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Kalte Zeiten - Referat



Inhaltsangabe

In dem Buch „Kalte Zeiten“ von Werner Toporski, der 1934 in Berlin geboren wurde und als Apotheker arbeitete, schrieb er die Geschichte der, zu der Zeit 60 jährigen Lena nieder. Sie hat W. Toporski ihre grausame Vergangenheit offenbart. Der Autor schrieb die Geschichte der Lena in ihrer Sicht, in der Ich-Perspektive.

Die zehn jährige Lena ahnt nichts böses, als sie, wie so oft an ihrem Lieblingsplatz, unter einem Maulbeerbaum, auf einem Gehöf in Polen sitzt. Alles ist wie immer, nur das ihr Vater als Soldat an der Front ist, ist neu. Zusammen mit ihrer Mutter, ihren fünf Geschwistern, einem Kinder- und Hausmädchen und zwei Stahlburschen lebt sie auf einem Hof in Waly. Sie und ihre deutschstämmige Familie leben in Frieden, bis Lena und ihr Bruder Dietrich ihre Eltern eines Tages bei einem Gespräch über den Krieg belauschen.
Die Weihnachtstage verlaufen für die Kinder anders als sonst. Vater und Mutter sind anders. Sie sind ernst. Lena merkt, dass etwas nicht stimmt und hat mitbekommen, dass die Kinder mit dem Hausmädchen nach Stuttgart, zur Patentante, gehen sollen. Alle Kinder außer Wolfi, Dietrich und sie selbst.
Als sie in der Ferne die Geschütze der russischen Miliz hören, schließen sich Lena und ihre Familie dem Treck in den Westen an. Doch dafür ist es schon zu spät. Sie werden von den Russen in Gefangenschaft genommen. Die Russen holen sich die Frauen aus ihrem Stall, in dem sie fest sitzen. Sie werden brutal vergewaltigt.
Lenas Mutter hat Angst, dass ihr und ihren Kindern auch etwas zustoßen könnte und will sich aus lauter Angst die Pulsadern aufschneiden. Sich und ihren Kindern. Doch diesen Gedanken verwirft sie schnell wieder, da ein Mann ihr sagt, dass Frauen mit Kindern nichts angetan wird.
Lenas Familie kommt aus der Gefangenschaft der Russen frei und macht sich weiter auf den Weg in Richtung Stuttgart.
Doch die russischen Panzer holen Lenas Familie ein und sie müssen, nach ihrer Flucht aus Waly, dorthin zurück. In Waly werden sie in einem Kohlenkeller, zusammen mit vielen anderen geflüchteten Frauen und Kindern gebracht.
Die Frauen, darunter auch Lenas Mutter, müssen arbeiten. Aus den Gärten oder Ställen, in den die Frauen arbeiten, bringen sie Milch und Brot mit, was sie von den Menschen zugesteckt bekommen haben.
Schnell lernt Lena in den Augen ihrer Menschen gegenüber zu sehen, ob sie gute oder böse Absichten haben. Sie lernt sich an kleinen Dingen zu freuen. Z.B. wenn sie etwas Kleines geschenkt bekommt, wenn sie nur ein wenig zum Essen oder es nur warm hat.
Die Frauen müssen Tag ein, Tag aus arbeiten. Auch die Kinder ab sechs Jahren müssen arbeiten. Auch Lena gehört dazu. Sie wird zu einer Familie geschickt, in der sie mit einer Kuh auf die Weide muss und sie sich um den Säugling der jungen Schreinerfamilie kümmern muss. Sie fühlt sich in der Arbeiterfamilie sehr wohl und kommt gut mit dem Baby klar. Bevor sie zurück in ihr Quartier, in den Kohlenkeller gehen muss, bekommt sie etwas Essen zugesteckt.
Kurz darauf wird ihr Bruder Wolfi sehr krank. Er bekommt Fieber und Durchfall. Da Lena und ihre Mitbewohner nicht viel zum Essen haben, sind alle abgemagert und schwach.
Wolfi wird in eine Krankenbaracke, nach Kutno gebracht.
Im Keller, wo alle Kinder und Frauen aufeinander sitzen, bricht eine Floh- und Lausplage aus. Dazu kommt noch, dass Lenas Mutter schwanger ist.
Eines morgens ist Wolfis, Dietrichs und Lenas Mutter nicht mehr im Keller. Auch abends, als sie von der Arbeit kommen, finden sie ihre Mutter nicht. Eine Frau kommt zu ihnen und führt sie in einen Stall. Dort ist ihre Mutter mit einem Säugling im Arm.
Auf Grund der schlechten Lebensbedingungen wird das Baby krank und bekommt Fieber. Kurze Zeit darauf stirbt es und Lena begräbt es mit ihrer Mutter in einem Graben, in dem schon die, im Krieg gefallenen Deutschen, begraben sind.
Nach der Weihnachtszeit, die sehr bescheiden ausgefallen ist, ist Lenas Familie immer noch im Kohlenkeller. Lena kümmert sich immer noch um das Kind ihrer Arbeiterfamilie. Es ist 1946 und sie hat sich an ihre Situation, in der sie steckt, gewöhnt. Sie sieht Die Schreinerfamilie, als zweite Familie an.
Lena wird von einem Mann der russischen Miliz mit einem Wagen abgeholt. Er bringt sie weg von ihrer Mutter und ihren Geschwistern, in eine Familie weit weg aus Waly. Ein Ehepaar mit drei Kindern wartet dort auf sie. Um den Säugling muss sie sich besonders kümmern, was ihr nicht schwer fällt. Sie muss kochen und das Haus putzen. Sie wird nicht schlecht behandelt. Doch für Lena ist es keine schöne Erfahrung, da sie ihre Familie sehr vermisst.

Eines Tages steht unerwartet ihre Mutter vor der Tür. Sie fallen sich in die Arme und sind überglücklich sich wieder zusehen. Lenas Mutter verspricht ihr, sie bald dort weg zuholen.
Doch bevor das passiert, wird das Mädchen wieder von einem Mann der russischen Miliz abgeholt. Diesmal mit einem Fahrrad. Sie fahren zu einem Hof, der fast so groß ist, wie der alte in Waly. Sie wird unfreundlich empfangen und muss gleich anfangen zu arbeiten. Lena muss Ställe ausmisten und Kühle melken. Da sie das noch nie gemacht hat, weiß sie nicht wie es funktioniert. Der Mann, der mit seiner Frau, acht Kühen und ein paar Schweinen auf dem Hof lebt, ist brutal und schlägt Lena. Bei jeden Fehler den sie macht, bekommt sie eine Ohrfeige.
Das Mädchen wird behandelt, wie ein Stück Vieh. Lieblos und abwertend wird ihr nicht mal ein Platz zum schlafen gegeben.
Lena baut Vertrauen zu den Kühen im Stall auf. Nach und nach werden die Tiere zutraulich. Sie tauft eine Kuh auf den Namen „Martha“. Bei „Martha“ schläft sie die erste Nacht auf dem neuen Hof. Sie schläft auch bei den anderen Kühen, bleibt aber letztendlich bei „Martha“. Lena beruhigt das Geräusch der wiederkäuenden Kuh.
Sie versucht dem Bauer aus dem Weg zu gehen, als sie merkt, dass er ein Alkoholiker ist. Ist er betrunken, schlägt er Lena.
Eingeschüchtert, aber doch bereit sich gegen die neue Familie durchzusetzen, arbeitet sie weiter und hat die Kühe als neue Freunde gewonnen. Wenn sie mit ihnen auf der Weide ist, legt sie sich ins frische Gras und träumt. Sie träumt von der Schule, von einer heilen, liebevollen Familie und davon, sich endlich wieder einmal richtig waschen zu können. Auf der Wiese fühlt sie sich frei.
Obwohl die Bauersfrau etwas vertraulicher geworden ist, geht es Lena nicht besser. Sie bekommt neue Aufgaben. Sie muss eine Häckselmaschine bedienen, Kartoffeln sortieren und sich um die restlichen Tiere kümmern.
Lena ernährt sich fast nur von der Milch der Kühe. Ihre Kräfte verlassen sie, als es Herbst wird. Sie flieht erschöpft vom Hof und kommt entkräftet bei ihrer Mutter an.
Dort darf sie aber nicht lange bleiben. Lena wird wieder in eine andere Familie geschickt.
Die Familie nimmt sie auf wie ihr eigenes Kind. Sie fühlt sich schnell heimisch und schließt mit den Kindern feste Freundschaften.
Endlich hat sie Menschen gefunden, die sie wie einen richtigen Menschen behandeln und ihr genügend zum Essen und Liebe geben.
Wieder bekommt Lena Besuch von ihrer Mutter. Noch immer darf sie sich nicht erwischen lassen, wenn sie zu Lena will. Doch sie riskiert die Gefahr aufs Neue.
Die Mutter spürt, wie Selbstständig ihrer kleine Tochter geworden ist und merkt, dass sie sich genauso wohl fühlt, wie früher in Waly.
An einem Abend gibt es ein riesiges Festessen. Alle feiern zusammen und trinken Schnaps.
Lena hat Geburtstag ohne richtig davon zu wissen. Für sie waren die vergangenen zwei Jahre ohne Datum, Kalender und Jahreszahlen vergangen. Sie bekommt neue Schuhe, eine neue Puppe und einen großen Kuchen. Sie ist überglücklich und sehr gerührt.
Doch kurze Zeit darauf, soll sich alles wieder ändern. Ihre Mutter will mit der Familie zurück nach Deutschland. Lena ist geschockt, da sie in Polen eine neue, liebe Familie gefunden hat.
Lenas Vergangenheit kommt bei den Worten ihrer Mutter wieder in ihr auf und sie hat Angst wieder auf der Flucht sein zu müssen. Doch sie entscheidet sich, mit ihrer Mutter zurück nach Deutschland zu gehen.
Zwar mit schwerem Herzen, doch auch mit viel neuer Hoffnung und Zuversicht gehen Lena, ihre Mutter und der Rest der Familie zurück nach Deutschland.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Möggo



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