beginn der 1970er Jahre beantwortet eine ganze Gruppe die Fragen. Dabei wird von der Redaktion großen Wert, dass weiterhin Experten in diesem Team arbeiten, wie zum Beispiel Gynäkologen, Kinder- und Jugendärzte und Jugendpsychologen. Zwischenzeitlich erhielt die Redaktion wöchentlich zwischen 3000 und 5000 Briefe zu Fragen der Pubertät und Sexualität. 2006 waren es noch 400 pro Woche. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Auch heute gehen noch mehrere hundert Fragen pro Woche in der Redaktion ein. Ziel des Teams war es, jeden Brief zu beantworten.
„Die ganze Lebenswelt der Jugendlichen landet bei uns Da geht`s auch um Freundschaften, um Familie, Stress mit den Eltern, Schule. Natürlich geht es auch ganz groß um die Themen Sexualität, körperliche Entwicklung, sich verlieben, Schluss machen." (Stiehler, 2014)
1972 wurden aufgrund der Sexualberatung zwei Ausgaben mit Artikeln zum Thema Selbstbefriedi-gung indiziert. Diese stufte man als jugendgefährdend ein. Aufgrund der Behandlung des Themas Sexualität geschahen die meisten Indizierungen der Zeitschrift. Aber weitere Sachverhalte kamen in den 1990er Jahren hinzu. Zum Beispiel wurde die Ausgabe Nummer 21 vom 18. Mai 1995 indiziert, weil unter anderem in dem Artikel Love & Sex Report ´95, „sich eine dreizehnjährige, die juristisch noch ein Kind war, nackt ablichten und ausfragen lässt“. Im Jahr 1994 scheiterte eine weitere Indizierung von einer BRAVO mit dem Fotoroman Im Bann des Teufels nur knapp, da über eine rituelle Vergewaltigung durch Satanisten dargestellt wurde. Die 8. Ausgabe des Jahres 1996 vom 15. Februar wurde indiziert, da eine gewaltverherrlichchende, kannibalistische Bühnenshow abgebildet war. Auch die Ausgabe 11 desselben Jahres vom 7. März wurde aufgrund eines pornographischen Liedtextes verboten. Neben der Rubrik „Dr. Sommer“ war der sogenannte BRAVO-Starschnitt eine frühe Erfindung der BRAVO, bei dem man wie bei einem Puzzle die von Heft zu Heft erscheinenden einzeln auszuschneidenden Teile zusammenfügen konnte, um dann ein Poster des Stars in Lebensgröße zu erhalten – ein Mittel zur Leserbindung. 1959 fand die erste Starschnitt-Aktion mit einem Poster von Brigitte Bardot statt. An der Sprache in der BRAVO ist die häufige Verwendung von Anglizismen beziehungsweise „Denglisch“. Schon Mitte der 1980er Jahre begann diese Entwicklung. Jedoch hielt es sich zu dieser Zeit noch stark in Grenzen. Nach und nach wurde es zu einem bestimmenden Stilelement. Vor allem in den 1970er und 1980er Jahren war die BRAVO prägend und Stil bildend für Generationen von Jugendlichen. In manchen Schulen wurde dieses Heft von den Lehrern eingezogen. Viele heutige Erwachsene verdanken ihre sexuelle Aufklärung fast vollständig den Artikeln des Dr.-Sommer-Teams, die sie damals vielleicht noch als Jugendliche lasen. Im März 2010 wurde BRAVO eine öffentliche Rüge ausgesprochen, da sie durch die Werbekooperation „Jobattacke“ mit der Bundesagentur für Arbeit in die Kritik kam. BRAVO hatte seine Leser in der als redaktionell gestalteten Rubrik an keiner Stelle darüber aufgeklärt, dass es sich bei den Beiträgen um Werbung der Bundesagentur handelt. Wegen seiner Intransparenz wurde der Werbevertrag der Bundesagentur mit BRAVO vom Bundesrechnungshof gerügt. Inzwischen haben sich verschiedene BRAVO-Formate entwickelt, aber ursprünglich gab es nur eine BRAVO-Zeitschrift. Dies ist zurückzuführen auf eine stärkere Individualisierung. Eine Zeitschrift, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, das ist es, was viele Leser wollen. Die Mitglieder der sogenannten „BRAVO Family“ sind Druckerzeugnisse, Internetadressen, Fernsehsendungen, Musik-CDs, eine Preisverleihung und die Bravo Charts. Zu den weiteren Printmedien gehören die BRAVO Girl, ein Magazin speziell für Mädchen, die BRAVO Screenfun, eine Zeitschrift für Computerspiele und Spielekonsolen. Diese jedoch gab es nur von 1997 bis 2009. Außerdem einen hohen Bekanntheitsgrad hat das Sportmagazin für Jugendliche, die BRAVO Sport. Von 2005 bis 2012 erschien alle zwei Monate ein BRAVO Hip Hop Special, dass über Hip-Hop, R’n’B und Rap informierte. Ebenfalls im Handel erhältlich ist die BRAVO Poster. Diese erscheint monatlich und enthält nur Poster und eine kurze Information zu jedem Poster. Alle zwei Monate erscheint die BRAVO Foto Love Story. Sie enthält nur Foto-Love-Storys auf 48 Seiten. Noch mehr Foto-Love-Storys findet man in der BRAVO Foto Love Story Extra. Dieses Heft, dass drei Mal im Jahr erscheint beinhaltet 80 Seiten. Auch als „Schwester der BRAVO“ bezeichnet, erscheint ebenfalls wöchentlich der Ableger der BRAVO speziell für Kinder und Jugendliche, Yeah!. Vergleichbar mit der Yeah! erscheint monatlich ein weiterer Ableger der BRAVO, Twist. Im Internet ist die BRAVO durch deren Homepage BRAVO.de, ein Internetportal für Jugendliche mit eigener Redaktion. Auch die Partnerzeitschrift BRAVO Sport hat ihre eigene Website. Diese lautet BRAVOSport.de und ist ein Sportportal für Jugendliche und besitzt ebenfalls eine eigenständige Redaktion. Ein weiterer und letzter Webauftritt ist BRAVO Web TV, das auf der BRAVO-Homepage zu finden ist. Auch im Fernsehen ist BRAVO vertreten. Ausgestrahlt wird BRAVO Sport TV, das Sportmagazin im Fernsehen. Besonders beliebt sind auch die Musik-CD-Compliations BRAVO Hits. Diese erscheint seit dem Jahre 1992 regelmäßig und ist ebenfalls exakt auf Jugendliche angepasst. Jedes Mal werden aktuelle Chart-Hits auf diesen Tonträgern veröffentlicht. Alle Jugendzeitschriften, wie darunter auch die BRAVO sind als Werbeträger für die Musikindustrie von großer Bedeutung. Durch Artikel können neue Künstler bekannt gemacht werden und Werbung ist in allen BRAVO-Formaten zu finden. Ebenfalls bekannt ist die BRAVO-Otto-Wahl. In mehreren Kategorien wird von der Zeitschrift der Preis „BRAVO Otto“ verliehen. Dieser goldene Preis ähnelt einer Indianer-Statue. Optisch inspiriert ist dieser Preis von der berühmten Spielfilm-Figur Winnetou, verkörpert von Pierre Brice. Der Winnetou der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland, war in seiner cineastischen Rolle jahrelang eng mit der BRAVO verbunden. Zu den Preisträgern gehörten bereits der Schauspieler, bekannt als der „Winnetou des Westens“, Pierre Brice, die ehemalige Schauspielerin Inge Meysel mit elf Ottos, die Sängerinnen Manuela, Sandra und Blümchen, Schau-spieler und Entertainer Joachim Fuchsberger, Moderator, Musiker und Entertainer Stefan Raab, Knightrider- und Baywatch-Star David Hasselhoff, US-Popdiva Britney Spears, der „King of Pop“ Michael Jackson, die US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin, Designerin, Songschreiberin Regisseurin, Produzentin und Autorin Madonna, die US-Pop-, Hip-Hop- und R&B-Sängerin, Songschreiberin, Produzentin und Schauspielerin Mariah Carey, die Schauspieler Leonardo DiCaprio und Horst Janson, Tennislegende Boris Becker, die ehemaligen deutschen Boygroups Bro´Sis und Overground, US-Rapper und Produzent Eminem, Christina Aguilera, die Schauspielerin, Sängerin, Autorin und Fernsehmoderatorin Heike Makatsch, die britische Schauspielerin und Sängerin Kate Winslet, der kanadische Pop- und Contemporary R&B-Sänger und Songwriter Justin Bieber, die US-Schauspielerin und Sängerin Miley Cyrus, die US-Band Big Time Rush, das Comedytrio Y-Titty und viele mehr. Die meisten Ottos bisher, mit 13 Stück, gingen an den Rockmusiker Jon Bon Jovi. In der Rangliste gefolgt von Pierre Brice mit zwölf Ottos.
2.1.8 Verkaufszahlen und Auflagenstatistik
Die Startauflage der BRAVO lag 1956 bei 30.000 Exemplaren. Circa fast genau ein Jahr später, am 13. August 1957, lag die Auflage schon bei 200.000 Exemplaren. Somit hat sich die Auflagenzahl mehr als versechsfacht. Bis Mitte 1959 erhöhte sich die Anzahl der Exemplare fast noch einmal um das Dreifache von 1959, auf 523.000 Stück. 1979 erreichte das Magazin eine Druckauflage von 1.830.700 Exemplaren. Noch 1996 wurden pro Ausgabe etwa 1,4 Millionen Hefte verkauft. Danach sank die Auflage auf heute durchschnittlich 224.722 verkaufte Exemplare pro Ausgabe. Das kann man auch auf dem Diagramm … im Anhang erkennen. Dies ist der zurzeit aktuellste abrufbare Stand aus dem Quartal 2 des Jahres 2013. Genauere Zahlen sind zum Jahr 2012 vorhanden. Im vierten Quartal lag die durchschnittlich verbreitete Auflage nach IWV bei 258.932 Exemplaren. Das sind 70.440 Exemplare und 21,39 Prozent pro Ausgabe weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Die Abonnentenzahl nahm innerhalb eines Jahres um 8.066 Abonnenten, und somit 13,18 Prozent, auf durchschnittlich 53.127 pro Ausgabe. Somit bezogen rund 20,52 Prozent der Leser die Zeitschrift im Abo. Doch nicht nur die Verkaufszahlen der BRAVO sind erschreckend. Auch die Auflagenstatistik anderer Jugendzeitschriften sind im Keller. Seit dem Sinken der Auflagen der BRAVO nähert sich diese immer weiter anderen Jugendmagazinen, deren Verkaufszahlen noch nie höher waren. Bis dahin konnte sich die BRAVO immer deutlich von den anderen absetzen, wie auch auf Diagramm … im Anhang zu erkennen ist. So, zum Beispiel, wurden im Quartal 4 des Jahres 2012 257.139 Auflagen der BRAVO verkauft. Das ist nur wenig als doppelt so viel wie die BRAVO Sport. Diese hatte 128.858 Exemplare verkauft. Dahinter folgten die Zeitschriften Mädchen mit 116.359 verkauften Exemplaren, die Popcorn mit 104.609 Auflagen, die BRAVO-Girl mit 103.172 Heften und die Hey! mit 85.824 Magazinen. Auf die Frage, wie viel Wahres in dem Satz, der von einem SPIEGEL-Redakteur formuliert wurde, „Mit Popstargerüchten, Sex-Aufklärung und Foto-Lovestorys kann die ‚Bravo‘ ihre Leser nicht mehr halten.“ antwortet die Chefredakteurin:
„Die Kollegen vom ,Der Spiegel‘ haben dort das aufgezählt, was jeder intuitiv mit der Bravo verbindet – und was die Bravo seit 57 Jahren zu Europas größtem und erfolgreichstem Jugendmagazin macht. Die Bravo verkauft nach wie vor rund 1 Millionen Hefte pro Monat. Natürlich hat sich das Mediennutzungsverhalten der Jugendlichen verändert. Die Teenager sind ständig online, bekommen auf Facebook, Twitter & Co. mit, was bei ihren Stars so passiert. Doch in der digitalen Welt wächst der Druck auf die Jugendlichen, in punkto Stars, Mode und Lifestyle immer mehr, up-to-date zu sein. Die neue Bravo nimmt diesen Stress – und macht mehr Spaß als jemals zuvor. Wir bieten ein Höchstmaß an Orientierung und versorgen unsere Leser kompakt, spannend und unterhaltsam mit den wichtigsten News und allen Infos, die sie brauchen, um aktuell mitreden zu können. Wir zeigen die heißesten Trends der Woche aus Musik, TV, Lifestyle, Mode, Beauty, Web und App. Dazu gibt es brandaktuelle Star-Stories und exklusive Interviews, die Jugendliche wirklich interessieren.“ (Nordmann, 2013)
Damit lehnt sich die Chefredakteurin ganz schön weit aus dem Fenster. Mich hat interessiert, ob das unsere Jugendlichen auch so sehen und habe eine Umfrage dazu durchgeführt.
2.1.9 Auswertung einer Schülerbefragung
Dazu entwickelte ich einen Fragebogen mit folgenden Fragen:
 Wie alt bist du?
 Bist du männlich oder weiblich?
 Liest du Jugendzeitschriften? Wenn ja, welche?
 Was ist der Grund für dich sie zu kaufen beziehungsweise nicht zu kaufen?
 Sind sie deiner Meinung nach noch „in“?
 Nutzt du das kostenlose Angebot an Magazinen in der Schule?
Die erste Frage dient dazu, auszumachen, ob die Leser unserer Schule auch der angegebenen Ziel-gruppe von zwölf bis neunzehn Jahren entsprechen. Frage Nummer zwei ist wichtig um zu erkennen, ob auch Jungs und nicht nur wie in vielen Klassenzimmern behauptet Mädchen Jugendzeitschriften lesen. Die Fragen drei und vier sollen zeigen, welche Magazine gelesen werden und warum oder welche Gründe es gibt diese nicht zu kaufen. Die vorletzte Frage sollte die Hauptfrage meiner Aufgabenstellung beantworten, indem ich sie an andere Schüler weiterleitete, dass diese ihre Meinung äußern können. Um meine Umfrage abzuschließen hat es mich interessiert, ob die Schüler, die in der Schule ausliegenden, kostenlosen Magazine nutzt. Diese Frage wird auch Lehrer beziehungsweise Verantwortliche der Schule interessieren. An dieser von mir erstellten Umfrage beteiligten sich 200 Schüler unserer Schule im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren. Ziel dieser Umfrage war persönliche Meinungen aus meinem Umfeld einzubringen und Schülern die Gelegenheit zu bieten selbst ihre Meinung zu äußern und diese in meine Arbeit einzubeziehen. Diese Umfrage war ziemlich spannend, denn es war nicht zu erwarten, welches Ergebnis am Ende zu Papier kommen wird. Viele Menschen glauben, dass die BRAVO doch sowieso nur bei jedem pubertierendem Mädchen auf dem Schreibtisch liegt. Aber ist das wirklich so? Nein. Dieses Vorurteil hat sich in meinen Umfrageergebnissen nicht wiedergespiegelt. Das zeigt die Antwort auf die Frage ob und welche Zeitschriften Jugendliche lesen. 82 % der Befragten beantworteten die Frage damit, dass sie keine Jugendzeitschriften lesen. Nur insgesamt 7 der 200 befragten Personen haben bestätigt, dass diese das beliebteste deutsche Jugendmagazin, die BRAVO, lesen. Das sind genau 3,5 % der Befragten. Ein ziemlich erschreckender Wert, wenn man bedenkt, dass diese Zeitschrift die meistverkaufteste aller Jugendmagazine ist. Dieses Ergebnis hätte sich Ende der 1970er Jahre niemand vorstellen können. An den Antworten und dem daraus von mir erstelltem Diagramm kann man allerdings erkennen, dass Jugendliche nicht nur die BRAVO lesen, sondern sich das Interesse auf viele verschiedene Kategorien aufspaltet. Vom so verehrten Promi-Klatsch, über Sport, Musik, Wissen und Computerspiele bis hin zu Garten, eigener Gesundheit und Politik verbreiten sich die Interessengebiete der befragten Schüler. Heutige Jugendliche haben sehr unterschiedliche, aber auch interessante Interessen. Durch die Vielfältigkeit der Magzine hat sich herausgestellt, dass nicht nur weibliche Teenager Jugendzeitschriften lesen, sondern auch männliche. Allerdings waren alle sieben BRAVO-Leser weiblich. Dieses Vorurteil hat sich bestätigt. Deutlich erkennbar ist die unterschiedliche Verteilung der Interessen zwischen Jungen und Mädchen. Während die männlichen Leser sich eher für Sport, Computer und Wissen begeistern, interessieren sich die weiblichen eher für Promineuigkeiten und Musik. Trotz alledem haben insgesamt 168 der 200 Befragten angegeben dieses Interesse nicht zu teilen. Als Gründe dafür werden das mangelnde Interesse, der fehlende Spaß am Lesen, Zeitmangel und die kostenlosen Angebote aus dem Internet genannt. Vieles was in den Zeitschriften enthalten ist, wurde zuvor schon auf Webseiten oder sozialen Netzwerken veröffentlicht. Leider nahmen nicht alle Schüler diese Umfrage ernst und schrieben unnötige Kommentare in die dafür vorgesehenen Zeilen. Allerdings ist davon ein angegebener Grund besonders aufgefallen, der sicherlich viel Arbeit gemacht hat und ich ihn deshalb nicht ignorieren möchte. Ein besonders mitteilungsfreudiger Schüler aus der achten Klasse teilte mir seinen Grund Jugendzeitschriften zu kaufen auf folgende Weise mit:
„Der Grund warum ich sie kaufe ist, weil mich die Story über Selena Gomez und Justin Bieber echt schockt! Sie sind doch sooo ein süßes Päärchen! Bin echt traurig dass Justin so – OMG, ist das schwer zu sagen – drogenabhängig ist! WTF?! Die Bravo GIRL ist da echt super zum Informieren! Auch meine Lieblingsstars Taylor Swift, Katy Perry und 1D! Die Jungs sind ja soooooo sweeet!!! <3 Harry Styles is‘ echt soooooooooooooooo…geil! *-* Aber Miley Cyrus mag ich nicht mehr, die ist so anders geworden. Die Schminktipps sind aber voll doof! Nix für Jungs is‘ da drin! (KOTZ.)“
Ziemlich unvorstellbar, dass ein junger Mann die BRAVO-Girl liest, jedoch wollte ich die Umfrageer-gebnisse nicht fälschen und einem Schüler mit so viel Redebedarf so viel Aufmerksamkeit schenken. Auch seine Antwort auf die Frage, ob die Befragten das kostenlose Angebot an Magazinen nutzen war sehr ausführlich.
„Nee, viel zu informativ, weil ich hab Probleme in Chemie und Physik und die Fächer interessieren mich mal sooooo gaaaar nicht! Voll boring! Was interessiert mich meine Zukunft? OMG, da muss ich wieder an Selena und Justin denken…“
Solche Antworten beziehungsweise Aussagen sind nicht ernst zu nehmen. Trotzdem ist es sehr schade, dass es einige Schüler nicht für nötig halten diese Fragen ehrlich und wahr zu beantworten. Schließlich geht es hierbei um schulische Leistungen und diese benötigen bei ihrer zukünftigen Facharbeit vielleicht selbst Hilfe und möchten auch, dass dann alles wahr beantwortet wird. Doch dies ist kein Einzelfall. Auch in der zehnten Jahrgangsstufe ist eine Umfrage nach einigen Beschmierungen auch noch abhanden gekommen. Allerdings haben die meisten Befragten ehrlich geantwortet und so kamen sehr gute und hilfreiche Ergebnisse zum Schluss heraus. So antworteten nur genau 56 der 200 befragten Schüler auf die Frage, ob Jugendzeitschriften noch „in“ sind, mit ja. Das sind gerade einmal ein wenig mehr als ein Viertel der Befragten. Dagegen stimmten ein Großteil der Schüler mit nein und bilden somit eine Mehrheit von 67 Prozent. Die restlichen Befragten waren unentschlossen, enthielten sich und bildeten die restlichen 6 Prozent, wie auch auf meinem Diagramm erkennbar. Auch die Antworten auf die Frage, ob unsere Schüler die kostenlosen Magazine der Schule lesen war für die Printmedien erschütternd. Daher stimmten nur 187 Befragte für nein. Das ist ein sehr eindeutiges Ergebnis mit einem Anteil von 90 Prozent. Dagegen stimmten nur zehn Prozent und somit 21 Schüler für nein. Am Ende meiner Umfrage komme ich zu einem sehr einseitigen Ergebnis. In allen Antworten auf die jeweiligen Fragen kommt man immer wieder auf ein ähnliches Resultat. Jugendzeitschriften sind nicht mehr aktuell und das Interesse am Lesen nimmt immer weiter ab. Schade für die mittlerweile Kult gewordenen Objekte.
3 Zusammenfassung
Am Ende meiner Facharbeit bin ich sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen. Leider komme ich du dem Ergebnis, dass Jugendzeitschriften nicht mehr „in“ sind. Sie sind in der heutigen Zeit einfach nicht schnell und flexibel genug um mit dem Internet standhalten zu können. Ehe eine Zeitschrift gedruckt ist, ist sie schon nicht mehr aktuell. Davon zeugen auch die ständig fallenden Verkaufszah-len, sowie meine Umfrageergebnisse. Deutschland altert immer mehr. Die Besitzer von Smartphones im Gegensatz und damit Nutzer des Internets werden hingegen immer jünger. Sie beziehen ihre Informationen über die sie interessierenden Themen schneller und kostengünstiger über soziale Netzwerke und Websites. Trotz alledem glaube ich nicht, dass Jugendzeitschriften komplett vom Markt verschwinden werden. Einige Liebhaber werden sich weiterhin nach wie vor finden, die Spaß am ausführlicheren Lesen haben. Dafür hat sich auch die BRAVO viel zu sehr zu einem Kultobjekt entwickelt. So werden Ausgaben der älteren BRAVO zu sehr hohen Preisen im Internet angeboten, verkauft und gekauft. Nur diesen hohen Stellenwert, den 70er Jahren hatte, wird sie aufgrund der Schnelllebigkeit des Internets nie mehr erreichen.
Kommentare zum Referat Jugendzeitschriften:
|