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Karl Ludwig Sand - 2.Version - Referat
KLS wurde am 5. Oktober 1795 in Wunsiedel geboren. Wunsiedel liegt in Bayern im Fichtelgebirge und ist ca. 50 km von Bayreuth entfernt. Er war der jüngste von insgesamt 8 Geschwistern, von denen jedoch 3 früh starben.
Seine Familie ist bis ins 14. Jahrhundert in Thüringen nachweisbar und ein alter Coburger Familienadel.
Sein Vater, Gottfried Christoph Sand stammte aus Erlangen und lebte von 1753 bis 1823. Er war als Stadtrichter und Landvogt von Brandenburg-Bayreuth und als Justizrat tätig. Er heiratete Dorothea Johanna Wilhelmina Schöpf. Sie war die jüngste Tochter des Kammerrats Johann Martin Schöpf, der der Gründer einer regional bedeutenden Baumwollfabrik war.
Mit 9 Jahren besuchte KLS die Lateinschule in Wunsiedel. Dort bemerkte man, dass er eine langsame Auffassungsgabe hatte, die er aber durch viel Fleiß ausglich.
Anschließend besuchte er das Gymnasium in Hof. Dort wohnte er bei einem befreundeten Lehrer der Familie, dem er auch an das neue Gymnasium in Regensburg folgte.
Nach seinem Abschluss machte er eine Reise in die Schweiz.
Im November 1814 meldete er sich an der Universität in Tübingen an, um Theologie zu studieren, wo er in die Studentenschaft Corpus Teutonia kam.
Mit dieser zog er freiwillig gegen Frankreich und somit auch gegen Napoleon in den Krieg. Allerdings wurde durch die Schlacht bei Waterloo Napoleons 100 tägige Herrschaft bereits beendet. Deswegen traf er auf keine Feinde.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland führte er sein Studium in Erlangen fort. Im Gegensatz zu Tübingen waren dort die Studentenschaften traditionell.
Er wurde Mitglied der Studentenschaft Franconia. Nach dem misslungenen Versuch die Studentenschaft zu reformieren (kirchlich zu machen), stieg er aus.
Daraufhin begann er für burschenschaftliche Ideen zu werben und suchte Gleichgesinnte.
Bis zum Alter von 22 Jahren führte er die zuvor angeworbenen Bubenreuther an. Er kümmerte sich außerdem um die Burschenbräuche und schrieb das Buch „Gesetzescodex des Akademischen Staates“ mit 427 Paragraphen. (akademisch= von Akademie, Beziehung auf Studenten ; Staat= imaginärer Studentenstaat)
Darin wurden zum Beispiel Juden, als Feinde aller Volkstümlichkeit genannt und wurden deshalb von der Mitgliedschaft einer Burschen- oder Studentenschaft von vornherein ausgeschlossen.
Am 18.06.1817 nahm KLS an der Erinnerungsfeier an die Schlacht bei Waterloo teil.
4 Tage später ertrank sein Freund vor seinen Augen, wodurch er eine psychische Krise erlitt. Dennoch nahm er Mitte Oktober am Wartburgfest in Eisenach teil. Er war sowohl Mitglied des Festausschusses als auch Fahnenbegleiter beim Zug auf die Wartburg.
Auf dem Wartburgfest selbst wurden Bücher verbrannt, darunter auch „Geschichte des deutschen Reichs“ von August v. Kotzebue, der von den Burschenschaftlern verdächtigt wurde, russischer Spion gegen Deutschland zu sein.
Nach dem Wartburgfest führte KLS sein Studium an der Universität in Jena fort. Als er versuchte Goethe dazu zu bringen ihm das alte, zum Abriss stehende Ballhaus zur Verfügung zu stellen, scheiterte er.
Mord und Folgen:
In seinem Tagebuch plante KLS die Ermordung Kotzebues. Er nannte K. einen Landsverräter und Volksverführer und einen Feind der Burschenschaft.
1819 reiste er nach Mannheim, um K. am 23.3. unter falschem Namen zu besuchen. Nach einem kurzen Gespräch stach er ihn mit einem Dolch und den Worten „Hier, du Verräter des Vaterlandes“ mehrmals in die Brust.
Das war der erste politische Mord Deutschlands. K. 4jähriger Sohn sah den Mord zufällig und KLS stach sich daraufhin aus lauter Panik selbst einen Dolch in die Brust.
Bei seiner Flucht nach draußen drückte er einem Diener einen Zettel mit der Aufschrift „Todesstoß dem August von Kotzebue“ in die Hand.
Auf der Straße versetzte er sich noch einen Dolch. Daraufhin wurde er ohnmächtig. Sein Selbstmordversuch scheiterte, da er wieder belebt und in ein Krankenhaus gebracht wurde.
Er wurde schwer an der Lunge verletzt und erlitt eine Infektion an der entstandenen Wunde. Doch er bereute seine Tat keineswegs, denn ihm erschien der politische Mord als sittliche und gerechtfertigte Tat.
Am 5.5.1820 wurde KLS zum Tode verurteilt.
Die bei seiner Hinrichtung Anwesenden brachten Blumen und zeigten ihre Betroffenheit, da KLS schon davor Symbol für Einheit und Freiheit war.
Sofort nach seiner Enthauptung stürzten sich die Leute zahlreich auf den Platz und tauchten Taschentücher ins Sands Blut oder schnitten ihm Haarlocken ab. Im Vormärz ist er so etwas wie ein politischer Heiliger.
Sand wurde auf dem Mannheimer Hauptfriedhof begraben, nicht weit entfernt von Kotzebue. Sein Grab wurde Wallfahrtsort (Ort wo Leute hinpilgern) und steht immer noch.
Natürlich hatte dieser Mord auch seine Folgen z.B. lieferte er dem Deutschen Bund einen Anlass für die Karlsbader Beschlüsse und Sand war wohl die tragischste Figur der damaligen Zeit, da Kotzebue eine unbedeutende Gestalt der Politik war und Sand sein Ziel, den Anstoß zu einem freiheitlichen Deutschland zu machen, verfehlte. Es wurde noch schärfer gegen die Oppositionellen gehandelt, die Universitäten überwacht und auffallende (revolutionäre) Lehrer entlassen. Sands Attentat brachte gemischte Gefühle mit sich.
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