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Kanada - Referat



Kanada
1 LAND
Kanada liegt in Nordamerika und grenzt im Norden an das Nordpolarmeer, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an die Vereinigten Staaten von Amerika, im Westen an den Pazifischen Ozean und den US-Bundesstaat Alaska.

Kanada, mit der Hauptstadt Ottawa, ist nach Russland zweitgrößtes Land der Erde. Die Gesamtfläche beträgt 9 970 610 Quadratkilometer, wovon etwa 8 Prozent auf Binnengewässer entfallen. Das größte zusammenhängende Wassergebiet stellt der kanadische Anteil an den Großen Seen dar. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Landes beträgt 4 600 Kilometer; von West nach Ost erstreckt es sich über 5 500 Kilometer. Cape Columbia auf der Ellesmere-Insel ist mit 83°6' Nord nördlichster Punkt des Landes. Der südlichste Punkt liegt bei 41°41' Nord im Eriesee. Von der Grenze zu Alaska bei 141 Grad westlicher Länge erstreckt sich Kanada nach Osten bis 52°37' West auf der Insel Neufundland. Das Staatsgebiet umfasst zahlreiche Inseln; die meisten davon gehören zum Kanadisch-Arktischen Archipel. Die gesamte Inselwelt Kanadas hat eine Fläche von annähernd 1,5 Millionen Quadratkilometern, wovon die Baffin-Insel knapp ein Drittel einnimmt.

Entsprechend seiner Größe ist Kanada überaus vielgestaltig. Die 243 790 Kilometer lange Küstenlinie ist durch zahlreiche Landvorsprünge und Buchten stark gegliedert. Neufundland ist die größte kanadische Insel im Atlantischen, die Vancouver-Insel die größte im Pazifischen Ozean. Zahlreiche Inseln befinden sich auch in der Hudsonbai.

2 Städte und Orte

Mit 79 Prozent ist der Anteil der Stadtbevölkerung sehr hoch. Toronto, eine Hafenstadt am Ontariosee und ein bedeutendes Produktionszentrum, ist mit 5,03 Millionen Einwohnern größte Stadt des Landes. Die Einwohnerzahl der Handelsmetropole Montreal beträgt 3,55 Millionen, und auch Vancouver ist mit 2,12 Millionen Einwohnern Millionenstadt. Die Kanada hat 29.121.000 Einwohner und die Bevölkerungsdichte liegt bei 3 Einwohnern pro km2.

Ottawa, die Hauptstadt Kanadas, wurde 1827 als Bytown gegründet und entwickelte sich in der Folge zu einem Zentrum des Holzhandels und der Holz verarbeitenden Industrie.
Calgary im Bundesstaat Alberta ist die größte Stadt in der kanadischen Provinz, ein Verkehrsknotenpunkt und wirtschaftliches wie industrielles Zentrum der Region.

3 Flüsse und Seen

Niagarafälle Die Niagarafälle liegen zwischen Erie- und Ontariosee an der Grenze von USA und Kanada. Sie bestehen aus den American Falls und den Canadian (Horseshoe) Falls.

Der Obere See (Lake Superior) gehört zu den fünf Großen Seen, die mit etwa 246 500 Quadratkilometern die größte zusammenhängende Süßwasserfläche der Erde bilden.

Kanada ist ein überaus seenreiches Land. 31 Seen besitzen eine Fläche von mehr als 1 300 Quadratkilometer. Zu den größten Seen gehören der Große Bärensee, der Große Sklavensee, der Winnipegsee, der Athabascasee sowie die Großen Seen, durch die mit Ausnahme des Michigansees, der ganz auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten liegt, die Grenze zum südlichen Nachbarland verläuft. Der Anteil Kanadas an der Gesamtfläche der Großen Seen beträgt 37 Prozent. Die bedeutendsten Flüsse sind der Mackenzie (mit dem Peace River), der dem Nordpolarmeer zufließt, der Sankt-Lorenz-Strom, der das Gebiet der Großen Seen entwässert und über den Sankt-Lorenz-Golf in den Atlantischen Ozean mündet, und der Nelson (mit dem Saskatchewan), der in die Hudsonbai fließt.

4 Wirtschaft

4.1 Landwirtschaft


Der Agrarsektor stellt das Rückgrat der kanadischen Wirtschaft dar. Hauptanbauprodukt ist Weizen, der vorwiegend in den Provinzen Alberta, Manitoba und Saskatchewan kultiviert wird. Diese Regionen zählen zu den ausgedehntesten Weizenanbaugebieten der Erde und lieferen 16 Prozent der weltweiten Weizenproduktion. Etwa drei Viertel der Ernte werden exportiert, womit Kanada nach den USA größter Weizenexporteur ist. Weitere Anbauprodukte sind Gerste, Mais, Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Obst (vor allem Äpfel), Tabak und Sojabohnen. Milchviehwirtschaft in größerem Umfang wird in den Provinzen Quebec und Ontario betrieben, Viehzucht außerdem in Alberta. Auch die Pelztierzucht hat sich zu einem rentablen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Vor allem in den nördlichen Landesteilen gibt es zahlreiche Nerz- und Fuchsfarmen. Zudem werden Biber, Kojoten und Sattelrobben wegen ihrer Felle gejagt.

4.2 Forstwirtschaft und Fischerei

Etwa 26,5 Prozent der Landesfläche sind waldbedeckt, 90 Prozent davon befinden sich in Staatsbesitz. Kanada zählt zu den weltweit größten Produzenten von Holz und Holzerzeugnissen. Mehr als 150 Baumarten wachsen in den Wäldern. Rund 80 Prozent des Bestands sind Nadelhölzer wie Fichten, Douglasien und Zedern.

Die Gebiete vor der kanadischen Küste sind überaus ergiebige Fischgründe. Besonders mit Thunfisch, Kabeljau, Schellfisch, Makrele und Hummer werden hohe Fangquoten erzielt. Darüber hinaus wird Fischfang (vor allem Lachs) in den Seen und Flüssen betrieben.
4.3 Bergbau und Energie

Die kanadische Provinz Alberta verfügt vermutlich über die größten Ölsandreserven der Welt.

Kanada verfügt über ein großes Rohstoffpotential. Bis auf wenige Erze wie Chrom und Mangan werden alle für die Industrie benötigten Rohstoffe gefördert. Bei einigen Bodenschätzen wie Nickel, Kupfer, Blei, Zink, Asbest, Platin, Gold und Silber gehört Kanada zu den bedeutendsten Förderländern. Darüber hinaus ist es weltweit führender Uranproduzent. Auch bei fossilen Energieträgern wie Erdöl und Erdgas gibt es vor allem in Alberta überaus reichhaltige Vorkommen.

Kanada ist weitgehend unabhängig von Energieimporten. Die Energieversorgung beruht vorwiegend auf Erdöl
und Erdgas. Daneben spielt die Energieerzeugung durch Wasserkraftwerke eine wichtige Rolle, während die Bedeutung der Kohle als Energieträger rückläufig ist. In den Provinzen Quebec und Neufundland and Labrador wird fast der gesamte benötigte Strom in Wasserkraftwerken erzeugt. Die Kernenergie deckt ungefähr 19 Prozent des landesweiten Energiebedarfs. Zwei der insgesamt 22 Kernreaktoren stehen in Ontario.

4.4 Industrie

Die wichtigsten Produktionszweige sind Maschinen- und Fahrzeugbau, Erdölverarbeitung, Elektrotechnik, Textil- und Papierindustrie, Herstellung von chemischen Erzeugnissen sowie die Verarbeitung von Holz und Nahrungsmitteln. Die bedeutendsten Industriestandorte liegen in den Provinzen Ontario, Quebec und British Columbia.

5 Geographie

Kanada gliedert sich in mehrere naturgeographische Räume. Neben dem Kanadisch-Arktischen Archipel im Norden des Landes sind dies der Kanadische Schild, die Appalachen, die Tiefländer um die Großen Seen und den Sankt-Lorenz-Strom, die Inneren Ebenen (Interior Plains) und die Nordamerikanischen Kordilleren. Während der jüngeren Erdgeschichte waren weite Teile Kanadas von mächtigen Inlandeismassen bedeckt, wodurch die Oberfläche des Landes nachhaltig überformt wurde. Nach dem Abschmelzen dieser Eismassen sammelte sich das Schmelzwasser in den Becken und Senken und bildete zahlreiche Seen.

Nahezu die Hälfte des Landes wird vom Kanadischen Schild eingenommen, der sich halbkreisförmig um die Hudsonbai von der Halbinsel Labrador im Südosten bis zum Großen Bärensee im Nordwesten ausdehnt. Dieses geologisch alte Gebiet ist aus mehreren Milliarden Jahren alten Gesteinen (vor allem Granit, Gneis und Schiefer) aufgebaut und durch Gletschertätigkeit stark überformt. Die flachwellige Plateaulandschaft ist in weiten Teilen 200 bis 600 Meter hoch und erreicht nur in Labrador Höhen um 1 500 Meter. Der Westrand dieser alten Landmasse wird von ausgedehnten mittelkanadischen Seen markiert. Auch große Teile der kanadischen Inselwelt im Nordpolarmeer gehören zu diesem Naturraum.

Der Osten des Landes setzt sich aus den Appalachen und den Tiefländern um die Großen Seen und den Sankt-Lorenz-Strom zusammen. Die Appalachen sind ein stark abgetragenes Rumpfgebirge, das sich bis Neufundland erstreckt, größere Höhen aber nur in den Vereinigten Staaten erreicht. Die Tieflandregion umfasst ausgedehnte Ebenen, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden.

Die Inneren Ebenen bilden die nördliche Fortsetzung der Great Plains der Vereinigten Staaten. Ihre West-Ost-Erstreckung erreicht an der Südgrenze Kanadas 1 000 Kilometer und nimmt nach Norden auf 400 Kilometer ab. Nach Westen steigt das Gebiet in Schichtstufen bis etwa 1 500 Meter an. Die Böden der Inneren Ebenen sind überaus fruchtbar.

Im Westen Kanadas erheben sich die Nordamerikanischen Kordilleren als Teil des ausgedehnten, erdgeschichtlich jungen Kordillerensystems, das sich von der Südspitze Südamerikas bis nach Alaska erstreckt. Der kanadische Anteil der Nordamerikanischen Kordilleren hat eine durchschnittliche Breite von 800 Kilometern und besteht aus der östlichen Kette der Rocky Mountains, intramontanen Plateaus und den pazifischen Küstengebirgen. Höchster Berg der Ostkette ist mit 3 954 Metern der Mount Robson. Zehn weitere Gipfel erreichen Höhen von mehr als 3 500 Metern. Die intramontane Plateauregion wird von Flusstälern gegliedert. In der Küstenkordillere erhebt sich der Mount Logan, mit 5 959 Metern der höchste Gipfel des Landes.

6 Klima


Aufgrund der hohen geographischen Breite und der Größe der Landmasse ist das Klima in weiten Teilen Kanadas kontinental geprägt mit hohen Temperaturschwankungen im Jahresverlauf. Im Norden herrschen arktische bis subarktische klimatische Bedingungen. Das Fehlen höherer von West nach Ost verlaufender Gebirgszüge ermöglicht vor allem in Mittel- und Ostkanada das Vordringen arktischer Luftmassen bis weit nach Süden. Nur in den südlichsten Landesteilen ist das Klima gemäßigt. Allgemeines Kennzeichen des kanadischen Klimas sind lange, schneereiche Winter, in denen die Temperaturen -30 °C unterschreiten können, und kurze, mitunter heiße Sommer. Durch maritime Einflüsse sind die Temperaturen der pazifischen Küstenregion milder als in Gebieten gleicher Breitenlage im Landesinneren. Auch im atlantischen Küstenbereich dämpfen ozeanische Einflüsse die Temperaturextreme und führen zu ausgeglichenerem Klima.

Die Temperatur kann in der Taiga bis auf -53 °C fallen.

Im Einflussbereich des Atlantischen Ozeans liegen die Jahresniederschläge bei 1000 bis 1500 Millimetern; zum Landesinneren nehmen sie auf 300 bis 500 Millimeter ab. Die den niederschlagsbringenden Westwinden ausgesetzten Westhänge der Küstenkordillere erhalten wegen ihrer Stauwirkung mit 6 000 Millimetern extrem hohe Jahresniederschläge, während die Leeseite relativ trocken ist. Eine klimatische Besonderheit der Hochgebirgsregion ist der Chinook, ein warmer Fallwind an der Ostseite der Rocky Mountains, dessen Auftreten oft zu rascher Schneeschmelze führt.




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